|
 Die
VHS Neus (Demokratischer Ort
des Lernes) bewarb ihre
Veranstaltungsreihe "Den
Horizont erweitern - Nahost
- Januar - Juni 2015
(siehe das
vollständige Programm - pdf)
>>>
Die
Jüdischen Gemeinde
Düsseldorf protestierte
gegen diese
Veranstaltungsreihe,
verleumdete sie als
antisemitisch.
Die Ruhrbarone - (bekannt
als Verbreiter antideutscher
Parolen) riefen ihre Leser
auf, zu protestieren. Sie
schrieben:
Israelfeindliche
Veranstaltungsreihe an der
VHS Neuss" >>>
Bei den falschen Freunden
Israels ist es nicht
unüblich, dass zu solchen
Massenprotesten aufgerufen
wird.
Unkritisch
übernahm der
Bürgermeister der Stadt
Neuss Herbert Napp, seines
Zeichens CDU-Mitglied, diese
Verleumdungen und verbot
undemokratisch und gegen
bestehendes Recht diese Veranstaltungsreihe
wegen "Einseitigkeit"
Sperling forderte sogar den
Rücktritt des VHS Leiters. Sein
demokratisches Selbstverständnis
, sein Verständnis von
Meinungsfreiheit und seine
Rechtskenntnisse scheinen sich
gegen Null zu bewegen.
In der Satzung für die
Volkshochschule Neuss ist § 3
entscheidend: Danach beschließt
der Rat über die Angelegenheiten
der Volkshochschule. Zuständiger
Fachausschuss ist der
Kulturausschuss. Der Ausschuss
befindet über die politischen
Veranstaltungen, das heißt, das
Programm entstand in
Übereinstimmung mit dem
Kulturausschuss und kann
folglich nicht ohne dessen
Zustimmung einseitig vom
Bürgermeister gekippt werden.
Wurde der Kulturausschuss
überhaupt gehört?
http://www.vhs-neuss.de/infos/satzung.htm
.
Roland Sperling,
Fraktionschef der Neusser
Linken, soll sogar den
Rücktritt von Gerhard Heide,
den Volkshochschulleiter
Rücktritt gefordert haben:
“Das in einer neunteiligen
Vortragsreihe zum
Nahohst-Konflikt
ausschließlich
Israelkritiker zu Wort
kommen, ist ein Skandal.”
Ich denke, ein Skandal ist
es, dass man die
international bestätigten
Verbrechen, die der
israelische Staat begeht,
nicht verurteilt sondern mit
einem solchen Verhalten
deckt, akzeptiert. Roland
Sperling
sollte
zurücktreten.
1. 2. 2015
Handala e.V.
als Beteiligter der
Veranstaltungsreihe gab eine
Stellungnahme zum Verbot der
VHS Veranstaltungsreihe
Nahost in Neuss ab
-
Im Anhang
unsere Stellungnahme
bezüglich des Verbots der
VHS Veranstaltungsreihe
Nahost in Neuss im Rahmen
derer u.a. unserer
Ausstellung "Haft ohne
Anklage" hätte gezeigt
werden sollen.
-pdf
- Stellungnahme bezüglich
des Verbots der VHS
Veranstaltungsreihe Nahostin
Neuss und der damit
einhergehenden Diffamierung
des Vereins Handala e.V. In
dieser Woche wurde die
Veranstaltungsreihe
Nahostder VHS Neuss vom
Bürgermeister der Stadt
Neuss, Herrn Herbert Napp
(CDU), verboten. Der
Fraktionsvorsitzende der
Partei Die LINKE in Neuss
geht sogar noch weiter und
fordert den Rücktritt des
VHS-Leiters. Auch unsere
Ausstellung „Haft ohne
Anklage“, die sich mit der
von Israel praktizierten
Administrativhaft sowie
deren Auswirkungen auf die
palästinensische Bevölkerung
auseinandersetzt, sollte im
Rahmen dieser Nahost-Reihe
gezeigt werden. Herrn Napps
Behauptung, die
Veranstaltungsreihe
seieinseitig, ist völlig aus
der Luft gegriffen. Die im
Rahmen der Nahost-Reihe
geplanten Veranstaltungen
sollten kritisch die
israelische
Besatzungspolitik
beleuchten. Als einseitig
kann dies nur von jemandem
bezeichnet werden, der weder
die Situation in den
besetzten palästinensischen
Gebieten noch die
Auswirkungen der
israelischen
Besatzungspolitik auf die
palästinensische Bevölkerung
kennt. Allen Beteiligten
ging es darum, sich
konstruktiv mit dem Thema
auseinanderzusetzen und
Möglichkeiten für eine
friedliche Zukunft für
Israel und Palästina
aufzuweisen. Unsere
Ausstellung ist innerhalb
eines Jahres >>> |
|
Reaktionen
auf das Verbot der
Veranstaltungsreihe Nahost -
Neuss
15. 5. 2015
Stellungnahme
bezüglich des am 13.05.2015 in der
NGZ erschienenen Artikels „Zwei
Sichtweisen auf den Nahost-Konflikt“
- pdf - i.A. Nora Demirbilek und
Katerina Peros (beide Handala e.V.)
Am 11.05.15 wurde im Rahmen der
Veranstaltungsreihe Nahost der VHS
Neuss auf Einladung von Amnesty
International die Ausstellung „Haft
ohne Anklage“ eröffnet.
Zur Eröffnung der Ausstellung wurde
sowohl ein Redebeitrag von Amnesty
International als auch ein Vortrag
von Nora Demirbilek, Mitglied von
Handala e.V., gehalten. In dem
Eröffnungsvortrag ging es darum, die
Prämissen des Forschungsprojektes
darzustellen, auf Grundlage dessen
die Ausstellung entstanden ist und
darum, eine Einführung in die
Thematik zu geben. Das universitäre
Forschungsprojekt beruht u.a. auf
Berichten der
Menschenrechtsorganisation Amnesty
International, der palästinensischen
Menschenrechtsorganisation Addameer
und der israelischen
Menschenrechtsorganisation B’Tselem.
Darüber hinaus wurden Interviews mit
ehemaligen Administrativhäftlingen,
mit Angehörigen dieser, mit
MenschenrechtsanwältInnen und mit
MitarbeiterInnen verschiedener
Menschenrechtsorganisationen geführt
und als Untersuchungsgrundlage
verwendet. Die Kritik an der
israelischen Administrativhaft steht
u.a. in Einklang mit dem
UN-Menschenrechtsrat und Amnesty
International. Auch bezüglich der
Zahlen zu Administrativhäftlingen
sowie der Tatsache, dass nach dem
sogenannten „Shalit Deal“ viele der
Freigelassenen kurze Zeit später
unter Art. 186 der Military Order
1651 wieder verhaftet wurden,
berufen wir uns auf Ergebnisse von
Addameer und auf die
Berichterstattung der israelischen
Tageszeitung Haaretz.
An die Reden zu Beginn der
Veranstaltung anschließend, bestand
die Möglichkeit zu Fragen und zur
Diskussion. Entgegen der Darstellung
in der NGZ wurde die Diskussion auch
kontrovers geführt. Dass die
Ausstellung durch den Verein Handala
getragen wird, wurde an dem Abend zu
keinem Zeitpunkt verschwiegen.
Darüber hinaus wurde der Vorwurf der
vermeintlich einseitigen Parteinahme
für PalästinenserInnen bereits in
dem Eröffnungsvortrag thematisiert.
Die konstruierte Unterscheidung
einer „pro-israelischen“ und einer
„pro-palästinensischen“ Seite geht
weit an den vielschichtigen und
komplexen politischen und sozialen
Realitäten des Konflikts vorbei. Die
Gleichmachung der Menschen auf der
jeweils konstruierten Seite wird
weder der Fragmentierung der
jeweiligen Gesellschaft noch der
Komplexität des Konfliktes gerecht.
Kritik, in diesem Fall an der Praxis
der Administrativhaft in Israel,
geht keinesfalls notwendigerweise
mit einer israelfeindlichen,
antisemitischen oder antijüdischen
Haltung und damit einer Parteinahme
einher. Vielmehr gründet sich diese
Kritik im Falle der MacherInnen der
Ausstellung aus der tiefen
Überzeugung, dass Menschenrechte für
alle gelten. >>>
Neuss: Zwei
Sichtweisen auf den Nahost-Konflikt
>>> |
|
9. 4. 2015 -
Antideutsche
und Unterstützer der extremistischen
israelischen Unrechtregierung sollen
den Nahostkonflikt in Neuss
vertreten?
Neuss -
Vier neue Themen für umstrittene
Nahost-Reihe -
VHS-Leiter Gerhard Heide will die
neue Planung im Kulturausschuss am
6. Mai vorlegen. Neue Referenten
zeigen die Sicht Israels. - Helga
Bittner -
Die wieder eingesetzte Nahost-Reihe
der Volkshochschule wird bis in den
Herbst verlängert. Grund dafür ist
die Aufnahme von bis zu vier
weiteren Vorträgen und die
Verschiebung eines geplatzten
Termins, nachdem die Reihe im
Februar zunächst von Bürgermeister
Herbert Napp abgesetzt worden war.
Damit hatte Napp auf den Vorwurf
reagiert, die Veranstaltungen
beleuchteten den Nahost-Konflikt zu
stark aus palästinensischer Sicht.
Auch der Geschäftsführer der
Jüdischen Gemeinde Düsseldorf,
Michael Szentei-Heise, hatte
Bedenken geäußert. Napp hatte die
Reihe jedoch abgesetzt, ohne das
zuständige Fachgremium, den
Kulturausschuss, einzubeziehen.
Dieser wiederum schloss sich der
Argumentation Napps nicht an und
setzte die Reihe in seiner Sitzung
am 4. März wieder ein - ergänzt um
den Vorschlag, drei weitere
Referenten von Szentei-Heise
benennen zu lassen.
Der Düsseldorfer lieferte gar vier
Vorschläge. Der Name des in Tel Aviv
geborenen, deutschen Historikers und
Publizisten Michael Wolfssohn ist
auf Szentei-Heises Liste der wohl
prominenteste. Aber auch der
israelische Arzt und Journalist Gil
Yaron, der lange Zeit auch für
unsere Zeitung geschrieben hat, ist
als fundierter Israelkenner bekannt.
Das gilt auch für Axel Feuerherdt,
der als freier Autor in Bonn lebt
und regelmäßig für verschiedene
Zeitungen und Zeitschriften zum
Thema Nahost schreibt. Auch Ulrich
W. Sahm ist Journalist, arbeitet als
Nahost-Korrespondent, lebt in
Israel, hat unter anderem auch
evangelische Theologie studiert.
Wenn es nach Gerhard Heide geht,
wird mit allen vieren über Termin
und Thema gesprochen. >>>
|
|
9. 3.
2015 -
Zensurmaßnahme
aufgehoben -
Nahost-Veranstaltungsreihe der
Volkshochschule Neuss darf nun doch
stattfinden -
Lenny Reimann - Der Kulturausschuss
des Rates der Stadt Neuss hat Ende
der vergangenen Woche den Weg dafür
freigemacht, dass eine zuvor vom
Bürgermeister der
nordrhein-westfälischen Stadt
abgesetzte Veranstaltungsreihe zum
Israel-Palästina-Konflikt doch
stattfinden kann. Die ursprünglich
vorgesehenen Referenten seien
bereits angefragt worden, ob sie an
den neuen Terminen weiterhin zur
Verfügung stünden, hieß es. Die
Reihe, die bereits Ende Januar an
der Neusser Volkshochschule hätte
starten sollen, war vom örtlichen
Bürgermeister Herbert Napp (CDU)
untersagt worden, nachdem
israelsolidarische Organisationen
gemeinsam mit sogenannten
Antideutschen gegen die
Veranstaltungen mobilgemacht hatten
(jW berichtete).
Das Absetzen der Reihe, in deren
Rahmen unter anderem der bekannte
jüdische Publizist und Kritiker der
israelischen Besatzungspolitik Rolf
Verleger auftreten sollte, hatte
bundesweit für Empörung gesorgt.
Verschiedene
Flüchtlingsorganisationen wie etwa
der Verein »Flüchtlingskinder im
Libanon« hatten das Vorgehen des
CDU-Bürgermeisters harsch
kritisiert. Ebenso die
nordrhein-westfälische Linkspartei.
Deren Landessprecher Ralf
Michalowsky zeigte sich am Sonntag
im Gespräch mit jW erfreut, dass die
Veranstaltungen nun doch stattfinden
können. »Ich finde es gut, dass sich
im Neusser Kulturausschuss die
Vernunft durchgesetzt hat. Zensur
und Maulkorberlasse sind
demokratiefeindlich«, stellte er
klar. >>>
|
|
5. 3. 2015 - Neuss: VHS-Reihe-Nahost wird
fortgesetzt
- Marius Stark - Der
Kulturausschuss der Stadt Neuss
hat in seiner gestrigen Sitzung
einstimmig beschlossen die vom
Bürgermeister am 26. Januar
abgesetzte „Nahost“-Reihe der
VHS Neuss fortzusetzen. Die
vorgesehenen Referenten sind
bereits angefragt worden ob sie
an den vorgesehenen Terminen
weiterhin zur Verfügung stehen.
Auch der „Maulkorb“-Vorschlag
der Verwaltung (er stammte in
der Idee ebenfalls vom
Bürgermeister), zukünftig keine
Themen mehr ins VH-Programm zu
nehmen „welche aktuellste,
politisch äußerst brisante
Themen“ betreffen wurde ebenso
einstimmig abgelehnt. Ich füge
den Wortlaut der beiden
Beschlüsse bei.
Insgesamt war die
Stimmung im Ausschuss
einheitlich: Das was bisher an
politischem Bildungsprogramm
durch die VHS Neuss angeboten
wurde war gut, soll so auch in
Zukunft fortgesetzt werden. Der
VHS-Leiter wurde hierbei
ausdrücklich von allen
Fraktionen für seine bisherige
Programmauswahl gelobt. Der
Ausschuss möchte auch in Zukunft
kein „Kontrollorgan“ sein,
welches die vorgesehenen
Programme „genehmigt“.
Das es zunächst
bezüglich zu der von der
Verwaltung vorgeschlagenen
Streichung der geplanten vier
Veranstaltungen zum
Themenbereich Türkei/Armenien zu
keiner Entscheidung kam und hier
erst eine Interfraktionelle
Arbeitsgruppe in den nächsten
Wochen eine für den Ausschuss
bindende Entscheidung treffen
soll, halte ich für akzeptabel.
Die CDU wurde so die Möglichkeit
gegeben „Ihrem“ Bürgermeister
eine „vollständige“ öffentliche
Niederlage zu ersparen. Ich bin
- vor dem Hintergrund der
gesamten Stimmung im Ausschuss -
ziemlich sicher, dass auch diese
Veranstaltungen durchgeführt
werden.
Was die - schon
verschiedentlich stark
kritisierte- Rücksprache der
Verwaltung für „ergänzende“
Veranstaltungen der Nahost-Reihe
bei Herrn Szentei-Heise angeht,
teile ich die Auffassung, dass
es keinen Grund gibt die
jüdische Gemeinde (oder andere
Religionsgemeinschaften) zu
fragen. Ich habe und werde dies
hier in Neuss auch weiterhin
vertreten, dass grundsätzlich
für die Planung des politischen
VHS-Programmes nicht religiöse
Gruppierungen einbezogen werden
sollen. So hat meine öffentliche
Kritik schon dazu geführt das im
Beschlusstext nicht mehr der
Begriff „jüdische Gemeinde“
auftaucht. Ich denke das sollte
vor dem Hintergrund der
tatsächlichen Vorkommnisse hier
in Neuss „zähneknirschend“
akzeptiert werden, denn:
Die VHS-Reihe
Nahost wird fortgesetzt, sie
wird in der Neusser Bevölkerung
um ein vielfaches mehr Beachtung
finden als noch im Januar
erhofft werden konnte, und dass
-so meine ich- zählt vor allem
anderen.
Ich will die
Gelegenheit nutzen allen denen,
die sich in den letzten vier
Wochen mit unterstützenden
Texten in das „Neusser-Verfahren-
eingeschaltet haben, recht
herzlichst zu danken. Euch allen
wünsche ich friedliche Zeiten -
Marius Stark
|
|
4. 3. 2015 -
NACHBEBEN IN
NEUSS: Stadt will politischen
Maulkorb für VHS - Neuss. Im Kulturausschuss
wird die Verwaltung morgen vorschlagen, vier Veranstaltungen der
Volkshochschule zur Türkei-Politik zu streichen. Das ist eine
Konsequenz aus dem Streit um die kurzfristig abgesetzte
Nahost-Reihe der VHS. - Helga Bittner - Der Streit um die
abgesetzte VHS-Reihe mit Veranstaltungen zum Nahost-Konflikt wird
morgen im Kulturausschuss weitergeführt. Vorsitzender Hartmut
Rohmer (SPD), hat zu der von Bürgermeister Herbert Napp verfügten
Absetzung nicht nur Stimmen der betroffenen Referenten und
Organisationen eingeholt, sondern wirft Napp auch vor, ohne Not
eigenmächtig am Ausschuss vorbei gehandelt zu haben. Der Ausschuss
wiederum hatte das umstrittene Programm in seiner Sitzung am 25.
September genehmigt.
Dass die Verwaltung als Konsequenz in der morgigen Sitzung
vorschlagen wird, auf VHS-Veranstaltungen zu tagesaktuellen
politischen Themen künftig zu verzichten, hält Rohmer für völlig
falsch. >>>
Der Streit um die
abgesetzte VHS-Reihe mit Veranstaltungen zum Nahost-Konflikt wird
im Kulturausschuss weitergeführt. -
Abraham Melzer - Vorsitzender Hartmut Rohmer (SPD), hat zu der von
Bürgermeister Herbert Napp unter dem Druck der jüdischen Gemeinde
in Düsseldorf verfügten Absetzung nicht nur Stimmen der betroffenen
Referenten und Organisationen eingeholt, sondern wirft Napp auch
vor, ohne Not eigenmächtig am Ausschuss vorbei gehandelt zu haben.
Der Ausschuss wiederum hatte das umstrittene Programm in seiner
Sitzung am 25. September genehmigt.
Dass die Verwaltung als Konsequenz, auf
VHS-Veranstaltungen zu tagesaktuellen politischen Themen
künftig verzichten will, ist das Resultat dieser Einmischung
und Einflussnahme seitens jüdischer und zionistischer
Organisationen. Wenn das Schule machen sollte, dann wird demnächst
im Zentralrat der Juden in Deutschland entschieden werden, was
deutsche Bürger sehen und hören dürfen und was nicht.
Der mehrteiligen VHS-Reihe zum Nahost-Konflikt war
ein zu kritischer Blick auf die Position Israels und eine
einseitige Referentenauswahl vorgeworfen worden. Nachdem auch der
Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Michael
Szentei-Heise, seine Bedenken gegenüber Bürgermeister Napp geäußert
hatte, wurde die Reihe von diesem auch mit Blick auf den
Holocaust-Gedenktag am 27. Januar kurzerhand ausgesetzt. Napps
Begründung, es sei seine Aufgabe, Schaden von der Stadt abzuwenden,
ist für die SPD keine Erklärung, dabei will sie
keineswegs die Bedenken von jüdischer Seite ignorieren, sondern
schlägt vor, die Reihe um Referate aus israelischer Sicht zu
erweitern und Michael Szentei-Heise dazu ins Boot zu holen. Doch
das wäre noch schlimmer, als die Entscheidung die Vortragsreihe
abzusetzen und dem Druck aus israelisch-jüdischer Seite
nachzugeben. Sollen denn die Volkshochschulen in Deutschland
demnächst bei den jüdischen Gemeinden nachfragen, wie sie ihr
Programm gestalten sollen? Wie wäre es bei einer Ausstellung
über den Holocaust Horst Mahler „ins Boot“ zu holen, um eine
ausgewogene Ausstellung zu gestalten?
Merkt denn niemand wie absurd das alles ist?
Einseitigkeit ist doch kein Verbrechen und so selbstverständlich
wie Schnee im Winter. Ist denn unsere Kanzlerin Angela Merkel nicht
einseitig, wenn sie ihre Politik vorträgt? Ist denn Josef Schuster
vom Zentralrat der Juden nicht einseitig, wenn er seine Meinung
vorträgt? Und ist der israelische Botschafter nicht einseitig, wenn
er in seinem Übermut den Deutschen die Leviten liest? War die
Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht nicht einseitig?
Jeder, der seinen Standpunkt vertritt, ist einseitig. Unsere
Gesellschaft, unser Grundgesetzt, gibt aber jedem das Recht seinen
Standpunkt zu vertreten und insofern gibt es im Großen und Ganzen
eine Vielfalt an Meinungen – und das ist gut so.
|
11. 2. 2015 |
Lillian
Rosengarten aus New York hat einen
Brief an den Bürgermeister von
Neuss geschrieben:
9. Februar 2015 - Sehr geehrter
Herr, zunächst möchte ich mich Ihnen
vorstellen. Ich bin Lillian
Rosengarten, ein Flüchtling aus
Nazi-Deutschland, geboren in
Frankfurt und lebe im Raum New York.
2010 war ich die einzige
Amerikanerin auf dem „Jüdischen
Boot“ nach Gaza. Wir waren neun
Juden, die gehofft hatten, als Juden
ihre Solidarität mit den leidenden
Palästinensern in Gaza auszudrücken.
Stattdessen wurden wir von der
israelischen Marine verhaftet,
inhaftiert, und ich wurde
deportiert. Ich war persönlich
Augenzeugin der Tragödie von Jude
gegen Jude. Juden, die gegen den
Strom schwimmen, tun dies, weil die
Aktionen des zionistischen Israels
nicht zu tolerieren sind.
Juden, die
widersprechen, sind keine
Antisemiten, auch nicht diejenigen,
die Kritik und Diskussionen
zulassen. Wir, die wir uns um (die
Einhaltung der) Menschenrechte
kümmern, müssen uns gegen Apartheid
und Ethnische Säuberung einsetzen,
ein weiteres Beispiel für die
Unmenschlichkeit von Menschen
gegenüber Menschen.
„Nie wieder!“,
bedeutet,
dass Juden mit einem Gewissen,
niemals versäumen dürfen, sich gegen
Grausamkeit und Verbrechen gegen die
Menschenrechte zu äußern. Für Juden
bedeutet es eine Mittäterschaft,
wenn sie sich nicht gegen 70 Jahre
ethnischer Säuberung, Besatzung und
endlosem Leiden äußern.
Es ist wichtig, Ihnen als Jüdin und
Flüchtling aus Nazi-Deutschland zu
sagen, dass ich mich Israels wegen
schäme, einem Land, das ich einst
hoffte, als Leuchtfeuer und als ein
offenes, barmherziges Land zu
lieben. Stattdessen ist es dem
Zionismus gelungen, ein Wachstum
des Antisemitismus zu aktivieren,
meiner Ansicht nach ein Ergebnis der
zionistischen Agenda des Landraubs,
der ethnischen Säuberung, Apartheid
und der Kontrolle des Lebens der
Palästinenser, so als ob diese
unterprivilegiert seien. Das ist an
sich schon rassistisch – und warum?,
alles nur wegen der Schaffung eines
rein jüdischen, demokratischen
Staates. Sie müssen verstehen, dass
Demokratie und Apartheid nicht
nebeneinander existieren können.
Kritik bedeutet
nicht, dass man Israel oder Juden
hasst. Dies ist eine gemeine
Verfälschung des Antisemitismus.
Das zionistische Israel war
erfolgreich darin, Furcht zu
erzeugen und missbraucht das
Gedenken an den Holocaust der
Nazis ebenso wie den Kampf gegen
Antisemitismus, was Verbrechen aus
Hass erzeugt. Wir haben viele
diesbezügliche Beweise sehen können,
eine weitere Generation von Schafen,
die sich vor der Rache fürchten,
wenn sie widersprechen und:„Nein“!,
sagen. Besonders Deutschland hat
eine moralische Verpflichtung,
Kritiker nicht zu unterdrücken,
sondern eine Atmosphäre für offene
Diskussionen der verschiedenen
Ansichten zu schaffen. Das ist wahre
Demokratie. Dies nicht zu tun, ist
ein Zeichen von Faschismus. Davor
sollte man Angst haben.
Bitte denken Sie über
meine Worte nach. Es ist eine wahre
Tragödie, wenn Sie zulassen, dass
die Veranstaltungen derer, die sich
für Gerechtigkeit und gleiche Rechte
und Würde - sowohl für Israel, als
auch für Palästina - engagieren,
abgesagt werden und ihnen mitgeteilt
wird, dass sie den Vortrag nicht
halten können.
Kritik und Diskussion
sind notwendig, um diesen Kreis von
Furcht und Hass zu durchbrechen. Wir
müssen einen Dialog führen können.
Warum ist dies so bedrohlich? Wenn
jemand Sie zum Antisemiten
abstempelt, stehen Sie auf und
sagen: „Nein!“ Die Furcht vor Kritik
erinnert mich an Faschismus. Ich
finde solch eine engstirnige
Gesellschaft erschreckend. Wir
finden sie auch in den USA.
Offene Diskussionen sind eine
gesunde Form wahrer Demokratie,
einer gerechten Gesellschaft, und
nicht Raketen und Bomben.
Mit freundlichen
Grüßen und Hoffnungen auf Frieden,
ohne Grausamkeit und Unterdrückung.
- Lillian Rosengarten - Cold Spring,
NY - USA - Autorin von: "Ein
bewegtes Leben. Von den Schatten
Nazi-Deutschlands zum jüdischen
Boot nach Gaza" (2014 Zambon-Verlag)
(übersetzt v. Inga Gelsdorf)
|
|
Erfolgreiche
Zensurmaßnahme - Neusser
Bürgermeister untersagte
Veranstaltung zum
Israel-Palästina-Konflikt. NRW-Linke
distanziert sich von eigenem
Fraktionschef
- Markus Bernhardt -
Nachdem eine an der Volkshochschule
(VHS) Neuss geplante
Veranstaltungsreihe zum
Nahostkonflikt, die Ende Januar
starten sollte, vom örtlichen
Bürgermeister Herbert Napp untersagt
wurde, schlagen die Wellen der
Empörung hoch. Die Durchführung war
– nach Protesten von mit Israel
solidarischen Organisationen und
sogenannten Antideutschen – wegen
angeblich »mangelnder
Ausgewogenheit« von dem
CDU-Politiker unterbunden worden. Im
Rahmen der Reihe sollte unter
anderem der bekannte jüdische
Publizist und Kritiker der
israelischen Besatzungspolitik, Rolf
Verleger, auftreten.
Mehrere
Persönlichkeiten haben mittlerweile
beim Neusser Bürgermeister gegen
dessen Vorgehen protestiert bzw.
sich an den Leiter der VHS, Gerhard
Heide, gewandt. Ralf Michalowsky,
Landessprecher der
nordrhein-westfälischen Linkspartei,
schrieb etwa einen offenen Brief,
der junge Welt vorliegt, an den
VHS-Leiter. »Nach meiner Ansicht
sind diejenigen die größten
Antisemiten, die verhindern wollen,
dass die Öffentlichkeit lückenlos
darüber informiert wird, was dort in
Israel und im Gazastreifen
passiert«, äußerte Michalowsky, der
selbst als Fachbereichsleiter an der
VHS Gladbeck tätig war.
»Dadurch, dass ›Antideutsche‹ jede
Diskussion über die Verbrechen der
reaktionären israelischen Regierung
verhindern, erweisen sie der
jüdischen Bevölkerung einen
Bärendienst«, konstatiert er in
seinem Schreiben weiter. Wenn
schließlich »alles gerechtfertigt«
werde, »was die Regierungen Israels
in den letzten 60 Jahren verbrochen
haben«, könne »kein ernsthafter
Dialog entstehen, der zu einer
Lösung in der Region und damit zu
einem dringend benötigten Frieden
für alle dort lebenden Menschen
führt«, warnt der Linke-Landeschef
weiter.
Explizit entschuldigte sich
Michalowsky bei Heide für das
Vorgehen des Neusser
Linke-Fraktionschefs Roland Sperling
>>>
|
4. 2. 2015
|
Deutscher Koordinationskreis Palästina Israel, KoPI -
KoPI-Sprecherkreis - Email: kontakt@kopi-online.de - Web:
www.kopi-online.de
Bürgermeister der Stadt Neuss, Herrn Herbert Napp m.d.B. um
Weitergabe an die Fraktionen des Rates und an den Leiter der VHS
Neuss, Herrn Gerhard Heide
Sehr
geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, 4.
Februar 2015
Absage von Informationsveranstaltungen zum israelisch-palästinensischen Konflikt
an der VHS Neuss - der deutsche Koordinationskreis
Palästina Israel hat mit Empörung die Ereignisse in Neuss zur Kenntnis genommen,
wo eine lange geplante Veranstaltungsreihe der Volkshochschule zum
Nahostkonflikt durch den Oberbürgermeister Herbert Napp kurzfristig abgesagt wurde. Offenbar geschah dies, wie
der Presse zu entnehmen war (Neuss-Grevenbroicher Zeitung,
27.01.2015), nach Intervention u.a. von Seiten der Jüdischen
Gemeinde Düsseldorf.
Wir sehen dies als ein weiteres Beispiel für die Verletzung der
Informations- und Meinungsfreiheit, wie wir sie insbesondere im
Zusammenhang mit dem israelischpalästinensischen Konflikt immer
wieder beklagen müssen. Bei der Präsentation der
"Nakba"-Ausstellung, die historische Fakten der Vertreibung von
Palästinensern im Jahr 1948 fundiert darstellt, geschieht es zum
Beispiel immer wieder, dass kurzfristig bereits vertraglich
vereinbarte Räume gekündigt wurden, weil die Ausstellung angeblich
Israel-feindlich sei. Eine Haltung, die die Fehler und
Menschenrechtsverletzungen der israelischen Besatzungsmacht in der
Westbank, Gaza und Ostjerusalem verleugnen will, trägt in keiner
Weise zum friedlichen Zusammenleben in dieser Region bei, sondern
verlängert nur e inen unhaltbaren Zustand der Gewalt. Nicht umsonst
haben nach dem Ende des Apartheidregimes in Südafrika
"Wahrheitskommissionen" die Verbrechen aus der Zeit der weißen
Alleinherrschaft aufgedeckt, denn nur hierdurch wurde ein
friedliches, gleichberechtigtes Zusammenleben möglich.
Wir appellieren an die verantwortlichen PolitikerInnen, den
Versuchen zu widerstehen, durch politischen Druck das Recht der
Bürger zu untergraben, sich frei und umfassend zu informieren. An
die jüdischen Gemeinden richten wir die Bitte, sich mehr mit den
Forderungen der "Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in
Nahost", Mitglied unserer Koordination, zu befassen. Denn eine
sichere und friedliche Zukunft der Bürger Israels wird es nur in
einem gleichberechtigten Zusammenleben mit den Palästinensern geben
können.
Von daher fordern wir die Stadt Neuss dazu auf, die Reihe wie geplant
fortzusetzen und die Kritiker einzuladen ihre Blickwinkel durch weitere
Veranstaltungen zu ergänzen. Mit freundlichen Grüßen
Der Sprecherkreis von KoPI:
Gabi Bieberstein (Internationaler Versöhnungsbund., Deutscher Zweig, e.V), Beate
Gilles
(pax christi – Nahostkommission), Matthias Jochheim (IPPNW, Deutsche Sektion der
Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer
Verantwortung
e.V.), Bernd Klagge (Vereinigung für Internationale Solidarität e.V.), George
Rashmawi
(Palästinensische Gemeinde Deutschland e.V.), Gisela Siebourg
(Deutsch-Palästinensische
Gesellschaft e. V.)
Der Deutsche Koordinationskreis Palästina Israel (KoPI) ist ein Verbund von
bundesweit über 40
Organisationen und Initiativen (siehe
www.kopi-online.de für die Liste der Mitglieder).
|
|
4. 2. 2015
|
Verbot der
VHS Veranstaltungsreihe Nahost in Neuss - 2014
Collage zum vergrößern
anklicken
Verbot einer
Veranstaltungsreihe
zum Thema
Israel/Palästina
-
Ralf Michalowsky -
Landessprecher DIE
LINKE. NRW -
Fraktionsvorsitzender
DIE LINKE im
Kreistag von
Recklinghausen -
Offener
Brief -
Sehr geehrter Herr
Heide, lieber
Ex-Kollege, ich war
bis vor 18 Monaten
Fachbereichsleiter
an der VHS Gladbeck
und dort auch Leiter
des Kommunalen
Kinos. Seit acht
Monaten bin ich
Landesvorsitzender
der LINKEN. NRW.
Mit
wurde berichtet,
dass unser
Parteimitglied
Roland Sperling
gegen eine
Veranstaltungsreihe
zum Thema
Israel/Palästina
interveniert hat und
Ihre Entlassung
forderte. Für dieses
Verhalten eines
Parteimitgliedes der
LINKEN. NRW möchte
ich mich bei Ihnen
ganz persönlich
entschuldigen.
In
unserer Partei gibt
es, wie in jeder
anderen Partei auch,
Menschen mit ganz
unterschiedlichen
politischen
Prägungen und
Vorstellungen davon,
was gerecht und
richtig ist. Von den
Einstellungen des
Herrn Sperling dazu,
worüber eine VHS
informieren darf,
distanziere ich
mich.
Vor mehr als 20
Jahren, ist mir
schon etwas
Ähnliches
widerfahren, wie
Ihnen jetzt. Ich
hatte eine
Dokumentarfilm im
Programm, der die
Zustände im
Gaza-Streifen
thematisierte. Mein
Vorgesetzter (eine
einfache Seele)
wollte, dass ich den
Film nicht zeige.
Ich weigerte mich.
Daraufhin hat sich
der zuständige
Dezernent
eingeschaltet. Ich
mußte dazu eine
Stellungnahme
abgeben. Ich konnte
nachweisen, dass ich
in den drei Jahren
zuvor etwa 25 Filme
gezeigt hatte, die
den Holocaust zum
Thema hatten, die
Judenverfolgung in
anderen Teilen
Europas, die
Machenschaften des
Naziregimes und auch
über den Staat
Israel informierten.
Nun hatte ich, als
jemand, der immer
wieder mit
Filmangeboten auf
den Holocaust
hinwies, erstmals
einen Film im
Programm, der die
Lebensbedingungen
von Menschen zeigte,
die unter der
Herrschaft der
Israelis litten. Der
Dezernent zeigte
sich damals,
angesichts der
"Ausgewogenheit"
meines Programms (25
: 1) "großzügig“.
Ich
beobachte seit fast
50 Jahren, was in
Israel und den
besetzten Gebieten
vor sich geht.
Außerdem sehe ich
seit langem, welche
Strukturen zur
Durchsetzung der
deutschen
Staatsräson in Bezug
auf Israel
existieren.
Nach
meiner Ansicht sind
diejenigen die
größten Antisemiten,
die verhindern
wollen, dass die
Öffentlichkeit
lückenlos darüber
informiert wird, was
dort in Israel und
im Gazastreifen
passiert. Dadurch,
dass Antideutsche
(ich hoffe, dass Sie
wissen, welche
Denkweise sich
hinter dem Begriff
verbirgt) jede
Diskussion über die
Verbrechen der
reaktionären
israelischen
Regierung
verhindern, erweisen
sie der jüdischen
Bevölkerung einen
Bärendienst. Wenn
alles gerechtfertigt
wird, was die
Regierungen Israels
in den letzten 60
Jahren verbrochen
haben, dann kann
kein ernsthafter
Dialog entstehen,
der zu einer Lösung
in der Region und
damit zu einem
dringend benötigten
Frieden für alle
dort lebenden
Menschen führt.
Das
Schüren dieses
Konfliktes oder
dessen Verharmlosung
ist kontraproduktiv.
Wer das tut, ist
nicht an Lösungen
interessiert,
sondern setzt auf
die Verhärtung der
Fronten. Das hilft
den Juden in Israel
ebenso wenig, wie
hier in Deutschland.
Und ich wiederhole
es noch einmal:
Antisemiten sind
diejenigen, die
gegen den
Friedensprozeß in
Israel arbeiten.
Lieber Herr Heide,
ich hoffe, dass Sie
wieder eine
vernünftige Basis in
Ihrer Arbeit finden
und vielleicht sogar
zusammen mit Ihrem
Bürgermeister zu
einer
Aufklärungsarbeit
kommen, die allen
Menschen in der
gestreßten Region
hilft. Mit
freundlichen Grüßen
Ralf Michalowsky -
Landessprecher DIE
LINKE. NRW -
Fraktionsvorsitzender
DIE LINKE im
Kreistag von
Recklinghausen
|
|
Absetzung
der Veranstaltung in Neuss - Dr.
Rupert Neudeck - Ehrenvorsitzender
der Grünhelme e.V. -
Zu
Ihrer Entscheidung, die
Veranstaltung über unser Palästina
Projekt auf dem Berg Daher mit dem
Motto "We refuse to be ennemies" auf
Einrede und Druck von Seiten der
jüdischen Gemeinde abzusagen.
Das ist ja nun die Höhe. Die
Grünhelme sollen Verständnis haben
für die Absetzung einer
Veranstaltung, zu der auch ich
zugesagt, die ich aber nicht hätte
wahrnehmen können. "Weil Schaden für
die Stadt Neuss entstehen könnte".
Wunderbar. Welchen Schaden der
Kollege Till Gröner oder ich der
Stadt Neuss einbringen kann, ist mir
völlig schleierhaft. Aber dass wir
in Deutschland eine entsetzlich
lange und wirkkräftige Tradition von
Feigheit haben, das wird mir ganz
besonders deutlich. Weshalb sollen
die Menschen der nächsten Generation
noch Zivilcourage lernen, wenn Sie
hören, dass der Bürgermeister einer
deutschen Gemeinde unter der besten
Verfassung, die deutsche jemals
gehabt haben, den Schwanz einzieht
und die Meinungsfreiheit abrupt
beschneidet.
Da demonstrieren die Staatschefs der
Eurpäischen Union mit 3 Millionen
europäischer Bürger für die
Meinungsfreiheit. Und in Neuss wird
das Gegenteil exekutiert. Wir waren
schon einmal in der Existenz und
Geschichte der Grünhelme von der
rheinischen Stadt Neuss betroffen:
Der Verein Helfen-in-Not, vom
Amtsgericht in Neuss registriert als
"eingetragener Verein", sorgt in
Syrien mit dafür, dass drei unserer
Mitglieder am 15. Mai 2013 entführt
wurden und nur durch die
Selbstbefreiung der Grünhelme dieser
Alptraum ein Ende hatte.
Wie hat der jüdisch-deutsche Maler
Liebermann damals bei der
Machtübernahme 1933 so gut gesagt:
"Ich kann gar nicht so viel essen,
wie ich kotzen möchte!" Ich habe für
solche Entscheidungen in meinem
ganzen Leben und überall auf der
Welt, am wenigsten aber in meinem
Deutschland Verständnis. Es ist
Zeit, den Bürgermeister abzuwählen. |
|
|
Ein
„koscherer Antisemit“?
- Veröffentlicht am 3. Februar 2015
von Abi Melzer - Broder weiß zu
unterscheiden zwischen einem
„lupenreinen Antisemiten“ (Inge
Höger), einem „glühenden
Antisemiten“ (Jürgen Elsässer),
einem „ewigen Antisemiten” (Jürgen
Totenhöfer) und noch andere Arten
von Antisemiten, denen man nicht
jeden Tag begegnet. Besonders hat er
es mit jüdischen Israelkritiker
gehabt, die er „jüdische
Selbsthasser“ und, wie ich jetzt
durch das linke Ratsmitglied im
Rathaus von Neuss, Roland Sperling,
erfahren habe, wohl auch „koschere
Antisemiten“ nannte.
Sperling, der Anwalt ist und das
scheinbar gerne betont, schrieb mir:
“Sehr geehrter Herr Melzer, in
Sachen Antisemitismus brauche ich
von Ihnen keine Belehrungen. Dank
Henryk M. Broder und Micha Brumlik
ist mir auch das Phänomen eines
“koscheren Antisemiten” bekannt. Mit
freundlichen Grüßen, Roland
Sperling.”
Ich habe mir erlaubt zu antworten:
„Na, dann bin ich ja beruhigt. Da
haben ja Broder und Brumlik ganze
Arbeit geleistet. Ihr koscherer
Antisemit.“
Ich habe an Sperling, diesem, wie
mir scheint, linken Antideutschen,
der einer echten und ehrlichen
linken Partei, die das Andenken und
den Geist Rosa Luxemburgs noch in
Ehren hält, vorgeworfen, dass er
scheinbar nicht wisse, was
Antisemitismus sei:
„Nun erfahre ich, dass Sie noch
anderen kritischen Menschen
verbieten wollen Ihnen Fragen zu
stellen. Glauben Sie etwa wir würden
auf die Knie gehen, weil Sie Anwalt
sind. Nicht nur, dass Sie vom
Nahostkonflikt keine Ahnung haben
und nicht nur, dass Sie nicht wissen
was Antisemitismus ist, nein, Sie
scheinen auch vom Grundgesetz nicht
viel zu wissen oder nicht viel zu
halten.“
Diesem Disput ging voran, dass ich
mich über die Absetzung der
Vortragsreihe zum Nahen Osten durch
den Bürgermeister der Stadt – der
sich auf Beratung durch die Jüdische
Gemeinde von Düsseldorf berief –
empört habe und diese Empörung auch
allen Ratsmitglieder mitgeteilt
habe.
Bei mir gemeldet hat sich dann
Ratsmitglied Roland Sperling, der
zur Sache selbst nichts sagte,
sondern nur folgendes: „Sehr
geehrter Herr Melzer, hiermit
untersage ich Ihnen, mir weitere
Emails zu senden. Jedes
Zuwiderhandeln wird rechtlich
verfolgt. Mit freundlichen
Grüßen, Roland Sperling.“
Und als ich ihn bat, mir nicht zu
drohen, meinte er: „Sehr geehrter
Herr Melzer, dies ist die LETZTE
Mahnung, mich mit Ihren Emails zu
verschonen. Eine einzige weitere
Zuwiderhandlung Ihrerseits wird eine
einstweilige Verfügung gegen Sie zur
Folge haben. Mit freundlichen
Grüßen, Roland Sperling.“ >>> |
|
Marius
Stark war mitverantwortlich für die
Auswahl der
Referenten/innen der
Nahostveranstaltung - Leserbrief an
die NGZ vom 20. Januar 2015, er
wurde bisher nicht veröffentlicht:
Sehr geehrte Redaktion, erlauben Sie
mir zu ihrem Beitrag von Frau Kann-Coomann eine kleine Anmerkung,
die Sie bitte als Lesermeinung
möglichst in Ihrer morgigen Ausgabe
veröffentlichen sollten.
Leserbrief: VHS-Referenten keine
Feinde Israels
- In dem Text zum Bild Ihres
Beitrages vom 21.1.2015 zum
aktuellen VHS-Programm zum
Nahostkonflikt wird behauptet, dass
der Konflikt überwiegend „aus Sicht
der Gegner Israels“ dargestellt
wird. Wie in ihrem Beitrag erwähnt
trage ich Mitverantwortung für die
Auswahl der Referenten/innen. Da ich
viele Referenten/innen persönlich
kenne und weiß wofür sie stehen und
sich engagieren, möchte ich hiermit
die Aussage zurückweisen, dass es
sich bei den Vortragenden um "Feinde
Israel" handelt. Sie alle setzen
sich in ihrem Engagement für die
Menschenrechte ein: in Israel und
Palästina. Ich hoffe sehr, dass
viele Leser/innen der NGZ sich durch
den Besuch der Veranstaltungen der
VHS, selbst ein Bild von der
friedlichen Zielsetzung der
Referenten/innen bei ihren sehr
unterschiedlichen Einsätzen für alle
Menschen in dieser Krisenregion,
machen werden.
Mail an Frau Kann-Coomann vom 22.
Januar 2015, auch von ihr habe ich
bis heute keine Rückmeldung
bekommen.
Sehr geehrte Frau Kann-Coomann, ich
hatte bereits gestern in einer
kurzen Mail an die Redaktion um
Veröffentlichung eines Leserbriefes
zu ihrem Artikel gebeten. Da ich
nicht weiß ob ihnen der Text
weitergeleitet wurde hier nun mein
Leserbrief:
VHS-Referenten keine Feinde Israels
- In dem Text
zum Bild Ihres Beitrages vom
21.1.2015 zum aktuellen VHS-Programm
zum Nahostkonflikt wird behauptet,
dass der Konflikt überwiegend „aus
Sicht der Gegner Israels“
dargestellt wird. Wie in ihrem
Beitrag erwähnt trage ich
Mitverantwortung für die Auswahl der
Referenten/innen. Da ich viele
Referenten/innen persönlich kenne
und weiß wofür sie stehen und sich
engagieren, möchte ich hiermit die
Aussage zurückweisen, dass es sich
bei den Vortragenden um "Feinde
Israel" handelt. Sie alle setzen
sich in ihrem Engagement für die
Menschenrechte ein: in Israel und
Palästina. Ich hoffe sehr, dass
viele Leser/innen der NGZ sich durch
den Besuch der Veranstaltungen der
VHS, selbst ein Bild von der
friedlichen Zielsetzung der
Referenten/innen bei ihren sehr
unterschiedlichen Einsätzen für alle
Menschen in dieser Krisenregion,
machen werden.
Ich habe nun noch weitere Fragen zu
Ihrem Beitrag: In der Ankündigung
zum Vortrag von Clemens Ronnefeld
heute Abend haben Sie geschrieben
das Herr Ronnefeld „Vor allem Israel
für die Spannungen verantwortlich
macht“ Wie können Sie so etwas
behaupten, haben sie mit Herrn
Ronnefeld gesprochen? Unnötig, ja
fahrlässig stellen sie ihn so in
eine Ecke und erschweren ihm heute
seinen Vortrag.
Überhaupt finde ich ihren Beitrag,
der eine Mischung von Fakten,
Internetwissen und eigener Meinung
wiedergibt, setzt man
journalistischen Maßstäbe an, völlig
misslungen.
Woher stammt die Meinungsäußerung
von Herrn Neudeck? Woher wissen Sie
was Frau Wulfers im Westjordanland
konkret gemacht hat?
Es genügt meiner Meinung nach nicht
sich ausschließlich mit Recherchen
im Internet seinen Beitrag in die
gewollte Richtung zu lenken. Wie
soll ein Tanzprojekt in Jenin oder
Nablus im Westjordanland aussehen.
Dort ist der Aufenthalt für Israel.
Staatsbürger verboten. Die Siedler
leben hinter Zäunen
„völkerrechtswidrig“ auf
palästinensischen Boden.
Es wäre schön wenn Sie heute und bei
den anderen Veranstaltungen der VHS
dabei wären. Dann könnten Sie Ihr
-aus meiner Sicht- doch sehr
theoretisches Wissen zu Situation in
Israel&Palästina, aber Ihre auch zur
Einschätzung zu den
Referenten/innen, überprüfen und
ggf. ändern. Mit freundlichen Grüßen
Marius Stark 27.01.2015 |
|
2. 2. 2015
|

Hermann Dierkes - Anbei mein
Brief an die Neusser Stadtspitze und
die dortigen Ratsfraktionen zur
Kenntnis. Herr
Sperling scheint die sog.
"antideutschen" (in Wahrheit
antilinken und antihumanistischen)
Positionen komplett verinnerlicht zu
haben und macht sich zum Instrument
einer Lobby eines Kolonialstaats,
der alles andere will als
friedlichen Ausgleich mit den
unterdrückten Palästinensern. Er
scheint die dort verbreiteten
Methoden gegenüber progressiven
Kritikern (Ausgrenzung, berufliche
Nachteile usw.) auch hier einführen
zu wollen. Er ist bekennender
Broder-Fan. Als Anwalt mußte er
einen Eid auf das Grundgesetz
ablegen. Nach dem Grundgesetz ist
das Völkerrecht - das von dem
Kolonialstaat Israel
gewohnheitsmäßig gebrochen wird -
unmittelbar geltendes Recht. Mit
seiner Rücktrittsforderung gegenüber
dem VHS-Leiter und der Zerstörung
seiner beruflichen Position toppt er
noch den Neusser Bürgermeister.
Dieser ist leichtfertig gegenüber
den durchsichtigen und unredlichen
Interessen einer Lobby eingeknickt
ist und hat ein vom Kulturausschuss
des Rates gebilligtes VHS-Programm
kassiert. Immerhin hat er personelle
Maßnahmen gegenüber dem VHS-Leiter
abgelehnt. Die spannende Frage für
mich ist, ob die gesamte
Linksfraktion im Rat der Stadt Neuss
und der dortige Kreisverband ihn
noch weiterhin tragen und ob der
Landesvorstand NRW derartige
Aktivitäten einfach durchgehen läßt.
"Genossen" haben für mich jedenfalls
einen völlig anderen moralischen und
programmatischen Violinschlüssel.
Bürgermeister der
Stadt Neuss, Herrn Herbert Napp -
m.d.B. um Weitergabe an die
Fraktionen des Rates - Hermann
Dierkes 30.01.2015 - Sehr geehrter
Herr Bürgermeister, sehr geehrte
Damen und Herren,
Die Absetzung der Vortragsreihe
Nahost bei der Volkshochschule hat
mich sehr betroffen gemacht,
nicht zuletzt, weil der
Fraktionsvorsitzende der LINKEN im
Rat der Stadt Neuss sich mit
Rücktrittsforderungen an Herrn
Heide, Leiter Ihrer VHS, hervorgetan
hat.
Kurz zu meiner Person: Ich war bis
zur letzten Kommunalwahl drei
Wahlperioden lang Mitglied des Rates
der Stadt Duisburg, 14 Jahre lang
Vorsitzender der Ratsfraktion der
LINKEN bzw. ihrer Vorläufer, nach
30 Jahren Stahlindustrie inzwischen
Rentner. Ich bin noch in der LINKEN
aktiv, in der
Deutsch-Palästinensischen
Gesellschaft (DPG - in der übrigens
auch Pax-Christi-Vertreter aktiv
sind, die ich sehr schätze) und habe
gute Verbindungen zur israelischen
und palästinensischen Linken. Ich
habe Israel/Palästina mehrmals
bereist, mich neben Lateinamerika
intensiv mit dem Thema befasst und
schätze, ich weiß, wovon ich rede.
Zunächst einmal möchte ich Ihnen
Dank sagen für die von der
Volkshochschule vorgesehene
Nahost-Reihe, sowohl thematisch als
auch in Bezug auf die Referenten,
die jetzt leider abgesetzt wurde.
Ich begrüße ausdrücklich, dass von
dienstlichen/disziplinarischen
Maßnahmen gegen Herrn Heide lauf
presseöffentlicher Auskunft des
Bürgermeisters abgesehen wird. Ich
halte es auch für vollkommen
richtig, jetzt nicht mit Interessen
geleitenden Vereinigungen das
Vortrags-Programm zu überarbeiten -
soweit diese Nachricht überhaupt
zutraf. Nach welchen Kriterien und
Themenstellungen sollte das denn
überhaupt geschehen? Nach den
üblichen Einwürfen der Lobby - wir
sollten uns besser um Tibet kümmern,
um die Frauendiskriminierung durch
Hamas oder um das freundliche
Einvernehmen des damaligen Muftis
von Jerusalem mit Hitler? Mir ist
nur ein Fall bekannt - Osnabrück -
wo etwa die Deutsch-Israelische
Gesellschaft (DIG) überhaupt bereit
war, mit der DPG eine
Podiumsdiskussion zu organisieren.
Mir sind andererseits etliche Fälle
bekannt, wo sowohl die DIG als auch
jüdische Gemeinden es abgelehnt
haben, an Diskussionsveranstaltungen
oder Podien teilzunehmen, weil sie
mit anderen (kritischen) Teilnehmern
nicht einverstanden waren oder
prinzipiell nicht mit ihnen
diskutieren wollen. Hinzu kommt,
dass es selbstverständlich fachliche
Anforderungen an ReferentInnen geben
muss.
Das Argument "mangelnder
Ausgewogenheit" ist ein
Standardargument dieser Art von
Regierungs-/Staatslobbyismus, mit
dem man auf scheinbar unverfängliche
Weise versucht, seine Ziele
durchzusetzen. Aus dieser Richtung
handelt es sich um getarnte
Zensurforderungen, wenn man nicht
gleich offen mit dem rufmörderischen
angeblichen "Antisemitismus" kommt.
>>>
|
|
31. 1. 2015 |
|
Ingrid Rumpf, 1.
Vorstand Flüchtlingskinder im
Libanon e. V. - 30. Januar
2015 - pdf -
Betreff: Ihr Verbot der
Nahost-Reihe in der VHS Neuss
Sehr geehrter Herr Bürgermeister
Napp, vollmundig wurde
allenthalben nach dem Attentat
in Paris die Meinungs- und
Pressefreiheit beschworen. Dabei
wird leider vergessen, dass
dieses in einer Demokratie
höchste Gut durch andere
Entwicklungen bei uns fast noch
mehr in Gefahr ist: neben dem
ökonomischen Druck, der auf den
Medien lastet, ist es auch der
politische Druck aller möglichen
Lobby-Gruppen, der dieses Gut
massiv gefährdet. Noch
gefährlicher wird es, wenn in
öffentlichen
Bildungseinrichtungen die Angst
davor die Oberhand gewinnt, dass
man mit seinen Angeboten nicht
im vermeintlich politisch
korrekten Mainstream liegt und
dass deshalb alternative
Informationen unterdrückt
werden. Genau das mussten wir in
Neuss erfahren.
Wie ich der Presse entnommen
habe, hat der
Verwaltungsdirektor der
Jüdischen Gemeinde Düsseldorf,
Herr Michael Szentei-Heise, bei
Ihnen interveniert. Herr
Szentei-Heise hat dies schon
2011 erfolgreich getan, als
damals in der Volkshochschule in
Düsseldorf die Wanderausstellung
„Die Nakba – Flucht und
Vertreibung der Palästinenser
1948“ ohne Rücksprache und
Klärung mit den Veranstaltern
nach einer Woche sang- und
klanglos abgehängt wurde. Das
Verwaltungsgericht Düsseldorf
hat das Vorgehen der Verwaltung
scharf kritisiert. Mir gegenüber
hat Herr Szentei-Heise damals
gesagt, es wäre ihm nicht um die
Absetzung der Ausstellung
gegangen, er hätte nur seine
Kritik zum Ausdruck bringen
wollen. Nach seiner erneuten
Intervention mit denselben
Folgen ist das wohl eher
unglaubhaft. Überhaupt ist die
permanente Vermischung oder
Gleichsetzung von jüdischen
Interessen und den Interessen
israelischer Politik unsäglich
und gefährlich. >>> |
|
Unterwerfung
(Submission), Deutsche Heuchelei und
Zensur -
Dr. Ludwig Watzal - Die Behinderung
der Meinungsfreiheit durch die Zionistische
Lobby (hier auch die diversen Jüdischen
Gemeinden) und deren deutsche willige
Vollstecker hat bereits besorgniserregende
Ausmaße angenommen. Das jüngste Beispiel
für die Verweigerung des Rechtes auf
Meinungsfreiheit lieferte der Bürgermeister
der Stadt Neuss Herbert Napp, seines
Zeichens CDU-Mitglied, nachdem er auf
Anweisung der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf,
ohne sich sachkundig zu machen, die
Veranstaltungsreihe "Nahost" in der
Volkshochschule Neuss wegen "Einseitigkeit"
verboten hat. Von Artikel 5 Abs. 3 GG
scheint dieser CDU-Funktionär noch nichts
gehört zu haben: "Kunst und Wissenschaft,
Forschung und Lehre sind frei." Dass
ein Abgeordneter der Partei "Die Linke"
dieses Verbot gut geheißen hat, überrascht
nicht.
Dieses Verbot zeugt von einer tiefen
Ahnungslosigkeit des Bürgermeisters
über den Nahostkonflikt. Vielleicht
sollte er sich einmal das Feature "Die
Ungewollte Nation" im Deutschlandfunk
anhören. War die Geste von Papst Franziskus
an der schrecklichen Mauer in Bethlehem
auch einseitig und hätte verboten gehört?
Übrigens Herr Bürgermeister: Die Mauer
in Israel ist acht Meter hoch, die Wachtürme
sogar zwölf. Im Gegensatz dazu maß die
Berliner Mauer nur dreieinhalb Meter.
Israels fast 50-jähriges Besatzungsregime
ist völkerrechtswidrig und menschenverachtend.
Wenn man diese Fakten vorträgt, was
ist daran einseitig? "Wenn demnächst
die Stadt Neuss (oder auch Düsseldorf)
eine Vortragsreihe über den Holocaust
machen will, dann wird sie wohl die
Holocaust-Leugner zur Mitarbeit einladen",
schreibt der Chefredakteur der Online-Zeitschrift
"Der Semit".
Die Zionistische Lobby und diverse Jüdische
Gemeinden gehen massiv auch gegen eine
Wanderausstellung mit ähnlichen "Argumenten"
vor und versuchen, deutsche Institutionen
wie zum Beispiel die Universität Freiburg
u. a. unter Druck zu setzen, Vorträge
von internationalen Persönlichkeiten
oder Ausstellungen zu Palästina zu verbieten.
>>>
|
|
Meinungsfreiheit
für alle
- Abraham Melzer (...) Beide, Broder
und sein Nachahmer, würden es super
finden, was der Oberbürgermeister der
Stadt Neuss diese Tage entschieden hat,
nämlich eine Vortragsreihe über den
Nahost-Konflikt abzusetzen, weil die
Jüdische Gemeinde in Düsseldorf dagegen
protestiert hat. Und auch sie glauben,
dass diese Entscheidung klug ist, insbesondere,
weil der Bürgermeister bei dieser Gelegenheit
mitgeteilt hat, dass er die Vortragsreihe
zusammen mit der Jüdischen Gemeinde
neu ausrichten will. So macht man den
Bock zum Gärtner und glaubt, dass dabei
Fairness und Gerechtigkeit entsteht.
Wenn demnächst die Stadt Neuss (oder
auch Düsseldorf) eine Vortragsreihe
über den Holocaust machen will, dann
wird sie wohl die Holocaust-Leugner
zur Mitarbeit einladen. Oder vielleicht
doch nicht?
Was dieser Tage in Köln und in Neuss
geschah ist nicht mehr lustig und hat
mit dem Geist der Freiheit und Unabhängigkeit
nichts mehr zu tun. Unsere Kultur und
Politik soll demnächst von den Vertretern
der Jüdischen Gemeinden ausgerichtet
werden, abgesegnet von schwachsinnigen
linken Abgeordneten, die jede auch leise
geäußerte Kritik gegen Israels Politik
als Antisemitismus ablehnen. Es geht
so weit, dass man einem Referenten Antisemitismus
vorwirft, weil er von der „völkerrechtlich
widerrechtlichen Besatzung“ des Westjordanlandes
gesprochen hat. Wir sind bereit, andere
Meinungen zu akzeptieren und wenn es
sein muss zu widersprechen, aber die
rote Linie ist da, wo Tatsachen verleugnet
oder bewusst ignoriert werden. >>>
|
|
Wolfgang Behr -
Sehr
geehrter Herr Bürgermeister Napp. Ich
bin äußerst beschämt über das von Ihnen
ausgesprochene Verbot der Nahost-Veranstaltung
der VHS Neuss.
Gerade wurde auf Grund
der Attentate von Paris die Meinungsfreiheit
beschworen. Deutschland scheint aber
immer noch eine Demokratie ohne Demokraten
zu sein. Ich sehe den gleichen servilen
Opportunismus, der die Nazis einst an
die Macht brachte. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass Ihre Entscheidung zur
Ehre Ihrer Stadt beiträgt. Die Gerichte
werden bald das letzte Wort haben.
|
|
30. 1. 2014 |
|
 Abraham
Melzer - An:
'buergermeister@stadt.neuss.de'
- Betreff: VHS/Nahost-Konflikt -
Sehr geehrter Herr Bürgermeister
Napp, heute um 10.55 Uhr habe
ich die Mitteilung erhalten,
dass Sie beschlossen haben die
Veranstaltungen der VHS zum
Nahost-Konflikt abzusetzen
und Sie haben nicht einmal die
Scham gehabt zuzugeben, dass
dies auf Intervention der
Jüdischen Gemeinde, Düsseldorf
geschah. Angeblich ging es Ihnen
darum „weiteren Schaden von der
Stadt Neuss“ abzuwenden.
Unabhängig von dem, was jetzt
folgt, würde ich Sie bitten mir
mitzuteilen, welchen Schaden die
Stadt Neuss bisher gehabt hat.
Bild links
Herbert Napp CDU
Ich bin Mitglied der Jüdischen
Stimme für gerechten Frieden in
Nahost und habe bereits
Erfahrungen mit Jüdischen
Gemeinden gemacht, nicht zuletzt
auch mit der Jüdischen Gemeinde
in Düsseldorf, die mit „Gewalt“
versucht haben die
palästinensische Sicht ihrer
Nakba zu verhindern. So war es
zuerst in Frankfurt, wo wir die
Ausstellung kurzerhand in eine
Kirche verlegt haben, nachdem
uns die Gewerkschaft zwei Tage
vor der Eröffnung den Raum
gekündigt hat, so war es in
Aachen, wo die Jüdische Gemeinde
erfolglos versucht hat die
Ausstellung zu verhindern und
sich die Evangelische Kirche
nicht gebeugt hat und so war es
in Düsseldorf, wo schon einmal
die Jüdische Gemeinde
interveniert hat und den Abbruch
der Ausstellung erreicht hat.
Sie werden aber bestimmt wissen,
dass das Verwaltungsgericht in
Münster diese Entscheidung der
Stadt Düsseldorf verworfen und
rückgängig gemacht hat.
Wollen Sie es wirklich
riskieren, dass auch Sie wegen
Missachtung des Grundgesetzes,
dessen Paragrafen ich Ihnen hier
sicherlich nicht zitieren muss,
von uns angezeigt und verklagt
werden? Wobei wir, obwohl sicher
über den Ausgang einer solchen
Klage, fest entschlossen sind
mit diesem Anliegen bis zum
Bundesgerichtshof und sogar bis
zum Europäischen Gerichtshof zu
gehen.
Es reicht, die Jüdischen
Gemeinden haben keine
Sonderrechte in diesem Land und
auch sie dürfen nicht das
Grundgesetz beugen.
Ich appelliere deshalb an Sie
diese unsägliche Entscheidung
umgehend zurückzunehmen. Falls
nicht müssen Sie mir einer Klage
rechnen, an der sich sicher auch
andere Vereine und
Organisationen beteiligen
werden.
Ich bin bereit, falls Sie mich
einladen werden, im Namen der
Jüdischen Stimme zu einem
Gespräch nach Neuss zu kommen.
Gerade in diesen Tagen, wo wir
täglich Proteste gegen die
Unterdrückung der
Meinungsfreiheit seitens
radikaler islamistischen Gruppen
hören und lesen, können wir
nicht zulassen, dass
Meinungsfreiheit von welcher
Seite auch immer, unterdrückt
wird.
Meinungen können auch einseitig
sein, wenn Sie das verbieten
wollen, dann müssten Sie alle
Parteien und Religionen in
diesem Land auch verbieten. Ich
rechne mit Ihrer Einsicht und
warte auf Ihre Aufhebung des
Verbots und einer eventuellen
Einladung.
Mit Freundlichen Grüßen Abraham
Melzer - Herausgeber und
Chefredakteur von DER SEMIT –
freie jüdische Zeitschrift - Und
Mitglied der Jüdischen Stimme
für gerechten Frieden in Nahost
e.V.
Martin
Breidert - Liebe Genossinnen und
Genossen,
Roland Sperling,
Fraktionsvorsitzender der Linken
im Stadtrat von Neuss, verlangt
nach Einspruch der Jüdischen
Gemeinde und der
Deutsch-Israelischen
Gesellschaft den Rücktritt des
Leiters der Volkshochschule
Neuss, weil er eine
Veranstaltung zu Palästina
anbieten wollte.
Wenn unsere Partei immer öfter
im Sinne der Antideutschen
agiert (z.B. Stefan Liebich
u.a.), dann frage ich mich, ob
die Partei Die Linke weiterhin
vorbehaltlos für die
Menschenrechte und für das
Völkerrecht eintritt.
Der Bürgermeister der Stadt
Neuss, Herbert Napp (CDU), hat
die Veranstaltung der
Volkshochschule Neuss verboten.
Ich habe deshalb das folgende
Schreiben an ihn gesandt. Gruß
Martin Breidert
Martin Breidert - An den
Bürgermeister der Stadt Neuss -
Sehr geehrter Herr Herr
Bürgermeister Napp, wenn es Ihre
Absicht war, Schaden von der
Stadt Neuss abzuwenden, indem
Sie eine Veranstaltung der
Volkshochschule Neuss verboten
haben, dann ist Ihnen dies
gründlich misslungen.
Ich gehe davon aus, dass Sie auf
das Grundgesetz vereidigt
wurden, in dem es in Artikel 5,
Abs. 3 heißt: "Kunst und
Wissenschaft, Forschung und
Lehre sind frei."
Nach den Attentaten in Paris
wurde überall die Presse-und
Meinungsfreiheit unserer
westlichen Werte gepriesen. Und
dann knicken Sie vor der
Israel-Lobby ein. Wenn Sie der
VHS Einseitigkeit vorwerfen,
dann empfehle ich Ihnen das
Statement von Rupert Neudeck (s.
Anhang), dessen
Hilfsorganisation "Grünhelme" im
Westjordanland bei Projekten wie
dem "Tent of Nations" geholfen
hat. Daoud Nassar, der Leiter
für das "Zelt der Völker" hat
als Motto seines
Begegnungszentrums südlich von
Bethlehem: "Wir weigern uns
Feinde zu sein." Im Mai 2014,
unmittelbar nach dem
Papstbesuch, hat das israelische
Militär ca. 1.000 Obstbäume auf
seinem landwirtschaftlichen
Anwesen zerstört. Das ist nicht
nur einseitig, das ist
völkerrechts- und
menschenrechtswidrig.
Ich habe viele jüdische Freunde
und kenne viele jüdische
Organisationen in Israel und
außerhalb Israels, die die
israelische Besatzungspolitik
scharf kritisieren.
Von Einseitigkeit kann nur
sprechen, wer die Situation in
den von Israel besetzten
Gebieten nicht kennt. Dass die
Unterdrückung der Palästinenser
in Deutschland so wenig bekamt
ist, liegt auch an solchen
Aktionen wie der Ihrigen,
Informationen, die der Israel
-Lobby nicht passen, zu
unterbinden.
Ich war früher Dozent für
Sozialethik an der Kirchlichen
Hochschule Wuppertal. Als ich
vor zwei Jahren und im Mai 2014
bei Studienreisen in die von
Israel besetzte Westbank
gesehen, gehört, erlebt und
gelesen habe, stand in krassem
Widerspruch zu dem, was ich den
Studenten zu vermitteln
versuchte. Meinen Reisebericht
von 2012 füge ich bei (s.
Anhang).
Dass ich mit meiner Auffassung
nicht allein bin, zeigt ein
Feature des DLF vom 27.1. 2015:
http://www.deutschlandfunk.de/das-feature-27-01-2015-die-ungewollte-nation-pdf.media.dd42eb00094fc04d0354cc7efd4bc567.pdf
Sehr geehrter Herr
Bürgermeister, vielleicht
sollten Sie sich kundig machen,
ehe Sie voreilig und unter
Missachtung von Art. 5 GG
Verbote für die städtische
Volkshochschule aussprechen.
Der UN-Menschenrechtsrat, der
Präsident des Internationalen
Komitees vom Roten Kreuz,
UNICEF, Amnesty International
prangern die seit Jahrzehnten
andauernde Verletzung der
Menschenrechte und des
humanitären Völkerrechts an. Der
Internationale Gerichtshof hat
2004 den Bauer Mauer als
völkerrechtswidrig beurteilt.
Die EU-Außenbeauftragte
Mogherini hat die israelischen
Siedlungen als illegal
bezeichnet.
Und der Bürgermeister der Stadt
Neuss knickt vor Schreiben der
Jüdischen Gemeinde und der
Deutsch-Israelischen
Gesellschaft ein. Das ist ein
Skandal, der weite Verbreitung
übers Internet findet. Auch ich
wurde auf diese Weise auf diese
Ungeheuerlichkeit aufmerksam.
Ich werde auch meine jüdischen
Freunde in den USA über Ihr
Verbot und über Ihr Verständnis
von Meinungsfreiheit
informieren. Ob Sie mit Ihrem
Verbot Schaden von der Stadt
Neuss abgewendet haben, müssen
Sie selber beurteilen. Mit
freundlichen Grüßen Dr. theol.
Martin Breidert, Dozent und
Pfarrer em.
|
|
|
|