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UN verurteilt die israelische Zerstörung des palästinensischen Wassersystems
Saed Bannoura, IMENC-News, 5.2.2010  http://www.imenc.org/article/60580?print_page=true

 

Nachdem die Zerstörung von 27 Wasserzisternen und die Umleitung von 15 Bergquellen durch israelisches Militär während des letzten Jahres dokumentiert wurde, veröffentlichte der  UN- Koordinator für Humanitäre Angelegenheiten  für die besetzten Gebiete eine Erklärung, die die Angriffe auf die Wasserreserven verurteilt.

 

Die israelischen Besatzungskräfte und Siedlungen kontrollieren 75% des Wassers in der Westbank. Und viele israelische Offizielle, einschließlich des früheren Ministerpräsidenten Ariel Sharon haben bei vielen Gelegenheiten  erklärt, dass  einer der Gründe für die Erweiterung der Siedlungen auf den Hügelkuppen in der Westbank der sei, die schwindenden Wasservorräte dort zu kontrollieren und sie nach Israel für die dortige Bevölkerung umzuleiten.

 

Außerdem sei es nach dem israelischen Gesetz den Palästinensern erlaubt, zehn Meter tiefe Brunnen zu bohren, während die Israelis 80 m tief bohren  können.  Die verschiedenen Wasserzugeständnisse und die Kontrolle  der Wasserquellen durch Israel hat unter Palästinensern  in der Westbank eine weit verbreitete Wasserknappheit zur Folge – besonders in den Sommermonaten, wenn Israel wochenlang die Wasserversorgung einstellt. Obwohl der durchschnittliche Palästinenser gerade nur ein Zehntel der Wassermenge verbraucht, die ein durchschnittlicher Israeli verbraucht – eben auf Grund der Wasserabsperrung,  müssen sich die Palästinenser oft mit ungenügend Wasser für die Landwirtschaft, oder sogar fürs Trinken oder Duschen begnügen.

 

Maxwell Gayland, der  offizielle UN-Vertreter für die Kontrolle  humanitärer Bedingungen in der Westbank und im Gazastreifen, sagte in dieser Woche: „ Es ist schwer verständlich, warum das Grundsammelsystem für Regenwasser, zum Teil  sogar schon sehr alt, zerstört wird. Dieses System diente  den  am Rande  ländlicher Gegenden lebenden Hirtengemeinschaften, wo das Wasser sowieso schon knapp und  bei Trockenheit eine ständige Bedrohung ist.

 

Die Zerstörung der Regenwasserzisternen und die Umleitung von Quellen verletzt ein  zwischen der israelischen Regierung und der Palästinensischen Behörde 2001 geschlossenes Abkommen, das die Kontrolle  des Wassers in den besetzten Gebieten regelt. Darin heißt es: „Die israelische und palästinensische Seite sehen  das Wasser- und Abwasserproblem als eines der wichtigsten an, und sie seien absolut gegen jede Beschädigung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur.“

Für Palästinenser, die in Zone C der Westbank leben, also unter voller  israelischer Kontrolle, ist eine Genehmigung erforderlich, um eine Regenwassersammelzisterne zu bauen oder irgend eine ähnliche Anlage. Israelische Behörden  geben aber seit 2000 keine solche Genehmigungen mehr aus. Nun behaupten sie, dass die Zisternen ‚ohne Genehmigung’ gebaut worden seien; deshalb kämen israelische Kräfte  in regelmäßigen Abständen, um sie abzubauen und zu zerstören.

 

Der Chef der palästinensischen Wasserbehörde antwortete auf die Behauptung,  Wasserzisternen benötigten eine Genehmigung;  er erklärte: abgesehen davon, dass, die Wiederherstellung der palästinensischen Wasserzisternen verhindert wird, hat die Regierung  Israels  - besonders für die Zone C - ihre Zerstörungskampagne der Zisternen intensiviert. Die Wiederherstellung von Wasserzisternen benötige keine vorherige Zustimmung des gemeinsamen Wasser-Komitees (JWC), noch sei eine Baugenehmigung der israelischen Zivilverwaltung nötig.“

 

Es gibt auch eine Anzahl  dokumentierter Fälle, dass israelische Soldaten, die in ein bestimmtes Gebiet einfallen, direkt  die auf (dem Dach befindlichen) Wassertanks  und auf Zisternen schießen, damit das Wasser herausläuft.

 

(dt. Ellen Rohlfs)

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