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Paradise Now

Das Paradies in der Hölle -
Ein Film zum Nachdenken
 

Vorstellung des Films

    Straßburg, 21.02.2005 –Die von Eurimages geförderte niederländisch-deutsch-französische Koproduktion Paradise Now von Hany Au-Assad wurde bei den Berliner Filmfestspielen (10.-20. Februar) mit dem „Blauen Engel“ für den besten europäischen Film ausgezeichnet. Eurimages ist der Filmförderungsfonds des Europarates (*).

    Paradise Now gewann außerdem den Preis der Leserjury der “Berliner Morgenpost” und den Preis von Amnesty International - zwei Titel, die am Rande des offiziellen Wettbewerbs verliehen werden.

    Trailer zu Paradise Now (Paradise Now)

    PARADISE NOW - AB DEM 29. SEPTEMBER 2005 NUR IM KINO

Hintergrund

Von CHRISTIAN HERSE
, 1.07.05 15:03

Wir schreiben das 21. Jahrhundert und befinden uns in der Stadt Nablus im Westjordanland. Seit Jahrzehnten wütet hier der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Diesen blutigen und traurigen Ort des Geschehens wählte Regisseur Hany Abu-Assad für seinen Film Paradise Now und zeigt die letzten Stunden zwei junger Selbstmordattentäter. Der Film, der schon bei der Berlinale für Aufsehen sorgte, verarbeitet differenziert die palästinensische Sicht des Nah-Ost-Konfliktes.


Schon seit ihrer Kindheit sind die Palästinenser Khaled (Ali Suliman) und Said (Kais Nashef) befreundet. Gemeinsam jobben sie in einer Autowerkstatt und gestalten ihre Freizeit miteinander - soweit es ihnen durch die israelische Besatzung ermöglicht wird.

Während der Arbeit verliebt sich Said in die attraktive Suha, die Tochter eines von seinen Landsleuten als Märtyrer verehrter und im Kampf gegen die Israelis gefallener Freiheitskämpfer.
Doch dann holt der Konflikt die beiden ein: Am Abend werden die Freunde jeweils von einem Angehörigen der radikalen Freiheitskämpfer besucht. Diese erklären ihnen, dass sie die „große Ehre“ haben werden, den „feigen Angriff“ auf einen hochrangigen palästinensischen Untergrundkämpfer durch zwei Bomben in Tel Aviv zu rächen. Sie verbringen ihre letzte Nacht im Kreise ihrer Familien, dürfen sich jedoch nichts anmerken lassen.

Um ihr einen letzten Besuch abzustatten, läuft Said während der Nacht heimlich zu Suha, die ihn spontan auf eine Tasse Tee einlädt. In ihren Gesprächen über die Zukunft ihrer Heimat macht die junge Frau deutlich, dass sie keinen Sinn in den in Selbstmordanschlägen sieht. Gewalt mit Gewalt zu vergelten, sei der falsche Weg. Von Saids tödlichem Vorhaben ahnt sie jedoch nichts.

Nachdem Said und Khaled am nächsten Tag mit den Bomben ausgestattet worden sind und an die israelische Grenze gebracht wurden, überschlagen sich die Ereignisse: Anstatt, wie geplant, in den Wagen eines bestochenen Israeli zu steigen, werden sie von einer Militärpatrouille entdeckt. Ihnen bleibt lediglich die Flucht zurück nach Palästina, die Freunde verlieren sich hierbei jedoch aus den Augen.

Aus Angst um den anderen, suchen sich die jungen Männer verzweifelt. Während Khaled in einem alten Mercedes durch die Innenstadt rast, irrt Said mit seiner tödlichen Fracht erneut auf israelischem Gebiet umher. Er kehrt schließlich in das Geheimversteck, in dem er am Morgen mit den Bomben ausgestattet wurde, zurück. Dort findet er jedoch nur eine leere Halle vor. Die Führungsriege hat vom Scheitern des Attentates Wind bekommen und ist untergetaucht.

Said läuft zu seinem ehemaligen Arbeitgeber, dem Besitzer einer Autowerkstatt, getrieben von der Hoffnung, dort auf Khaled zu treffen. Er findet aber nur Suha und prompt entbrennt ein hitziger Streit über den richtigen Weg aus der „Unterdrückung durch die Israelis“ – friedliche Verhandlungen oder tödliche Vergeltung. Die eigentlichen Gefühle zueinander offenbaren sich in einem einzigen Kuss.

In einem Gespräch mit Khaled schafft es Suha, dass dieser schließlich Zweifel an seinem Vorhaben bekommt und über seine Aufgabe und Rolle in der Gesellschaft nachdenkt. Am Abend endlich treffen die beiden auf einem Friedhof auf Said und führen ihn zum untergetauchten Abu-Karem, dem Anführer der Widerstandskämpfer.

Er befragt Said, ob er überhaupt noch in der Lage sei, die Operation zu Ende führen zu können. Said will - und in einer einprägsamen Argumentation überzeugt er ihn, dass es eine „große Ehre“ für ihn sei, sich für sein Volk zu opfern. Er möchte nicht so enden, wie sein Vater, der als Kollaborateur von seinen eigenen Landsleuten umgebracht wurde.Daraufhin beschließt Abu-Karem, dass die Operation am nächsten Tag wiederholt werden wird. Said und Khaled fahren nach Tel Aviv, und gehen in die Richtung ihres Einsatzortes. Dort jedoch will Khaled die Aktion abbrechen und ruft per Handy den israelischen Kollaborateur zurück. Aber als er in den Wagen einsteigt, schlägt Said die Tür zu und läuft ins Stadtzentrum...
Geht Sahid bis zum Äußersten und zieht die Zündschnur? – Diese Frage bleibt auch nach dem Ende des Filmes ungeklärt.

Das Publikum sitzt bis zur letzten Sekunde gebannt vor der Leinwand. Die positiven Kritiken von der diesjährigen Berlinale können nur bestätigt werden. Es ist kein Wunder, dass der Streifen neben dem Publikumspreis auch den Blauen Engel für den besten europäischen Film sowie den Friedenspreis der Menschenrechtsorganisation Amnesty International gewonnen hat.

„Es war auf jeden Fall mal ein Film zum Nachdenken, da alles aus einer anderen Perspektive gezeigt wurde. Er hat seine Wirkung erst im Nachhinein erreicht, war dann jedoch sehr einprägsam“, sagt Klaus Kowalski, Teilnehmer des Jugend-MedienEvents nach der Preview.

Paradise Now ist ein Film für all jene Menschen, die nicht nur auf die zum Teil einseitige Berichterstattung der Medien vertrauen wollen, sondern auch das Denken aus der Sicht der palästinensischen Widerstandsbewegung verstehen wollen.

Abu-Assad: Ich würde mich sehr freuen, Israelis den Film zu zeigen, weil für sie die Palästinenser unsichtbar oder Terroristen sind. Quelle

Artikel zum Film:

Den Wahnsinn zeigen!
"Paradise Now" ist nicht zu einseitig, sondern zu differenziert. Als Propaganda für die Terroristen taugt er nicht.

Paradise Now von Schweizer Kirche als "Film des Monats" ausgezeichnet - pdf 

"Es ist ein Kunstwerk"

Hany Abu-Assad
"Filme werden nie die Welt verändern"


Zwischen allen Stühlen: „Paradise Now” - FAZ.NET - Feuilleton

Die Zeit - Leben : Ich habe einen Traum

Körper in Sprengstoffgürteln

Audio -Hessische Rundfunk -
unter anderem ein Interview mit H. M. Broder

Das Paradies in der Hölle - Von Henryk M. Broder

Der Tag der lebenden Toten

Palästinenser schicken "Paradise Now" ins Oscar-Rennen

Jesus, der Attentäter
«Paradise Now», ein Märtyrerfilm von Hany Abu-Assad


live dabei beim JME 2005: Hintergrund

Jesus, der Attentäter
«Paradise Now», ein Märtyrerfilm von Hany Abu-Assad

PARADISE NOW - AB DEM 29. SEPTEMBER 2005 NUR IM KINO

Qantara.de - Hany Abu-Assad - Paradise Now auf der Berlinale

Qantara.de - Arabisches Autorenkino - Ein Bild der arabischen Jugend

Die Zeit - Feuilletonbeilage : Nach der Bombe die Engel

filmsociety - Kunstsalon

DasErste.de - Kulturmagazine - Titel Thesen Temperamente vom 18.09.2005 - Allahs Bomber

Programmkino CINEMA & Kurbelkiste > Schul-Kino

Kann das Kino von Selbstmord Attentätern erzählen? Diese Frage stellt sich Ulrich Ladurner in der Wochenzeitung „Die Zeit“.  Generaldelegation Palästinas - Beitrag

kino-zeit.de - das Portal für Film und Kino - Paradise Now

Paradise now - Bildergalerie

Trailer zu Paradise Now (Paradise Now)

  

  • Bundeszentrale für politische Bildung
    Manfred Rüsel, Claudia Hennen

  • Nablus im Westjordanland: Die Freunde Said und Khaled jobben in einer Autowerkstatt. Ihr Leben in dem besetzten Gebiet empfinden sie als aussichtslos und demütigend. Einziger Lichtblick ist Suha, die Tochter eines gefeierten "Märtyrers". Als die beiden Freunde den Auftrag bekommen, in Tel Aviv ein Selbstmordattentat durchzuführen, nehmen sie die tödliche Mission ohne Zögern an. Nach einem vorläufigen Abbruch der Aktion müssen sie sich indes erneut mit ihrer Ideologie auseinander setzen. Suha, die für einen "moralischen Sieg" im Nahost-Konflikt eintritt, schürt ihre Zweifel. Doch Said läßt sich nicht mehr abbringen.

    PARADISE NOW wurde vor dem Abzug Israels aus dem Gazastreifen gedreht. Mit bitterem Ernst und stellenweise beißender Satire hinterfragt Hany Abu-Assads Film die Beweggründe des Terrors im Nahen Osten.

  • PDF-Version (1.051 KB)



    Jagdaktion von Honestly Concerned und seinem Netzwerk >>>

    Stimmen zum Film

    Ein empfehlenswerter Film. Die Selbstmordattentäter werden übrigens nicht einseitig und unkritisch dargestellt, wie die taz behauptet. Die taz-Journalistin war offensichtlich mehr draussen bei der Demo als im Kinosaal. Der Film richtet sich nicht gegen Juden sondern gegen die israelische Besatzung. Die deutschen Judeophilen müssen nicht immer ihre eigenen dreckigen Fantasien auf anderen Menschen projezieren.

    Shraga Elam - 30.9.05

     

    Beim Abbau von Gewalt ist es von zentraler Bedeutung, die Ursachen der Gewalt zu verstehen. Der Film "Paradise Now" trägt dazu bei, die Motivation und den Hintergrund palästinensischer Selbstmordattentäter zu verstehen. Ebenso würde die Thematisierung der Ursachen israelischer Gewalt, also hauptsächlich das Trauma des von Deutschen begangenen Genozids an den Juden, dazu beitragen, auch diese Gewalt verstehen und danach überwinden zu können. Dass beim Film "Paradise Now" der Antisemitismusvorwurf erscheint, ist in unserer Gesellschaft anscheinend normal. Erfreulich, dass die taz diesen Vorwurf hier als agitatorischen Reflex erkannt hat. Warum sie dennoch als PR die Homepage-Adresse der unseriösen Gruppe "Honestly Concerned" abdruckt, bleibt fraglich. - Anis Hamadeh


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