
Meinungsfreiheit
in Frankfurt? - Abi
Melzer - „Die freie Entwicklung eines jeden ist die
Voraussetzung für die freie Entwicklung der Gemeinschaft.“
Diese Worte von Karl Marx sind heute gültiger denn je. Mit
anderen Worten, die Freiheit des Einzelnen ist die
Voraussetzung für die Freiheit aller. Die freie Meinung des
Einzelnen ist Voraussetzung für die freie Meinung aller.
Wenn man mir heute meine Meinungsfreiheit verweigert, wie
vom Frankfurter Stadtkämmerer Uwe Becker gefordert, wird man
morgen auch anderen in Frankfurt das Recht auf freie Meinung
entziehen. Wer also meine Meinungsfreiheit verteidigt,
schützt auch seine eigene Meinungsfreiheit.
Ich wundere mich, dass Stadtkämmerer und Bürgermeister Uwe
Becker immer noch im Amt ist und nicht schon längst
suspendiert, nachdem er im Juni 2017 versucht hat die
KoPI-Konferenz „50 Jahre israelische Besatzung“ zu
verhindern und nur durch eine EV des Amtsgerichts Frankfurt
daran gehindert wurde. Daraus hat er aber nichts gelernt. Im
Oktober desselben Jahres versuchte er wieder die
Präsentation meines neuen Buches „Die Antisemitenmacher“ zu
verhindern und wurde wieder durch eine EV derselben
Richterin gestoppt. Meine Präsentation konnte stattfinden
und verlief sogar außergewöhnlich ruhig.
Es ist offensichtlich kein Zufall, dass Becker immer aktiv
wird, wenn es sich um Themen handelt, die mit Israel und
Antisemitismus zu tun haben und wo zu befürchten ist, dass
Kritik an Israels Politik geäußert werden könnte. Becker
verteidigt wie ein Löwe oder einer giftigen Natter die
zweifelhafte Ehre des Staates Israels und denunziert jeden,
der Israels Politik kritisiert als einen Antisemiten.
>>>
Rosenmontag im Mai
- Abraham Melzer - 14.Mai 2018 - Einen
Tag mit der Kippa herumlaufen, als Zeichen der Solidarität mit
Israel. Einen Tag Jude sein, als Buße für den Holocaust. Eigentlich
eine ausgezeichnete Idee, wenn sie nicht so verlogen und heuchlerisch
wäre.
Geht es Uwe Becker und allen, die bei diesem Zirkus mitmachen
um Solidarität oder um die Beruhigung ihres Gewissens? Solidarisieren
sie sich mit Juden oder versuchen sie ihre dunkle Vergangenheit
zu beruhigen, indem sie für einen Tag den Juden spielen und
den philosemitischen Rosenmontag inszenieren? All diese Kippa
Träger kommen mir vor wie Jecken mit Cowboyhut,
>>>
Solidarität auf dem Kopf .... -
Abi Melzer - Frankfurts Bürgermeister Uwe Becker hat mit dem
Slogan: Solidarität auf dem Kopf dazu aufgerufen, am 14. Mai
einen ganzen Tag lang eine Kippa zu tragen. Zu einem solchen
Unsinn ist auch nur jemand fähig, der die Rolle des
zionistischen Pudels spielt und keine Ahnung vom Judentum
hat. Diesem Aufruf scheinen aber auch andere naive und
unwissende Bürgermeister zu folgen.
Solidarität trägt man nicht auf dem Kopf, sondern im Kopf
und im Herzen. Solidarität mit wem? Mit dem Staat Israel?
Seit wann ist das Tragen einer Kippa ein Zeichen der
Solidarität mit einem Staat, sei es auch Israel? Kippa
tragen ist ein ritueller Brauch und keine politische oder
ideologische Demonstration.
Nach jüdischem Brauch soll man eine Kippa nicht öffentlich
tragen, sondern zuhause und in der Synagoge, als Zeichen der
„Solidarität“ mit Gott, und nicht mit einem säkularen Staat,
auch wenn dieser Staat dabei ist seine Säkularität
aufzugeben und ein Religionsstaat zu werden und sich vom
Rest der Welt abzunabeln.
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Frankfurt
schafft während der Buchmesse die Meinungsfreiheit
ab -
Jens Berger - Es gibt Dinge, die sind so skurril,
dass man sie auf den ersten Blick gar nicht glauben
mag.
- 7. 10. 2017
Da schreibt der in Israel aufgewachsene Publizist
Abraham Melzer ein vom Frankfurter Westend Verlag
herausgegebenes Buch mit dem Titel „Die
Antisemitenmacher“ (die NachDenkSeiten brachten am
Sonntag dazu eine Rezension) , in dem er die immer
stärker um sich greifende Praxis kritisiert,
legitime Kritik an der Politik Israels unter dem
Vorwand der Antisemitismusbekämpfung zu unterbinden.
Während der Frankfurter Buchmesse wollte Melzer sein
neues Buch in den öffentlichen Räumen des Saalbau
Gallus vorstellen.
Doch gestern kündigte die stadteigene
Betreibergesellschaft der Räumlichkeiten den
Mietvertrag. Melzers Kritik an der Vereinnahmung des
Antisemitismusbegriffs zur Einschränkung der
Meinungsfreiheit gilt der Stadt Frankfurt als
antisemitisch. So ärgerlich und unverständlich das
Verhalten der Stadt ist – am Ende kann es doch als
lupenreiner Beweis dafür gelten, dass Abraham
Melzers Kritik nötiger denn je ist und voll ins
Schwarze trifft. >>>
Mehr dazu
>>> |
In Zeiten der Apartheid
kein Blatt vor den Mund nehmen – in
Berlin
- Stavit
Sinai, Majed Abusalama, Ronnie Barkan
- 02.07.2017 -
Am 20. Juni unterbrachen Aktivisten
eine Rede einer israelischen Abgeordneten
an der Humboldt-Universität in Berlin.
Der Protest führte zu falschen Berichten
in der Presse, es gab sogar den Versuch
den Protest als eine "Hezbollah Rally"
zu verleumden. Hier ein offener Brief
zum Protest, der vor zwei Tagen veröffentlicht
wurde.
"Am 20. Juni 2017 haben wir, drei Menschenrechtsaktivisten,
einen politischen Protest veranstaltet,
der gegen eine offizielle Vertreterin
des Staates Israel, das Knessetmitglied
Aziza Lavie von Yesh Atid gerichtet
war. Das Ziel des Protestes war ein
zweifaches: erstens gegen Lavies "Hasbara"-Event
zu protestieren, für das die Humboldt-Universität
Gastgeber war, und zweitens in der Öffentlichkeit
ein Bewußtsein für Israels strafrechtliche
Verantwortung für die Aufrechterhaltung
eines Apartheidregimes zu wecken.
Knessetmitglied (MK) Lavie selbst ist
persönlich verantwortlich für ihre Rolle
als Koalitionsmitglied während des Massakers
von 2014 am belagerten Gazastreifen,
wo mehr als 2.200 Menschen getötet wurden,
einschließlich 89 ganzer Familien, die
ausgelöscht wurden. Die Protestierenden
begannen damit hervorzuheben, dass Lavie
in der Humboldt-Universität als Vertreterin
eines kriminellen Apartheidstaates auftritt.
Da das internationale Recht das Verbrechen
der Apartheid als Verbrechen gegen die
Menschlichkeit klassifiziert, sind wir
als Menschen, die nach ihrem Gewissen
handeln, moralisch verpflichtet unsere
zivilrechtliche Verantwortung wahrzunehmen
und uns laut gegen diese schrecklichen
Verbrechen zu äußern, die in unserem
Namen begangen wurden und noch immer
werden.
Israels gegen das palästinensische Volk
gerichtete Praktiken und die Frage der
Apartheid: "Der Bericht kommt zu
dem Ergebnis, dass das Gewicht der Beweise
über jeden Zweifel hinaus die Behauptung
stützt, dass Israel schuldig ist, dem
palästinensischen Volk ein Apartheidsregime
auferlegt zu haben, das für die Kommission
auf ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
hinausläuft, dessen Verbot im internationalen
Gewohnheitsrecht als jus cogens (zwingende
Rechtsnorm) gilt. Die internationale
Gemeinschaft, insbesondere die Vereinten
Nationen und seine Agenturen und Mitgliedsstaaten
haben die rechtliche Verpflichtung entsprechend
ihren Möglichkeiten zu handeln, um Fälle
von Apartheid, die ihnen verantwortungsvoll
zur Kenntnis gebracht wurden, zu verhindern
und zu bestrafen. Insbesondere haben
Staaten die kollektive Pflicht a) ein
Apartheidregime nicht als rechtmäßig
anzuerkennen; b) einen Staat bei der
Aufrechterhaltung eines Apartheidregimes
nicht zu unterstützen und ihm nicht
zu assistieren; und c) mit den Vereinten
Nationen und anderen Staaten zur Beendigung
von Apartheidregimes zusammenzuarbeiten.
Institutionen der Zivilgesellschaft
und Einzelpersonenhaben haben ebenfalls
die moralische und politische Pflicht
die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel
zu ergreifen, um Bewußtsein für das
aktuelle kriminelle Unternehmen zu wecken
und Druck auf Israel auszuüben, um es
dazu zu bewegen, die Apartheidstrukturen
gemäß dem internationalen Recht abzubauen.
Der Report endet mit allgemeinen und
speziellen Empfehlungen an die Vereinten
Nationen, nationale Regierungen, die
Zivilgesellschaft und private Akteure
tätig zu werden angesichts der Erkenntnisse,
dass Israel, so wie es Kontrolle über
das palästinensische Volk ausübt, ein
Apartheidregime unterhält." (aus
dem Bericht der UN-Social and Economic
Comission for Western Asia – ESCWA –
vom März 2017, Ü.)
Unser gewaltfreier Akt des Widerstands,
nämlich den Mächtigen die Wahrheit zu
sagen, entspricht unserem verfassungsgemäßen
Recht auf freie Meinungsäußerung, ein
Recht, das das israelische Regime und
sein intensiver Einsatz von staatlicher
Zensur nicht gewährt. Dennoch haben
die deutschen Medien nicht nur unzutreffend,
sondern auch, was journalistisches Schreiben
betrifft, unterdurchschnittlich über
die Veranstaltung berichtet und sich
den zionistischen Medien und der Staatsideologie
Israels angepasst, um unsere zivile
Pflicht als unzulässigen Ausdruck von
Antisemitismus darzustellen. Solche
ungeheuerlichen Behauptungen kommen
zu einer noch beunruhigenderen und weitreichenderen
Tendenz, die man in den letzten Jahren
beobachten konnte, wozu auch Entscheidungen
der LINKEN und der SPD gehören, eine
friedliche zivilgesellschaftliche Bewegung,
die zu Boykott, Investitionsentzug und
Sanktionen gegen den Staat Israel aufruft,
der sich nicht an das internationale
Recht hält, zu delegitimieren und zu
unterdrücken.
Wir bleiben dabei, Zivilcourage ist
die Antwort auf den derzeitigen Versuch
den deutschen Diskursraum einzuengen,
indem kritisch denkende Personen fürchten
auf die schwarze Liste zu kommen und
als Antisemiten etikettiert zu werden
und sich damit die Chance auf einen
sinnvollen Protest gegen den Mißbrauch
staatlicher Macht, Siedlerkolonialismus
und Verletzung des internationalen Rechts
zu nehmen. >>>

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FU
Berlin spricht Dozentin von Antisemitismus-Vorwürfen
frei
- Die
durch Antisemitismus-Vorwürfe gegen
eine Lehrbeauftragte der FU Berlin ausgelöste
Debatte um Israelkritik und Antisemitismus
am Otto-Suhr-Institut wurde am Montag
mit einer weiteren Podiumsdiskussion
fortgeführt. Dabei zeigte sich, dass
die Vorwürfe gegen die Politikwissenschaftlerin
Eleonora Roldán Mendívil haltlos sind
und nur ein Vorwand waren, um gegen
linke Positionen an der Universität
vorzugehen.
FU Berlin spricht Dozentin von Antisemitismus-Vorwürfen
frei
Unter den Gästen auf dem Podium zum
Thema kritischer Wissenschaft und Antisemitismus
war zum ersten Mal in der Veranstaltungsreihe
auch die von Antisemitismus-Vorwürfen
betroffene Eleonora Roldán Mendívil
selbst. Im vergangenen Wintersemester
sah sie sich mittels eines deutschnationalen
Blogs mit einem solchen Vorwurf konfrontiert
und erhielt für das jetzige Sommersemester
am Otto-Suhr-Institut (OSI) keinen Lehrauftrag
mehr. Darüber hinaus sprachen auf dem
Podium der zu Rechtsextremismus und
Antisemitismus forschende Politikwissenschaftler
Hajo Funke sowie der israelische Historiker
Gadi Algazi.
Die Debatte ging vor allem darum, wie
unterschiedlich mit Kritik am israelischen
Staat in Deutschland und in Israel umgegangen
wird. Es wurde betont, dass die von
sogenannten „Antideutschen“ vorgebrachte
Idee, diese Kritik sei grundsätzlich
antisemitisch, ein spezifisch deutsches
Phänomen ist, das selbst oft durch die
Gleichsetzung von Juden*Jüdinnen mit
dem Staat Israel, an Antisemitismus
grenzt. Dabei wird, wie im Fall von
Mendívil, oft auch ein Vokabular als
antisemitisch denunziert, dass im geschichts-
und sozialwissenschaftlichen Diskurs
allgemein genutzt wird, um die historische
und aktuelle Dimension von Gesellschaften
und Konflikten zu beschreiben. So zum
Beispiel der Begriff des Kolonialstaates
oder der Apartheid für Israel, der die
aktuelle Siedlungspolitik in den Rahmen
der spezifischen Entstehungsgeschichte
des Staates setzt und so die Situation
verständlicher macht. Wissenschaftliche
Begriffe abzulehnen und deren Verwendung
auf Israel als antisemitisch zu >>>

Paukenschlag in Antisemitismus-Debatte
- Einer FU-Dozentin wird Antisemitismus
vorgeworfen. Jetzt entlasten zwei Gutachten
die Beschuldigte – doch die Debatte
ist dadurch nur schärfer geworden.
Felix
Lorber berichtet.
Fast ein halbes Jahr, nachdem am Otto-Suhr-Institut
(OSI) der FU eine Dozentin des Antisemitismus
beschuldigt wurde, ist das Ergebnis
zweier Gutachten zu den Vorwürfen bekanntgeworden.
Die Analysen des ehemaligen Leiters
des Zentrums für Antisemitismusforschung
(ZfA) der TU Berlin, Wolfgang Benz,
kommen zu dem Schluss, dass sich Eleonora
Roldán Mendívil auf ihrem privaten Blog
nicht antisemitisch geäußert hatte.
Dies verriet der emeritierte OSI-Professor
Hajo Funke bei einer Podiumsdiskussion
über Antisemitismus am vergangenen Montag.
Gutachten werden nicht veröffentlicht
- Die OSI-Leitung in Person des Professors
Bernd Ladwig hatte Wolfgang Benz mit
der Prüfung der Vorwürfe beauftragt.
Nach FURIOS-Informationen analysierte
der Antisemitismusexperte in je einem
Gutachten die Lehrtätigkeit Roldán Mendívils
und die Äußerungen auf ihrem privaten
Blog. Veröffentlicht werden die Gutachten
nicht, da sie personenbezogene Daten
enthalten, argumentiert das Rechtsamt
der FU. Roldán Mendívil schrieb auf
Anfrage von FURIOS lediglich, die Gutachten
seien nun „Grundlage der weiteren Verständigung
mit dem Institut“.
Dass die Tendenz der Gutachten überhaupt
bekannt wurde, war daher eher dem Zufall
geschuldet. Roldán Mendívil war am Montag
Teil einer Diskussionsrunde über Antisemitismus
und kontroverse Wissensproduktion. OSI-Professorin
Cilja Harders fungierte als Moderatorin,
Podiumsgast war neben Hajo Funke auch
der israelische Historiker Gadi Algazi.
Funke lässt die Bombe platzen -
Bernd Ladwig, der bei der Veranstaltung
im Publikum saß, forderte Roldán Mendívil
mehrfach vergeblich auf, ihre umstrittenen
Äußerungen über den Staat Israel zu
wiederholen, oder sie zurückzunehmen.
In einer Stellungnahme im Namen des
OSI hatte er bereits im Januar deutliche
Kritik geübt. Doch Ladwigs Verhalten
während der Diskussion missfiel Hajo
Funke derart, dass er schließlich das
Ergebnis der Gutachten aussprach, um
Roldán Mendívil in Schutz zu nehmen.
>>>
Dokumentation - Jagdopfer
Eleonora Roldán Mendívil - 2017
>>>
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Deutsche
Abgründe . Ein kleiner Schritt für Frankfurts
Bürgermeister, ein großer Sprung für
deutsche Normalisierer: Uwe Becker (CDU)
demonstriert neues-altes Selbstbewusstsein
und erklärt jüdische und andere Israelkritiker
kurzerhand für »nicht willkommen« in
seiner Stadt.
- 9. 4. 2017 - Zu den unerwünschten
Personen gehört der israelische Historiker
und Sohn von Holocaust-Überlebenden
Moshe Zuckermann, der in Frankfurt aufgewachsen
ist. M&R bat ihn um eine Replik. (...)
Relativ neu ist allerdings die Erscheinung
eines Uwe Beckers. Denn deutsche Politiker
haben sich zwar stets mit »Israel« und
»unseren jüdischen Mitbürgern« solidarisiert,
haben sich aber an der Unterbindung
von Veranstaltungen nicht offensiv beteiligt
– es sei denn, es ging um neonazistische
Kundgebungen und Aktionen. Und selbst
bei diesen haben sie für gewöhnlich
vor konkreten Maßnahmen halt gemacht:
Neonazis dürfen in Deutschland demonstrieren.
Uwe Becker hingegen ist ein Mann der
Tat. Sich auf einen Beschluss des CDU-Parteitags
2016 in Essen gegen die Kampagne Boycott
Divestment and Sanctions (BDS) beziehend,
erklärte er: »Wer heute unter der Fahne
der BDS-Bewegung zum Boykott israelischer
Waren und Dienstleistungen aufruft,
der spricht in der gleichen Sprache,
in der man einst die Menschen dazu aufgerufen
hat, nicht bei Juden zu kaufen. Dies
ist nichts anderes als plumper Antisemitismus,
wie ihn schon die Nationalsozialisten
instrumentalisiert haben.« Uwe Becker
hat sich in der Solidarität mit Juden
bereits politisches Kapital angeeignet.
Rechte Graffiti im Frankfurter Ostpark
verurteilte er umgehend: »Wir dürfen
das nicht als Kavaliersdelikte oder
Dumme-Jungen-Streiche abtun, das ist
blanker Hass und Antisemitismus.« Das
ist sehr honorig von ihm, gibt aber
zu denken: Nazi-Graffiti und BDS-Boykottaufrufe
sind für ihn beide Antisemitismus. Und
nun auch die vorgesehene, zumindest
vorläufig unterbundene israelkritische
Konferenz in Frankfurt. Uwe Becker steht
mit an vorderster Front gegen die Veranstaltung:
KOPI sei für die Unterstützung der antisemitischen
BDS-Bewegung bekannt, sagte er. Die
Bewegung betreibe eine »zutiefst antisemitische
Stimmungsmache« und benutze »die gleiche
Sprache wie die Nationalsozialisten«,
die »Kauft nicht bei Juden!« proklamiert
haben. Nazi-Graffiti, BDS und KOPI-Konferenz
also alles antisemitisch – und somit
auch alles, was mit letzterer zusammenhängt,
u.a. die jüdischen Teilnehmer Iris Hefets,
Ilan Pappe und ich. Ganz zu schweigen
von der Palästinenserin Majida Al-Masri
und dem deutschen Linken Norman Paech.
Es sei Uwe Becker zugutegehalten, dass
er Klartext redet. Eine solche Veranstaltung
habe in Frankfurt nichts verloren, sagte
er. »Wer in Frankfurt Stimmung gegen
Israel machen will, wer für den Boykott
israelischer Waren wirbt und Sanktionen
gegenüber diesem Land fordert, ist in
unserer Stadt nicht willkommen.« Aber
klar gesprochen heißt mitnichten klar
gedacht, wie sich herausstellt. Dazu
eine kleine Randbemerkung in eigener
Sache: Ich habe in Frankfurt der 1960er-Jahre
als Sohn von Holocaust-Überlebenden
gelebt, bevor Uwe Becker auf die Welt
gekommen ist. Das Recht, mich in dieser
Stadt willkommen zu fühlen oder nicht,
habe ich mir lebensgeschichtlich erworben,
und ich brauche den Segen eines Uwe
Beckers dazu nicht. Ich weiß nicht,
was die Familie von Uwe Becker im Krieg
gemacht hat, hingegen weiß ich sehr
wohl, was meine Familie erlitten hat.
Ich meine, Uwe Becker sollte sich sehr
vorsehen, ehe er sich anmaßt, mir oder
irgendeinem anderen Juden suggerieren
zu wollen, Antisemit zu sein bzw. sich
mit Antisemiten verbandelt zu haben.
Dass Uwe Becker offenbar nicht zwischen
Judentum, Zionismus und Israel und somit
zwischen Antisemitismus, Antizionismus
und Israelkritik zu unterscheiden vermag,
sei ihm nachgesehen. Ihm ergeht es wie
den allermeisten Deutschen in dieser
Sache. Dass er Boykott-Aufrufe gegen
Israel gleich als Antisemitismus ansieht,
sei ihm auch geschenkt. Dass er aber
den Boykott-Aufruf gegen israelische
Waren mit dem Aufruf der Nazis, nicht
bei Juden zu kaufen, gleichsetzt, indiziert,
dass er nicht begriffen hat, worum es
hier geht. >>>

Textsammlung
- 2017 - Antisemitismuskeulenschwinger
in Frankfurt
>>>
Dokumentation
- Verleumdungsaktionen - JagdAktionen
der falschen Freunde Israels - "Zielpersonen
+ Jagdobjekte"
>>>
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Schatten
der Vergangenheit
- Rolf Verleger - Sehr geehrte Herren,
Am 10.11. 2016 hielt ich im Rahmen des
Café Palestine Freiburg in einem Hörsaal
der Universität Freiburg einen Vortrag
zum Thema "Ist der Einsatz für Menschenrechte
in Palästina antisemitisch?" Vor der
Veranstaltung haben Sie per Flugblatt
ein Redeverbot für mich an der Universität
Freiburg gefordert.
Sie taten das zwanzig Minuten vor Veranstaltungsbeginn,
als es noch leer war: Sie, zwei junge
Männer, höflich und zurückhaltend, fast
schüchtern, verteilten einen knallharten
Text, anonym, ohne Namen der Verfasser.
(S. Wortlaut im Anhang). Sie warteten
aber nicht die Wirkung ab, sondern schauten,
dass sie lieber weder unerkannt wegkamen.
Das hat mich sehr verblüfft. Das ist
eigenartiges Verhalten. So als ob der
Veranstalterin Frau Dr. Weber oder mir
ein Geheimdienst zur Verfügung stünde,
der Ihnen schaden könnte.
Ich habe mich gefragt, was Ihre Vorbilder
für Ihre Aktivitäten sind. Eine
mögliches Vorbild könnten für Sie die
Geschwister Scholl sein: Auch sie wollten
ihre Flugblätter gegen Unrecht sprechen
lassen, sie wollten laut und deutlich
ihre Stimme für Menschlichkeit erheben.
Und sie wollten anonym bleiben, weil
sie wussten, dass es sonst nicht gut
für sie ausgehen würde.
Daher scheint es mir möglich, dass Sie
sich an diesen Helden des Widerstands
gegen Unmenschlichkeit orientieren.
In diesem Fall könnten Sie auch die
Befürchtung haben, dass Sie - wie die
Geschwister Scholl - Opfer Ihres Engagements
werden könnten: die Scholls wegen ihres
Eintretens für die Opfer der Nazis wurden
selbst Opfer der Nazis, und Sie könnten
vielleicht wegen ihres kompromisslosen
Eintretens für Israel den Palästinensern
und ihren Freunden zum Opfer fallen.
Denn Sie halten diese Leute für mordlustig
("mordlustige Antisemiten" schreiben
Sie) und - so befürchten Sie - es droht
ein neuer "eliminatorischer", "mörderischer",
"vernichtungsorientierter Antisemitismus".
So werden Sie vielleicht zu Helden für
eine gerechte Sache. Das, so male ich
mir aus, ist Ihre Sichtweise: Mich sehen
Sie als einen Befürworter des "eliminatorischen
Antisemitismus" und vielleicht auch
persönlich als einen mordlustiger Antisemiten:
eine Gefahr für Israel und für Sie als
Israelfreunde. Sie dagegen warnen und
mahnen: Einen solchen potentiell gefährlichen
Mann sollte man nicht reden lassen,
im Interesse der eigenen Selbsterhaltung.
Das sind ungefähr meine Fantasien darüber,
wie Sie sich selbst sehen. Meine eigene
Sichtweise von Ihrer Aktivität ist aber
eine völlig andere. Das ergibt sich
so aus meiner Familiengeschichte. Kennen
oder kannten Sie Ihre Großväter? Ich
kannte meine nicht. Der eine starb schon
1926 und liegt in Berlin-Weißensee,
der andere starb in Auschwitz; wann
genau, weiß man nicht.
Kennen oder kannten Sie Ihre Großmütter?
Ich kannte meine nicht. Die eine ging
1942 in Theresienstadt zugrunde, die
andere wurde, 42-jährig, direkt nach
der Ankunft des Deportationszuges in
Estland erschossen, denn sie hatte ihren
gelben Stern in Berlin abgemacht, um
zur Friseuse zu gehen; daher war sie
eine Kriminelle und wurde in Estland
in einer Sanddüne verscharrt.
Haben Sie Onkel und Tanten? Mein Vater
hatte sieben Geschwister. Das Nazi-Regime
überlebten nur er und ein Bruder.
Hat Ihr Vater eine Tätowierung? Mein
Vater hatte eine, nämlich die Auschwitznummer
am Arm. Seine erste Frau und ihre gemeinsamen
drei Söhne hatten wahrscheinlich keine:
Sie kamen in Auschwitz gleich ins Gas.
Daher heiratete 1948 mein Vater meine
viel jüngere Mutter: Er wollte noch
einmal jüdische Kinder haben. So bin
ich aufgewachsen, als Kind der Hoffnung
und des Neuanfangs.
Was wissen Sie vom Judentum? Uns Kindern
haben dies unsere Eltern vermittelt.
In der chassidischen Tradition meines
Vaters: Gottes Gebote befolgen, in der
Hoffnung auf Erlösung und Befreiung.
In der deutsch-jüdischen Tradition meiner
Mutter: Judentum als Religion der tätigen
Moral. In beiden Traditionen sind Juden
deswegen Gottes auserwähltes Volk, insofern
sie der Welt ein Vorbild an Moral und
Gesetzestreue geben sollen und dies
auch wollen. Manchmal in meinem Leben
bin ich aus den engen Grenzen der Tradition
ausgebrochen, aber Ich habe mich auch
immer wieder für meine jüdische Gemeinschaft
engagiert, habe die Gemeinde Lübeck
mitgegründet, war Landesverbandsvorsitzender
in Schleswig-Holstein und Delegierter
im Zentralrat.
Nichts von meinen jüdischen Werten findet
sich wieder im Verhalten der israelischen
Regierung. Man hat den Palästinensern
ihr Land geraubt, fantasiert sich als
ewiges Opfer und leitet daraus die Rechtfertigung
ab, Völkerrecht und Menschenrechte außer
Kraft zu setzen, völlig außerhalb der
jüdischen Tradition.
Sie wissen vielleicht, dass vor der
Auslöschung des europäischen Judentums
durch die Nazis und ihre Helfer der
Zionismus eine Minderheitenposition
im Judentum war. Gegen den Zionismus
waren viele Strömungen: die Religiösen,
die Bürgerlichen, die sozialistischen
Bundisten, die allgemeinen Sozialisten.
Wussten Sie dass das einzige jüdische
Mitglied im britischen Kabinett 1917,
Lord Edwin Montague, strikt gegen die
Balfour-Deklaration war? Sind das alles
"eliminatorische Antisemiten", weil
sie die Idee eines separaten jüdischen
Staates fernab der eigentlichen Heimat
der europäischen Juden für eine sehr
schlechte Idee hielten? Kennen Sie den
Bundisten Marek Edelman, überlebender
Anführer des Aufstands im Warschauer
Ghetto? Wissen Sie, was er von den Zionisten
hielt?
Sie wissen vielleicht auch, dass Ihr
unfreiwilliges Vorbild Heidegger (s.
unten) seine junge Studentin Hannah
Arendt anbetete. Wissen Sie, was diese
kluge Frau 1945 über den Schwenk der
zionistischen Mehrheit hin zur Unterstützung
eines "jüdischen Staates" geschrieben
hat? Sie können es in meinem Buch nachlesen.
Wissen Sie, dass Hannah Arendt, Albert
Einstein und andere hellsichtige amerikanische
Juden 1948 in einem gemeinsamen Leserbrief
an die New York Times dagegen protestierten,
dass Menachem Begin, der Kommandeur
des Massakers von Deir Yassin, kurz
nach diesem Verbrechen die USA besuchte?
Sie nannten ihn einen "Terroristen"
und forderten eine Einreiseverbot.
Montague, Edelman, Arendt, Einstein
- nach Ihrer Logik alles Antisemiten!
- Und nun können Sie vielleicht meine
Sichtweise ansatzweise nachvollziehen:
Dass mir junge Leute an der Universität
Freiburg das Rederecht nehmen wollen,
das erinnert mich fatal daran, was an
der Universität Freiburg unter dem Rektorat
Heidegger und seinen Nachfolgern vor
80 Jahren geschah: "Juden raus!" Sie
sind in meinen Augen nicht die Geschwister
Scholl, weiß Gott nicht. Sondern eher
Kinder im Geiste derjenigen, die damals
die Universität judenrein machten.
Vielleicht finden Sie eine neutrale
Person außerhalb Ihres Zirkels, die
Ihnen erklären kann, dass Sie sich bei
mir entschuldigen sollten. Mit freundlichen,
über die Vielfältigkeit des menschlichen
Geistes immer noch verwunderten Grüßen
Der
4D-Effekt
- 16.09.2014 - Deligitimiert, dämonisiert,
doppelter Standard: Was anderen als
Antisemitsmus vorgeworfen wird, macht
Israel mit den Palästinensern schon
lange. Noch schlimmer wird das Ganze,
wenn noch ein viertes „d“ hinzu kommt:
Deutschland.
Ist Kritik an Israels Politik antisemitisch?
Die Frage ist seltsam. Ab wann ist kritisches
Denken antisemitisch, mithin nicht mehr
statthaft? Kritisches Denken ist immer
statthaft!
Israel ist eine ethnisch abgestufte
Demokratie. Die meisten Rechte haben
jüdische Bürger, dann kommen nichtjüdische
Bürger und dann nichtjüdische Jerusalemer.
Danach kommen die Rechtlosen: Über die
vielen nichtjüdischen Bewohner des besetzten
Westjordanlands herrscht Israels Militärdiktatur.
Die Bewohner Gasas hat Israel seit 2006
eingekerkert und bringt sie alle paar
Jahre wieder zu Hunderten um. Die wesentliche
Frage ist allein, ob diese Beschreibung
den Tatsachen entspricht. Was zählt,
sind Fakten. >>>
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Antisemitismus-Hysterie
in Bremen
Aber niemand kann die
Antisemiten konkret
ausmachen
Arn Strohmeyer
- 19. 9. 2016
Wenn es nicht so ernst
wäre, wäre es ziemlich
lächerlich und eher
eine Posse. Seit Jahren
machen die Anhänger
Israels in der Stadt
– Die Deutsch-Israelische-Gesellschaft
(DIG), die Jüdische
Gemeinde, Vertreter
von Parteien, die Antideutschen
und auch die Bremer
Medien – wachsenden
Antisemitismus in der
Stadt aus, die Stadt
sei eine „Hochburg des
Antisemitismus“, heißt
es. Die Jüdische Gemeinde
fühlt sich sogar bedroht
– nur wer bedroht sie,
muss man fragen? Von
Attacken in diese Richtung
ist nichts bekannt.
So muss man denn nach
wirklichen Gegnern mit
der Lupe suchen. Da
geraten die Nahostgruppen
(früher waren es zwei,
heute gibt es nur noch
eine) und die Deutsch-Palästinensische
Gesellschaft (DPG) ins
Visier sowie eine Gruppe,
die bisher sehr friedlich
eine BDS-Aktion durchgeführt
hat. Es wird mit allen
Mitteln versucht, Veranstaltungen
dieser Gruppen – selbst
wenn sie jüdische oder
israelische Referenten
eingeladen haben – zu
verhindern. Natürlich
hat man das auch mit
der Nakba-Ausstellung
versucht – aber ohne
Erfolg.
In diesem Zusammenhang
kam es einmal zu einer
absurden Szene. Mitglieder
der Jüdischen Gemeinde
demonstrierten vor dem
Bremer Überseemuseum
gegen eine Veranstaltung
des israelischen Menschenrechtsaktivisten
Reuven Moskovitz. Als
dieser die gegen ihn
gerichteten Schilder
und Transparente sah,
ging er auf die Bremer
Juden zu und fuhr sie
an: „Seid Ihr verrückt
geworden? Ich lebe in
Israel und weiß, was
dort los ist. Ihr lebt
hier im sicheren Bremen
und habt keine Ahnung
von den Vorgängen dort“
Es herrscht eine regelrechte
Antisemitismus-Hysterie
in der Stadt, zu der
die Medien nicht unerheblich
beitragen. So durften
im Weser-Kurier mehrere
Israel-Anhänger – so
der Vertreter der Jüdischen
Gemeinde, zwei Politiker
der Grünen und der zweite
Vorsitzende des Simon-Wiesenthal-Zentrums
in Los Angeles, Rabbi
Abraham Cooper, – ihre
warnende Stimme erheben
und darauf hinweisen,
wie weit es mit dem
Antisemitismus in Bremen
schon gekommen und wie
nötig Gegenwehr sei.
(Woher der Rabbi in
Los Angeles wohl so
gut über die Bremer
Zustände Bescheid wusste?)
Nur ein Vertreter der
DPG kam im Weser-Kurier
zur Wort. Die TAZ steht
ohnehin den Antideutschen
nahe.
Die Stimmung wurde auch
von dem israelischen
Kampagne-Journalisten
Benjamin Weinthal kräftig
angeheizt, der sich
massiv einmischte und
ultimativ die Absage
von Veranstaltungen
oder >>>
JAGDOBJEKTE - ÜBERSICHT
>>>
PERSONEN IM NETZWERK
>>>
Texte auf diesen Seiten
von Arn Strohmeyer >>>
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Bücher von Arn Strohmeyer
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