Wir wollen nicht tatenlos
zusehen, wie
Israel die
Internationalen Abkommen und die
Menschenrechtskonventionen mit
Füssen tritt.
Anlass: Die Ermordung des
palästinensischen Gefangenen
Maysara Abu Hamdiyehin.
Wir solidarisieren uns mit den
palästinensischen Gefangenen in
der israelischen
Haft, die zum Teil seit Monaten
im Hungerstreik sind.
Palästinensische
und arabische Vereinigungen in
Berlin
Israel es reicht … es reicht …
es reicht
Genug ist genug!
Rede
von Dr. Ahmad Muhaisen
Liebe Freunde. Während wir hier
die deutsche Öffentlichkeit auf
weitere Grausamkeiten der
israelischen Besatzung
aufmerksam machen wollen, wurde
in Palästina, in Hebron, MAYSARA
ABU HAMDIJEH heute zu Grabe
getragen. Er war seit elf Jahren
in israelischer Haft, erkrankte
an Kehlkopfkrebs und starb einen
tragischen einsamen Tod im
Gefängnis, ohne dass er seine
Familie, seine Kinder und
Enkelkinder wiedersehen konnte
und ohne sich am Ende von ihnen
verabschieden zu können. Keine
Bitte der Familie, ihn
wenigstens zu Hause sterben zu
lassen, haben die
Militärbehörden erhört. Sie
haben ihn nicht ausreichend
medizinisch behandelt und als er
schließlich doch eine
Chemotherapie bekam, wurde er,
während die Infusion in seinen
Körper lief, an das Krankenhaus-
Bett gefesselt, wie es für viele
palästinensische Gefangene von
den Militärbehörden angeordnet
wird.
Als
könnten sie ihnen ohne diese
Fesseln in die Freiheit
entfliehen! Es ist eine reine
zusätzliche Schikane, um die
Gefangenen zu demütigen und
ihnen ihre Menschenwürde zu
rauben. Auch todkrank und
gefangen sollen sie eine große
Bedrohung darstellen! Es ist
eine Schande. Was für einen
langen, qualvollen Tod musste
MAYSARA ABU HAMDIJEH erleiden.
Wir nennen es Mord. Und was
bedeutet das für die Familie und
Freunde, ihm nicht nahe sein zu
dürfen und ihn nicht trösten zu
dürfen. Und dabei war er ein
bekannter Mann. Wenn man mit ihm
so unmenschlich umgegangen ist,
wie behandelt man erst die
anderen, die unbekannten,
unschuldig in israelischen
Gefängnissen eingesperrten
Palästinenser?
Aber
wir trauern nicht nur um einen
Menschen, der todkrank nicht zu
Hause sterben durfte: Als
jugendliche Palästinenser
aufgebracht und verzweifelt über
so viel Grausamkeit an
verschiedenen Orten in Palästina
demonstrierten, wurde in
Tulkarem der 16jährige AMER
NASSAR durch einen Kopfschuss
getötet und wenig später starb
sein Cousin NAJI AL BILBAISI,
17 Jahre alt, ebenfalls an
Schüssen, sein Leichnam wurde
erst heute früh entdeckt.
In
Palästina sind die Menschen so
zornig wie wir hier in
Deutschland. Alle politischen
palästinensischen Gefangenen in
israelischen Gefängnissen haben
einen dreitägigen Hungerstreik
ausgerufen und die Menschen in
Palästina zeigen ihre
Solidarität mit den Gefangenen
Eingekerkerten, den
Entrechteten. Erst diese
schrecklichen Nachrichten aus
den israelischen Gefängnissen –
wir denken auch an den vor
wenigen Wochen zu Tode
gefolterten Arafat Jaradat -
haben auch hier in Deutschland
dazu geführt, dass die Medien
endlich ihr Schweigen gebrochen
haben, sie berichten nun
darüber, dass fast 5000
Palästinenser in israelischen
Gefängnissen in einen
dreitägigen
Solidaritäts-Hungerstreik
getreten sind.
ABER WIE HOCH IST DER PREIS!
WANN ENDLICH WIRD SICH DIE
WELTÖFFENTLICHKEIT AN ISRAEL
WENDEN MIT DEN FORDERUNGEN:
-
Menschenrechte sind unteilbar,
sie gelten auch für politische
Gefangene in israelischen
Gefängnissen.
-
Medizinische Versorgung ist ein
Menschenrecht. Ohne sie bedeutet
Krankheit in einem Gefängnis
eventuell den Tod: Dann ist das
Mord.
-
Die
Forderungen der
hungerstreikenden Palästinenser
müssen endlich gehört und
erfüllt werden: Zuallererst die
Aufhebung der Administrativhaft
oder Entlassung.
WIR
FORDERN DIE VERURTEILUNG DER
MÖRDER.
DIE
STRAFLOSIGKEIT MUSS EIN ENDE
HABEN.
FREIHEIT FÜR
ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN.
Palästinensische
und arabische Vereinigungen in
Berlin