Sumaya Farhat-Naser -
Jahresbrief 2003 -
Anfang Dezember 2003
Liebe Freunde,

.
Wie am Endes jedes Jahres schreibe ich
Euch. Ich berichte, erzähle Geschichten und meine Erlebnisse und möchte mit
Euch verbunden sein. Euch Allen möchte danken für Eure Unterstützung und Begleitung.
Ein langer persönlicher Jahresbrief zu Weihnachten ist gut so.
Im Sommer 2001 verliess ich meine Arbeit in Jerusalem,
weil die Arbeit für mich unmöglich geworden war. Die brutale Situation verhinderte
das Zusammentreffen von Frauen um an Kurse teil zu nehmen oder um gemeinsames
treffen mit israelischen Frauen zu planen. Prioritäten des Tages wurde das
Überleben, die Verwundeten zu bergen, die Toten zu begraben und die Familien
zu versorgen und vor Sonnenuntergang möglichst schnell Zuhause sich zu verstecken.
Die Strassensperren intensivierten sich, sodass der Weg zur Arbeit von einer
halben Stunde wurde 3.4 Stunden geworden und mit hohem Risiko verbunden.
Ich war an meinem Wohnort Birzeit gebunden geworden
mit einem Bewegungsradius von wenigen Kilometer. Es war hart und bitter meine
Arbeit aufgeben zu müssen und vergeblich darauf zu warten, meine Lehrtätigkeit
an Birzeit Universität auf zu nehmen. Die Zahl der Studenten, die die Universität
erreichen konnten sank um ein Viertel, die Zahl der angebotenen Kurse sanken
entsprechen und die Universität führte strenge Sparmassnahmen, da die
Studenten keine Gebühren zahlen konnten, und damit die Beschäftigung fast
sich einstellte. Ich musste handeln um mich aus dieser Situation zu erheben,
mich zu retten in dem ich eine Aufgabe mir stellte. Ich schrieb mein Buch,
„Verwurzelt im land der Olivenbäume, reflektierte über meine Arbeit
der letzten sieben Jahre, dokumentierte die Sensibilität und Gefährdung der
gemeinsamen Arbeit, mit all den Enttäuschungen und Rückschläge aber auch den
vielen kleinen schritten zur Verständigung und Versöhnung. Das Buchschreiben
war eine Therapie, die mich erweckte, stärkte und meinen Kopf und Verstand
öffnete für kreatives Denken. Ich erkannte, ich müsste die Arbeit weiter führen
mit der Jugend als Zielgruppe, auf die die Gestaltung der Zukunft ankommt.
Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten sowie junge Frauen aus
Birzeit Stadt, den umgebenden Dörfer wie auch der Universität nehmen teil.
Fortbildung und Friedensarbeit:
In Seminaren und Workshops für junge Frauen und Jugendliche in Palästina einerseits
und für Studierende in Deutschland und in der Schweiz andererseits werden
zu folgenden Themen Schulungen entwickelt und durchgeführt:
• Gewaltfreie Kommunikation und
Dialogfähigkeit • Persönlichkeitsentwicklung, Selbstvertrauen, Selbstbildung•
Konfliktmanagement: Umgang mit Wut, Zorn, Angst, Demütigung, Folter und
Trauer • Umgang mit Gewalt, die uns zugefügt wird, und mit Gewalt, die wir
anderen zufügen • Fragen der Zivilgesellschaft, Menschenrechte,
Demokratie• Soziale Kompetenz und politische Bildung • Umgang mit der deutsch-jüdischen
Geschichte als Palästinenser und der Bezug zur eigenen Geschichte:
Abgrenzung, Annäherung, Verständigung und Versöhnung.
In den Seminaren wird
ein Forum geschaffen, in dem junge Menschen über ihre Erfahrungen, ihre Ängste
und ihre Verzweiflung sprechen und sich austauschen können. In intensiven
Diskussionen kommen alle Themen zur Sprache. Für viele Teilnehmerinnen und
Teilnehmer beginnt mit dem Kurs ein neuer Lebensabschnitt. Die Arbeit geht
weiter im nächsten Jahr, und unser Dank gilt allen, die uns unterstützen
Träger dieser Arbeit ist
Berliner Missionswerk und in der Schweiz die Fachstelle für Ökumene,
Mission und Entwicklungsfragen (OeME). Die Bosch-Stiftung und Weltgebetstag
der Frauen sowie private Spender, Kirchgemeinden, unterstützten diese
Arbeit in 2003. Ihnen allen unser herzlichen Dank und hoffentlich, die Unterstützung
geht weiter, damit die Arbeit weiter geführt werden kann.
Mut zum Begegnen
Die Fortbildung und Friedensarbeit
mit der Jugend belebte mich und ich genoss die Freiheit des Unabhängigseins
von einer Organisation mit dem Loyalitätszwang der politischen Parteien und
des Vorstandes einer Organisation. Ich bekam einen klaren Kopf und den
Mut das zu wagen, was früher gehemmt war. Das treffen israelischer Friedensfrauen
war nicht mehr möglich und unsere Kontakte begrenzten sich auf Internet und
Telefon. Nach einem Jahr Entfernung von Jerusalem und die Situation immer
schlimmer wurde, Ohnmacht und Trauer uns beherrschten, fühlt ich mich wie
erwürgt. Ich musste handeln um diese Gefühle zu brechen. Ich entschloss mich
nach Jerusalem mich zu schmuggeln und hatte das grosse Bedürfnis mich mit
meiner israelischen Partnerinnen für Frieden zu sprechen. Ich vereinbarte
mit Gila, Daphna und Terry ein Treffen im American Colony in Jerusalem aus,
für den ganzen Tag. Es tat gut uns aus zu sprechen und uns zu sehen nach einer
langen schweren Zeit. Wir erkannten die gemeinsamen Sorgen und Befürchtungen
und bekräftigten unsere gemeinsamen Ziele, nie auf zu geben, nämlich, dass
wir in Verbindung bleiben und gemeinsam für den gerechten Frieden für beide
Völker einzutreten. Ich sagte zu Terry, Direktorin von bat Shalom; dass ich
bereit wäre, Vorträge an zwei folgenden Tage innerhalb Israel zu machen, was
früher fast unmöglich war. Sie freute sich und sagte sofort zu das zu organisieren.
Ich sagte ferner, dass ich mich frei fühle, ohne Zwänge, und würde mit ihr
in einem Hotel in Tel Aviv übernachte, auch wenn das das Brechen der „Roten
Linien „bedeuten würde. Das würde uns die Möglichkeit geben, dass wir viel
Zeit bekommen, um vertiefte Gespräche zu führen und uns mehr persönlich kennen
zu lernen. Die „Roten Linien“ sind Einsichten der Menschen in Palästina,
die sich aufgrund des Verhältnisses Besatzer und Besetzte entstehen,
dass man mit den anderen weder essen noch trinkt, und falls man sich trifft,
nur Agenda-gebunden diskutieren, um zu zeigen, dass nur politische Gespräche
geführt werden, also keine Normalisierung der Beziehungen in einer anormalen
Situation, so lang die Besatzung anhält. Diese Roten Linie sind eigentlich
eine Vorbeuge Massnahme um zu verhindern, dass durch das „Normalisieren“ Kollaborateure
rekrutiert werden könnten. Ich verstehe und respektiere dieses Bedenken und
halte mich daran aus Mitsorge und aus treue zu meinen Menschen. Ich arbeite
mit diesen Frauen seit Jahren, wir wohnen nur eine halbe oder eine Stunde
von einander entfernt. Nie war ich bei Ihnen Zuhause, nie sie bei mir. Nie
trafen wir uns um gemeinsam zu trinken oder zu essen. Es ist eigentlich hart
und unmenschlich, aber die vieles bei uns ist unlogisch und absurd. Ich fühlte
mich nun frei und sah die Notwendigkeit es endlich zu tun, denn ich war reifer
geworden und mir meiner Sache sicher. Terry hat sofort begonnen zu planen,
zwei Veranstaltungen im Kibbuz Miesrah und in Tel Aviv. Sie telefonierte mit
sieben Hotels um Zimmer zu bestellen. Jedes Mal hiess es, es gäbe zwei Zimmer,
für Terry Greenblatt ja, doch als mein Name fiel, hiess es nein. Terry war
erschrocken, entsetzt und gab auf. Ich machte mich auf dem Weg und erreichte
Jerusalem nach fünf Stunden anstatt einer halben Stunden, denn ich musste
mich schmuggeln zwischen den militärischen Checkpoints, oft über die Felder
und Steinwege unter lebensgefährlichen Risiko. Endlich kam ich an, und ich
ging erstmal in die Gassen der Altstadt Jerusalem um sie zu beschnuppern,
sie zu grüssen, wahr nehmen, mich an ihrem Geruch zu freuen, die alten Häuser,
die Buden, die Sesampresse, die Bäckerei, dazu die Heiligtümer zu geniessen
mich von ihnen inspirieren zu lassen. Ich liebe Jerusalem und ich spürte die
Ausstrahlung der Menschen und der Stadt. Dann ging ich zum Damaskustor und
fragte mehrere Taxifahrer darum mich nach West Jerusalem zu bringen. Alle
weigerten sich, nach dem ich mein Ausweis zeigten musste, und sie erkannten,
dass ich aus den Besetzten gebiete komme. Es sei verboten solche Leute zu
transportieren, sonst würden sie eine hohe Geldstrafe zahlen, das Auto würde
für einen Monat weggenommen und man würde ins Gefängnis gehen müssen. Ich
konnte es nicht fassen und wunderte mich wie so weiss ich nichts davon. Der
Taxifahrer meinte, viele wissen es nicht und wir sind es leid ständig davon
z berichten, wer hört uns zu, was hilft, es ist so weit, dass wir das unmögliche
schreckliche als normal hinnehmen müssen, andernfalls brechen wir zusammen.
Ich rief Terry an und bat um Hilfe, sie schickte eine Freunden, die mich abholte.
Dann führen wir gemeinsam nach Tel. Aviv, was für mich verboten war. Ankommend
in Tel Aviv, telefonierte Terry um den genauen Treffrot raus zu finden. Ich
wohne nur vierzig Minuten von Tel. Aviv entfernt, kenne nur den Flughafen,
war nie dort sonst zum Strand oder einfach die Stadt kennen zu lernen. Sie
sprach Hebräisch, was ich nicht verstand, aber ich hörte Strassennamen, die
mich zum Zucken bewegten und Angst mir einjagten. Ben Gurion, Jabotinski,
Balfour, Herzel, Meier, Begin, und andere. Namen, die ich aus der Geschichte
kenne, für mich sehr verbunden der Katastrophe meines Volkes. Ich irritiert
und beängstigt und das machte mich durch einander. Wo komme ich hin, wie soll
ich das verstehen? Strassennamen zur Verewigung ihrer Helden, die für
mich mit Grausamkeiten und Verbrechen verbunden sind meinem Volk gegenüber.
Welch ein Gegensatz, der bestehen bleibt solange wir in Feindseligkeit uns
befinden. Ich sagte mir, ich wünschte mir den Tag, wo wir gemeinsam Helden
so definieren könnten, dass die Helden für beide Seiten gelten könnten. Das
kann nur eintreten wenn Versöhnung den Weg gefunden hat. Darauf müssen wir
arbeiten. Im Saal waren über hundert Menschen. Ich begann zu berichten einfach
aus meinem leben. Es war beeindruckend wie die Menschen reagierten, suchend
nach mehr wissen, erschrocken über sich selbst, die sie meinten , sie wüssten
viel und nun stellten sie fest, sie wissen sehr wenig. Viele hatten Tränen
in den Augen, dankten, und wollten, dass wir unbedingt solche Treffen weiterführen.
Unter den Anwesenden waren Palästinenser aus Israel, die mir Vorwürfe machten,
weil ich English sprach und nicht Arabisch. Sie meinten, es ist an die Zeit,
dass die Israelis uns wahrnehmen müssen, als Arabische Palästinensische Identität,
sie haben leid, nur von ihnen zu verlangen, dass sie hebräisch sprechen und
alles in hebräisch geführt wird. Es wurde mir klar, wie sehr diese Palästinenser
immer noch im Kampf um Anerkennung ihrer Identität und Gleichberechtigung
als Bürger von Israel. Ich sprach English um meine Emotion und Gefühle rüber
zu bringen, denn einiges geht verloren durch die Übersetzung. Ich sprach English,
jemand übersetzte auf Arabisch und Terry auf Hebräisch. Nach der Veranstaltung
mussten wir nach Jerusalem, damit ich im Paulus haus bei Schwester Ruth zu
übernachten, und am nächsten Tag dieselbe Fahrt für zwei Stunden nach Miezrah
zu machen. Dort fand eine schöne Begegnung statt: Nach der Veranstaltung,
kam ein Mann zu mir und sagte: Sumaya ich bin der Jacob! Welchen Jakob dachte
ich, und dann fuhr er fort, Jakob Kartiel aus Haifa Universität, mit dem ich
unbekannterweise seit zwei Jahre per E-Mail kommuniziere. Es war schön uns
zu begegnen und uns aus zu tauschen.
Viele Anrufe kamen um
sich zu bedanken und die Bereitschaft zu aus zu drücken, dass sie solche Veranstaltungen
an anderen orte organisieren wollen, denn sie hätten so viel davon gehabt
und dass solche Begegnungen die besten Mittel wären uns näher kennen zu lernen
auf dem weg der Verständigung und Versöhnung. Leider verhinderte das Bewegungsverbot
für Palästinenser jegliche Bewegung und jegliches treffen.
Ein Jahr später rief mich
Terry an und wollte sich mit mir treffen, bevor sie in die USA zurückgeht,
denn sie halte es nicht mehr aus in Israel. Vier Anläufe macht eich um nach
Jerusalem zu gelangen, leider vergebens. Sie schrieb mir einen Brief, in dem
sie mir Berichtete, dass ihre Tochter sich verheiratet hat mit einem hohen
Militäroffizier, was sie sehr traurig und verzweifelt macht. Terry wusste
wie sehr meine Tochter leidet unter der Tatsache , dass ihr Verlobter seit
16 Monaten verhaftet ist und die beiden seit drei Jahren versuchen zu heiraten,
schaffen es nicht weil der Bräutigam immer wieder verhaftet wird, als administrativ
haft ohne Anschuldigung ohne Anklage und ohne Gericht. Seine Haftzeit wird
ständig verlängert, so wie es allen anderen Gefangenen, mit der Begründung,
er könnte die Sicherheit des Staates gefährden. Die Gefangene wird als Geisel
der Politik gehalten. Meine Tochter kann ihren Verlobten nicht besuchen oder
Briefe schreiben. Er sitzt im Gefängnis in der Wüste der Negev unter schweren
Bedingungen. Terry hat immer wieder angerufen ihre Solidarität bekundet
und uns ermutigen wollen. Nun plagt sie der Vergleich zwischen unsere
beiden Töchter. Die eine wählt den Militär Offizier, die andere, meine Tochter,
kann nicht heiraten weil der Bräutigam nicht zur Verfügung steht. Die Hilflosigkeit
und Ohnmacht, die ich aus Terry’s Brief entnahm waren erdrückend und sie schrieb,
es wäre die grosse innige Liebe und die instinktive Verbundenheit zwischen
Mutter und Tochter, die sie vor dem Zerbrechen bewahren. Ich brauchte zwei
Wochen um ihr zu antworten, denn es war wie ein Schlag für mich. Aus gerechnet
Dir, passiert das, Terry? Deine Tochter? Ich erkannte aber, dass es hoch zu
schätzen ist, dass sie mir ihre Sorge anvertraut, sie brauchte das eigentlich
nicht mir zu erwähnen. Ich erkannte ihre Hilfesuche, Trostsuche, und ich schrieb
ihr tröstend, ermutigend und herzlich. Das hat uns innig verbunden und
gestärkt. Wir trafen uns dann in Oktober 2003 in Washington zum Treffen
der Global Fund for Women mit 20 Frauen aus dem Nahen Osten und USA.
Dort begegneten uns nach zwei Jahre Trennung, doch mit grossen Lächeln, Tränen
und Wärme. Wir fühlten uns wie noch nie so verbunden und so verständnisvoll.
Gemeinsam präsentierten wir in Washington im Rahmen einer Hausparty, organisiert
vom Global Women Fund, zum Fund Raising Event zur Unterstützung von Frauenprojekte
in der Welt, wir präsentierten unsere gemeinsame Arbeit und sprachen über
unsere gemeinsamen Sorgen, auch unserer Töchter. Da merkte ich, dass wir immer
von „meiner Tochter, von „deiner Tochter“ sprachen und schrieben, und nie
die Namen erwähnten. Da sagte ich ihr: Wie heisst deine Tochter eigentlich?
Sie sagte Irit, und ich sagte: meine heisst Ghada. Wir haben einen grossen
schritt gemacht in dem wir zum ersten Mal persönliches sprachen. Ein Monat
später musste ich wieder nach San Francisco um an die Jahressitzung vom Global
Fund for Women teil zunehmen, denn ich gehöre zum Vorstand. Terry wohnt in
Berkeley, und sie lud mich ein. Ich ging mit meiner Schwester zu ihr, zum
ersten Mal in ihre Wohnung. Sie lud viele ihrer Freundinnen. Wir assen zu
Abend, ich las aus meinem englischen Buch, eine andere aus ihrem, eine Dritte
ihr Gedicht und eine Vierte sang. Es war schön und erfreulich, es war einfach
normal, stärkend und wunderbar. Wir verabschiedeten uns mit den Worten, wir
treffen uns wieder.
Das Jahr 2003 geht
zu Ende. Trotz des erlebten Leides und der Ohnmachtgefühle, die uns beschatteten,
war mir, uns die kraft gegeben auch das Gute zu erkennen, die Freude wahr
zu nehmen und die Hoffnung zu erneuern. Folgende Arbeit konnte geschafft werden:
* In Wien, unternahmen
„Frauen ohne Grenzen“ und „Kreisky Forum“ eine Campagne „Save Motherhood,
save Childhood“ zur Unterstützung Birzeit Frauenorganisation im Aufbau eines
Geburtshaus und mobile Hebammeneinsatz. Viele Vorträge und Lesungen
in Österreich, der Schweiz und in Deutschland meinerseits sowie viele
Aktivitäten der Frauen ohne Grenzen und Kreisky Forum motivierten Kirchgemeinden
und private Leute das Projekt zu unterstützen. Das Labor konnte sehr gut ausgestattet
werden, sodass die meisten Untersuchungen vor Ort nun gemacht werden
können, und die Patienten den schweren Weg nach Ramallah sparen können. Das
Geburtshaus ist jetzt, auch durch die Unterstützung von USAID, und Terra Tech,
betriebsbereit. Langsam, doch sehr gut läuft die Arbeit und es ist eine grosse
Erleichterung und eine Ermutigung für uns. Unser Dank gilt allen, die zu diesem
Projekt beigetragen haben, wir wissen es sehr zu schätzen. Wir zielen auf
den Aufbau einer Notfall und Intensiv-Station in den nächsten Jahren.
Iam 2.November 2003, war
ich in Bosten zum Jüdischen Konferenz von Brit Tzedek, eingeladen und habe
eine Rede gehalten vor 500 jüdische Amerikaner und Israelis, darunter Herr
Mizna. Es war für mich eine besondere bereichernde und berührende Situation,
zu erkennen, sie wollen mir zuhören und gemeinsam mit mir einen Ausweg finden.
Ich spürte die tiefe Sorge und Verbundenheit mit dem unserem beiden land und
unseren beiden Völkern. Es tut gut, so etwas klar und deutlich zu spüren.
Für mich war die Anwesenheit von Herrn Miznah sehr irritierend. Zum einen
kenne ich ihn als Militärgouverneur mit dem Sitz in Bet El, nur drei Km von
meinem Haus entfernt, in der Zeit wo mein Sohn angeschossen, gefoltert und
im Gefängnis war, all das bevor er 18 Jahre geworden war. Wie oft stand
ich da vor dem Militärkomplex suchend nach Jemand, der mich anschaue, meine
Stimme vernimmt. 1etzt sitzt Herr Miznah im selben Raum und hört mir zu. Ich
wollte zu ihm, mit ihm sprechen, ich schaute hin, sah in nur als hätte er
Militäruniform. Ich schaute weg, dann wieder zu ihm hin. Danach ging ich heraus
um ihn anzusprechen, er ging fort um ein Interview zu geben. Ich ging dann
mit einer Frau zu irgendeinem Zimmer um Unterlagen zu kopieren. Da hörte ich
ihn im Nebenzimmer sprechen, Interview geben per Telefon. Ich hörte zu, wartend,
vielleicht kommt er heraus. Ich hörte, wie er von der Genfer Initiative spricht,
verteidigt, ruft danach die Chance zu nutzen um die Menschen zu retten. Kann
das angehen, fragte ich mich? Er plädierte an Alle diese Initiative zu unterstützen.
Ich atmete auf und dachte es ist in Ordnung. Ich wartete und wartete und er
wurde nicht fertig. Ich jedoch musste dann zur nächsten Sitzung. Eigentlich
war es auch so in Ordnung. Ich machte einen Zug nach vorne, schaffte es nicht
bis zum Ende, denn die Barriere ist noch da, auch wenn einige von mir überwunden
sind. Es ist normal dass es Zeit braucht, dass es oft nicht beim ersten Mal
klappt, und es darf nie erzwungen sein. Mein Herzklopfen legte sich wieder,
ich fühlte mich wohler, und ich sagte mir, vielleicht klappt es beim nächsten
Mal.
Ich war sehr gerührt
von der Reaktion der Anwesenden, denn es war eine "standing aviation".
Seit Oktober 2003 und
bis Februar 2004 habe ich eine Gastdozentur an der Uni Augsburg. Ich unterrichte:
der Nahost Konflikt: Ansätze zur gewaltfreien und persönlichen Kommunikation
für den Frieden. Ich geniesse das normale akademische Leben, das grosse Interesse
und das einfach alles normal läuft. Von hier aus halte ich viele Vorträge
und Lesungen an vielen orten. Aber Heimweh habe ich zunehmend, denn ich sorge
mich um meine Familie, und um alle Daheim. Meine Tochter Hala, die in USA
studiert, kommt Weihnachten nach Haus. Wir treffen uns in der Schweiz, da
sie kein Einreisevisum bekommt für Deutschland. Der Antrag dafür müsste in
Te Aviv eingereicht werden, nie im Ausland. Eine Bestimmung Israels. Wir wollen
gemeinsam dann über Jordanien nach Jericho und weiter den schweren Weg nach
Birzeit finden. Die Schweiz verlangt kein extra Visum für die, die ein „US
Green Card“ haben, zum Glück hat Hala dies, so können wir uns in der Schweiz
treffen. Deutschland akzeptiert das Green Card nicht als Einreisevisum.
Mein Sohn, Anis, studiert in Innsbruck und war vier Jahre nicht nach Haus
gekommen. Wir fürchten, er könne nicht wieder ausreisen zum Studium. Er hat
seine Schwester Hala also seit vier Jahre nicht gesehen. Er hat ein Visum
der Schengener Staaten, aber kann damit nicht in die Schweiz einreisen, obwohl
alle Staatsbürger der Welt, könnten mit diesem Schengener Staaten Visum
in die Schweiz einreisen. Es gilt nur für Palästinenser nicht, erklärte mir
der Grenzpolizist am Flughafen. Er müsste erst zurück nach Haus um in Tel
Aviv einen Antrag auf Visum für die Schweiz zu beantragen, eine Bestimmung
Israelis. Aber wir möchten uns doch treffen, denn zwischen Innsbruck
und Zürich sind nur drei Stunden Entfernung. Wir suchen einen Ausweg zu finden,
vielleicht an einem Grenzbahnhof zwischen Österreich und der Schweiz. Ob das
gelingt? Das wäre das schönste Weihnachtsgeschenk!
Zuhause warten Munir,
mein Mann, und Ghada, meine Tochter, auf mich. Es ist eine grosse Opfergabe,
vier Monate vom Zuhause weg zu sein. Ohne die Unterstützung meines Mannes
und meiner Familie könnt eich es nicht ertragen. Täglich telefoniere ich mit
meiner Familie. Ghada ist beladen mit Sorge um ihren Bräutigem, der
immer noch im Gefängnis sitzt, im Administrativ Haft , mit zum vierten Mal
verlängerten Haftzeit, ohne Vorwürfe, Anklage oder Gericht. Seit drei Jahre
planen wir die Hochzeit, doch vergebens, denn der Bräutigam ist im Gefängnis.
Seine Haftzeit wird für drei Monaten bestimmt, und kurz vor Ablauf dieser
Zeit, wird eine Verlängerung von vier Monaten, dann von zwei Monaten, dann
von fünf Monaten verlängert. Wir haben die Hochzeit für April, dann Juni,
September, November geplant. Jetzt hörten wir auf zu planen.
Was wird aus diesen jungen Menschen, wie bewahren wir sie vor dem Zerbrechen.
Meine liebe Mutter, 77Jahre alt, sagte mir, sie fühle sich verloren, wenn
ich nicht Zuhause bin, denn die Sorge um meinen Bruder Adnan, plagt sie sehr.
Er ist erkränkt an tiefe Depressionen sodass er seine eigene Familie nicht
mehr erkennt und die Sprache verloren hat. Wir tragen gemeinsam Leid
und Freude, nur so können wir es schaffen uns stärken. Wir alle warten sehnsüchtig
auf das gemeinsame Beisammensein zu Weihnachten. Die Strassenblockade zwischen
Birzeit und Ramallah ist Anfang Dezember aufgehoben, ein Zeichen der Erholung
und der Hoffnung. Hoffentlich werden die vielen anderen Check Points und Blockaden
verschwinden. Wir wollen hoffen und daran glauben, dass der Frieden kommen
wird. Wir müssen Wege finden, um unser Leiden und Ohnmacht in aktive positive
Kraft zu verwandeln im Dienste des gemeinsamen Friedens. Gemeinsam werden
wir überleben und mit einander leben. Wir müssen es nur wollen.
Es möge ein gesegnetes
Weihnachtsfest sein und ein friedvolles und gutes Neues Jahr für alle
werden
Sumaya Farhat-Naser
|
Brief aus Palästina,
September 2005
Von: Sumaya Farhat-Naser
Liebe Freunde,
Mit Dank halte ich mich fest an die Tatsachen, dass Ihr uns begleitet
in Zeiten der Not und der Freude, und es tut gut, auch über die Freude
zu berichten:
Es war ein
schöner Sommer.
Fast drei Jahren
warteten wir auf die Freude. Die Hochzeit meiner Tochter Ghada hat
endlich stattfinden können. Wochen davor fuhr ich mit Ghada nach Amman
zu meiner Schwester Nuha, die Schneiderin. Gemeinsam, Nuha und Ihre zwei
Töchter und Ramez der Designer, beratend und miterlebend, kauften wir
den Stoff für das weisse Brautkleid, das Braune Seidenkleid für den
Hinna-Abend, den letzten Abend vor der Hochzeit, das schwarze Kleid für
den offiziellen ersten Besuch des Elternhauses eine Woche nach der
Hochzeit, und viele andere Stoffe für viele Verwandte. Nuha schnitt und
nähte, und dann trillerte sie den Freuden Ruf, verkündend, ein weiteres
kleid ist zum Anpassen bereit. Alle jubelten und sangen. So ging die
Woche um, und voller Spannung warteten wir auf die Einreise-Genehmigung
für Nuha damit sie die Hochzeit mit feiert. Leider, weder sie noch ihre
Familie durften kommen. Das tat uns alle sehr weh. Doch dann, dann
nahmen wir uns vor, uns tüchtig zu freuen weil viele doch gekommen sind:
mein Bruder Farhat aus Florida, meine Schwester Hiam mit drei Töchter,
Meissa, Fadia und Shireen aus California und meine Schwester Ibtisam aus
Berlin. Alle beteiligten sich am Essenvorbereiten, Wohnung herrichten,
am Tanz und Gesang jeden Abend. Alle freuten sich, dass meine Mutter,
die seit dem Tod meines Bruders Bassam vor sieben Jahren, zum ersten Mal
ihr schwarzes Kleid beilegte und das schöne bunt bestickte Trachtkleid
anzogen. Sie sagte: Ghada, ist das erste Enkelkind, das heiratet und sie
hat Anrecht darauf, dass ich mich mit ihr und für sie freue. Ich tue es
vom Herzen.
Viel Kraft war verbraucht, aber neue Kraft war uns gegeben
worden. Die Arbeit mit den Jugendlichen startete vom Neuen. In Juli 2005
arbeiteten wir drei Wochen intensiv in Seminaren mit der katholischen
bzw. Christlichen Jugend, die ein Sommer Camp durchführen für 300
Schulkinder. Sie wurden trainiert wie sie mit den Kindern gewaltfrei
und Werte schützend und entwickelnd umgehen. Es ist grossartig, mit
Jugendlichen, Christen und Moslems, zu arbeiten und zu erkennen, wie sie
diese ARBEIT SCHÄTZEN UND WIE SIE HUNGRIG SIND NACH LERNEN. Sie wollen
angeleitet werden, sie wollen, dass man ihnen die Hand zureicht zum
grüssen, zum Respektieren, zum Ermutigen und Anleiten. Gemischte
Schüler und Studentengruppen, also Mädchen und Jungen, finden in den
Räumen der Schule oder Jugend Club statt. Doch Treffen mit Frauen und
Mädchen allein finden in den zwei Wohnungen, im Frauen Forum, statt.
Seit drei Jahren führe ich diese Arbeit, die sehr wichtig und gut
ist. Sie muss weiter geführt werden. Sie ist aber sehr anstrengend und
verzweigt. Aus der Erfahrung möchte ich die Arbeit umorganisieren und
konkretisieren. Ich habe Seminare geführt mit SchüleInnen und
StudentInnen, mit ( Hausfrauen, junge Frauen in der Ausbildung oder
arbeitenden) und mit LehrerInnen. Ich sehe die Notwendigkeit zum
Arbeiten mit Lehrer und Lehrerinnen in Schulen.
Ich, wir, arbeiten intensiv und zunehmend mit der katholischen
Kirche. Im Sommer habe ich Seminare gehalten für die Jugend, die zum
internationalen Jugendtreffen mit dem Papst in August 05, in Köln sich
traf. Ich nutzte die Gelegenheit und gab ihnen sechs Seminare. Für mich
ist das meine Arbeit, und ich setze mich mit voller Kraft ein. Der
Priester von Jericho hat meine Seminare in Birzeit erlebt und bat mich
solche Seminare für die Lehrerinnen und Lehrer der Terra Santa Schule in
Jericho zu halten. Ich sagte sofort zu und habe bereits drei Seminare
gehalten. Es war ein grosser Erfolg. Wir wollen weiter machen. Ich bin
so froh, weil die Rekrutierungsprobleme somit entfallen, und weil durch
die Arbeit mit den Schulen, wir dieses Programm vorzeigen und die
verantwortlichen überzeugen mit dem Ziel das Programm in den Schulen,
für Lehrerinnen und Schülerinnen zu integrieren. Zunehmend sehe ich die
Bedeutung der Arbeit mit Lehrerinnen und Lehrer, weil sie
Multiplikatoren sind, weil sie die Verantwortung für Erziehung tragen
und sie können wirken. Die katholischen Schulen haben grosse finanzielle
Probleme, und könnten nie solche Fortbildungsprogramm finanzieren.
Folgende Zielgruppen sind erreicht worden:
- Frauengruppen in Birzeit
- Evang. Luth. Schule, Talitha Kumi, in Beit Jala, also meine
Schule
Diese beiden Gruppen bleiben erhalten und
werden entwickelt.
Die Schulen sind zwar christliche Schulen in der Organisation,
Verwaltung und Finanzierung, ABER die Mehrheit der Schüler und
Schülerinnen sind Moslem. Das entspricht der Relation in der
Bevölkerung. Das Zusammen sein in einer Schule ist sehr wichtig und
bereichernd für alle.
Die Gruppen, die mit der katholischen Kirche
verbunden sind:
Katholische Schulen und Gemeinden:
- 1) Ober-Schüler und Ober-Schülerinnen verschiedener Schulen in
Birzeit, organisiert vom katholischen Jugendbund und Gemeinde: In
einem Intensivkurs, täglich vier Stunden für acht Tagen, bekamen die
Schüler/innen Training in gewaltfreie Kommunikation und Umgang mit
Kindern, Leadership skills, Dialogfähigkeit, Verantwortung tragen
und Problemmanagement. Sie sollen befähigt werden damit das Sommer
Camp, drei Wochen lang in Juli, mit zu gestalten für 300 Kinder,
Moslems und Christen. Nach dem Camp werden mehrere Seminare gehalten
zur Evaluierung und Weiterbildung.
- 2) 7.,8.und 9.Klasse verschiedener Schulen, die am Sommer Camp
teilnehmen.
- 3) Leher und Lehrerinnen der Terra Santa Schule in Jericho
- 4) Qubeibeh-Emmaus/ Beit Ijsa Schule: gemeinsam mit Schwester
Hildegard kam die Idee und die Arbeit begann. Unsere Zielgruppe:
Oberschülerinnen aus sechs Dörfern, die von dem Mauer völlig
umgrenzt sind. Alle Schülerinnen und Lehrerinnen sind Moslems.
Wir schaffen Friedenskultur, wir lernen gewaltfreie
Kommunikations- und Dialogfähigkeiten durch Behandeln folgender
Themen:
- Erkennen und wahren lernen von Selbstwerte, Selbstvertrauen und
Selbstrespekt.
- Aussprechen und ausdrücken von Gefühle und Selbstbefinden.
- Persönliche Probleme als Probleme erkennen und begegnen
lernen.
- Wir lernen zu überleben, wir lernen unsere Menschlichkeit
bewahren und entwickeln.
Beispiele der Probleme: Isolation, Trauer, Angst um mich, um die
Familie und um die Zukunft, Sicherheit in der Familie und auf der
Strasse, Depression, Gefühle der Erwürgung, Wut, Verzweiflung, Armut,
Schuldgefühle, Aggression, Streit in der Familie, in der Klasse, auf der
Strasse, Unruhe und Schlaflosigkeit, Rachegefühle, Neid, Gefühllosigkeit
und Gleichgültigkeit, Frühheiraten, Gewalt in der Familie.
Am 12. und am 19.
August trafen wir uns, die Schülerinnen von Beit Ijsa, zu einem Seminar
und Beisammensein in Beit Emmaus Haus in Qubeibeh. Für Viele war das,
das erste Ausgehen seit zwei Monate Sommerferien. Wir reflektierten über
das was wir in den Seminaren lernten und machten gemeinsam einen Plan
für Themen, die wir ab September in der Schule ansprechen wollen. Es
war eine grosse Freude.
Ende August traf ich
Frau Schulten vom Deutschen Heiligen Land Verein, in Beit Emmaus, zu
einem Einführungsgespräch mit einer Gruppe Zivil- Dienst- Leistende aus
Deutschland, die im Land hier ihren Dienst machen wollen. Wir besprachen
nochmals die Möglichkeit, Seminararbeit mit den Lehrerinnen der Schmidt
Schule zu beginnen. Gerade in Jerusalem ist das wichtig und gerade,
christliche Institutionen müssen gestärkt werden, damit die Christlichen
Gemeinden geschützt und erhalten bleiben in unserem Land. Wie noch nie
zuvor erkenne ich die Gefahren und umso mehr muss unser Fokus auf die
Menschen gerichtet werden. Die christlichen Institutionen geben den
Raum und sind geöffnet für Erziehungsarbeit für alle im Land Christen
und Moslems. Sie sind ein Beispiel für Zusammenarbeit und gegenseitigem
Respekt und Anerkennung.
Ich habe all diese Seminare halten können, weil ich 100% mich
dafür verpflichtet habe, keine andere Arbeit hatte, und die Arbeit wurde
von Berliner Missionswerk, von Spenden, bezahlt. Ein besonderer Dank
gilt der Robert-Bosch-Stiftung, die die Arbeit für die letzten drei
Jahre unterstützt hat, aber die Förderung läuft nun aus, weil sie nur
für drei Jahre fördern. Das macht grosse Probleme für das Projekt. Es
ist sicher, dass Berliner Missionswerk weiterhin die Arbeit in Talitha
Kumi und Birzeit unterstützt und trägt, und kann das nur machen, wenn
genügend Spenden dafür kommen. Wir bemühen uns eine Zusammenarbeit mit
der Friedensakademie, Hagia-Maria-Zion, Dormitio, in Jerusalem
aufzubauen, in der Hoffnung die Arbeit mit den katholischen Schulen
gemeinsam zu tragen. Das wäre wunderbar.
Ohne die Unterstützung von Freunden, Kirchgemeinden,
Weltgebetstag der Frauen, Frauen für den Frieden, und andere wäre diese
Arbeit nicht möglich geworden.
Liebe Grüsse
Sumaya Farhat-Naser
Birzeit-Palästina
Spendenkonto:
Berliner
Missionswerk
Projekt Nr. 4613
(SFN)
Bank: EDG, Kiel
BLZ: 100 602 37
Konto-Nr. 777 820
Spendenkonto:
Koordinationsstelle f. Ökumene
Speichergasse 29
CH-3011 Bern
Postscheck- Bern
Konto, Nr. PS-30-7036-2 |