Führende Zeitung Israels: das
Jewish Nation State-Gesetz macht Israel zu einem 'Apartheid'-Regime
- Philip Weiss - 30.07.2018 - Haaretz ist Israels maßgebliche
Zeitung, sie wurde von der Familie Schocken gegründet und hat
internationales Renommée. Heute hat sie einen Leitartikel mit
dem Titel: "Der Apartheid-Premierminister", worin unverblümt
erklärt wird, dass Israel unter Netanyahu dank des neuen
Gesetzes "Nation State of the Jewish People", das Netanyahu
eingeführt hat, ein Apartheidsregime ist.
Die Abstimmung für das Gesetz hat die politischen Bruchlinien
aufgerüstet: Das Diskriminierungslager versus das
Gleichberechtigungslager; Apartheidunterstützer gegen
Demokratieunterstützer. Es ist wahr, dass Israels arabische
Staatsbürger seit der Staatsgründung durch rechte und linke
Regierungen diskriminiert wurden. Aber liberale Grundgesetze und
Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs haben während der
letzten Generation Bewegung in Richtung Gleichberechtigung und
Integration der Minderheit vorangebracht, was Netanyahu jetzt
zunichte machen will.
Die Opposition, jetzt unter Führung von Tzipi Livni, muss sich
jetzt zusammenschließen, wie sie es bei der Abstimmung zum
Jewish Nation-State-Gesetz gemacht hat,und die Öffentlichkeit
mit einer starken, einfachen Botschaft repräsentieren:
Gleichberechtigung. Es gibt kein solideres Fundament für Israels
Zukunft als eine prosperierende demokratische Gesellschaft.
Netanyahu darf nicht erlaubt werden, dass er die
Unabhängigkeitserklärung in Stücke reißt und Israel zu einem
schöngeredeten Besatzungsregime in den (palästinensischen)
Gebieten macht.
Das ist wichtig, denn während viele amerikanische Stimmen gesagt
haben, Israel sei als Apartheidsstaat errichtet worden, ein von
der US-Kampagne für palästinensische Rechte und dem Institute
for Middle East Understandig gefördertes Verständnis, haben die
Mainstream-Medien hier diese Tatsache geleugnet. Haaretz
verdient für seine Position internationale Unterstützung, die es
aber vom Schoßhündchen US-Presse leider nicht bekommen wird. Von
liberalen zionistischen Organisationen allein gelassen, die
darum kämpfen, dass Israel in den USA nicht politisiert wird.
Wolf Blitzer und Terry Gross haben auf Jimmi Carter
eingeschlagen, weil er 12 Jahre vor seinem Buch das A-Wort
verwendet hat, und die Leugnung der Realität durch die MSM (?,
Ü.)dauert bis zum heutigen Tag an, trotz der Passage in diesem
Grundgesetz Israels, die erklärt, dass im "Land Israel" – dem
historischen Palästina – Juden das "exklusive" Recht der
"nationalen Selbstbestimmung" haben, dass der Staat "jüdische
Ansiedlung" fördern werde, dass Arabisch einen niedrigeren
Status hat usw.
Das Gesetz wird zu einer Abrissbirne und erzeugt bei Alan
Derschowitz, der Anti-Defamation-League und JStreet Angst. Alle
haben gesagt, das Gesetz sei ein Fehler gewesen, und Derschowitz
sagt, es mache es ihm schwerer Israel zu verteidigen. Die
rechtsstehende Zionistin Carolyn Glick wiederholt (den Gedanken
von, Ü.) Dersh in der Jerusalem Post und sagt, Israel sei
bereits der Jüdische Staat gewesen, und so würde das Gesetz nur
die Anti-Zionisten stärken.
Die jüdische Identität Israels wird von post-Zionisten und
anti-Zionisten in Israel und im Ausland angegriffen. Das Problem
ist, dass das Jewish Nation State-Gesetz, weit entfernt davon
Israels jüdischen Charakter zu schützen, als rote Fahne für
Israels Kritiker dient und sie einlädt es anzugreifen.
Glick berichtet, dass das amerikanische institutionelle
Establishment blutet. Die jüdischen Verbände, die führenden
jüdischen Institutionen in den Städten der USA "hassen es", sagt
sie. Die jüdischen Verbände in Nordamerika haben sich stark
gegen den Gesetzesentwurf engagiert. In einer E-Mail an
Mitglieder sagte Richard Sandler, Vorstand der Jüdischen
Verbände von Nordamerika, dass die jüdischen Verbände "von dem
schließlich verabschiedeten Gesetz enttäuscht sind".
Das Israel-Büro der Verbände versandte eine detaillierte
Erklärung des Gesetzes an die Mitglieder. Trotz der vorsichtigen
Sprache sagt sie klipp und klar, dass das Gesetz rassistisch
ist, weil es den jüdischen Charakter Israels so eindeutig
klarmacht. Der Brief der Phildaelphia Federation an seine
Mitglieder behauptet, dass die Bestimmungen des Gesetzes "ein
gefährlicher Check (Test) der demokratischen Prinzipien Israels
sind".
Wie die Kritik des Gesetzes durch die selbsternannte
Zionistische Union als rassistisch, so weicht die
amerikanisch-jüdische Reaktion völlig von früheren Reaktionen
der jüdischen Verbände und anderer jüdischer Gruppen auf
israelische Gesetze und Politik ab. In den ersten 60 Jahren
Israels haben die Verbände wie die übrigen jüdischen Gruppen
nicht so schnell ihre Nicht-Übereinstimmung mit gewählten
israelischen Amtsträgern geäußert. Ihre mutige Reaktion bestand
darin Israel zu unterstützen und andere es angreifen zu lassen.
Jetzt hat sich das schon lange bestehende Gespür auf den Kopf
gestellt. Den Reaktionen der Verbände auf das Gesetz liegt ein
tiefes Unbehagen mit der Tatsache zugrunde, dass Israel der
jüdische Staat ist und beabsichtigt der jüdische Staat zu
bleiben. Dieses ausgesprochene Unbehagen spricht für einen
tiefgehenden Wandel des Verbandes vom Zionismus zum
post-Zionismus.
P.S. Hier Gideon Levy von Haaretz über Apartheid in Israel:
Das Nation State-Gesetz steckt den Weg ab, den Israel
beschreitet, und definiert in Worten, im Gesetz, was bereits
bekannt ist: Israel ist ein Apartheid-Staat, von jetzt an nicht
nur in den besetzten Gebieten, sondern im ganzen Land vom Jordan
bis zum Mittelmeer.
Und hier, weshalb Jeremy Ben-Ami von JStreet sicher ist, dass er
Haaretz nicht wiederholt:
"Es ist absolut nicht im Interesse des Staates Israel, für
Israel selbst, ein Anhänger von politischem Fußball zu werden",
sagte Ben-Ami.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
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Bilder des palästinensischen
Künstler Taqi Sbateen - Taqi Sbateen ist ein
vielseitig talentierter junger palästinensischer Künstler
und seit kurzem Absolvent der International Academy of Art
(IAA), Palästina (2012).
Geboren 1988 in dem schönen Dorf Husan bei Bethlehem, wusste
Taqi von klein auf. Dass er Künstler werden wollte und
begann in der Klasse 2 "d zu malen.
Nach dem Abitur erhielt er mehrere Aufträge für
Wandmalereien in Schulen und Kindergärten im Gouvernat
Bethlehem.
2012 erwarb Taqi einen Bachelor-Abschluss in Bildender Kunst
und zeigte sich während seines Studiums als großer Maler und
Bildhauer.
Nach Abschluss seines Studiums nahm er an einer
Ausschreibung zur Renovierung eines ehemaligen
palästinensischen Palastes in Jaffa teil und konnte sich
damit gegen namhafte internationale Bauunternehmen
durchsetzen. Sein beeindruckendes Geschick und seine schönen
architektonischen Details und Kreationen sorgten dafür, dass
er mit weiteren lukrativen Arbeiten beauftragt wurde.
Mit seiner Landschaftsmalerei hat Taqi am meisten Erfolg,
und sein realistischer Stil macht ihn zu einem
bemerkenswerten jungen Talent. Als zutiefst spirituelle
Person lässt sich Taqi von der Heiligkeit und dem Segen der
palästinensischen Landschaft inspirieren - aufgrund ihres
besonderen Platzes in der Heiligen Schrift einschließlich
des Korans. Der Olivenbaum - das berühmteste der
palästinensischen Symbole - findet sich in fast allen seinen
jüngsten Gemälden. Doch Taqis jüngste Gemälde enthalten auch
Darstellungen von Massenurbanisierung, kolonialen Siedlungen
und Strukturen, die die Existenz dieses kostbaren Terrains
bedrohen.
Als Student besuchte Taqi die Universität Oslo und nahm 2011
an einer Gruppenausstellung teil. Zwischen 2014 und 2015
nahm er an zwei Gruppenausstellungen in der Zawyeh Gallery,
Ramallah, teil. Im Heiligen Land ist das seine erste
Einzelausstellung.
Bilder von Taqi Sbateen
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Mauerbilder von Taqi Sbateen
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