Kein Brot
mehr im Gazastreifen
Sameh A. Habeeb BA
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Meine Not in Gaza brachte mich dahin, über den Hunger in
meinem Volk zu berichten. Ich hielt vor der
Al-Shanti-Bäckerei in der Mitte von Gazastadt. Sie ist eine
der größten Bäckereien in ganz Gaza, die Zehntausende mit
Brot versorgt. Hunderte von Leuten standen davor in einer
langen, langen Reihe und warteten auf Brot. Kinder, Frauen
und Männer warteten auf die Chance, Brot zu bekommen, das in
Gaza ausgegangen ist.
Abed Masod, 24, ist ein
Arbeiter, der in der Al-Shanti-Bäckerei arbeitet. Ich sprach
mit ihm, während er eifrig damit beschäftigt war, das Brot
für Tausende vorzubereiten. Es gelang mir, einige
Informationen von ihm zu bekommen.
Vor der gefährlichen
Brotkrise, die vor 2 Tagen begann, bereitete diese Bäckerei
30 Säcke mit Mehl vor. Aber heute sind es etwa 100 Säcke und
jeder Sack wiegt 60kg. Abed spricht von dieser größer
werdenden Menge Mehl zum Brotbacken, der nicht bekannt
gemachten Forderung der Bevölkerung nach Brot, nachdem
Israel verboten hat, Mehl nach Gaza zu befördern und seine
Grenzen dicht machte.
„Unsere Bäckerei hat
seit Tagen kein Brot mehr und was wir noch haben, reicht
noch für 24 Stunden. Tatsächlich haben wir gestern mit
unserer Arbeit aufgehört, als wir kein Mehl mehr hatten.
Jetzt verarbeiten wir Futtergetreide, das auch in einigen
Stunden zu Ende geht,“ sagt der Bäcker.
Unter der Menge der in
der Schlange stehenden hört man eine Frauenstimme. Sie
fängt zu schreien an und ruft zu Gott, er möge Rettung
bringen und die Lebensbedingungen erleichtern. Ich gehe auf
diese Frau zu und stelle mich ihr vor und stelle ihr ein
paar Fragen. Die Frau, Um Ali Shoman, 45, mit blassem
Gesicht und trostlosem Blick macht das Leid der ganzen
Bevölkerung deutlich.
Sie sagte: „Dies ist
unser Schicksal. Das ist einen gegen uns gerichtete
Verschwörung.. Welche Schuld haben meine Kinder auf sich
geladen, dass sie nun zu Hause kein Brot mehr haben. Haben
sie Raketen abgefeuert? Haben sie Israelis getötet? Tragen
sie Waffen?“
Die Anzahl der
Bäckereien in Gaza beträgt 47; jetzt arbeiten aber nur noch
14. Normalerweise benötigt Gaza 450 t Mehl; 100 gehen direkt
an die Bäckereien und 300 an die Privathäuser. Ein Teil des
Mehls für die Häuser wird von der UNRWA geliefert, die vor
kurzem auch ihre Arbeit eingestellt hat. Das übrige Mehl
und die Weizenmenge deckt den Bedarf der Leute nur noch
für wenige Tage.