Mittwoch, 30. Januar 2002
10:28
vor vielen jahren
ich lese paul celan
die "todesfuge"
quälend gebrochene finger
brennend nachhaltig
worte die mitten drin
schreiend am rande stehen
ich verstehe ihn nicht
ich verstehe sie nicht
herausgebrochene scherben
schritte schreie
gedichte
paul celan
war das der weg?
SO zerbrochen an erinnerungen
paul celan
ist es ein weg?
im nachfühlen
im leiden
tiefer zu denken
diesem denken
tiefer nach-zu-sinken?
ist es das kauern und
verharren in nischen
in weiten schritten noch vorne
das horchen
stille-das abgewandte stehen
war es dein möglicher weg?
schritte
worte
töne-echolos
nach luft schnappende fische
ein gebrochenes genick zuversicht
freitod 1970
fehlte in der erinnerung
das ausschreiten können?
das weitergehen können?
ist die hoffnung hart?
muss die hoffnung hart sein?
muss die hoffnung die
erinnerung zurechtweisen-zurückweisen-ausbalancieren?
gibt es da eine aufgabe
ein prinzip
hoffnung-erinnerungsmodell?
nah und weit fliegende
fühl-denkmaterialien?
paul celan
ich traute mich nicht dich anzuschauen
deine klamme kalte hand
die mich in frage stellt
ohne eine frage zu stellen
paul celan
dieser weg blieb unbeschritten
erinnerung
hoffnung
luft zu atmen vermögen
in langsamen intervallen
die "todesfuge"
verarbeiten können
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ohne hoffnung
gespeist aus der erinnerung
vernichtest du
zerstörst
ein hammer zerschlägt
vernichtet
auch die spuren der zerstörung
`w(_ÎU`w(_ÎUD_ÎU0–_ÎUÈw(_ÎU€w(_ÎUd€w(_ÎUn platz
......................
hoffnungen
erinnerungen
sind verbunden mit dem welken der blättern
verteilen sich stückweise
rückwärts
milliarden erinnerungen sind meine
und keine kann ich halten fassen
es bleibt nicht mehr zurück
in deiner erinnerung
werde ich solange leben
wie du bei mir bist
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