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Texte von Arn Strohmeyer

artnerschaft zwischen Südafrika und Israel
Brief an den  Dr. Nils Minkmar - SZ
Antwort auf Aleida Assmanns Versuch - Judenhass
Habeck - Apostel der doppelten Moral
Die israelische Tragödie
Tamar Amar-Dahl - "Siegeszug des Neozionismus"
Weltbild von Mathias Döpfner
Gerechtigkeit für Roger Waters!
Israel-Politik radikal überdenken
Andenken an Toten des Holocaust missbraucht
Omri Boehm ein antisemitisches Buch?
Zionistenschreiben vor, wie an Holocaust zu erinnern.
Tragödie des Zionismus
Palästinenser dürfen in Erinnerungspolitik nicht vorkommen
Genozid wäre besser gewesen
Deutsche Erinnerungspolitik ohne Palästinenser
Plädoyer Ungleichheit der Menschen
Deutschland eine Bananenrepublik?
Situation derPalaestinenser unter zionistischer Besatzung
Ist Banksy ein Antisemit?
Israel ein Apartheidstaat wie Südafrika?
Streit um die Kasseler Documenta
Rezension - Abraham Melzer-  Ich bin (k)ein Antisemit!
Afghanische Sanndalentraeger besiegten USA
Gemeinsame Werte mit einem Apartheidstaat?
Der Welt droht ein neuer Kalter Krieg
Die Antideutschen
Chefs des Springer-Konzerns Mathias Döpfner
„Apeirogon“ des irischen Autors Colum McCann
Lapid - Imagpflege, neue Einsichten?
„1984“ - israelische Cyber-Software“
BDS -  Hoffnung der Palästinenser“
Das Ende einer Illusion
Kampf gegen Windmühlenflügel
Die grüne Kanzlerkandidatin
Palästina in israelischen Schulbüchern
Die Nakba soll zu Ende gebracht werden
Westliche Propaganda - Aufteilung der Welt in Gut+ Böse
Die Jerusalemer Erklärung - Antwort auf die IHRA
Werder Bremen übernimmt die IHRA-Definition
Joseph Melzer - Ich habe neun Leben gelebt.
Holocaustgedenktag 2021
Inhalt der BDS-Resolution nicht erwähnen
Bücher - Positionen zum israelbezogenen Antisemitismus
Kariere von Sawsan Chebli
Martialisches Erinnern
Das zynische Angebot
Omri Boehms - liberaler und humaner Zionismus!
Omri Bohm - Israel - eine Utopie
Darstellung des Zionismus  für Israels Politik Problem
Zionismus untergräbt Werte des Judentums
Gaza ist Überall!
Israel und das Apartheid-Südafrika
Fall Achille Mbembe kein Einzelfall
Eine deutsche Debatte im Jahr 2020
Achille Mbembe - Eigentor von Felix Klein
Was trägt Israel  zum Judenhass bei?
Antideutsche - Antisemitismus und Nahostkonflikt
Nirit Sommerfeld - Stimme des anderen Israel
Symbol für den Freiheitskampf
Krieg gegen das palästinensische Volk
Treueschwüre für einen Besatzerstaat
Zur Kriegsgefahr im Nahen Osten
Der  ideologische Blick auf Israels Geschichte
Kein Friedensstern über Bethlehem
G. Hanloser - Abgesang auf die Antideutschen
Bundesregierung will Hisbollah verbieten
Jürgen Todenhöfer - Die große Heuchelei
Spiegel - zu Israel-kritischer Positionen kein Wort
Gegenwärtige Hexenjagd auf „Antisemiten“
Hungert sie aus!
Das Beispiel Dr. Dr. Marcus Ermler
Hans-Jürgen Abromeit sagt die Wahrheit
Israel zieht belastende Dokumente aus dem Verkehr
Definiert Israels Regierung was Antisemitismus ist
Der Kushner-Plan -Totgeburt
Israels Politik -  zynisch, autoritär und reaktionär
Bremen verweigert Kritik an Israel
Wahlen ohne Opposition und Alternative…
Man unterscheidet zwischen "guten" und "bösen" Juden
BDS-Aktivisten auf „Krawall“ reduziert
Israel Siedlungen auf dem Mond?
Die Mauer als Symbol des Scheiterns
Wider den Mainstream
Triumph des moralischen Nihilismus
Mythos - Vertreibung der Juden aus arabischen Ländern
Frieden auf Erden“ –  nicht in Palästina
Zensur der evangelischen Kirche
Lehrer nach Yad Vashem
Evangelische Kirche und Israels Unrechtspolitik
Hysterie bis zur Paranoia
Klassischer Fall von Geschichtsfälschung
Bremer Innensenator Mäurer hat Recht
Die „Israelisierung der Welt“
Trumps "Deal" Verrat an Palästina
Wikipedia ist der Manipulation überführt
Klassischer Fall von Geschichtsfälschung
Juden und Muslime in Auschwitz
Israels Sanktionen - Iran
Zum Tod von Felicia Langer
„WerteInitiative“  - Schlag gegen Bettina Marx
Stopp gegen Antisemitismus-Hysterie
Palästina - Realität wird zum Tabu
Tom Segevs Ben Gurion-Biographie
Deutschland, Israel + der Antisemitismus:
Präsident Abbas‘ missverständliche Rede
Unterstützung Arbeit Antisemitismus-Beauftragten
Die inszenierte Hysterie
Entstehung Israels als Heldenepos
70 Jahre Israel – 70 Jahre Siedlerkolonialismus
Skandalöse Geschichtsklitterung
Heiko Maas  in Israel
Was für ein Staat!
Heiko Maas - Kniefall nach Israel
Meinungsfreiheit für Palästinenser in Bremen
Rolf Verleger - Hundert Jahre Heimat_Land
Israel hat den Frieden nie gewollt.
Weihnachten 2017
Gefängnisstrafen und Sippenhaft
Nimmt der Antisemitismus zu?
Stramm hinter Trump
Hermann Kuhn demonstriert  Nichtwissen
Deutsche Kampfflieger über Israel
„Sie weichen den wirklichen Problemen aus“
Rezension - Abraham Melzer: Die Antisemiten-Macher
Rezension - Abraham Melzer: Mit Feuer und Blut
Die kopernikanische Wende
Martin Schulz Kotau vor der Israel-Lobby
„1984“ auf israelisch
Rückfall in die Vormoderne
Michael Wolffsohn hat sich disqualifiziert
Rezension - M. Peled - Der Sohn des Generals
Analysen des antizionistischen Isaac Deutscher
Film - Der Hass auf Juden in Europa
14. Dokumenta - Ahlam Shibli
Michael Lüders Buch „Die den Sturm ernten“
Jenseits aller Wirklichkeit
„Im Gefängnis, weil  Palästinenser“
Das Lehrbeispiel BDS
DIG Aufruf gegen Kritiker
Broder - BDS + die Endlösung
Zwischen „Lügen- “ und „Lückenpresse“
Frieden auf Erden... nicht im Heiligen Land
Ist Deutschland eine Bananenrepublik?
Hat Jakob Augstein der Mut verlassen?
Israel-Berichterstattung - doppelte Standards
Propaganda-Lügen gegen den Frieden
Antisemitismus – „Missverständnis der Geschichte“?
Wann ist Kritik an Israels antisemitisch
Die Lobby schlägt zu
Geheimsache Heron TP
Claude Lanzmann -  Palästina-Konflikt
Die Israel-Lobby und die HAWK
Ein Humanist?
„Die Hamas ist an allem schuld“
Ein Krieger und Verächter des Völkerrechts
Proteste und Demonstrationen nicht Antisemitisch
Der Streit um Israels „Existenzrecht“
„Journalismus“ á la Benjamin Weinthal
„Methodisch betriebener Wahnsinn“
Dank an Benjamin Weinthal
Albert Einstein muß als Zeuge herhalten
Wenn Weinthal wieder einmal zuschlägt ...
Rezension von  Kurt O. Wyss
Noch mehr Israel-Kritiker geschafft
Interview mit Abdallah Frangi
Benjamin Weinthal verhindert Vortrag Arn Strohmeyer
„Lügenpresse“ oder kritikloser Philosemitismus?
Ein Weihnachtswunsch
Abraham Melzers Buch „Israel vor Gericht“
Rezension - Petra Wild: Die Krise des Zionismus
Gipfel der Absurdität
Daniel Killy diffamierte seinen früheren Arbeitgeber
Rezension - Die Hölle von Gaza - Spiewak
Rote Karte für Israel!
Der Antisemitismus-Vorwurf als Rufmord
Ist Israel ein verrückter Staat?
„Oslo war ein Kapitulationsabkommen“
Rezension - Ilan Pappe -  „Die Idee Israel"
Wenn eine Jüdin den Zionismus kritisiert...
Leseprobe 3 - Antisemitismus – Philosemitismus
Leseprobe 2 - Antisemitismus – Philosemitismus
Leseprobe 1 - Antisemitismus – Philosemitismus
Inhalt - Antisemitismus – Philosemitismus
Buch - Antisemitismus – Philosemitismus
Kontrolle über Israels Atomwaffen?
Rezension - Sven Severin: Shalom ist nicht Frieden.
Werte der USA und Europas Doppelmoral
Antwort auf Uri Avnerys Artikel Die wirkliche Nakba
Rezension - Israel – Im permanenten Kriegszustand
Zwischen Doppelmoral und Lebenslügen
Die Herren über Leben und Tod
Dauerbrenner Antisemitismus
Weglassen, vertuschen und manipulieren
Napoleoni - Die Rückkehr des Kalifats.
Presseboykott gegen  Nakba-Ausstellung Bremen?
Der Streit um die historische Wahrheit
Am besten das Völkerrecht abschaffen.
Anschläge Paris - Stunde der Heuchler
Die Legenden von den vertriebenen Juden
Linkspartei und die Verletzer der Völkerrechte
Für Israel Frieden unmöglich.
Zionismus vor seinem historischen Ende?
Antisemitismus-Gefahr als politische Waffe
Eine genau kalkulierte Kampagne
„Ein Massaker schlimmsten Ausmaßes!“
Dieter Graumann und die westlichen Werte
Willkommener Anlass
Die EU als zahnloser Papiertiger
Antisemiten überall
Uri Avnery relativiert die Nakba
H. Baumgarten - Kampf um Palästina
Ein bedeutender Schritt zur Versöhnung
Bremer Evangelische Kirche -  Frieden Nah Ost
„Warum provoziert Ihr Israel immer so?“
Interview mit  Reuven Moskowitz
Israels große Propagandainszenierung
Unkritische Unterstützung Israels.
Tumulte in der Knesset
Rezension - Israel kontrovers
Ariel Sharons brutale Gewaltpolitik
Neuerscheinung Ilan Pappes Buch?
Ilan Pappe - „Eethnische Säuberung Palästinas
Schweigen der Christen im Nahen Osten
Feldmans Film „The Lab“
Mythos - Vertreibung der Juden
Rezension - Viktoria Waltz -  „Monopoly“
Shlomo Sand - Ich steige aus.
Palästinenser Testpersonen für Rüstungsindustrie
Israel steht unter Verdacht
Rezension - Buch Ekkehart Drost
3. Israelkongress in Berlin
Die Angst vor der Wahrheit
Was kommt nach dem Zionismus?
Führt Obama Israels Krieg?
Haben nur Palästinenser „Blut an den Händen“?
Ein Bantustan-Staat für die Palästinenser?
Zionismus + arabischer Antisemitismus
Ethnische Säuberungen
Juden unerwünscht?
Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen!“
Nachruf auf Stéphane Hessel
Streit um Augsteins „Antisemitismus“ geht weiter
Zerstört Israel sich selbst?
Broders taktischer Rückzieher
Solidarität mit Jakob Augstein!
Sollen Patriot-Raketen Israel schützen?
Von der Macht der Denunzianten
Rezension Rudolph Bauer - Wer rettet Israel
Netanjau in Berlin zum völlig falschen Zeitpunkt
Mit der UNO auf Kriegsfuß
Generalangriff auf die Mythen des Zionismus
Gaza - Schweigen die Waffen?
"Sicht der Armee  kein ethisches Problem“
Erwiderung auf Charlotte Knobloch
Atmosphäre der Angst
Keine Chance für die Vernunft?
These vom Mord an Arafat
„Hier wird Israel pauschal diffamiert“
D. Barenboim:„Nur ein Psychiater kann  helfen!“
In Nibelungentreue an Israels Seite?
Merkels abenteuerlicher Kriegskurs
Der Dichter, Israel und die Denkverbote
Genug der Heuchelei! - Günther Grass
Auf Mythen keinen Frieden aufbauen
Brief an Ralph Giordano
Ilan Pappe -  Wissenschaft als Herrschaftsdienst
Nazi-Analogien in Israel
Interview mit Abdallah Frangi
Abdallah Frangi - Der Gesandte
Israeltag 2011 - Bremer Schulen
Ein Akt historischer Gerechtigkeit
Israel-Propaganda an deutschen Schulen ?
„Boykott ist eine absolute Notwendigkeit“
Rezension - Finkelstein „Israels Invasion in Gaza“
Die Partei „Die Linke“ + das Existenzrechts Israels
„Wir wollen die ganze Region befreien“
Ergänzung - Brief Bürgermeister Jens Böhrnsen
Offener Brief - Bürgermeister Jens Böhrnsen
Helmut Schmidt + R. von Weizsäcker Antisemiten?
Sind Boykottaktionen antisemitisch?
Boykott gegen Früchte aus Israel
Stéphane Hessel - Empört Euch!
Todenhöfer - Warum tötest Du, Zaid?
Arabische Aufstände düpieren den Westen + Israel
Verzweifeln an Israel
In der Falle der Stammesideologie
Wer glaubt an Friedensbotschaften
Kotau vor Merkels Nahost-Politik
Wie man Antisemiten produziert
Im Gleichschritt mit Israel?
Was ist Antisemitismus
Gibt es  "neuen" Antisemitismus? - Klug Brian
Was sind "jüdische Gene"? - Thilo Sarrazin
Zionistischer Angriff auf Wikipedia
Moshe Zimmermann: Angst vor Frieden
Verwirrung der Begriffe?
Offener Brief  Weser-Kurier-Artikel - 16. 06. 2010
Iris Hefets gewann Prozess gegen Lala Süsskind
Mordaktion nach Piratenmanier
Israel will keinen Frieden
Solidarität mit Iris Hefets!
Sieg der Spermien und Gebärmütter
Hajo Meyer - Radikale Kritik am Zionismus
Interview mit Norman G. Finkelstein
Gespräch mit Yehuda Shaul
Interview mit Yahav Zohar
Broder - Aufklärung + Untergang
„Israel streut der Welt Sand in die Augen“
„Hitler besiegen“
Interview mit Moshe Zuckermann
Bethlehem 2008
Volk ohne Hoffnung
Brief Präsidium J. G. Bremen
Interview Felicia Langer

 

TRANSLATE


 

Von der Macht der Denunzianten oder Gesinnungspolizisten in Aktion

 Wie die BILD-Zeitung mit einer Hetzkampagne gegen mein Buch „Wer rettet Israel?“ und dessen Rezensenten Rudolf Bauer vorgeht

 In eigener Sache:
Arn Strohmeyer

 

Ein Verleumder und Denunziant schreibt in übler Hetzmanier über ein Buch, das er gar nicht gelesen hat und denunziert dabei noch den hoch angesehenen Sozialwissenschaftler Professor Rudolph Bauer, der das Buch rezensiert hat, in übelster Weise mit . Hätte der Denunziant Jan Philipp Hein das Buch gelesen, dann wüsste er worum es da geht. Ich habe in diesem Text das offizielle israelische Narrativ, also die zionistische Darstellung der Entstehung Israels und seiner weiteren Geschichte den Forschungsergebnissen der sogenannten „neuen“ israelischen Historiker gegenübergestellt. Diese Historiker und Zeitzeugen haben viele der für sakrosankt gehaltenen zionistischen Mythen gründlich zerstört. Ich nenne hier so gewichtige Namen so renommierter israelischer Autoren wie Simcha Flapan, Benny Morris, Israel Shahak, Tom Segev, Ilan Pappe, Zeew Maoz, Shlomo Sand, Abraham Burg, Jeff Halper, Moshe Zuckermann und Moshe Zimmermann sowie so promintente jüdische Autoren wie John Rose, Noam Chomsky, Brian Klug, Göran Rosenberg und Norman Finkelstein, um nur einige zu nennen.

 

Warum die Zerstörung von falschen Geschichtsdarstellungen – also Mythen und Legenden – politisch so wichtig ist, hat der Israeli Simcha Flappan so formuliert: „Es gilt, die propagandistischen Denkstrukturen aufzulösen, die so lange verhindert haben, dass in meinem Land die Kräfte des Friedens an Boden gewinnen konnten. Die Aufgabe, die den Intellektuellen und den Freunden beider Völker [Israelis und Palästinensern] zufällt, besteht nicht darin, Ad-hoc-Lösungen anzubieten, sondern die Ursachen des Konflikts in das Licht einer aufklärenden Analyse zu tauchen, in der Hoffnung, dass man es auf diese Weise schafft, die Verzerrungen und Lügen, die mittlerweile zu sakrosankten Mythen geronnen sind, aus der Welt zu schaffen.“ Und warnend fügt er hinzu: „Wenn die Klischees und die falschen Mythen ihren Platz im Denken behaupten, ist die Katastrophe unausweichlich.“ Das ist der Leitsatz für mein Buch!

 

Ich habe mich darin so gut wie ausschließlich auf israelische oder jüdische Quellen gestützt. Das wird man ja wohl noch dürfen! Der Vorwurf des „Israel-Hasses“ oder des „Antisemitismus“ ist deshalb geradezu grotesk! Denn wenn diese sogenannten „Israel-Freunde“ einfach nicht zur Kenntnis nehmen, weil es ihnen ideologisch nicht in den Kram passt, dass das Judentum kein weltanschaulich geschlossener, monolithischer Block ist, sondern in seinem Urteil über die Politik Israels und den Blick auf dessen Geschichte tief gespalten ist, dann ist das deren Sache und nicht meine. Ich habe mich erdreistet, mich auf die Seite der Juden zu stellen, die den Landraub und die Besatzungspolitik nicht fortsetzen wollen, sondern eine wirkliche Lösung des Konflikts und ein Ende der Gewalt anstreben. Nirgendwo in meinem Buch habe ich das Existenzrecht Israels bestritten (das ist auch gar nicht meine Position), ich zitiere nur in diesem Zusammenhang den britischen-jüdischen Philosophen Brian Klug, der schreibt, dass es mit dem Existenzrecht eines Staates so eine Sache ist, wenn dieser auch nach über sechzig Jahren Existenz immer noch nicht die Grenzen seines Territoriums und sein Staatsvolk definiert hat: ist Israel ein Staat ausschließlich für Juden, also ein „jüdischer Staat“ oder der „Staat für alle Juden in der Welt“ (Netanjahu) oder ein Staat aller seiner Bürger, wie es in der israelischen Unabhängigkeitserklärung von 1948 steht, die so etwas wie die israelische Verfassung ist, denn Israel hat bisher aus gutem Grund keine Verfassung.

 

Ich verurteile natürlich, wie es so viele Israelis und Juden auf der Welt auch tun, Israels brutale und gegen jedes internationale Recht verstoßende Politik gegenüber den Palästinensern. Durch diese Politik gefährdet sich Israel selbst am meisten in seiner Existenz. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: nur ein gerechter Ausgleich mit den Palästinensern kann auch Israels Zukunft sichern und vor dem Untergang retten– das und nichts anderes habe ich in meinem Buch immer wieder betont. Für diese meine Position befinde ich mich in prominenter Gesellschaft. Die CIA unter ihrem damaligen Chef Leon Panetta (dem heutigen US-Verteidigungsminister) hat eine Studie erarbeitet, die lange geheim gehalten wurde und zu dem Ergebnis kommt: bei Fortführung seiner gegenwärtigen Politik wird es Israel in 20 Jahren nicht mehr geben. Ganz ähnlich hat sich vor wenigen Tagen der frühere amerikanische Außenminister Henry Kissinger (ein Jude und großer Israelfreund) geäußert, er gibt Israel nur noch„ zehn Jahre“. Der renommierte israelische Historiker Gershom Gorenberg äußert sich in seinem auch in Deutschland erschienen Buch „Israel schafft sich ab“ (Campus-Verlag, Frankfurt/ Main) ganz ähnlich. Was ist an dieser Diskussion antisemitisch? Sie ist von der tiefen Sorge getragen, dass Israel durch seine selbstmörderische Politik seine eigene Zukunft verspielt und den ganzen Nahen Osten vielleicht mit in den Abgrund reißt. Genau diese Befürchtung habe ich in meinem Buch auch geäußert.

 

Es wäre ein großer politischer intellektueller und politischer Gewinn, über diese Thesen, Ängste und Gefahren öffentlich zu diskutieren. Aber genau das wollen diese Leute gerade nicht. Was sie wollen, ist klar: jede Diskussion über die Politik Israels abwürgen und im Keim ersticken. Zu diesem Zweck wird dann immer der große Vorschlaghammer des „Antisemitismus-Vorwurfs“ hervorgeholt. Die Fakten über Israels Politik (und nur um die geht es!) sollen nicht ans Licht kommen, Israel soll in der öffentlichen Debatte das Opfer bleiben – koste es was wolle! Ich möchte an dieser Stelle ein Zitat bringen, das wiedergibt, wie ein Israeli, der Historiker und Philosoph Moshe Zuckermann von der Universität Tel Aviv, über die denunziatorischen Aktionen dieser sogenannten deutschen Israelfreunde denkt: „Der Antisemitismus-Vorwurf ist inzwischen selbst zum Fetisch geronnen, die Sachwalter des Antisemitismus-Vorwurfs sich (nach alter deutscher Tradition) wie scharfrichterliche Gesinnungspolizisten gerieren, und der real grassierende Antisemitismus sich an der Tendenz delektieren darf, dass alles, was sich kontingent anbietet, so sehr dem Antisemitismus-Vorwurf unterstellt wird, dass der wirklich zu bekämpfende Antisemitismus sich hinter der Verwässerung des Begriffs und seiner zunehmenden Entleerung verstecken kann.“

 

Und weiter: „Vor lauter Antisemitismus-Jagd ist inzwischen jeder und jede im deutschen öffentlichen wie halböffentlichen Raum tendenziell dem drohenden Vorwurf ausgesetzt, manifest oder latent antisemitisch zu sein, wobei die keulenartige Drohgebärde inzwischen so drohmächtig geworden ist, dass viele in eingeschüchtert-vorauseilender Unterwerfung die perfiden Regeln des Katz-und Maus-Spiels verinnerlicht haben und ihnen nichts dringlicher erscheint, als dem Vorwurf dessen, was ihnen gar nicht in den Sinn gekommen war, entkommen zu sollen. Das In-Abrede-Stellen des Vorgeworfenen nützt nichts, wird mithin im günstigsten Fall belächelt, im gängigeren aber als umso evidenterer Beweis für den unbewussten Antisemitismus des sich des Vorwurfs Erwehrenden gedeutet (und lauthals verkündet). Die Aura ahnungsvollen Wissens um das, was dem ignoranten Beschuldigten verborgen bleiben muss, umgibt jene, die sich schon mal in der Bezeichnung ‚hauptamtliche Antisemitenjäger‘ gefallen, wobei sie inzwischen – auch das hat deutsche Tradition- nicht nur dezidiert zu bestimmen wissen, wer (annehmbarer) Jude, sondern gleich auch, wer unweigerlicher Antisemit ist.“ (aus dem Buch: „Antisemit!“ Ein Vorwurf als Herrschaftsinstrument)

 

Zuckermanns Schlussfolgerung: „Dass der Antisemitismus-Vorwurf zum ideologischen Modeschmuck von deutschen ‚Linken‘ verkommen konnte, bezeugt nicht nur das Elend der Linken in Deutschland, nicht nur die Misere der Bekämpfung des realen Antisemitismus in diesem Land, sondern auch die horrend-perfide ideologische Verdinglichung von ‚Shoah‘, ‚Juden‘, ‚Israel‘ und ‚Zionismus‘. Ein Gespenst geht um in Deutschland – das Gespenst regressiver Bewältigung der Vergangenheit.“

 

Es ist interessant, sich die denunziatorische Arbeitsweise des Gesinnungspolizisten und Antisemitenjägers Jan Philipp Hein zu vergegenwärtigen. Rudolph Bauer ist ausführlich auf die Thesen meines Buches und meine Kritik an Israels Politik gegenüber den Palästinensern eingegangen. Er nennt auch die Autoren, auf die ich mich beziehe. Darauf geht Hein mit keinem Wort ein, sondern stürzt sich auf ein einziges Wort: „Wannseekonferenz“. Bauer schreibt an dieser Stelle : „Die These, dass Anti- und Philosemitismus die zwei Seiten einer rassistischen Münze sind, wirft erschreckende Fragen auf: Hat die Judophobie, der Judenhass, sich in unverdächtige Freundschaftsgewänder gekleidet? Werden die Wannsee-Beschlüsse [die die „Endlösung der Judenfrage“ betreffen] erst jetzt vollständig grausame Wirklichkeit, indem sich das Handeln deutscher Politik ‚der besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels verpflichtet (Angela Merkel; zit. S. 236) - einer Sicherheit wohlgemerkt, die allein auf Gewalt, Töten und Waffen beruht und somit ohne lebbare Perspektive ist? Die deutschen Waffenlieferungen und –schenkungen an Israel sowie der heuchlerische Schulterschluss mit der israelischen Aggressions- und Besatzungspolitik zeigen an, dass es der Bundesregierung nicht um das friedliche Zusammenleben und die Gestaltung einer humanen Zukunft geht, sondern um Morden, Krieg und Vernichtung. Ein Regime aber, dass seine Macht nur auf militärische Überlegenheit allein stützen kann, droht an Waffen zu Grunde zu gehen: physisch oder moralisch.“

 

Was Bauer hier meint, ist klar. In seinen Sätzen stecken zwei Aussagen: 1. Israel betreibt gegenüber den Palästinensern eine auf Gewalt und Unterdrückung beruhende Politik, was bekannt ist, und 2. dadurch, dass deutsche Regierungen (und ganz besonders die Regierung Merkel) eine solche für Israel selbst auf Dauer selbstmörderische Politik mit Waffenlieferungen unterstützt, könnte Deutschland sich eines neuen Mordes an Juden schuldig machen. Das ist ein harter und bitterer, aber berechtigter Vorwurf gegen eine sehr kurzsichtige deutsche Politik, die seiner Meinung dazu beiträgt, Israels Existenz zu gefährden. Was ist an diesen sogar von Sorge getragenen Sätzen antisemitisch? Bauer plädiert ganz eindeutig für eine Politik der es um das „friedliche Zusammenleben und die Gestaltung einer humanen Zukunft“ geht. Besser wäre es, will er sagen, Deutschland und andere Staaten würden politischen Druck auf Israel ausüben, damit es sich endlich in Richtung Frieden bewegt.

 

Hein stellt überhaupt keinen klaren Zusammenhang her, was er eigentlich konkret anklagen will, allein bei der Nennung des Wortes „Wannseekonferenz“ sollen dem Leser die kalten Schauer über den Rücken laufen und er soll nur noch denken: Bauer und Strohmeyer die Antisemiten! Versteht er Bauers Ausführungen so, dass dieser meinen könnte, die Israelis planten mit deutschen Waffen einen Holocaust an den Palästinensern? Also Juden gleich Nazis? Es bleibt im Vagen, er schreibt es nicht direkt, aber das ist vermutlich die infame Unterstellung. Es soll nur Stimmung gemacht werden. Was Bauer in Wirklichkeit schreibt, wird wohlwissend verschwiegen. Perfider geht es nicht. Man kennt diese Methode sehr wohl aus braunen Zeiten.

 

Dann fällt in dem Hetz-Artikel noch ein furchtbares Wort: „Herrenmenschen“, das Bauer benutzt hat. Natürlich ist das ein schwer belastetes Wort, aber in einem Besatzungssystem gibt es nun mal Herren und Knechte, Unterdrücker und Unterdrückte. Das sehen viele Israelis übrigens genauso, denn der Rassismus ist in Israel inzwischen weit verbreitet, was gerade Umfragen in letzter Zeit belegt haben. Schon der frühere Ministerpräsident Begin hat Palästinenser als „Tiere auf zwei Beinen“ bezeichnet. Palästinenser sollten wie Heuschrecken zermalmt werden, fordert Jitzhak Schamir, auch er einst israelischer Regierungschef. Der Generalstabschef der israelischen Amee, Raphael Eitan, bekannte: „Wenn wir mit dem Land fertig sind, werden alle Araber in dieser Hinsicht nur noch in der Lage sein, wie Schaben auf Drogen in einer Flasche herumzuwursteln.“ Der damalige Regierungschef Rabin gab während der zweiten Intifada die Parole aus: „Brecht ihnen die Knochen!“ Was die Soldaten auch gründlich taten. Der israelische Außenminister Liebermann (zur Zeit wegen Betrugsvorwürfen nicht mehr im Amt) empfahl, mit der Hamas genauso umzugehen wie die USA im Zweiten Weltkrieg mit Japan: also eine Atombombe auf den Gazastreifen zu werfen.

 

Ähnliche Äußerungen fielen vor wenigen Wochen, als die neue Auseinandersetzung um den Gazastreifen tobte. Israels Innenminister Eli Yishai forderte, den Gazastreifen zurück ins Mittelalter zu bomben. Außenminister Liebermann (damals noch im Amt) verlangte, die Hamas-Führer zu liquidieren. Und Gilad Sharon, der Sohn des früheren Regierungschefs Sharon, plädierte dafür, den Gazastreifen plattzumachen wie im Zweiten Weltkrieg Hiroshima und Nagasaki. Der israelische Journalist Gideon Levy schrieb kürzlich in der israelischen Zeitung Ha‘aretz: „Wir haben eine Nation, in der Rassismus der wahre gemeinsame Nenner ist.“ Diese barbarisch-unmenschlichen Äußerungen dämonisieren und entmenschlichen die Palästinenser, machen sie zu gefährlichen, aber auch wertlosen und überflüssigen Menschen, die man für vogelfrei erklärt. Und solche Worte tragen die dann folgende Gewalt schon in sich.

 

Hein will auch mit dem Wort „Herrenmenschen“ Schrecken einjagen und auch hier die Assoziation vermitteln: Da setzt einer Juden mit Nazis gleich! Also: Antisemit! Wenn er nur ein einziges Mal für wenige Minuten an einem Checkpoint zwischen Israel und Palästina gestanden hätte, wüsste er, wer in dieser Region die Herren und wer die Knechte sind. Im Übrigen muss ich mich bei Hein bedanken. Er hat meinem Buch mit seinem Angriff auf Rudolph Bauer und mich ein Interesse und eine Aufmerksamkeit verschafft, die ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorzustellen gewagt hätte! Denunziationen gehen eben meistens nach hinten los! Ansonsten: Die Frage von Krieg und Frieden im Nahen Osten ist viel zu wichtig für die ganze Welt, als dass man sie der Hetzkampagne der BILD-Zeitung überlassen könnte!

 

Dass Hein auch die Partei „Die Linke“ noch in seine Hetze mit einbezieht, weil er den Eindruck erweckt, dass Bauers Artikel sozusagen die Linie dieser Partei wiedergibt, die also „antisemitisch“ sei, ist auch eine infame Unterstellung. Denn Bauer hat lediglich seine persönliche Sicht der Dinge in Bezug auf mein Buch geschildert und auf der Homepage der Linken zur Diskussion gestellt. Wenn so etwas nicht mehr möglich sein soll, muss man sich um die Demokratie in diesem Land langsam ernsthafte Sorgen machen. Dass die Linke sich in ihrer Nahostpolitik nicht zu einem klaren auf Menschenrechten und Völkerrecht beruhenden Kurs durchringen kann, sondern opportunistisch und feige rumeiert, ist traurig genug. Die Reaktion auf die Hetz-Attacke in der BILD-Zeitung „so etwas [wie der Artikel von Rudolf Bauer] darf bei uns nie wieder vorkommen“, ist ein Armutszeugnis sondergleichen. Gibt man damit doch letzten Endes dem Denunzianten Hein Recht. Eine sachlich angemessene Reaktion wäre es gewesen, den ganzen Vorgang – das Buch, Bauers Rezension und die Denunziation in der BILD-Zeitung – auf der-Forum Seite der Linken öffentlich zu debattieren. Was spricht dagegen?

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