o

Das Palästina Portal

Täglich neu - Nachrichten aus dem, über das besetzte Palästina - Information statt Propaganda

 Kurznachrichten  -  Archiv  -  Themen  -  Linksammlung  -  Facebook  -  Veranstaltungen  - Sponsern Sie  - Suchen

 

 

Leserbrief von Prof. Dr. Kenneth Lewan - Unterschied zwischen Alltag und Wissenschaft -

Zum Bericht "Israel ,schockiert' über deutsche Bischöfe" (F.A.Z. vom 8. März): Die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, wirft Bischof Gregor Maria Hanke vor, "er bewege sich hart an der Grenze des Antisemitismus". Er habe mit den Wörtern "Ghetto in Ramallah" einen Vergleich mit der nationalsozialistischen Zeit gezogen. Leider hat Frau Knobloch sich nicht zu der Sache geäußert. Sie hätte erklären sollen, welche Unterschiede es gibt und sich auch mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob es nicht auch wesentliche Ähnlichkeiten gibt. Durch Vergleiche kann man ein tieferes Wissen über die Ereignisse gewinnen. Stattdessen machte sie ein Ad-personam-Argument gegen den Bischof: "Er bewegt sich an der Grenze des Antisemitismus." Um ihre Aussage zu beurteilen, sollten wir zuerst klarstellen, wie der Begriff Antisemitismus in Alltags- und Wissenschaftssprache verstanden wird. Dementsprechend ist Antisemitismus ein Vorurteil gegen die Gesamtheit der Juden. Ein Vorurteil ist eine nicht sachlich begründete negative Einstellung. Der Bischof hat sich nicht abschätzig über "die Juden" geäußert, er hat überhaupt nichts über die Juden gesagt. Sein Vergleich zwischen den Ghettos und Rammallah war eine negative Aussage über die israelische Führung oder Israel. Sie sind nicht gleichzusetzen mit den Juden. Dass die Aussage des Bischofs trotzdem als beinahe judenfeindlich gesehen wird, ist sehr schwer nachzuvollziehen. Der Vorwurf antisemitisch zu sein ist in Deutschland wie in den Vereinigten Staaten äußerst rufschädigend. Auch der Vorwurf, dass jemand in der Nähe des Antisemitismus steht, wirft einen Schatten auf den Betroffenen. Aus diesem Grund wäre es angebracht, wenn Frau Knobloch sich bei Bischof Hanke entschuldigen würde. Dadurch könnte diese peinliche Angelegenheit vergessen werden. Professor Dr. Kenneth Lewan, Saerbeck 
Text: F.A.Z., 13.04.2007, Nr. 86 / Seite 11 
(Link zum Artikel wurde vom Webmaster hinzugefügt)
 

Auch von Prof. Dr. Kenneth Lewan - Die zionistische Ideologie In Israel, den USA und Deutschland

 

 

Start | oben

Impressum         KONTAKT            Datenschutzerklärung           Haftungsausschluss          arendt art