Kundgebung in Berlin
Bahnhof Potsdamer Platz
26.07.2014
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Rede von
der PGD - Palästinensische Gemeinschaft
in Deutschland e.V. (PGD)
Solidarität mit Gaza
Nach Jahren der Blockade
erfährt der Gaza-Streifen endlich die
international gebührende Aufmerksamkeit,
jedoch nicht die katastrophale
humanitäre Lage wird thematisiert, in
die der Besatzer die palästinensische
Bevölkerung gebracht hat, sondern von
fadenscheinigen Sicherheitsinteressen
und dem Selbstverteidigungsrecht Israels
ist in Deutschland die Rede.
In den letzten Tagen,
tötete Israel 870 Palästinenser und mehr
als 5740 Zivilisten wurden verletzt.
Mehr als 3175 Häuser wurden dem Erdboden
gleichgemacht und weitere 2655 wurden
teilweise zerstört. 18200 Wohnungen
wurden zerstört und mehr als 116 Schulen
wurden angegriffen und zerstört. 11
Krankenhäuser wurden zerbombt und mehr
als 13 medizinische Zentren mussten
geschlossen werden. Zudem befinden sich
aktuell mehr als 150.000 Menschen auf
der Flucht und mehr als 1,2 Millionen
Menschen haben keinen Zugang zu
Elektrizität und fließendem Wasser. Dies
sind Kriegsverbrechen, insb. die
außergerichtlichen Tötungen und
Kollektivbestrafungen. Dafür muss Israel
international zur Verantwortung gezogen
werden bevor es zu spät ist. Die
israelische Besatzung und die damit
verbundene Entmenschlichung und
Entrechtung des palästinensischen Volkes
muss beendet werden.
Israel ist ein Land, das
seit seiner Gründung 1948 die
Palästinenser diskriminiert und
schikaniert. Das „Heilige Land“ stellt
sich bei all diesen Konflikten selber
immer als das Opfer dar. Ein Opfer, das
gegen einen übermächtigen Feind kämpfen
muss, um zu überleben. Selbst die
deutschen Medien vermitteln uns mitunter
diese Version der Geschichte. Dieser
Mythos entspricht nicht der Realität.
Israel ist die einzige Atommacht im
Nahen Osten, bis an die Zähne bewaffnet,
und weiß bei allen kriegerischen
Auseinandersetzungen die USA hinter
sich. Zudem verfügt kein anderer Staat
in den Vereinigten Staaten und
Deutschland über eine besser vernetzte
Lobby. Wer immer es wagt, eine
israelische Regierung in der
Öffentlichkeit für deren Außen-, aber
auch Innenpolitik zu kritisieren,
bekommt unmittelbar die
Antisemitismuskeule übergezogen, wie wir
es aktuell erleben.
Unser Einsatz für die
palästinensische Sache ist jedoch
geprägt von der Überzeugung, dass es
sich um einen Kampf für Freiheit und
Gerechtigkeit für alle Menschen im
historischen Palästina und der gesamten
Region handelt. Mögen die individuellen
Beweggründe für diesen Einsatz
verschieden sein, so sind wir doch
geeint in unserem Prinzip, dass wir für
ein Palästina kämpfen, dass frei von
Gewalt und Diskriminierung ist.
In dem Wissen, dass
Zionismus eine Form kolonialistischen
Rassismus ist, könnten wir nicht für die
Freiheit Palästinas kämpfen, wenn wir
hier Rassismus dulden.
Daher sagen wir in aller
Deutlichkeit: Wir werden keine rechten,
antisemitischen und rassistischen
Gruppen oder Parolen auf unseren
Veranstaltungen tolerieren! Zusammen
kämpfen wir für ein respektvolles
Miteinander, Gleichheit, Solidarität und
Frieden - hier und überall!
Die Palästinenser sind
seit der Gründung des Staates Israel
heftigen Angriffen auf ihre Identität
und ihre Lebensgrundlagen ausgesetzt.
Zwischen 1948 und 1966 standen sie
unter Militärherrschaft: Ihre Dörfer
wurden abgeriegelt, so dass sie
voneinander, von der
jüdische-israelischen Bevölkerung und
der weiteren arabischen Welt
abgetrennt wurden. Ihr Land wurde
größtenteils beschlagnahmt, sie
werden geographisch und ökonomisch
stranguliert und auf allen Ebenen vom
israelischen Staat und der
jüdisch-israelischen Gesellschaft
ausgeschlossen.
Ihre palästinensische
Identität wird nicht anerkannt. In
klassischer kolonialer Weise werden
sie in unterschiedliche Kategorien
aufgeteilt: Beduinen, Araber, Drusen,
und neuerdings gibt es auch die eigene
Kategorie der Christen.
Heute möchten wir unseren
Unmut gegenüber dem militärischen
Angriff Israels im Gazastreifen und die
Repressalien im Westjordanland
aussprechen.
Wir betrachten diesen
Krieg als wiederholte Bestätigung für
die Mordlust und Aggression Israels
gegenüber den Palästinensern sowie als
Missachtung aller internationalen
Gesetze und Menschenrechte. Aufs Neue
bestätigt die israelische Regierung
durch ihre Grausamkeit und Arroganz,
welche Gefahr sie für den Nahen Osten
und den Weltfrieden darstellt.
Der hartverdiente Respekt
Deutschlands und seine Glaubwürdigkeit
in der Weltgemeinschaft dürfen nicht
aufs Spiel gesetzt werden, indem manch
Politiker aus angeblicher „politischer
Korrektheit“ den Palästinenser die
Schuld an der Eskalation der
Gewaltspirale gibt und Israel dadurch
moralische Unterstützung gewährt.
Aus diesem Grunde fordern
wir die Bundesregierung auf:
-
die
Aufhebung der unwürdigen Gazablockade,
-
einen
sofortigen Stopp der Waffenlieferung an
Israel,
-
sich für
eine glaubwürdige und nachhaltige
Friedenspolitik einzusetzen
Außerdem appellieren wir
an alle Freien Kräfte und Deutsche, sich
mit dem Palästinensischen Volk zu
solidarisieren und Ihren Zorn durch
gemeinsame Kundgebungen, Demonstrationen
und Veranstaltungen Ausdruck zu
verleihen. Dadurch soll der Fokus auf
das Leiden der Palästinenser gerichtet
und an das Kriegsverbrechen Israels im
Gazastreifen 2008/2009 erinnert werden,
welches über 1500 Tote und über 4000
Kriegsverletzte kostet.
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Rede Inge Höger am 26.07.2014 in
Berlin
Stoppt den Krieg in Gaza!
Für Frieden in Gaza!
Liebe Freundinnen und Freunde, wir
demonstrieren hier heute für Frieden in
Gaza. Wir demonstrieren für Frieden in
Gaza, in Palästina, in Israel, in
Syrien, im Irak und in der Ukraine. Wir
fordern Frieden überall in der Welt. Der
Krieg gegen Gaza verschärft erneut die
Kollektivstrafe der Besatzung des
Gazastreifens. Allein aufgrund der
Blockade fehlt es ständig an
Lebensmitteln, an Baustoffen und
grundlegenden technischen Hilfsmitteln.
Und im Krieg werden Häuser und die
Infrastruktur endgültig zerstört. Und
die Menschen können nicht fliehen, weil
Gaza weiterhin eingeschlossen ist.
Inzwischen starben in diesem Krieg mehr
als 900 Palästinenserinnen und
Palästinenser, über 5.200 sind verletzt.
Die Mehrzahl der Opfer sind
Zivilpersonen, darunter viele Frauen und
Kinder.
Auf Seiten Israels starben bisher 37
Menschen, darunter zwei Zivilpersonen.
Das Grauen des Krieges hat die Welt
erreicht. Seit heute Morgen schweigen
die Waffen für zwölf Stunden, um den
Menschen den Zugang zu Nahrung und
Hilfsmitteln zu ermöglichen. Um dringend
benötige Medikamente in die
Krankenhäuser zu bringen. Aus dieser
kurzen Feuerpause muss eine Waffenruhe
werden. Wir fordern Verhandlungen über
einen Waffenstillstand.
Die Waffen nieder! Ein Ende der
Blockade!
Die Geschichte wiederholt sich.
Die aktuelle Entwicklung des Krieges
Israels gegen Gaza erinnert an den
Gaza-Krieg um die Jahreswende
2008/2009.Während der Militäraktion
„Gegossenes Blei“ wurden in knapp drei
Wochen mehr als 1.400 Menschen getötet –
die meisten von ihnen Zivilisten.
Wohnhäuser, Schulen, Betriebe sowie
Krankenhäuser und landwirtschaftliche
Einrichtungen wurden zerbombt. Ein
großer Teil der Infrastruktur, Strom-,
Wasser- und Abwassersysteme wurden
zerstört. Mehr als 600.000 t Schutt
blieben übrig. Der Goldstone-Bericht
dokumentierte im November 2009 das
Ausmaß der Zerstörung. Die Schäden
konnten aufgrund der Blockade nie
behoben werden.
Auch deshalb haben sich 2010
Aktivistinnen und Aktivisten mit der
Gaza-Flottille, mit einem Hilfskonvoi
beladen mit Baumaterialen und
medizinischen Hilfsgütern auf den Weg
nach Gaza gemacht. Wir wollten
auf die Blockade aufmerksam machen und
Hilfsgüter nach Gaza bringen.
Nichts hat sich geändert. Es vergeht
selten eine Woche in der nicht
israelische Kampfjets, Armee oder Marine
Land und Leute in Gaza attackieren.
Und nun herrscht erneut Krieg in der
Region. Gaza wird bombardiert und die
israelischen Bodentruppen führen einen
Krieg angeblich nur gegen die Hamas. Die
Menschen werden aufgefordert zu fliehen,
aber sie wissen nicht wohin. Viele
suchen in UN-Schulen Schutz. Die
Krankenhäuser sind überfüllt. Es fehlt
an Medikamenten und Verbandsmaterial.
Und wieder werden auch Schulen und
Krankenhäuser bombardiert.
Dieser Krieg ist wie die vorangegangenen
ein asymmetrischer Krieg. Natürlich sind
die Angriffe und die Raketen aus dem
Gazastreifen auf Israel zu verurteilen.
Aber Israel hat eine hochgerüstete Armee
und so wird auch dieser Krieg wie die
vorangegangen mit ungleichen Mitteln
geführt.
Der Publizist und CDU-Politiker Jürgen
Todenhöfer schrieb am 15. Juli 2014:
„Fassungslos aus Gaza“:
„Der jetzige Krieg einschließlich seiner
Vorgeschichte ist eine Schande. Und er
ist absurd. Wie die meisten Kriege.
DIE ERSTE SCHANDE ist die Entführung und
Ermordung der jungen israelischen
Siedler … Wer immer sie feige getötet
hat.
DIE ZWEITE SCHANDE ist die Verbrennung
des jungen Palästinensers … bei
lebendigem Leib. Die israelischen Täter
zwangen ihn, Benzin zu trinken und
zündeten ihn an.
DIE DRITTE SCHANDE besteht – nach
wahllosen und brutalen
Hausdurchsuchungen und
Massenverhaftungen in der Westbank – in
der völlig hemmungslosen Bombardierung
der 1,8 Mio. Ghettobewohner von Gaza.
Durch israelische Kampfjets, Raketen,
Hubschrauber, Schiffe und Drohnen. Der
Gaza Krieg ist ein Gefecht David gegen
Goliath. Nur dass dieser David aus
dem winzigen Gaza selten trifft. Und
völlig chancenlos ist …“ (Ende des
Zitats)
Dieser Krieg zeigt ganz deutlich, dass
die bisherige Nahost-Politik der
westlichen Regierungen gescheitert ist.
Israel hat alle UN-Resolutionen der
letzten 30 Jahre ignoriert. Israel ist
bis heute nicht bereit, die Grenzen von
1967 und die Rechte der Flüchtlinge und
Vertriebenen anzuerkennen. Israel
verstößt gegen jedes Völkerrecht und
baut Siedlungen im Westjordanland.
Israel raubt den Palästinensern Land und
Besitzrechte. Palästinenserinnen und
Palästinenser in den besetzten Gebieten
und Araber in Israel werden als Bürger
zweiter Klasse behandelt. Und die Welt
schaut zu. Gegen diese Politik gibt es
Widerstand in ganz Palästina, in der
Westbank ebenso wie im Gazastreifen. Die
Menschen wollen nicht länger unter
Besatzung leben. Und seit Beginn des
Gaza-Krieges gibt es Proteste überall in
der Welt, in allen Hauptstädten Europas,
hier in Deutschland aber auch in Tel
Avis und Haifa.
Auch die Menschen in Palästina haben ein
Recht auf Leben und auf Freiheit Sie
haben ein Recht auf einen eigenen
lebensfähigen Staat, auf sichere
Grenzen, auf Freizügigkeit und soziale
Gerechtigkeit.
Wahrscheinlich ist die 12stündige
Feuerpause inzwischen beendet und der
Krieg geht weiter.
Aber es gibt Verhandlungen zwischen den
Außenministern Frankreichs,
Deutschlands, der USA mit Italien,
Großbritannien, Katar und der Türkei und
der EU-Außenbeauftragten. Allerdings
sind Israel und die Hamas nicht
einbezogen.
Der US-Außenminister Kerry hat erklärt,
man müsse über einen Waffenstillstand
auf Grundlage der Forderungen der Hamas
verhandeln. Das wäre ein Fortschritt.
Der UN-Menschenrechtsrat hat bereits
letzte Woche eine
Untersuchungskommission zur Untersuchung
von Kriegsverbrechen und Verbrechen
gegen die Menschlichkeit durch die
Streitkräfte Israels gefordert.
Wir fordern hier heute einen
Waffenstillstand und Frieden für Gaza!
Und einen Friedensvertrag, der die
Rechte der Palästinenser einschließt!
Frieden für Gaza und Frieden für
Palästina! |
Video
Berliner
Muslime
Liebe Berliner, Wir die
Berliner Muslime sind besorgt über die
Eskalation und das Vorgehen der
militärischen Aktionen in Gaza.
Die humanitäre
Katastrophe
Lieber Berliner, eine
Handlung führt zu einer Gegenhandlung,
eine Aktion provoziert eine Reaktion und
so kommt es, dass bestimmte Dinge über
mehrere Generationen hinweg bestehen
bleiben und sich gegenseitig immer
weiter hochschaukeln. Irgendwann spielt
es auch keine Rolle mehr, wie alles
begonnen hat. Genau wie im
Israel-Palästina-Konflikt. Viele von uns
sind mit den Bildern und Nachrichten
über diesen Konflikt aufgewachsen. Das
muss endlich ein Ende haben. Die
kommenden Generationen sollen nicht
dieselben leidvollen Bilder sehen müssen
wie wir.
Krieg, Unrecht und
Ungerechtigkeit sind so alt wie die
Menschheit selbst. Doch was auch
passiert, eines muss gewahrt bleiben,
nämlich die Menschenrechte! Die
Menschenrechte müssen in jedem Falle
geschützt werden. Seit 14 Jahrhunderten
verfolgt unsere Religion das Ziel, das
Leben, den Glauben, die
Gedankenfreiheit, das Recht auf
Entfaltung, das Recht auf Eigentum sowie
Frauenrechte zu schützen.
Für die israelischen
Regierungen jedoch scheinen
Menschenrechte nicht bindend zu sein.
Die erneuten Angriffe versperren den Weg
zum Frieden. Dabei hängen der Frieden
und die Sicherheit Israels insbesondere
mit dem Frieden in der Region zusammen.
Die Tatsache, dass kein Unterschied
zwischen Militär und Zivilbevölkerung
gemacht wird, dass der Gazastreifen seit
Jahren abgeschottet wird und einem
Freiluftgefängnis ähnelt, provoziert
einen noch viel größeren Krieg. Indes
versucht die israelische Regierung ihren
ungerechten Krieg zu legitimieren und
entzieht Palästina dabei selbst die
grundlegendsten Rechte.
Liebe Geschwister, wir
werden diese Situation nicht schweigend
hinnehmen. Wir lehnen jede Form von
Unterdrückung und Terrorismus ab! Allah
hat jeden einzelnen Menschen auf die
schönste Art und Weise erschaffen (Sure
Tîn, [95:4]) und der Mensch ist auf der
Erde ein Statthalter (Sure Bakara,
[2:30]), dem Verstand und Verantwortung
gegeben wurden. Deswegen muss jedem
Menschen, unabhängig von seiner
Herkunft, seiner Religion und seiner
Sprache, Respekt und Achtung entgegen
gebracht werden. Ganz gleich wer Terror
und Unterdrückung ausübt und egal wer
davon betroffen ist, das Ergebnis ist
immer das gleiche: Trauer und Verderben.
Aus diesem Grund werden
wir alles in unserer Macht stehende tun,
damit Gerechtigkeit und Frieden
herrschen kann und damit unsere
Geschwister endlich kein Leid mehr
erfahren müssen. Denn nicht nur in
Palästina, sondern auch in Syrien und
vielen anderen Ländern verlieren täglich
unzählige Menschen ihre Angehörigen und
leben jeden Tag in Angst um ihr eigenes
Leben.
Verehrte Muslime, „Wer
von euch etwas Schlechtem begegnet,
soll es mit seiner Hand richten. Falls
er keine Kraft dafür aufbringen kann,
soll er es mit seiner Zunge richten. Und
wenn er auch das nicht kann, dann soll
er es im Herzen verabscheuen. Und das
ist die schwächste Stufe des Glaubens.“ (Muslim,
Îmân, 78) Diese Überlieferung des
Gesandten Allahs zeigt uns deutlich
genug, dass wir etwas tun müssen.
Deswegen treffen wir uns am kommenden
Sonntag, den 25.11.2012 zum Morgengebet
und beten für eine bessere Zukunft, für
das Ende aller Kriege und das Ende des
Leids unserer palästinensischen
Geschwister.
Auf diese Weise möchten
wir erreichen, dass das Unrecht nicht
vergessen wird. Deshalb rufen wir alle
dazu auf, am kommenden Sonntag mit der
gesamten Familie am Morgengebet und den
anschließenden Bittgebeten in der
Moschee teilzunehmen.
Das jahrelange
Präsidiumsmitglied des Zentralrats der
Juden und ehemaliger Vorsitzender der
jüdischen Gemeinde in Lübeck, Prof. Dr.
Rolf Verleger, kritisierte die Haltung
Deutschlands im Gazakonflikt. Die
Bundeskanzlerin Angela Merkel mache es
sich ein bisschen einfach, wenn sie
sagt, „Israel hat immer Recht“.
Verleger könne zwar
verstehen, wenn deutsche Politiker den
jüdischen Staat nicht öffentlich
kritisieren wollen. „Aber dann kann man
doch wenigstens ruhig sein!“, forderte
er.
Verleger betonte, dass
die Tatsache, dass „wir europäischen
Juden Opfer eines großen Unrechts
wurden“, dem jüdischen Staat vor Gott
und den Menschen nicht das Recht gibt,
nun anderen Unrecht zu tun. „Wir sind
nicht mehr die Opfer“, so Verleger.
Israel müsse die Besatzung aufgeben. Der
Friedensplan für den Nahen Ost liege
bereits auf dem Tisch: „Die besteht in
der Zwei-Staaten-Lösung auf den Grenzen
von 1967, in einer einvernehmlichen
Regelung des Problems der
palästinensischen Flüchtlinge, in einer
einvernehmlichen Regelung über
Jerusalem. Das ist alles längst klar.
Das haben die arabischen Staaten Israel
2002 vorgeschlagen und noch mal
bekräftigt“. Israel ist damit aber nicht
einverstanden und besetzt
palästinensisches Land im
Westjordanland. Er forderte die
internationale Politik auf, Israel seine
Grenzen zu zeigen.
Verleger verglich die
Blockade Gazas zudem mit der Blockade
Sarajewos in den 90er-Jahren durch die
jugoslawische Armee. „Die das damals
gemacht haben, sind in Den Haag als
Kriegsverbrecher verurteilt worden“, so
Verleger.
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