Ehemaliger
israelischer Hacker deckt grenzenloses
Ausspionieren der Palästinenser auf
-
25.11.2016 - Ein früheres Mitglied des
israelischen Geheimdienstes deckt auf, wie
leicht es ist, Palästinenser ohne jegliche
rechtliche Aufsicht auszuspionieren.
Der
Informatik-Pirat erklärte am Mittwoch der
US-amerikanischen elektronischen Zeitschrift
Motherboard Vice unter dem Pseudonym
"Gilad", dass die Mitglieder der
israelischen Geheimdiensteinheit 8200 eine
große Freiheit haben, nützliche
Informationen über Palästinenser im
besetzten Westjordanland und dem
Gazastreifen zu sammeln.
Als er gefragt
wurde, ob es irgendwelche Beschränkungen
bezüglich der Person, die er ausspionieren
konnte, gegeben habe, sagte Gilad: "Es ist
sehr, sehr frei (...), es hängt von dir ab.
Es ist unglaublich, wie einfach es ist zu
entscheiden: "Los, dem da werden wir jetzt
nachgehen."
Die Mitglieder
der Einheit 8200, die auf Cyberspionage
spezialisiert ist, hören ab, wen sie wollen.
Gilad führte als Beispiel einen Vater an,
dessen Tochter versuchte eine medizinische
Behandlung in Israel zu bekommen - und
Israel sorgte dafür, dass sie die Behandlung
nicht bekam.
Die
Sicherheits- und Geheimdienstorganisationen
von Palästina haben bei wiederholten
Gelegenheiten aufgedeckt, dass Israel die
Mobiltelefone der Palästinenser ausspioniert
und abhört.
Sie haben auch
berichtet, dass ein großer Teil dieser
Spionagepraxis von der Einheit 8200
ausgeführt wird, die enge Verbindungen zur
US-amerikanischen NSA hat und mit ihr
zusammenarbeitet.
Israel setzt
für die Spionage u.a. unbemannte Flugzeuge
und sogar "Spionage-Delfine" (Anm.d.Ü.:
Delfine, die mit Überwachungsdispositiven
ausgestattet werden; einer dieser Delfine
wurde im August 2015 von der Hamas vor der
Küste Gazas gefangen) ein, um Informationen
über die Palästinenser zu sammeln.)
Quelle
Übersetzung:
K. Nebauer |