
Streit um Veranstaltung
mit BDS-Initiative
Bürgermeister Becker attackiert
Club Voltaire: Rote Linie überschritten
Christoph Manus - 17. 10.
2019
Bürgermeister Uwe Becker will dem
Club Voltaire die Zuschüsse streichen.
Der habe der „antisemitischen BDS-Bewegung“
ein Forum geboten. Der Verein reagiert
empört.
Frankfurt – Die auf Druck der Stadt
zunächst vom Freien Schauspielensemble
kurzfristig abgesagte Podiumsdiskussion
„Meinungsfreiheit statt Zensur von
oben“ im Bockenheimer Titania hat
nun doch stattgefunden. Die Veranstalter
setzten das per einstweiliger Verfügung
durch.
Bürgermeister Uwe Becker (CDU),
der auf eine Absage der Veranstaltung
gedrängt hatte, weil diese der „antisemitischen
BDS-Bewegung“ ein Forum biete, fordert
nun Konsequenzen für den Club Voltaire.
Dieser habe sich als Mitveranstalter
neben der Ärzteorganisation IPPNW,
Attac Frankfurt und dem Palästina-Forum
zum „Helfershelfer von israelbezogenem
Antisemitismus gemacht“, sagt Becker
der FR. Der Club Voltaire habe damit
eine rote Linie überschritten.
Frankfurt: Kämmerer Becker will
Club Voltaire Zuschüsse streichen
Auch dass sich die Veranstalter
dem Wunsch der Stadt widersetzten,
den Abend abzusagen*, sei ein starkes
Stück. Der Kämmerer will sich nun
dafür starkmachen, dem Verein die
städtischen Zuschüsse zu streichen.
Dieser erhält nach Angaben des Club
Voltaire derzeit etwa 33 000 Euro
im Jahr und bietet etwa 100 Veranstaltungen
jährlich.
Becker stützt sich auf einen Beschluss
des Stadtparlaments, nach dem die
Stadt keine Räume an die Initiative,
deren Abkürzung für „Boykott, Desinvestition
und Sanktionen“ steht, vergeben
soll. Sie soll zudem keinerlei Zuwendungen
oder Zuschüsse an Vereine, Organisationen
oder andere Gruppierungen vergeben,
die mit ihren Aktivitäten die BDS-Bewegung
unterstützen.
Berichte von Israel-Dämonisierung
auf Club-Voltaire-Veranstaltung
in Frankfurt
Linken-Fraktionschef Martin Kliehm
berichtete am Mittwoch, Israel sei
bei der Veranstaltung in Redebeiträgen
delegitimiert und dämonisiert worden.
Der Club Voltaire habe sich mit
der Veranstaltung keinen Gefallen
getan, sagt er der Frankfurter Rundschau.
Dieser habe Khaled Hamad, Vorstand
der palästinensischen Gemeinde Deutschland,
auf das Podium geholt, der, wie
Kliehm auf Twitter berichtete, von
einer „proisraelischen Lobby“ sprach
und davon, dass „ganz Palästina
unter israelischer Kontrolle“ sei.
>>>

Abi Melzer versus
Uwe Becker - Abi Melzer
>>>
Frankfurts Bürgermeister
Uwe Becker gehört abgewählt
- Abi Melzer >>>

Einstweilige Verfügung erwirkt :
Umstrittene Podiumsdiskussion findet
doch statt
Michael Hierholzer und Tobias Rösmann
- 15.10.2019
Rolle rückwärts: Das Titania-Theater
ist nun doch Schauplatz der Podiumsdiskussion
„Meinungsfreiheit statt Zensur“
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Rolle rückwärts: Das Titania-Theater
ist nun doch Schauplatz der Podiumsdiskussion
„Meinungsfreiheit statt Zensur“
Bild: Nauck, Daniel
Um „Meinungsfreiheit statt Zensur“
soll es während einer Diskussion
gehen. Dann aber schreitet die Stadt
Frankfurt ein. Die Veranstaltung
könne eine Plattform für Antisemitismus
bieten. Sie wird abgesagt. Doch
dann kommt es zur Rolle rückwärts.
Eine für Dienstagabend vorgesehene
Podiumsdiskussion mit dem Titel
„Meinungsfreiheit statt Zensur“,
die in dem vom Freien Schauspiel
Frankfurt betriebenen Titania-Theater
stattfinden sollte, ist nach einer
Absage kurzfristig doch zugelassen
worden. Man habe eine Einstweilige
Verfügung erwirkt, wie der Verein
Club Voltaire als einer der Veranstalter
mitteilt. Zuvor hatte das Kulturdezernat
der Stadt angeordnet, den Veranstaltern
die im Titania-Theater gemieteten
Räume zu kündigen.
Dabei berief sich das Amt auf einen
Stadtverordnetenbeschluss von August
2017. Darin heißt, „dass die Stadt
Frankfurt am Main keinerlei Räumlichkeiten
oder Flächen für Vereine, Organisationen
oder auch Einzelpersonen zur Verfügung
stellt, die mit ihren Aktivitäten
die antisemitische BDS-Bewegung
unterstützen“.
Die Veranstaltung verstoße gegen
diesen Beschluss. Der Verein „Internationale
Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges
– Ärzte in sozialer Verantwortung“
hatte den Theatersaal gemietet,
als Gäste waren Hartmut Bäumer von
Transparency Deutschland, Dirk Friedrichs
vom Attac-Trägerverein, die Künstlerin
Judith Bernstein von der Jüdisch-palästinensischen
Dialoggruppe München und der Radiologe
Khaled Hamad von der Palästinensischen
Gemeinde Deutschland geladen.
Kulturamt als Hauptmieter
„Wir sehen uns leider dazu gezwungen,
den Mietvertrag rückwirkend zu kündigen“,
führten Reinhard Hinzpeter und Bettina
Kaminski vom Freien Schauspiel Ensemble
aus. Bürgermeister und Kämmerer
Uwe Becker (CDU) habe ihnen am 11.
Oktober durch sein Büro mitteilen
lassen, er halte es für dringend
geboten, die Veranstaltung abzusagen,
da sie eine Plattform für Antisemitismus
biete. >>>

Deutsche Abgründe - 07.04.2017
- Ein kleiner Schritt für Frankfurts
Bürgermeister, ein großer Sprung
für deutsche Normalisierer:
Uwe Becker (CDU) demonstriert
neues-altes Selbstbewusstsein
und erklärt jüdische und andere
Israelkritiker kurzerhand für
»nicht willkommen« in seiner
Stadt. Zu den unerwünschten
Personen gehört der israelische
Historiker und Sohn von Holocaust-Überlebenden
Moshe Zuckermann, der in Frankfurt
aufgewachsen ist. M&R bat ihn
um eine Replik.
Vom 9. bis 10. Juni 2017 sollte
in Frankfurt am Main eine Konferenz
mit dem Titel »50 Jahre israelische
Besatzung. Unsere Verantwortung
für eine friedliche Lösung des
israelisch-palästinensischen
Konflikts« stattfinden. Veranstalter
ist der Deutsche Koordinationsrat
Palästina Israel (KOPI). Teilnehmen
sollten Referenten aus Israel,
Palästina und Deutschland. Die
Konferenz wird, so wie es momentan
aussieht, nicht abgehalten werden
können. Sie ist bereits im Vorfeld
abgewürgt worden. Eine Welle
von Hass-Mails aus aller Welt
und eine Diffamierungskampagne,
deren Urheber auch vor Gewaltandrohungen
nicht zurückschrecken, haben
den Vermieter des Saals, in
welchem die Konferenz stattfinden
sollte, dazu bewogen, seinen
Vertrag mit den Organisatoren
zu annullieren und der Forderung
nach einem Raumverbot nachzugeben.
Warum? Weil die Veranstaltung
als »antisemitisch« stigmatisiert
worden ist. Von wem? Nun, diese
Frage ist komplexer zu beantworten.
Es handelt sich um eine Konstellation
von »Antisemiten-Jägern«, wie
sie sich selbst gern apostrophieren,
die mit dem real existierenden
Antisemitismus nicht sehr viel
zu schaffen haben, sich dafür
aber umso gründlicher aufs Jagen
spezialisiert haben. Da wäre
zunächst die sogenannte Israel-Lobby,
bestehend aus Vertretern der
jüdischen Gemeinden in Deutschland
mit der Rückendeckung der israelischen
Botschaft, mithin des verlängerten
Arms des israelischen Außenministeriums.
Da wären die Reste der Randerscheinung
der sogenannten »Antideutschen«,
einer ehemaligen linken deutschen
Bewegung, die es heute mittlerweile
in Sachen überbordender Israelliebe
und -solidarität mit jedem israelischen
Faschisten aufnehmen kann. Da
wären zudem das Medienestablishment,
das sich mit der offiziellen
Israelpolitik Deutschlands politischer
Klasse darin verschwistert weiß,
dass es Israels Politik nie
konsequent kritisieren würde
und, wie in diesem Fall der
haarsträubenden Denunzierung,
zumeist betreten wegschaut,
wenn die Lappalie einer Verteidigung
der freien Meinungsäußerung
ansteht. Wer will schon »Antisemiten«
verteidigen? Und es geht, wie
gesagt, um die politische Klasse
Deutschlands, die in diesem
Fall vom Frankfurter Bürgermeister
und Stadtkämmerer Uwe Becker
(CDU) vertreten ist. >>>

Offener Brief an
den Oberbürgermeister der Stadt
Frankfurt am Main, Peter Feldmann
Amt des Oberbürgermeisters
Römerberg 323 60311 Frankfurt/M.
Nicht in unserem Namen
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister
Feldmann,
angesichts der gegenwärtigen Situation
im Gazastreifen und im Westjordanland
betonen unsere Politiker Unisono
das Recht Israels auf „Selbstverteidigung“.
Sie, Herr Feldmann, erklären am
9.7.2014 im Namen der Frankfurter
Bevölkerung „Solidarität mit Frankfurts
Partnerstadt Tel Aviv“. Auch positionieren
Sie sich einseitig, indem Sie als
unser aller Oberbürgermeister an
einer Pro-Israel- Kundgebung und
Westjordanland betonen unsere Politiker
unisono das teilnehmen, auf der
der Wissenschaftsminister Boris
Rhein (CDU) das Existenz-recht Israels
für die Hessen zu einer Herzenssache
macht und Frankfurts Dezernent Uwe
Becker (CDU) unter Auslassung jeder
Redlichkeit als Vertreter der Stadt
Frankfurt eine vollkommen verzerrte
Darstellung des Konflikts verbreitet,
wenn er sagt : „Seit der Gründung
am 14. Mai 1948 wird Israel bedroht.
Es muss sich wehren. Israel hat
den Sinai und Gaza verlassen und
jetzt eine zusätzliche Bedrohung
geerntet.“ Wer war der Angreifer
vom Suezkrieg 1956 bis zum 3. Gazaüberfall?
Auch erklären Sie, Herr Feldmann,
im Namen der Frankfurter Bevölkerung:
„In Anbetracht der augenblicklichen
Zuspitzung der Situation im Nahen
Osten und den Raketenangriffen auf
Tel Aviv haben Oberbürgermeister
Feldmann, Bürgermeister Olaf
Cunitz und Stadtkämmerer Uwe Becker
am heutigen Mittwoch, 9. Juli, den
Menschen in Frankfurts israelischer
Partnerstadt die aufrichtige Solidarität
der Frankfurter Bevölkerung zum
Ausdruck gebracht.“ Dabei sind Ihnen
die Hunderte Opfer israelischer
Aggression keine einzige Zeile wert!
Auch wenn in Deutschland die Wahrheit
auf den Kopf gestellt wird und „auch
wenn die israelische Regierung es
anders sieht: aus Sicht der UNO
und des (internationalen) Völkerrechts
hält Israel den Gazastreifen unter
Besatzung. Damit ist das Land verpflichtet,
so gut wie möglich für die Sicherheit
und Versorgung der Bevölkerung dort
zu sorgen.“ (so der Spiegel)
Diesen Pflichten ist der Staat Israel
weder in den letzten beiden Wochen
noch in den letzten Jahren in irgendeiner
Weise nachgekommen. Im Gegenteil
belagert Israel Gaza mit seiner
Bevölkerung seit 2006 vom Wasser,
aus der Luft und zu Land und hat
es zum größten Freiluftgefängnis
der Welt gemacht, zu einer Bevölkerung
ohne Hoffnung und Perspektive.
Mit der jetzigen exzessiven Bombardierung
des Gazastreifens und der Bodenoffensive
verletzt Israel nicht nur
den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit,
sondern auch seine besonderen Schutzpflichten
als Besatzungsmacht in eklatanter
Weise. Als Politiker müssen Sie
wissen, dass das Recht auf Selbstverteidigung
mit der Überschreitung der Verhältnismäßigkeit
der Mittel schon desavouiert ist.
Die Menschen in Gaza und Westjordanland
wollen einen unabhängigen Staat
in sicheren Grenzen, doch Israel
als Besatzungsmacht weitet seine
völkerrechtswidrige Besiedlung und
Enteignung palästinensischen Landes
mit staatlich-militärischer Gewalt
immer noch weiter aus und verweigert
der palästinensischen Bevölkerung
ihre Rechte, Freiheit und Menschenwürde.
Für uns als BürgerInnen der Stadt
Frankfurt gebietet es das Grundgesetz,
für Recht und Gerechtig-keit einzutreten.
Es entsetzt und empört uns, wie
sich in der gegenwärtigen Situation
Politiker unter interessegeleiteten
Druck setzen lassen und einseitig
Partei für den hier Völkerrecht
und Menschenrechte missachtenden
Staat Israel ergreifen.
Deshalb fordern wir angesichts der
Tatsache, dass der Staat Israel
seine Besatzung nicht beendet, die
sofortige Suspendierung des „Israel-Tages“
- der ohne die Beteiligung der Frankfurter
BürgerInnen zustande gekommen ist,
die für Freiheit und Menschenwürde
einstehen.
Wir, die Unterzeichnenden, wollen
und können es nicht zulassen, dass
in unserem Namen die Opfer zu Tätern
und die Täter zu Opfern stilisiert
werden und Israel als Besatzungsmacht
weiter unterstützt wird.
Nicht in unserem Namen!
Palästina-Forum-Nahost
Frankfurt/M.Aktionskreis Palästina
Frankfurt/M.
Jüdische Stimme für einen gerechten
Frieden in Nahost/Frankfurt/M.
29. 3. 2017

Uwe Becker möge unter seiner
eigenen Lawine begraben
werden
- Abi Melzer - Früher gab
es Antisemiten, die die
Juden hassten. Heute
besorgen es die Juden
selbst. Juden hassen Juden,
weil sie eine andere, eigene
Meinung haben zu dem, was in
Israel passiert und weil sie
gegen die Besatzung sind.
Das ist zwar nicht neu, aber
es hat in letzter Zeit
gefährlich an Fahrt gewonnen
und Gemeindevorsteher in
München und Frankfurt
versuchen mit
erpresserischen Methoden,
Veranstaltungen israelischer
Juden, die die BDS-Kampagne
unterstützen, zu verhindern,
selbst wenn sie dabei
demokratische Spielregeln
verletzen und gegen das
Grundgesetz verstoßen.
Das Grundgesetz mag für alle
da sein, nicht aber für den
Zentralrat der Juden in
Deutschland, nicht für Frau
Knobloch oder Herren Latasch
und nicht für den
Bürgermeister und
Stadtkämmerer der Stadt
Frankfurt und weitere
Funktionäre quer durch ganz
Deutschland. Die Zusicherung
des GG in § 5.1, dass in
Deutschland Meinungsfreiheit
herrscht und jeder seine
Meinung äußern darf, spielt
für diese Personen
offensichtlich keine Rolle.
Herr Uwe Becker (CDU)
behauptet in aller
Öffentlichkeit, dass
Kritiker der israelischen
Politik „in unserer Stadt
nicht willkommen“ sind. Er
hat allein entschieden und
diese Entscheidung auf
Briefpapier der Stadt
Frankfurt dem Leiter des
Ökohauses, Bizahan Elkannan
mitgeteilt, wobei er ihn
auch noch darauf hingewiesen
hat, dass alle Befürworter
der BDS-Kampagne Antisemiten
seien, so also werden
Antisemiten kreiert, auch
wenn darunter
hunderttausende und weltweit
sich vielleicht sogar über
eine Million Juden befinden.
Einst war es Göring, der
bestimmt hat, wer Jude ist,
heute ist es Uwe Becker, der
bestimmt, wer Antisemit ist
>>>
Sonderseite - 2017 -
Antisemitismuskeulenschwinger
in Frankfurt >>>
Hier ist der gleiche Typus
von Deutschen aktiv, der
seinerzeit Hitlers
Machtergreifung ermöglicht
und ideologisch verbohrt zu
seinen Vollstreckern wurde
- Kommentar von Wolfgang
Behr: Am 24.März 2017 -
Ingrid Rumpf schrieb: "Die
Ignoranz der Politiker, aber
auch weiter Teile der
deutschen Öffentlichkeit ist
von einer derartigen
Ignoranz, dass es manchmal
kaum zum Aushalten ist!"
Schon 1949 kann man bei der
prominenten jüdischen
Philosophin Hannah Arendt
lesen: „Die Deutschen leben
von der Lebenslüge und der
Dummheit. Letztere stinkt
zum Himmel“. Ihr Biograph
Alois Prinz lässt sie
fortfahren, dass die
Nachwirkungen des
Naziregimes sich in der
Gleichsetzung von Meinungen
und Tatsachen zeigen. Mit
unleugbaren Fakten über das
Dritte Reich geht man so um
, als handle es sich um
blosse Meinungen, die jedem
frei stehen und und auf die
es nicht ankommt. Einen
nüchternen Sinn für die
Gegebenheiten fände man
schon gar nicht bei den
Intellektuellen.
Im April 1961 trifft Hannah
Arendt aus Anlass des
Eichmann-Prozess‘ in
Jerusalem viele Deutsche,
die unter „schwerster
Israelitis“ leiden. Darunter
auch den Oberbürgermeister
von Frankfurt, der seinen
Sohn gerade in einem Kibbuz
abgeliefert hat. Juden, die
bis Kriegsende noch
verteufelt wurden, werden
auf einen Schlag zu Heiligen
erklärt. „Zum Kotzen“
schrieb Hannah Arendt an
ihren Lebenspartner Heinrich
Bülow.
Das alles war natürlich
bezogen auf die Situation im
Nachkriegsdeutschland. -
Zieht man die Aktivitäten
der Israellobby der letzten
Jahre in Betracht, mit ihren
Verhinderungen bzw.
Verhinderungsversuchen von
israelkritischen
Veranstaltungen und
Ausstellungen, mit den
Verunglimpfungen und
Entlassungen
israelkritischer
Hochschullehrer, verbunden
mit inflationär gebrauchten
Antisemitismus-Vorwürfen, so
kann man kaum glauben , dass
inzwischen mehr als 60 Jahre
vergangen sind.
Hier ist der gleiche Typus
von Deutschen aktiv, der
seinerzeit Hitlers
Machtergreifung ermöglicht
und ideologisch verbohrt zu
seinen Vollstreckern wurde.
Mit dem ausgeprägten Hang,
sein Gewissen, seine Moral
abzulegen, wegzuschauen wo
Unrecht geschieht, wenn
materieller Opportunismus
und Karrieredenken die
Oberhand gewinnen. Mit der
Folge von Feigheit,
Rückgratlosigkeit und
vorauseilendem Gehorsam
besonders bei den deutschen
Eliten von Politik, Medien,
Wissenschaft, Kirchen und
Kultur.
Denkt man an die Erklärung
„innigster Verbundenheit“
mit dem Apartheidstaat
Israel anlässlich des
letzten CDU-Parteitags, die
jüngste Verhinderung der
Palästina-Woche durch den
Frankfurter Bürgermeister
und Christenmenschen Uwe
Becker und die Maskerade und
Plattitüden Angela Merkels
gegenüber
Palästinenser-Präsident
Abbas bei seinem kürzlichen
Besuch in Berlin, so scheint
sich der von Hannah Arendt
so treffend geprägte Begriff
der „schwersten Israelitis“
in Deutschland zu einer
unheilbaren Krankheit
entwickelt zu haben. Bei der
Bundeskanzlerin hilft da
wohl nur noch die
Intensivstation.
Trotz allem sollen hier
nicht die mutigen, an Fakten
orientierten und den
Menschenrechten
verpflichteten deutschen
Bürger unerwähnt bleiben,
die israelkritische
Veranstaltungen und
Ausstellungen organisieren,
Zeitschriften herausgeben,
Internetportale unterhalten,
BDS unterstützen, sich für
ein Ende der israelischen
Besatzung einsetzen oder
fleissig Leserbriefe
schreiben. Als kleine
Minderheit haben sie es
allerdings schwer, sich
Gehör zu verschaffen, in
Anbetracht der
Israelhörigkeit der
deutschen Eliten und der
massiven Aktivitäten der
zionistisch geprägten
Israellobby.
3000
Israel-Freunde
unter
sich
Ein
Kommentar
zum
Bericht
über den
Israel-Kongress
in der
Frankfurter
Allgemeinen
Zeitung
Zumindest
mit der
Überschrift
hatte
Hans
Riebsamen
vollkommen
Recht.
Die
Israel-Freunde
waren
unter
sich und
feierten
sich
selbst,
und das
ist auch
gut so,
denn
echte
Israel-Freunde
können
Israel
schon
lange
nicht
mehr
feiern.
Peinlich
ist die
Beteiligung
deutscher
Politiker
und
Vertreter
von
Kirchen
und
sogar
Sportverbänden
an
diesem
„ILI – I
Like
Israel“-Kongress.
Peinlich
und
beschämend
war
auch,
wie sich
der
Frankfurter
Stadtkämmerer
Uwe
Becker –
der wer
weiß wie
viele
Steuergelder
wieder
für
diese
total
überflüssige
Pro-Israel-Veranstaltung
gesponsert
hat,
zumindest
stand
die
Stadt
Frankfurt
als
Sponsorin
hinter
der
Allianz
– bei
den
Teilnehmern
anbiederte.
Becker
meinte,
Israel
habe
eine
Geisel
gegen
viele
Verbrecher
eingetauscht.
Das mag
der
israelische
Standpunkt
sein,
insbesondere
der
Standpunkt
der
rechtsradikalen
Israelis,
den sich
Herr
Becker
zu eigen
macht.
Für die
Palästinenser
und
Millionen
von
Arabern
und auch
viele
Deutsche
sind die
freigelassenen
Palästinenser
nicht
mehr und
nicht
weniger
als
Freiheitskämpfer,
die
gegen
eine
unmenschliche
Besatzungsmacht
kämpfen
und dazu
völkerrechtlich
sogar
legitimiert
sind.
Während
der
Soldat
Gilad
Shalit
ein
Besatzungssoldat
war, der
die
völkerrechtswidrige
Blockade
des
Gazastreifens
zu
überwachen
half und
insofern
eigentlich
als
Verbrecher
vor den
Internationalen
Strafgerichtshof
in Den
Haag
gehört,
kämpfen
die
Palästinenser
um ein
legitimes
Recht,
nämlich
das auf
Freiheit
und
Unabhängigkeit.
Manchen
juckt es
jetzt
sicher,
zu
erwidern,
dass
Shalit
ja
„nichts“
getan
habe. An
dieser
Stelle
sollte
man aber
auch
fragen,
was die
meisten
der 1027
freigelassenen
Palästinenser
denn
getan
haben –
von den
anderen
ca. 7000
Personen
ganz zu
schweigen,
unter
denen
sich
auch
mehr als
150
Kinder
unter 16
Jahren
befinden
–, außer
vielleicht
Steine
geworfen
oder
Pläne
gegen
die
Besatzung
geschmiedet
zu
haben.
Und
immerhin
wurde
Shalit
nicht
des
Nachts
aus
seinem
Bett
gezerrt,
so wie
viele
der von
Israel
inhaftierten
Palästinenser,
darunter
auch
Kinder.
Natürlich
haben
einige
von
ihnen
„Blut“
an den
Händen,
weil sie
in
diesem
„Krieg“
getötet
haben.
Hat denn
Ehud
Barak
kein
Blut an
seinen
Händen?
Barak
ist ja
sogar
stolz
darauf,
dass er
eigenhändig
palästinensische
„Terroristen“
getötet
hat. Was
unterscheidet
ihn von
Marwan
Barghouti,
den
charismatischen
Palästinenserführer,
zumal
Ehud
Barak
einmal
in aller
Öffentlichkeit
gesagt
hat,
dass er
auch
„Terrorist“
geworden
wäre,
wenn er
als
Palästinenser
auf die
Welt
gekommen
wäre.
Wenn
man
Israel
jedoch
„liebt“,
so wie
die
Teilnehmer
dieses
obskuren,
an eine
Sekte
erinnernden
Kongresses,
dann
lässt
einen
diese
Liebe
schnell
erblinden.
Und wenn
man das
sagen
will,
was die
3000
Liebenden
hören
wollen,
dann hat
Uwe
Becker
sicherlich
das
Falsche
genau
richtig
gesagt.
Die
zweite
Peinlichkeit
lieferte
der
DFB-Funktionär
Theo
Zwanziger,
der
seine
Fußballmädchen
der U-17
und U-18
nicht
nur zum
Fußballspielen
nach
Israel
führte,
sondern
auch
nach Jad
Vashem,
um sie
dort
einer
perfekten
Gehirnwäsche
unterziehen
zu
lassen.
Auf die
Idee,
ihnen
mal zu
zeigen,
wie
Israel
die
Palästinenser
behandelt,
ist er
offensichtlich
nicht
gekommen.
Auf dem
Kongress
erzählte
Zwanziger
nicht
ohne
Stolz,
dass die
Mädchen
alle
„anders
herausgekommen
sind,
als sie
hineingegangen
waren.“
Was für
ein
Wunder „made
in
Israel“.
Die
Jad-Vashem-Keule
wirkt
eben
auch bei
17- und
18-jährigen
Mädchen,
die
eigentlich
nichts
anderes
im Sinn
hatten,
als
israelische
Fußballmädchen
im
Fußball
zu
schlagen.
Doch das
gehört
sich
offenbar
nicht
für den
DFB, und
so muss
auch
Theo
Zwanziger
zu
Kreuze
bzw. zum
Davidstern
kriechen.
Zu Recht
stellte
der
Organisator
dieses
Kongresses,
der
adipöse
Frankfurter
Immobilienmakler
Sacha
Stawski,
fest,
dass es
heutzutage
schwer
sei,
„Israel-Freund“
zu sein.
„Wir
sehen
mit
Sorge
das sich
verschlechternde
Klima,
die
erkaltenden
Beziehungen
zwischen
Deutschland
und
Israel“.
Da sieht
er
vielleicht
schon
das
Menetekel
an der
Wand,
nicht
aber die
zur Zeit
real
existierenden
guten
Beziehungen
zwischen
beiden
Staaten.
Es ist
heutzutage
in der
Tat
schwer,
ein
Freund
Israels
zu sein,
wenn man
all das
Unrecht
der
israelischen
Politik
bedenkt
und
wahrnehmen
muss,
wie
Israel
nicht
nur
seine
Feinde,
sondern
auch
seine
Freunde
behandelt.
Dennoch
sind
Freunde
wie
Merkel
oder
Hessens
Innenminister
Boris
Rhein,
um nur
zwei zu
nennen,
ein
Beweis
dafür,
dass
Stawski
wieder
einmal
Unrecht
hat,
wenn er
von
einem „Israel-Bashing“
spricht,
das es
gar
nicht
gibt.
Unsereins
möchte
hinzufügen:
Leider.
Wieso
hat
Stawski
denn
Grund
zum
Jammern,
wo doch
fast
alle
politischen
Kräfte
in
Deutschland,
sogar
die
Linke,
von
einer
„ewig
währenden
Verantwortung“
für
Israel
sprechen
und
dabei
niemals
auch die
Verantwortung
für die
Palästinenser
erwähnen?
Wie sehr
sich
Deutschland
für die
Palästinenser,
die
heute
die
„Juden
der
Juden“
sind,
verantwortlich
fühlt,
haben
wir erst
vor
Kurzem
erfahren
dürfen,
als
Deutschland
sich
gegen
die
Ausrufung
eines
freien
Staates
Palästina
ausgesprochen
hat.
Da kann
man nur
aufatmen
und
beruhigt
in die
Zukunft
schauen,
wenn man
von Hans
Riebsamen
erfährt,
dass die
Sympathie
für
Israel
in der
breiten
Bevölkerung
zurückgegangen
ist. Das
zeigt
uns
wieder
einmal,
dass es
im Volk
doch
einen
gesunden
Menschenverstand
gibt,
und
nicht so
viele
Heuchler
wie in
der
Politik.
Dieter
Graumann,
als
Zentralratsvorsitzender
der
höchste
politische
Repräsentant
des
deutschen
Judentums,
hat in
den
vergangenen
Monaten
die
Linkspartei
wegen
des von
ihm
ausgemachten
„Israel-Hasses“
mancher
ihrer
Mitglieder
mehrmals
attackiert.
Dabei
kann er
einen
solchen
„Israel-Hass
mancher
Mitglieder“
bei
allen
deutschen
Parteien
finden,
und bei
CDU, CSU
und FDP
sicherlich
häufiger
als bei
den
Linken.
Wenn für
Graumann
aber
eine
Kritik
an
Israels
Politik
schon
reicht,
um den
Kritiker
als
„Israel-Hasser“
oder gar
Antisemiten
zu
klassifizieren,
dann
leben
heute in
Deutschland
möglicherweise
mehr
„Antisemiten“
als
während
des
Dritten
Reiches.
Doch
„Israel-Kritik“
und
„Israel-Bashing“,
die für
Dieter
Graumann
„geradezu
in Mode
gekommen
sind“,
sind
genau
die
richtige
Reaktion
auf die
skrupellose
Politik
der
Israelis
gegenüber
ihren
Nachbarn
und
gegenüber
den
Deutschen
und
allen
Europäern.
„Geradezu
in
Mode“,
allerdings
schon
seit
Jahren,
ist
diese
Heuchelei
des
Zentralrats
und fast
aller
Verbände
und
Organisationen,
die auf
diesem
merkwürdigen
Kongress
vertreten
waren.
Seit
Jahren
hören
wir von
der
Zunahme
des
Antisemitismus
und des
Rückgangs
der
Sympathien
für
Israel.
Leider
aber
merken
wir
nicht
sehr
viel
davon,
und wenn
hin und
wieder
Israels
Politik
im
Kreuzfeuer
der
Kritik
steht,
weil es
zum
Beispiel
einen
Staat
Palästina
nicht
anerkennen
will,
dann ist
dies
mitnichten
ein
Zeichen
für die
Zunahme
von
Antisemitismus.
Es ist
eines
der
selbstverständlichsten
Dinge in
den
Beziehungen
zwischen
Menschen
und auch
Staaten,
dass man
sich
gegenseitig
kritisieren
kann und
darf,
ohne
gleich
„hassen“
zu
müssen
und ohne
gleich
Antisemit
zu sein.
Bei der
gegenwärtigen
abscheulichen
und
völkerrechtswidrigen
Politik
Israels
muss man
wahrlich
kein
Antisemit
sein, um
diese zu
kritisieren.
Wie
sollen
die
Europäer,
und die
Deutschen
ganz
besonders,
reagieren,
wenn auf
einem
solchen
Kongress
eine
Resolution
verabschiedet
wird,
die
besagt,
„dass
ein von
den
Palästinensern
selbst
ausgerufener
Staat
nicht
anerkannt
werden
darf“?
Bedeutet
das
etwa,
dass die
Palästinenser
warten
sollen,
bis
andere
für sie
den
Staat
ausrufen,
den sie
„selbst“
nicht
ausrufen
dürfen?
Und wer
sollen
diese
anderen
sein?
Etwa die
Deutschen?
Oder
vielleicht
die
Israelis
„selbst“?
Vielleicht
Avigdor
Lieberman,
der
schon
früher
gesagt
hat,
dass er
damit
nicht in
99
Jahren
einverstanden
sein
wird?
Oder der
Zentralrat
der
Juden?
Wer
einer
solchen
Resolution
zustimmt,
ist
selber
schuld,
wenn „in
der
breiten
Bevölkerung
die
Sympathie
für
Israel
zurückgegangen
ist“ und
immer
weiter
zurückgeht.
„Der
himmlische
Vater
möge die
zerstreuten
Brüder
des
Hauses
Israel
bald
aufrecht
nach
Zion
führen“,
betete
Frankfurts
Rabbiner
Menachem
Klein.
Da
können
wir uns
fast
schon
anschließen
und
mitbeten,
dass die
3000
zerstreuten
Israel-Freunde,
diese
obskure
Sekte,
uns bald
verlassen
und hier
endlich
Ruhe
herrscht
– wenn
wir
nicht
wüssten,
dass
Leute
wie
Stawski
zu den
jüdischen
Zionisten
gehören,
die
lieber
andere
Juden
nach
Israel
schicken
bzw.
lieber
Palästinenser
aus
Israel
vertreiben,
als
selbst
dort
hinzugehen,
um dort
die
Wüste
fruchtbar
zu
machen.
Sein
Problem
jedoch,
und das
Problem
aller
anderen
3000
Israel-Freunde
und
darüber
hinaus
aller
Israel-Freunde
in der
ganzen
Welt,
ist,
dass
Israel
keine
Zukunft
hat. Wer
möchte
schon in
einem
Land
leben,
das
einerseits
immer
fundamentalistischer
wird und
andererseits
immer
auf den
nächsten
Krieg
wartet?
Wer
möchte
schon in
einem
Land
leben,
in dem
das Wort
„Friedensfreund“
ein
Schimpfwort
und eine
Beleidigung
ist? Wer
möchte
schon in
einem
Land
leben,
das
immer
weniger
Freunde
hat,
sich
immer
mehr
isoliert
und die
Schuld
daran
immer
bei den
anderen
sucht
und
„findet“?
Die
einzige
Garantie
für
Israels
Zukunft
wäre ein
fairer
Frieden.
Frieden
aber
will die
zur Zeit
herrschende
Regierung
nicht.
Frieden
fürchtet
sie wie
der
Teufel
das
Weihwasser.
Bleibt
nur zu
hoffen,
dass es
in der
israelischen
Bevölkerung
bald
einen
gewaltigen
Umkehrruck
geben
wird,
der die
Politik
um 180
Grad
umdreht.
Das
allerdings
wird
erst
passieren,
wenn
alle
Israelis
kapiert
haben,
dass die
Besatzung
und
Kolonisierung
eines
Landes,
das
einem
anderen
Volk
gehört,
mittelbar
auch mit
ihrer
schlechten
sozialen
und
ökonomischen
Lage zu
tun
haben.
Die
ersten
Anzeichen
dafür
hat es
in
diesem
israelischen
Sommer,
nach dem
arabischen
Frühling,
gegeben.
Wir
drücken
die
Daumen,
dass die
Rebellion
fortgeführt
und
nicht
durch
einen
aus der
Schublade
gezauberten,
inszenierten
Krieg
abgewürgt
wird.
Abraham
Melzer,
Verleger
und
Herausgeber
der
jüdischen
Zeitschrift
„Der
Semit“

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