Tropfen auf den heißen Stein
Gazastreifen: Israel bombardiert UNRWA-Einrichtung und Hungernde.
Hilfslieferungen auf Landweg statt See- und Luftbrücke nötig
Wiebke Diehl - 15.03.2024
Ungeachtet internationaler Kritik hält die israelische Regierung an ihren Plänen für eine Offensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens fest. Das bekräftigte Verteidigungsminister Joaw Gallant während eines Truppenbesuchs in Gaza am Mittwoch. Ein Großteil der sich direkt an der Grenze zu Ägypten aufhaltenden Menschen soll, so die israelische Zeitung Times of Israel am Mittwoch, vor einer Militäroperation auf »humanitäre Inseln« im Zentrum des abgeriegelten Gazastreifens gebracht werden. Von dort und aus dem Norden der Küstenenklave waren sie zuvor auf Geheiß der israelischen Armee in den angeblich sicheren Süden geflohen. In Rafah suchen derzeit etwa 1,5 Millionen Menschen auf engstem Raum Schutz, viele davon unter aus Plastikplanen selbstgebauten »Zelten«.
Die US-Administration unterstützt, wie das Nachrichtenmagazin Politico am Mittwoch berichtete, »gezielte Antiterroreinsätze in Rafah« und will – nicht zuletzt aufgrund des zunehmenden Drucks aus ihrer Bevölkerung – Premierminister Benjamin Netanjahu von einer Offensive abbringen. Am Wochenende hatte US-Präsident Joseph Biden im Interview mit dem TV-Sender MSNBC erklärt, dass eine israelische Invasion der Stadt für ihn eine »rote Linie« darstellen würde. Die »Verteidigung Israels« sei jedoch »von entscheidender Bedeutung«, weshalb es »keine rote Linie« gebe. Dass »gezielte« Angriffe in einer völlig überfüllten Stadt nur eine Illusion sind, zeigte sich ebenfalls am Mittwoch: Bei einem »präzisen« Angriff auf den Hamas-Kommandeur Mohammad Abu Hasna traf ein israelischer Kampfjet ein Zentrum des UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge UNRWA zur Verteilung von Lebensmitteln und Hilfsgütern. Mindestens ein mehr >>> |
Schutzlos ausgeliefert: Nahezu zwei Drittel aller Gebäude in
Gaza sind nach den Angriffen Israels zerstört
Seebrücke nach Gaza: Ohne eine Waffenruhe werden nicht
ausreichend Menschen gerettet
Meinung Die Seebrücke nach Gaza ist ein Schuldeingeständnis, das
die eigentliche Problematik kaschieren soll. Dabei wird diese
Trasse der Humanität zu wenig Menschen retten – es braucht eine
Waffenruhe in Nahost
Ausgabe 11/2024 - Lutz Herden
Bevor sie wirksam wird, ist die
geplante Seebrücke von Zypern nach Gaza vor allem ein
Eingeständnis: Die westliche Beistandsfront für Israel kann es
sich nicht leisten, nun auch noch zuzusehen, wie Tausende von
Palästinensern verhungern. Menschen werden seit fünf Monaten von
den Trümmern ihrer Häuser erschlagen, in die Flucht getrieben,
dabei beschossen und erschossen, ihre Hospitäler geschleift,
sodass medizinische Fürsorge ebenso entfällt wie die Gnade eines
würdigen Sterbens.
Die Paten der israelischen Kriegsführung – allen voran die USA,
nicht minder das Gros der EU-Staaten – haben das
mitzuverantworten. Diese Schuld ist zu offensichtlich, als dass
sie ernsthaft zu leugnen wäre. Joe Bidens Chancen, am 5.
November wiedergewählt zu werden, ist das nicht eben zuträglich,
wie ihm das Tausende von „unentschiedenen“ Stimmen in den
Vorwahlen der Demokraten bedeuten. Da könnte man doch – nein,
muss man wohl von der Unterstützer- zur Rettungsfront wechseln.
Wäre es anders, würden nicht – wie zuletzt geschehen – von den
USA überstürzte Maßnahmen ergriffen wie der Abwurf von Gütern
aus der Luft, die töten, weil Container mit geschlossenem
Fallschirm zu Boden stürzen.
Israel hat in Gaza den Krieg der Bilder so unwiderruflich
verloren wie bisher in keinem der bewaffneten Konflikte seit
seiner Staatsgründung. mehr >>> |
Fulminanter Kommentar zur verkorksten deutschen Israelpolitik von Amalia Heyer, ehemalige Israel- und Paris-Korrespondentin des Spiegel: „Verpanzerte Herzen“.
Daniel Bax - 14. 3. 2024
„Man konnte von Claudia Roth halten, was man mochte. Man konnte genervt sein von ihrer Exaltiertheit, ihrer Gefühligkeit, ihrem »Buntsein«, wie sie es einmal selbst ausdrückte. Oder man fand genau das gut an ihr.
Egal, wie man zu ihr stand, Roth galt als integer.
Vergangene Woche hat die Kulturstaatsministerin, im Nachklapp zur Berlinale-Preisverleihung, dem SPIEGEL ein Interview gegeben . Was sie darin sagt und wie sie es sagt, macht beklommen.
Die Staatsräson, so sieht es aus, frisst die Räson, die Vernunft. Vernebelt den Verstand. Verpanzert das Herz.
Claudia Roths Äußerungen wirken getragen von der Angst um die eigene Existenz, um den eigenen Posten. Sie stellt klar, wenn man das so nennen will, dass sie nicht dem israelisch-palästinensischen Dokumentarfilmer-Duo Beifall spendete, sondern nur für den jüdischen Teil des Teams klatscht. Die Wortwahl des Palästinensers habe ihr nicht gefallen. Sie, die Kulturstaatsministerin, pocht nicht etwa auf Kunst- und Meinungsfreiheit, auf das Recht auf unterschiedliche Perspektiven – sondern sie will vorschreiben und sanktionieren.
Sekundiert wurde von anderen Regierungsmitgliedern.
Roths Worte sind bemerkenswert, weil sie veranschaulichen, wie verschroben, wie verknotet die Haltung vieler deutscher Politiker zu Israel, zum Gazakrieg oder gleich zum Nahostkonflikt mittlerweile ist.
Wohlfeil, selbstvergewissernd oder schlicht ahnungslos – alles Adjektive, mit denen sich die deutsche Israelpolitik beschreiben lässt.
Es begann, freundlich formuliert, leicht naiv: Der Bundeskanzler, Ende Oktober in Brüssel, sagte mit seiner Bescheidwisser-Stimme: »Deshalb kann man sicher sein, dass die israelische Armee bei dem, was sie macht, die Regeln beachten wird, die sich aus dem Völkerrecht ergeben. Da habe ich keine Zweifel.«
Seither ist ein bisschen was passiert: 30.000 tote Palästinenser, darunter verheerend viele Frauen und Kinder. mehr >>>
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Neuer Ministerpräsident für Palästina
Der Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ernennt Mohammed Mustafa zum neuen Regierungschef.
14. 33. 2024
Im Rahmen der von den USA gewünschten Reformierung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) hat Palästinenserpräsident Mahmud Abbas einen neuen Ministerpräsidenten ernannt. Mohammed Mustafa hat den Auftrag erhalten, eine neue palästinensische Regierung zu bilden, wie die amtliche palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Donnerstag meldete.
Washington setzt auf eine umgestaltete PA für die Zeit nach dem Gaza-Krieg. Die USA wollen, dass die im Westjordanland regierende Autonomiebehörde auch im Gazastreifen wieder die Kontrolle übernimmt – und damit auch eine Zweistaatenlösung als umfassenden Ansatz zur Befriedung des Nahen Ostens vorantreiben. Israel lehnt die Pläne ab. Die Hamas hatte die Autonomiebehörde 2007 gewaltsam aus dem Küstenstreifen vertrieben.
Zweistaatenlösung als Ziel
Palästinenserpräsident Abbas will Beobachtern zufolge mit der Ernennung des Ökonomen und ehemaligen Mitarbeiters der Weltbank, Mustafa, eine technokratische Regierung im Westjordanland schaffen. Es wird erwartet, dass der 69-Jährige ein Kabinett aus Personen ohne Parteibindung bilden wird. Bis dahin bleibt der scheidende Ministerpräsident Mohammed Schtaje als Chef einer kommissarischen Regierung im Amt. Schtaje hatte mehr >>>
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Vertriebene Palästinenser sind in einem behelfsmäßigen Zelt in einem Lager in Rafah, Gaza, am 13. 3. 2024 zu sehen (Mohammed Abed)
Alle Anzeichen deuten auf eine strategische Niederlage für Israel hin
Tel Aviv stößt auf unzählige Hindernisse, vom Verlust der westlichen öffentlichen Meinung bis zur Nervosität seiner wichtigsten Unterstützer
David Hearst - 14 März 2024 - Übersetzt mit DeepL
Der kleine Junge sprach mit der Selbstverständlichkeit eines Erwachsenen.
Faisal al-Khaldi erzählte von dem Moment, als israelische Soldaten in das Haus seiner Familie im Viertel Sheikh Radwan in Gaza-Stadt eindrangen, während er sich auf den Schulbesuch vorbereitete.
"Meine Mutter war schwanger", erzählte er einem Reporter von Alaraby TV, der ihn interviewte. "Als wir zur Schule gehen wollten, kamen sie (israelische Soldaten) ins Wohnzimmer und schossen meiner Mutter in den Bauch. Sie war im siebten Monat schwanger."
"Wo war dein Vater?"
"Er hat geschlafen", sagte der Junge.
"Und dann ist er aufgewacht?"
"Er wurde zusammen mit meiner Mutter in derselben Woche umgebracht."
"Am selben Tag?
"Ja."
"Vor Ihren Augen? Hast du es gesehen?"
"Ja, vor meinen Augen."
"Was haben Sie gesehen? Was geschah?
"Sie brachten sie in den Korridor und erschossen sie vor meinen Augen. Als wir zum Korridor gingen, brachten sie sie und erschossen sie vor unseren Augen."
Die Welt schaut zu
Vielleicht folgten die Soldaten den Anweisungen von Rabbi Eliyahu Mali, dem Leiter einer jüdischen Schule in Yaffa: "Das Grundprinzip, das wir haben, ist, dass man im 'heiligen Krieg der Mitzwa', in diesem Fall in Gaza, nach der Stimme des Richters, nicht jede Seele am Leben lässt. Die Bedeutung ist sehr klar. Wenn du sie nicht zuerst tötest, werden sie dich töten.
"Die Terroristen von heute und die Kinder von früher, die in ihrem Leben geblieben sind. Und in Wirklichkeit sind es die Frauen, die diese Terroristen erschaffen. Das bedeutet, dass die Definition 'nicht jede Seele soll leben' in der Heiligen Schrift sehr klar ist. Es ist entweder du oder sie." Die Thora ist also eindeutig, was die Notwendigkeit betrifft, Frauen und Kinder zu töten.
Aber was ist mit alten Männern? Der Rabbiner wurde von einem Mitglied des Publikums gefragt. "Es gibt keine unschuldigen Menschen. Das Gleiche gilt für ältere Menschen, die in der Lage sind, eine Waffe zu tragen", sagte er. "Die Tora ist auch sehr klar in dem Buch. In Gaza wollen uns nach allen Schätzungen der Sicherheitskräfte 95-98 Prozent vernichten. Das ist die Mehrheit. Es ist das Gleiche [mit Kindern]. Wenn Sie ihn retten, versuchen Sie nicht, die Thora zu überlisten."
Vielleicht ist das der Grund, warum andere Soldaten kürzlich ihren Kameraden beglückwünschten, der einen unbewaffneten, älteren Mann mit Hör- und Sprachproblemen tötete, der in seinem Schlafzimmer die Hände hochhielt.
"Wir öffneten die Tür. Er flatterte. Er kam in meine Richtung und machte so (winkt mit den Händen). Ich habe ihn mit vier Kugeln getötet", sagte der Soldat.
75 Jahre lang war die westliche Welt gleichgültig. Aber dieser Krieg zwingt Israels westliche Unterstützer dazu, den ganzen Schrecken der begangenen Verbrechen zu sehen
"War er der Einzige?", fragte ein Kollege in einem Videoclip, der bei X veröffentlicht wurde.
"Ich weiß es nicht. Wir hatten keine Zeit. Es könnten noch mehr sein. There was another room. Wir hatten keine Zeit."
"Und er sagte: 'Nein, nein?'"
"Ja, 'nein, nein.'"
"Und du hast ihn runtergeholt? Ausgezeichnet!"
Später im Clip wurde der Soldat gefragt: "Was, ohne Waffe? Hatte er etwas bei sich?"
"Nein, nein, er hat sich neben dem Bett versteckt."
"Alle Achtung!"
Die Clips zeigen israelische Soldaten, die sich untereinander unterhalten. Sie scheinen weitgehend zu verachten, was der Rest der Welt denken könnte, und sind sich der Wirkung, die diese Clips weltweit haben, nicht bewusst.
Aber die Welt sieht zu.
Widersprüchliche Begriffe
75 Jahre lang war die westliche Welt gleichgültig. Doch dieser Krieg zwingt Israels westliche Unterstützer dazu, das ganze Ausmaß der Verbrechen zu erkennen, die in einem Feldzug begangen werden, den sie vor fünf Monaten noch als gerecht bezeichnet haben. Selbst ein progressiver Kritiker Israels wie US-Senator Bernie Sanders sagte vor fünf Monaten, dass der Krieg gegen die Hamas gerecht sei.
Das Ausmaß an Brutalität und Schadenfreude, das die israelischen Soldaten bei ihren täglichen Tötungsaktionen an den Tag legen; das Aushungern des Gazastreifens und das Abwerfen von Flugblättern in arabischer Sprache mit der Aufforderung an die Palästinenser, die Bedürftigen zu ernähren; das Töten von 400 Menschen, die auf Hilfe warten, und das anschließende Versprechen, den Gazastreifen mit Hilfsgütern zu überschwemmen - all das ist zu viel, um es unter den Teppich zu kehren, wenn dieser Krieg endet.
Ein Rubikon ist überschritten worden. Mit diesem Krieg ist Israel in den elitären Kreis der Pariastaaten aufgestiegen. Es ist jetzt das hässlichste der hässlichen Länder. Das kann man nicht verzeihen. Es lässt sich weder rechtfertigen noch in einen Kontext stellen.
Der liberale Zionismus ist zu einem Widerspruch in sich geworden. Es ist zu weit hergeholt.
Wenn man so handelt, ist Israel nicht mehr die Heimat eines bedrängten Volkes, das seit Jahrtausenden in der ganzen Welt verfolgt wird, sondern das Fort Knox des jüdischen Suprematismus, der natürliche Erbe der weißen Suprematisten.
Dies wirkt sich auf die jüdischen Menschen weltweit aus, in deren Namen und gemeinsamer Vergangenheit diese Verbrechen begangen werden.
Nicht in unserem Namen
Der kurze Ausruf von Jonathan Glazer, dem britischen Regisseur von The Zone of Interest, kam nicht von ungefähr, als er während seiner Oscar-Annahme-Rede sagte "Wir stehen hier als Männer, die ihr Jüdischsein und den Holocaust ablehnen, der von einer Besatzung gekapert wurde, die zu Konflikten geführt hat, die so viele unschuldige Menschen betreffen."
Der gleiche Ruf "nicht in meinem Namen" kommt von den Tausenden von jungen Juden, die jedes Wochenende in London marschieren, um den Krieg in Gaza zu stoppen.
Emily, eine jüdische Aktivistin der Gruppe Na'amod UK, sagte kürzlich: "Ich glaube, es hat eine stille Abrechnung in unserer Gemeinschaft stattgefunden, und das sieht man daran, dass der Block immer größer wird, die Bewegung immer größer wird, die Wahlkreisorganisationen immer größer werden. Ich war mir noch nie so sicher, dass ich ein freies Palästina erleben werde."
Auf die Frage, was sie von den Versuchen ihrer Regierung halte, diese Märsche als das Werk von Extremisten abzustempeln, antwortete sie: "Ich bin es leid, mir von Leuten, die nicht jüdisch sind, sagen zu lassen, wie ich mich als Jüdin fühlen soll. Ich habe es satt, dass man mir sagt, ich solle mich fürchten, obwohl diese Märsche im Großen und Ganzen friedlich verlaufen und die Menschen so nett zu uns sind und uns so dankbar sind. Das zeigt wirklich, wie ignorant die jüdische Meinung außerhalb ihres kleinen zionistischen Pöbels ist.
Das ist der Ort, an dem echte Führung entsteht. Sie kommt von der Straße, nicht vom Parlament. Das sind die Löwen. Unsere politischen Führer sind die Esel.
Israel und seine Apologeten haben zu Recht Angst vor dem, was eine neue Generation amerikanischer und britischer Juden ihnen sagt.
In den letzten acht Jahrzehnten herrschte in Israel ein Konsens über seine Existenz, seine Identität und seinen Zweck, der stärker war als alle Waffen, Gelder und jüdischen Migranten, die es erhielt.
Je schwächer dieser Konsens wird, desto schneller wird Israel seinen Einfluss in den Zentren der westlichen Mächte verlieren. Schon jetzt bringt die zwanghafte Abhängigkeit von der Unterstützung Israels die Versuche des Westens ins Wanken, sich selbst zu erklären, dass er eine moralische Kraft ist, eine Kraft für das Gute in der Welt.
Nach der neuesten Definition der britischen Regierung von Extremismus ist es richtig, eine Regierung zu unterstützen, die die Völkermordkonvention missachtet, eine Bevölkerung unter Besatzung aushungert und unbewaffnete Mütter und Kinder nach Belieben tötet, aber extremistisch, dagegen auf den Straßen Londons zu protestieren.
Man überlässt es Ländern wie Südafrika, Großbritannien den Weg zu zeigen. Das Land wird nun seine Bürger strafrechtlich verfolgen, die nach dem Kampf für die israelische Armee zurückkehren.
Es wird einige Zeit dauern, aber nach den Ereignissen im Gazastreifen wird die Zukunft sicherlich nicht die Macht garantieren, die Israel über alle großen westlichen politischen Parteien hat. Es wird weder in der Lage sein, die Definition von Antisemitismus zu diktieren, noch wird es die Mittel garantieren, die aufstrebende westliche Politiker benötigen.
Heute muss jeder Tory- und Labour-Politiker mit Ambitionen auf ein Spitzenamt fast per definitionem ein Freund Israels sein, ein Verein, der jede parlamentarische Partei fest im Griff hat. Für die nächste Generation von Politikern gilt das vielleicht nicht mehr.
Die jüdische akademische Opposition gegen Israel ist stark und lautstark. Man kann sie nicht mit Fug und Recht als "Randgruppen" bezeichnen. Israel beginnt nun, die weltweite jüdische Stimme zu verlieren.
Der Krieg von innen
Die Versuche des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, den Krieg so lange wie möglich aufrechtzuerhalten, werden von innen heraus nicht unterstützt.
Zwei hochrangige Mitglieder des Kriegskabinetts haben sich öffentlich den Wünschen des Premierministers widersetzt. Die erste öffentliche Trotzreaktion kam von Verteidigungsminister Yoav Gallant, der ankündigte, dass er nur dann bereit sei, ein neues Gesetz zur Wehrpflicht vorzulegen, wenn die Partei der Nationalen Einheit von Ministerpräsident Benny Gantz zustimme, wie die Befreiung von Jeschiwa-Studenten von der Wehrpflicht geregelt werden könne.
Gallant hat Gantz damit ein Veto gegen das Gesetz eingelegt, von dem die staatliche Finanzierung der Jeschiwas abhängt, deren Schüler den Wehrdienst verweigern. Ohne ein solches Gesetz würden die Haredi-Parteien die Koalition verlassen und die Regierung stürzen.
Der zweite Akt kam von Gantz, der den USA und Großbritannien unangemeldete Besuche abstattete, bei denen Netanjahu seine Botschaften anwies, nicht zu kooperieren. Doch die politische Schwäche Netanjahus ist so groß, dass weder Gantz noch Gallant entlassen werden können.
Ein dritter Schlag für Netanjahu innerhalb weniger Wochen war die jüngste Äußerung des sephardischen Oberrabbiners Yitzhak Yosef, der sagte, dass die Haredim Israel massenhaft verlassen würden, wenn die Regierung ihnen die Wehrpflicht auferlegen würde. Yosef wurde in einem Leitartikel der Jerusalem Post angeprangert, in dem es hieß, seine Worte seien eine Beleidigung für die Soldaten, die in Gaza ihr Leben riskieren.
Israels Kriegsführer hat innerhalb Israels immer weniger Autorität, um den von ihm gewünschten Krieg zu führen. Auch das Kräfteverhältnis zwischen Israel und der Hamas ist nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag.
Die Militärkampagne hat die Hamas als kämpfende Kraft in Gaza zweifellos degradiert, obwohl Mitglieder der Führung in Gaza ihrem politischen Flügel in Doha und Beirut immer wieder die Botschaft übermittelt haben, dass sie zuversichtlich sind, weitermachen zu können.
Ein weiteres Zeichen für ihr Vertrauen in ihre Fähigkeit, die Zukunft Palästinas und seiner Führung zu gestalten, ist die Liste der Gefangenen, die im Austausch gegen die verbleibenden israelischen Geiseln freigelassen werden sollen.
Auf der jüngsten Liste stehen Marwan Barghouti, der Fatah-Führer, der wegen seiner Beteiligung an der Zweiten Intifada zu fünfmal lebenslänglich und 40 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, Ahmed Saadat, Generalsekretär der Volksfront zur Befreiung Palästinas, Abdullah Barghouti, der militärische Führer der Hamas, und Ibrahim Hamid, ein Führer der Zweiten Intifada.
Sollte einer dieser Männer freigelassen werden, würde dies zu einer strategischen Umstrukturierung der palästinensischen Führung in allen Fraktionen führen: nationalistisch, säkular und islamistisch.
Für die Palästinenser würde dies eine gewaltige politische Erneuerung bedeuten. Es würde auch das endgültige Ende einer Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) bedeuten, die mit der Besatzung kollaboriert.
Für Israel wäre die Freilassung dieser Männer eine echte Chance, ein Ende des Konflikts auszuhandeln. Aber nur Leute wie Ami Ayalon, der frühere Leiter des Shin Bet, verstehen diesen Punkt. Stattdessen besteht die neueste Idee des Kriegskabinetts darin, einen weiteren Handlanger der PA, Majed Faraj, mit der Verwaltung des Gazastreifens zu betrauen. Farajs Mission ist zum Scheitern verurteilt, bevor sie überhaupt begonnen hat, und er wäre gut beraten, diesen vergifteten Kelch abzulehnen.
Grünes Licht wird gelb
Netanjahus Schwäche hat eine tiefgreifende Wirkung auf die westlichen politischen Eliten, die Israel unterstützt und bewaffnet haben.
Das Zerwürfnis von US-Präsident Joe Biden mit Netanjahu ist nun offen und öffentlich. Der US-Regierungschef, der vor fünf Monaten so lautstark erklärte, Israel habe jedes Recht, sich zu verteidigen, sagt nun, Israel könne nicht im Namen der Selbstverteidigung weitere 30 000 Palästinenser töten.
Ich glaube nicht, dass Biden einen dramatischen Sinneswandel vollzogen hat oder dass ihm die Schuppen von den Augen gefallen sind. Die US-Regierungsvertreter sind in jeder Phase dieser Operation über die Vorgänge in Gaza informiert.
Sie wussten zum Beispiel, dass die Hamas keine Hilfskonvois umleitet oder Lebensmittel stiehlt, und haben dies auch gesagt.
Selbst wenn der Krieg jetzt aufhört, wird der Preis, den Israel für die Wiederbesetzung des Gazastreifens gezahlt hat, höher sein, als es vor fünf Monaten hätte kalkulieren können. Aber das hat es noch nicht erkannt. Es wird
Wenn Biden mit den Konsequenzen konfrontiert ist, die sich daraus ergeben, dass er Israel nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober grünes Licht für die Invasion des Gazastreifens gegeben hat, dann sind das in erster Linie wahltaktische Konsequenzen. Bidens Team war schockiert über das Ausmaß der nicht abgegebenen Stimmen.
Hunderttausende von Wählern in den USA haben bei den Vorwahlen der Demokraten am Super Tuesday für keinen Kandidaten gestimmt, da die Bewegung, die die Wähler dazu auffordert, aus Protest gegen Bidens Umgang mit dem Gaza-Krieg "uncommitted" zu wählen, immer mehr an Fahrt gewinnt. Dies könnte ihm bei den allgemeinen Wahlen im November zum Verhängnis werden.
Bidens Ramadan-Grüße waren dieses Jahr besonders herzlich. Aber die arabischen Amerikaner wollen keine Umarmungen. Sie wollen eine Änderung der Politik. Und Biden unterstützt nach wie vor nur einen vorübergehenden Waffenstillstand, keinen dauerhaften. Er hat nicht damit gedroht, die Waffenlieferungen an Israel zu stoppen.
Der Verlust der öffentlichen Meinung im Westen, der andauernde Völkermordfall vor dem Internationalen Gerichtshof, die Erosion des jüdischen Konsenses und die Nervosität der Unterstützer Israels - all diese Elemente deuten auf eine strategische Niederlage Israels hin.
Selbst wenn der Krieg jetzt aufhört, wird der Preis, den Israel für die Wiederbesetzung des Gazastreifens gezahlt hat, höher sein, als es vor fünf Monaten hätte kalkulieren können. Aber das muss Israel erst noch begreifen. Das wird es aber. Quelle
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Diplomatie verurteilt Ben Gvirs Prahlerei über den Mord an dem Kind in Al-Halhuli
14. März 2024 - WAFA - Übersetzt mit DeepL
Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und Auslandseinsätze erklärte, dass die Tatsache, dass der extremistische israelische Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, mit der Ermordung eines 13-jährigen palästinensischen Kindes durch israelische Streitkräfte vorgestern prahlt, es erforderlich macht, dass der Internationale Strafgerichtshof unverzüglich einen Haftbefehl und eine Vorladung gegen ihn ausstellt, da er zu weiteren Verbrechen anstiftet und öffentlich damit prahlt und ein politischer und rechtlicher Unterstützer von Elementen des jüdischen Terrorismus ist.
In einer heute veröffentlichten Erklärung verurteilte das Ministerium Ben Gvirs öffentliche Prahlerei mit seiner offenen und klaren Unterstützung für den Verbrecher, der vor zwei Tagen Rami Al-Halhouli aus dem Lager Shu'fat in Jerusalem getötet hatte, und erklärte, dies bestätige das Ausmaß der Mordlust, wie es bei kriminellen Banden und Banditen der Fall ist.
Das Ministerium betonte, dass Ben Gvirs Aussagen, er habe dem Mörder eine Medaille verliehen und er verdiene es nicht, dass gegen ihn ermittelt werde, ein schlüssiger Beweis für Länder seien, die verstehen wollen, dass die politische Ebene von Netanjahus rechtsextremer Koalition nicht nur ohne jeden Grund zum Mord an Palästinensern aufruft, sondern sich auch damit brüstet und Kriminellen und Mördern Schutz und Legitimität verschafft.
Er fügte hinzu, dass dies auch ein Beweis dafür sei, dass alle Ermittlungen des Besatzungsstaates gegen seine Kriminellen formal sind und nichts mit dem Gesetz zu tun haben, und dass ihr Ziel darin besteht, jeglichen internationalen Druck bezüglich der Verbrechen, die er täglich an palästinensischen Bürgern begeht, zu absorbieren, als direkte Widerspiegelung einer rassistischen kolonialen Rachementalität, die auf direkten Anweisungen von politischer und militärischer Ebene in einem Besatzungsstaat beruht, der das Leben der Palästinenser verletzt und sie zu einem Ziel für Training und Beschuss macht. H.A Quelle |
Meine geliebten Menschen sind auf meinen Schultern
Und meine seltsame Heimat ist in meinem Herzen
Möge die Lebensfreude euch gehören, mein Volk.
Amal Karam - 12. 3. um 22:31 - Quelle |
Ein kleiner Junge vor dem al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt, 3. November 2023. (Saeed Jaras)
Der Tod lauert auf meine Träume
Mahmoud Alyazji - 14. März 2024 - Übersetzt mit DeepL
Der Traum von heute Nacht war anders. Ich träumte von meinem Freund Muhammad und meinem Cousin Shadi, die im November 2023 durch israelische Bomben getötet worden waren. In dem Traum schienen sie weit weg zu sein, nicht in Frieden.
Muhammad saß auf der Straße, die Augen niedergeschlagen, während Shadi nervös an seinen Nägeln kaute, wie er es immer tat, wenn er gestresst war. Dann verschwanden sie.
Ich wachte weinend auf und rief in der Nacht ihre Namen.
Dieser Traum fühlte sich schwerer an als sonst, und ich konnte nicht wieder einschlafen. Ich blieb wach und dachte an meine Freunde und wohin sie gegangen waren. War es der Himmel? Hatten sie ihren Frieden gefunden? Warum konnte ich nicht mit ihnen sprechen?
Seit Oktober 2023 spukt es in meinem Schlaf.
Die Wände meines Zimmers sind nachts eine Leinwand für Bilder von Verlust und Verzweiflung. Im Schlaf verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Traum, und ich sehe die geliebten Menschen, die mir genommen wurden. Manchmal sehe ich aber auch Fremde.
Ich sehe den Körper eines Mädchens an der Wand hängen. Ich sehe das verbrannte Gesicht eines Jungen.
Aber ich sehe auch Bilder von Wärme in der Dunkelheit. Mein schlafendes Gehirn strebt nach Normalität und einer Rückkehr zu meinem früheren Leben. Es verschafft mir Momente des Aufatmens während Israels allumfassendem Massaker an den Palästinensern.
In einem Traum sehe ich meine Mutter an einem Freitagmorgen kochen. Ich rieche Gewürze und weiß, dass sie Mahshi, also gefülltes Gemüse, kocht. Eine Aufnahme der Sure al-Kahf aus dem Koran erfüllt die Luft.
Als ich ihr guten Morgen sage, bittet sie mich, während der Rezitation still zu sein.
Ich habe auch schon alltäglichere Dinge gesehen: meinen Vater, der einen kaputten Ventilator repariert; meinen Bruder, der Computerspiele spielt.
Warum bringen mir meine Träume diese Szenen des Friedens und Szenen der Zerstörung und des Todes?
Wenn ich aufwache, ist es, als hätte man mir jede Hoffnung auf Frieden und Stabilität genommen, und das Einzige, was ich tun kann, ist beten.
Jemand sagte mir, ich solle nicht beten, weil Gott zulasse, dass Kinder von Israel getötet werden. Aber ich glaube, dass Gott einen Plan für uns hat. Ich glaube, Gott kennt den Grund für all das.
Was bedeuten meine Träume?
Hier, in der unbekannten Welt meiner Träume, bin ich von Menschen umgeben, die ich kaum kenne. Das Essen steht zum Greifen nahe, und aus dem Speisesaal ertönt laute Musik. Die Leute beschweren sich über den Schokoladenkuchen, dass er schlecht schmeckt.
Ich erwarte die Ankunft meines Freundes Muhammad, aber er taucht nicht auf. Ich fühle mich so einsam, obwohl ich von Menschen umgeben bin. Ich vermisse das tiefe, echte Lachen, das ich von meinen Freunden zu hören bekomme.
In diesem Traum ist das Leben angespannt, aber normal. Ich gehe meinem täglichen Geschäft nach und mache mich auf den Weg zum Unterricht. Ich muss eine komplizierte Matheaufgabe lösen.
Dann sehe ich eine Katze, und in meinem Traum erinnere ich mich daran, dass irgendwie nicht alles in Ordnung ist. Ich erinnere mich an unsere eigene Katze, die wir vor der Evakuierung freilassen mussten, weil wir sie nicht durch einen Checkpoint mitnehmen durften.
Ich weiß nicht, ob er noch am Leben ist, aber ich hoffe es.
In der wachen Welt fühle ich mich wie betäubt. Ich möchte mich hinlegen und wieder meine Decke anschauen.
Das Leben in Gaza fühlt sich leer an, ohne die Wärme und Verbundenheit, die meine Tage früher geprägt haben. Alles, was ich jetzt habe, sind Erinnerungen, Bruchstücke eines zurückgelassenen Lebens. Quelle
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Palästinenser suchen nach einem israelischen Luftangriff auf ein Haus der Familie Abu Anza unter den Trümmern nach Vermissten, Rafah, südlicher Gazastreifen, 3. März 2024. (Abed Rahim Khatib/Flash90)
Da es in Rafah keine Sicherheit gibt, fliehen die Palästinenser zurück in das dezimierte Zentrum von Gaza
Eskalierende Angriffe, unzumutbare Bedingungen in Zelten und eine drohende israelische Invasion zwingen viele Palästinenser dazu, den letzten Zufluchtsort im Gazastreifen zu verlassen.
Ruwaida Kamal Amer und Ibtisam Mahdi - 14. März 2024 - Übersetzt mit DeepL
Rafah steht kurz vor dem Zusammenbruch. Die kleine Stadt an der südlichen Grenze des Gazastreifens zu Ägypten ist in den letzten Monaten auf etwa 1,5 Millionen Palästinenser angewachsen, die aus dem gesamten belagerten Streifen vertrieben wurden. Die meisten von ihnen leben in eilig errichteten und schlecht isolierten Zelten, und jede Familie hat eine herzzerreißende Geschichte von Verlust und Überleben. Die Angst vor dem, was noch kommen wird, ist jedoch überwältigend.
Rafah sollte eine "sichere Zone" sein, ein Zufluchtsort vor Israels unerbittlichem Bombardement und Bodenangriffen. Aber das war nie wirklich der Fall: Israel hat Rafah die ganze Zeit über bombardiert. Jetzt werden die Luftangriffe intensiviert - sie zielen sogar auf die Zeltlager - und die seit langem angedrohte Invasion der israelischen Armee in die Stadt scheint unmittelbar bevorzustehen.
Am 2. März tötete ein israelischer Luftangriff mindestens 11 Palästinenser, die in Zelten neben dem emiratischen Krankenhaus im Viertel Tel al-Sultan, westlich des Zentrums von Rafah, lebten. Mahmoud Ahmed, 36, war mit seiner Familie in der Nähe. "Wir saßen und unterhielten uns in unserem Zelt, als wir plötzlich eine gewaltige Explosion hörten und spürten, wie das Zelt zur Seite gesprengt wurde", sagte er gegenüber +972.
"Mein Sohn spielte mit den Nachbarn, und ich rannte schreiend hinaus und suchte nach ihm", berichtete Ahmed. "Nach einer Stunde kam er weinend und zitternd zurück. Er war in der Nähe des Bombenanschlags gewesen und hatte aus Angst vergessen, wo unser Zelt stand."
Aya Rous, eine ebenfalls 36-jährige Mutter von vier Kindern, lebte mit ihrer Familie bereits vor Kriegsbeginn in Rafah. "Zuerst dachten wir, Rafah sei sicher", erklärte sie. "Wir haben viele Verwandte aufgenommen, die aus den Gebieten vertrieben wurden, die die Armee ihnen auftrug zu verlassen. Aber plötzlich änderte sich das Leben in Rafah. Es wurden immer mehr Orte angegriffen. Jetzt haben wir Angst, unser Haus zu verlassen. Es gibt hier keine sicheren Gebiete."
Am 4. März bombardierte Israel den Burj al-Masry - einen der größten Wohntürme in Rafah, in dem etwa 300 Menschen lebten - nachdem es die Bewohner zur Evakuierung aufgefordert hatte. Und das war ganz in der Nähe von Rous' Wohnort: "Dieser Turm ist riesig, und um ihn herum befinden sich Schulen, in denen Tausende von Vertriebenen untergebracht sind. Alle stürmten voller Angst hinaus, schrien und suchten nach einem anderen sicheren Ort. Die Raketen haben es nicht geschafft, das ganze Gebäude zu zerstören, aber bedeutet das, dass wir in Sicherheit sind? Natürlich nicht."
Infolge der verstärkten israelischen Bombardierungen in der Stadt sind einige Palästinenser, die in Rafah Zuflucht gesucht hatten, in Gebiete weiter nördlich geflohen. "Die Vertriebenen, die mit uns in unserem Haus Zuflucht gesucht haben, sind in die Gegend von Al-Mawasi gegangen", erklärt Rous. "Sie bekamen Angst vor der Stadt und fühlten sich in Gefahr.
"Wir haben alle Angst, dass uns hier in Rafah dasselbe widerfährt, was wir in Gaza-Stadt, Khan Yunis und anderen Gebieten des Gazastreifens gesehen haben. Wohin sollen wir gehen, um Sicherheit zu finden? Alles, was wir tun können, ist täglich zu beten, dass die Verhandlungen erfolgreich sind und der Krieg aufhört.
Ich habe ständig Angst, dass die Bombardierung mich erreicht.
"Wir sind nach Rafah gekommen, weil [Israel] gesagt hat, es sei sicher", sagte Rana Al-Louh, eine 35-jährige Mutter aus Gaza-Stadt, gegenüber +972. "Wir konnten kein Haus mieten, weil die Stadt bereits überfüllt war, also schlugen wir ein Zelt in der Gegend von Tel al-Sultan [westlich des Stadtzentrums] auf. Tausende weiterer Vertriebener taten dasselbe, und schon bald hatte sich das Gebiet in eine Zeltstadt verwandelt".
Al-Louh erklärte, dass sie aufgrund der ständigen Bombardierung der Stadt täglich in einem Zustand der Anspannung und Angst lebt. "In letzter Zeit haben die Angriffe überall zugenommen", erklärte sie. "Die Geräusche von Granaten und Raketen hören nie auf. Manchmal stelle ich mir vor, wie es klingt, wenn eine Rakete landet und wo sie explodiert.
"Noch schlimmer sind die Angriffe auf die Zelte", so Al-Louh weiter. "Sie wissen, dass sich in den Zelten Vertriebene befinden, die ihre Häuser auf der Suche nach einem sicheren Ort verlassen haben, aber leider gibt es für niemanden eine Ausnahme. Ich habe ständig Angst, dass die Bombardierung auch mich erreicht. Ich habe Angst, meine Kinder zu verlieren. Wir sind alle Zielscheiben".
Ihre Tochter, Balsam, ist 9 Jahre alt. "Sie fragt mich jeden Tag, wann wir wieder in unser Haus zurückkehren können", sagt Al-Louh. "Sie sagt mir immer wieder, dass sie ihr Zimmer und ihr Spielzeug vermisst, und sie beklagt sich über den Mangel an Essen.
"Im emiratischen Krankenhaus, wo ich sie hingebracht habe, weil sie krank war, hat sie ein Kind gesehen, das den Märtyrertod erlitten hat", so Al-Louh weiter. "Sie schrie und weinte um sie. Sie hatte schreckliche Angst, und seitdem träumt sie von diesem Mädchen und fragt mich: 'Werde ich auch so sterben wie sie?'"
Am 3. März verlor Rania Abu Anza, 32, ihren Ehemann und ihre kleinen Zwillinge zusammen mit 12 weiteren Verwandten bei einem israelischen Luftangriff auf ein Wohnhaus im östlichen Al-Salam-Viertel von Rafah.
"Ich habe meine beiden wunderbaren Kinder nach 10 Jahren Fruchtbarkeitsbehandlungen zur Welt gebracht", sagte sie gegenüber +972. "Ich habe so viel Geld ausgegeben, um diese Geburt erfolgreich zu machen. So viele Injektionen. Als ich wusste, dass ich schwanger war, habe ich mich während der Schwangerschaft so gut um meine Gesundheit gekümmert. Mein Mann hat mich wie ein Schatten begleitet, damit ich nicht müde werde. Er versuchte, mich mit allem zu versorgen, was ich brauchte - Medikamente und Lebensmittel.
"Zu Beginn des Krieges war ich im achten Monat schwanger, und er versuchte, mich zu beruhigen, damit ich mir keine Sorgen mache, die meine Schwangerschaft beeinträchtigen könnten", so Abu Anza weiter. "Aber zwei Tage nach Kriegsbeginn brauchte ich einen Notkaiserschnitt. Am Ende des achten Monats brachte ich meine beiden Kinder, Wissam und Naeem, zur Welt. Alle meine Verwandten, die mit uns in dem Gebäude lebten, kümmerten sich um meine Gesundheit und unterstützten mich bei der erfolgreichen Geburt. Wir waren so glücklich über diese beiden Kinder, und mein Mann arbeitete den ganzen Tag für 20 NIS (etwa 5,50 Dollar), um Milch und Windeln für die Kinder zu besorgen.
"In der Nacht des 3. März war ich im Haus meiner Schwiegermutter", erzählt sie. "Alle halfen mir mit den Kindern, und ich schlief ein. Plötzlich wachte ich auf, als ich hörte, wie mich Menschen aus den Trümmern zogen. Ich schrie und suchte nach meinem Mann und meinen beiden Kindern, aber ich fand sie alle gemartert. Ich wünschte, ich wäre es auch gewesen. Ich weiß nicht, wie ich ohne sie leben soll.
"Dieser Kummer wird mir für immer bleiben. Wir planten den Monat Ramadan und wie wir uns um unsere Kinder kümmern sollten. Jetzt bin ich allein, ohne einen meiner Träume.
Ein Zelt ist nicht mit einem Haus zu vergleichen - auch nicht mit einem beschädigten".
Mitte Februar kündigte Benny Gantz, ein Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, an, dass Israel in Rafah einmarschieren werde, wenn die Hamas die verbleibenden israelischen Geiseln nicht bis zum Beginn des Ramadan freilasse. Diese Drohung sowie die Intensivierung der israelischen Angriffe auf die Stadt und die Schwierigkeiten, über einen längeren Zeitraum in einem Zelt zu leben, haben einige Palästinenser, die in Rafah Zuflucht gesucht hatten, dazu veranlasst, nach Norden in andere Teile des Gazastreifens zu fliehen.
Munther Matar verbrachte zwei Monate in Rafah, bevor er Ende Februar in sein teilweise zerstörtes Haus im Flüchtlingslager Al-Maghazi im Zentrum des Gazastreifens zurückkehrte. Er war Ende Dezember aus dem Lager geflohen, nachdem israelische Luftangriffe einen ganzen Häuserblock dem Erdboden gleichgemacht und mehr als 80 Menschen getötet hatten.
"Ich fürchtete um meine Familie, zumal ich ein Kind habe, das an Tetraplegie leidet; wenn es Angst hat, wird sein Körper steif und schwer und es fällt ihm schwer, sich zu bewegen", so Matar gegenüber +972. "Ich habe mich entschlossen, nach Rafah zu ziehen, nachdem die [israelische] Armee gesagt hat, dass dies ein sicheres Gebiet ist."
In Rafah konnte Matar es sich nicht leisten, seiner Familie ein eigenes Zelt zu kaufen, also lebten sie in einem Zelt, das seinen Schwiegereltern im Westen der Stadt gehörte. "Aber dann wurden alle meine Kinder aufgrund der Bedingungen in dem Zelt krank, und meine Töchter infizierten sich mit Kopfläusen", erklärte er. "Es war schwierig, die Toilette im Zeltlager zu benutzen, und angesichts der ständigen israelischen Drohungen mit einer Invasion beschloss ich, in mein Haus in Maghazi zurückzukehren. Ich wollte auch den Ramadan zu Hause verbringen.
Bevor er mit seiner Frau und seinen Kindern in das Lager zurückkehrte, vergewisserte sich Matar vor Ort, dass es sicher war und dass es möglich sein würde, Wasser zu finden. Er riegelte zwei Räume ab, die bei den israelischen Angriffen im Dezember schwer beschädigt worden waren, und zog mit seiner Familie in den Rest des Hauses zurück. "Ich kann nicht beschreiben, wie schwierig das Leben in einem Zelt ist", sagte er. "Man kann es nicht mit dem Leben in einem Haus vergleichen - auch nicht mit einem beschädigten.
"Das Schwierigste ist, immer wieder von einem Ort zum anderen zu ziehen und sich jedes Mal an die neuen Bedingungen anzupassen", sagte Umm Muhammad Haloub, die zusammen mit ihrem Mann und den Familien ihrer drei verheirateten Kinder seit Beginn des Krieges bereits dreimal geflohen ist: von Beit Hanoun im Norden nach Deir al-Balah im Zentrum; von Deir al-Balah nach Rafah; und von Rafah zurück nach Deir al-Balah.
Die Familie beschloss, Rafah zu verlassen, nachdem die israelische Armee am 13. Februar eine Artilleriegranate auf Zelte in der Nähe ihres Unterschlupfs im Westen der Stadt abgefeuert und dabei mehrere Palästinenser verletzt hatte. "Wir haben diese Angriffe schon einmal überlebt, also habe ich meinen Mann und meine Kinder gedrängt, nach Deir al-Balah zurückzukehren", erklärte Haloub.
Eine Fabrik für Massenmorde": Israels kalkulierte Bombardierung des Gazastreifens
Raed Al-Shafei floh Anfang November mit seiner Frau und seinen fünf Kindern inmitten der israelischen Bombardierung des Flüchtlingslagers Nuseirat nach Rafah. "Es war sehr schwierig, einen Zufluchtsort zu finden, weil Rafah sehr überfüllt war und es keinen freien Platz in der Stadt gibt", sagte er. "Aber einer meiner Nachbarn sah mich zufällig; er nahm mich in seinem Zelt auf und erlaubte mir, ein Zelt daneben aufzustellen."
Nach 45 Tagen beschloss Al-Shafei jedoch, nach Nuseirat zurückzukehren - trotz der damit verbundenen Risiken. "Ich hörte von den Drohungen der israelischen Armee, in Rafah einzumarschieren, und auch von der Rückkehr vieler Bewohner des Lagers [Nuseirat]. Uns wurde gesagt, dass die Bedingungen dort ruhiger sind, obwohl es keinen sicheren Ort gibt. In seinem Haus zu leben ist besser als in einem Zelt, in dem es keine Würde gibt.
Al-Shafei ließ sein Zelt in Rafah stehen und gab es einem Nachbarn aus dem Lager, der darauf bestand, in der südlichen Stadt zu bleiben, weil sein Haus in Nuseirat durch die israelischen Angriffe zerstört worden war. "Das Zelt wurde aus irgendeinem Grund stehen gelassen, da die Situation in diesem Krieg instabil ist", fügte Al-Shafei hinzu. "Wir wissen nicht, was die israelische Armee tun wird."
Ibtisam Mahdi ist eine freiberufliche Journalistin aus Gaza, die sich auf die Berichterstattung über soziale Themen, insbesondere über Frauen und Kinder, spezialisiert hat. Sie arbeitet auch mit feministischen Organisationen in Gaza in den Bereichen Berichterstattung und Kommunikation zusammen.
Unser Team ist von den schrecklichen Ereignissen dieses jüngsten Krieges erschüttert. Die Welt ist erschüttert von Israels beispiellosem Angriff auf den Gazastreifen, der den belagerten Palästinensern massive Verwüstung und Tod brachte, sowie von dem grausamen Angriff und den Entführungen durch die Hamas in Israel am 7. Oktober. Unsere Herzen sind bei all den Menschen und Gemeinschaften, die dieser Gewalt ausgesetzt sind.
Wir befinden uns in einer außerordentlich gefährlichen Zeit in Israel-Palästina. Das Blutvergießen hat ein extremes Ausmaß an Brutalität erreicht und droht, die gesamte Region zu verschlingen. Die ermutigten Siedler im Westjordanland, die von der Armee unterstützt werden, nutzen die Gelegenheit, um ihre Angriffe auf Palästinenser zu intensivieren. Die rechtsextremste Regierung in der Geschichte Israels geht verstärkt gegen Andersdenkende vor und nutzt den Deckmantel des Krieges, um palästinensische Bürger und linke Juden, die gegen ihre Politik protestieren, zum Schweigen zu bringen.
Diese Eskalation hat einen ganz klaren Hintergrund, über den +972 in den letzten 14 Jahren berichtet hat: Der wachsende Rassismus und Militarismus der israelischen Gesellschaft, die verfestigte Besatzung und Apartheid sowie die normalisierte Belagerung des Gazastreifens.
Wir sind gut aufgestellt, um über diesen gefährlichen Moment zu berichten - aber wir brauchen dabei Ihre Hilfe. Diese schreckliche Zeit wird die Menschlichkeit all derer herausfordern, die sich für eine bessere Zukunft in diesem Land einsetzen. Palästinenser und Israelis sind bereits dabei, sich zu organisieren und Strategien zu entwickeln, um den Kampf ihres Lebens zu führen. Quelle |
Vertriebene Palästinenser sammeln vor der Iftar-Mahlzeit am ersten Tag des Ramadan in Rafah Lebensmittel ein, die von einer Wohltätigkeitsorganisation gespendet wurden, am 11. März 2024
Krieg gegen Gaza: Dutzende Tote und Verletzte bei neuem israelischen Massaker an Palästinensern, die auf Hilfe warten.
Angriff fand im nördlichen Gazastreifen statt, als israelischer Hubschrauber auf Tausende von Menschen schoss
MEE-Mitarbeitern - 14. März 2024 - Übersetzt mit DeepL
Dutzende von Palästinensern wurden am Donnerstagabend durch israelischen Hubschrauberbeschuss getötet und verletzt, während sie im nördlichen Gazastreifen auf Hilfe warteten, wie mehrere Nachrichtenagenturen berichteten.
Ein Journalist von Al Jazeera Arabic berichtete, dass fast fünfzig Palästinenser getötet wurden. Mehrere Nachrichtensender berichteten auch, dass Dutzende weitere verletzt wurden. MEE konnte diese Zahl nicht unabhängig überprüfen.
Das palästinensische Gesundheitsministerium in Gaza teilte mit, dass 11 Tote und 100 Verletzte im al-Shifa-Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen eingetroffen seien. Das Ministerium erklärte, es arbeite daran, weitere Leichen zu bergen.
Das Ministerium fügte hinzu, es rechne damit, dass die Zahl der Todesopfer aufgrund der "Schwere der Verletzungen" der in den Krankenhäusern des Gazastreifens eingelieferten Personen noch steigen werde.
Der Angriff erfolgte, als ein israelischer Hubschrauber auf eine Menschenmenge von Tausenden von Palästinensern schoss, die am Kuwait-Kreisverkehr in Gaza-Stadt auf Hilfe warteten, wie das Quds News Network berichtet.
Der Angriff wurde von der Menschenrechtsorganisation Euro-Mediterranean Human Rights Monitor verurteilt, die davor warnte, dass Israel die Tötung palästinensischer Zivilisten", die versuchen, humanitäre Hilfe zu erhalten, angesichts der zunehmenden Hungersnot und Krankheiten im Gazastreifen eskaliert.
Dies ist der jüngste israelische Angriff auf hilfesuchende Palästinenser in den letzten Wochen und erfolgt zu einer Zeit, in der sich die humanitäre Lage im nördlichen Gazastreifen weiter verschlechtert und der Zugang für Hilfsgüter eingeschränkt ist.
Ende letzten Monats schossen israelische Streitkräfte auf eine Gruppe von Palästinensern, die sich in der al-Rasheed-Straße in Gaza-Stadt versammelt hatten, während sie auf die Verteilung von Hilfsgütern warteten.
Bei diesem Vorfall, der als "Mehlmassaker" bezeichnet wurde, da die Bewohner auf eine Mehllieferung warteten, kamen mehr als 100 Palästinenser ums Leben, was von Hilfsorganisationen, der UNO und mehreren Ländern scharf verurteilt wurde.
Der Angriff am Donnerstag erfolgte einige Tage nach der Bombardierung eines Lebensmittelverteilungszentrums in Rafah durch das israelische Militär, bei der mehrere Menschen, darunter ein Unrwa-Mitarbeiter, getötet wurden.
Die Tötungen sind die jüngsten in einer Reihe von Angriffen auf Zivilisten während versuchter Hilfslieferungen.
Das Medienbüro der Regierung im Gazastreifen erklärte am Dienstag, dass mehr als 400 Menschen bei solchen Vorfällen ums Leben gekommen seien.
Die Schießereien ereigneten sich auch vor dem Hintergrund, dass der nördliche Gazastreifen weiterhin von den israelischen Streitkräften für humanitäre Hilfe gesperrt ist. Die USA, Frankreich, Jordanien und andere Länder haben sich an Missionen beteiligt, um Hilfsgüter aus der Luft in die Enklave zu bringen.
Die Palästinenser haben jedoch kritisiert, dass diese Bemühungen nur einen Bruchteil der Hilfsgüter liefern, die durch die Öffnung der israelischen Grenzübergänge in den Gazastreifen gelangen könnten.
Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober wurden in Gaza mehr als 31.000 Palästinenser getötet und 70.000 verwundet. Die Vereinten Nationen gaben am Samstag bekannt, dass 80 Prozent des Gazastreifens inzwischen unbewohnbar sind, während die Hungerrate bei 100 Prozent liegt.
Mindestens 25 Menschen sind seit Beginn des Krieges an Unterernährung und Dehydrierung gestorben, darunter ein 10-jähriges Kind mit zerebraler Lähmung. Quelle |
Eine Palästinenserin sitzt auf einem Karren neben einer Kiste mit Lebensmitteln, die von der US-Wohltätigkeitsorganisation World Central Kitchen auf einem behelfsmäßigen Straßenmarkt in Rafah im südlichen Gazastreifen am 14. März bereitgestellt wurden
Krieg gegen Gaza: Prominente Gruppen aus dem Gazastreifen verweigern Zusammenarbeit mit Israel bei der Verteilung von Hilfsgütern
Sprecher sagen, sie erwarten, dass jegliche Zusammenarbeit durch Regierungsbeamte und Sicherheitsdienste in Gaza erleichtert wird
MEE-Mitarbeiter - 14. März 2024 - Übersetzt mit DeepL
Prominente Gruppen im Gazastreifen haben am Mittwoch erklärt, dass sie jede Zusammenarbeit mit Israel bei der Verteilung von Hilfsgütern ablehnen.
Die Entscheidung kam nach einem Bericht in israelischen Medien, in dem es um die Pläne Israels ging, Gebiete im Gazastreifen in von Stämmen regierte Gebiete aufzuteilen, die die Verantwortung für die Verteilung von Hilfsgütern übernehmen würden.
Lokalen Medien zufolge sprachen die Stämme im Namen von Familien im Gazastreifen, die sich bereit erklärten, bei der Verteilung von Hilfsgütern zu kooperieren, sofern dies in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsdiensten und Regierungsbeamten im Gazastreifen geschieht.
Laut einer Quelle, die mit Al Jazeera Arabic sprach, werden sich Beamte des UN-Flüchtlings- und Arbeitsamtes (Unrwa) und Polizeibeamte in Gaza am Samstag treffen, um sich über die Lieferung von Hilfsgütern zu einigen.
Der Leiter der Obersten Kommission für Familienangelegenheiten, Abu Salman al-Mughni, sagte gegenüber Shehab News, dass ihre "Position einheitlich und konstant sei und sich nicht ändern werde".
"Alle Stämme, und ich spreche im Namen aller Stämme, können nicht akzeptieren, eine Alternative zur Regierung zu sein. Wir können nicht an die Stelle der Menschen treten, die wir gewählt haben, um uns zu vertreten", sagte er.
"Die Stämme können nicht regieren und sind für diese Angelegenheit nicht qualifiziert, sie können nur die Beziehungen ausgleichen und die Regierung bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen", fügte er hinzu.
Al-Mughni sagte, dass einige Leute zwar mit Israel zusammenarbeiten, aber "nicht von unseren Stämmen sind und nicht zum Volk von Palästina oder Gaza gehören".
Die Hamas reagierte auf die Erklärung und lobte die "verantwortungsvolle Haltung" der Stämme angesichts der "bösartigen Pläne der israelischen Besatzer".
"Die Entscheidung der Familien beweist die Einheit und den Zusammenhalt unserer palästinensischen Gesellschaft und ihre Unterstützung für den Widerstand und die nationale Einheit", so die Gruppe in einer Erklärung.
Teilung des Gazastreifens
Einem Bericht des israelischen Nachrichtensenders Kan vom Januar zufolge plant Israel die Aufteilung des Gazastreifens in "Regionen und Unterbezirke, wobei jeder Clan einen Bezirk kontrolliert und für die Verteilung der humanitären Hilfe zuständig sein wird".
Der Bericht fügte hinzu, dass die Clans "der Armee und dem allgemeinen israelischen Sicherheitsdienst bekannt sind", die das zivile Leben im Gazastreifen für eine gewisse Zeit verwalten werden. Der Bericht gab jedoch keine Auskunft darüber, wie lange dieser Zeitraum dauern wird.
Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober hat die israelische Regierung erklärt, dass sie weder der Palästinensischen Autonomiebehörde noch der Hamas die Verwaltung des Gazastreifens nach Beendigung des Krieges überlassen werde.
Seit Februar haben die israelischen Streitkräfte über 400 Palästinenser getötet, die auf Hilfslieferungen warteten. Am Dienstag wurden in Gaza-Stadt 11 Hilfesuchende getötet, wie das Medienbüro der Regierung in Gaza diese Woche mitteilte.
Die Tötungen sind die jüngsten in einer Reihe von Angriffen auf Zivilisten während versuchter Hilfslieferungen, obwohl die USA auf mehr humanitäre Hilfe für die Enklave drängen.
In der vergangenen Woche wurden mindestens 118 Palästinenser getötet und Hunderte weitere verletzt, als israelische Streitkräfte auf Menschen schossen, die sich in der al-Rasheed-Straße in Gaza-Stadt versammelten, um Hilfe zu erhalten. Quelle |
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OCHA - Feindseligkeiten im Gazastreifen und in Israel
Psychosoziale Unterstützungsteams helfen vertriebenen Familien in Gaza durch besondere Aktivitäten Foto der UNRWA
Flash Update #137 - 12. März 2024
Wichtige Ereignisse
Am 11. März lieferte ein Team der Weltgesundheitsorganisation und ihre Partner 24.050 Liter Treibstoff, Lebensmittel und medizinische Güter für 42.000 Patienten im Shifa-Krankenhaus im Norden Gazas.
Am 11. März wurden circa 75 Waisen und andere verletzte Kinder durch SOS Kinderdörfer aus Rafah in ein Waisenhaus in der Westbank evakuiert.
Bis zum 12. März berichtete das Gesundheitsministerium (MoH) in Gaza, dass 27 Menschen an Unterernährung und Dehydrierung in Krankenhäusern im Norden Gazas verstorben sind.
Gazastreifen Updates
Intensive israelische Bombardierungen und Bodenoperationen sowie heftige Kämpfe zwischen israelischen Streitkräften und bewaffneten palästinensischen Gruppen gehen in dem größten Teil des Gazastreifens weiter, was zu weiteren zivilen Opfern, Vertreibung und Zerstörung von Häusern und weiterer ziviler Infrastruktur führt.
Vom Nachmittag des 11. bis zu dem des 12. März wurden dem MoH in Gaza zufolge 72 Palästinenser getötet und 129 verletzt. Zwischen dem 7. Oktober 2023 und dem 12. März 2024 wurden mindestens 31.184 Palästinenser in Gaza getötet und 72.889 verletzt, von denen 72 Prozent Frauen und Kinder sind, dem MoH in Gaza zufolge.
Die folgenden sind unter den tödlichsten Vorfällen, die zwischen dem 10. und 11. März berichtet wurden:
Am 10. März, circa um 14:00, wurden mindestens 10 Palästinenser Berichten zufolge getötet, als ein Haus in Tal Al Hawa, im Westen von Gaza Stadt, getroffen wurde.
Am 11. März, circa um 1:00, wurden drei weibliche Palästinenser Berichten zufolge getötet und andere verletzt, als ein Haus im Gebiet von Khirbet Al Ades, im Nordosten von Rafah, getroffen wurde.
Am 11. März, im Laufe des Morgens, wurden 16 Palästinenser getötet und weitere verletzt, als ein Haus im Az Zaytoun-Viertel, in Gaza Stadt, getroffen wurde.
Zwischen dem Nachmittag des 11. und dem des 12. März gab es dem israelischen Militär zufolge keine getöteten israelischen Soldaten in Gaza. Bis zum 12. März wurden 247 Soldaten getötet und 1.475 in Gaza seit Beginn der Bodenoperation verletzt, dem israelischen Militär zufolge. Außerdem wurden 1.200 Israelis und Ausländer in Israel getötet, die breite Mehrheit am 7. Oktober. Die israelischen Behörden schätzen, dass bis zum 12. März 134 Israelis und Ausländer in Gaza gefangen bleiben, darunter Todesopfer, deren Leichen einbehalten werden. Am 12. März verkündeten die israelischen Behörden den Tod eines Soldaten, von dem sie angenommen hatten, er sei eine der Geisel in Gaza gefangen, und wiesen darauf hin, dass seine Leiche zurückgehalten wird.
Auf Antrag der deutschen Regierung wurden am 11. März circa 75 Waisen und weitere verletzte Kinder zwischen drei und 15 Jahren von Mitarbeitern der SOS-Kinderdörfer aus Rafah in ein Waisenhaus nach Bethlehem, in der Westbank gebracht. Die Gruppe erhielt die Genehmigung der israelischen Behörden, um über den Rafah-Übergang nach Ägypten und dann über den Taba-Übergang von Ägypten nach Israel zu gelangen. Die israelischen Streitkräfte begleiteten angeblich den Konvoi vom Taba-Grenzübergang nach Bethlehem. Die Kinder in Gaza sind die von dem Konflikt am schlimmsten Betroffenen. Die Medienabteilung der Regierung in Gaza berichtete, dass etwa 13.000 Kinder seit Beginn des Krieges getötet wurden. In einer Erklärung berichteten die SOS Kinderdörfer am 18. Januar, dass Großfamilien, die bei Luftangriffen Waisenkinder aufgenommen hatten, nun selbst kämpfen, um sie zu versorgen und die Organisation bitten, sie zu übernehmen. UNICEF zufolge sind 17.000 Kinder in Gaza zur Zeit unbegleitet oder getrennt und machen ein Prozent der gesamten vertriebenen 1,7 Millionen Menschen aus. Am 9. März warnte UNICEF: "Es gibt 600.000 Kinder in Rafah, die Angst davor haben, was als Nächstens kommt. Von Vertreibung und der Bedrohung durch Bombardierungen bis hin zu Hungersnot und Krankheiten, so viele erleiden das Unvorstellbare, und nun sind sie in einem überfüllten Raum gefangen, wo der Tod immer näher rückt.”
Krankenhäuser in ganz Gaza werden weiterhin mit kritischen Engpässen von Treibstoff, chirurgischen Instrumenten, Narkotika und weiteren Medikamenten, Lebensmitteln sowie Mitarbeitern im Gesundheitsbereich, vor allem im Norden von Gaza konfrontiert, wo nur sechs Krankenhäuser teilweise im Betrieb sind. Dem Gesundheitsministerium in Gaza zufolge benötigen etwa 2.000 medizinische Mitarbeiter im Norden von Gaza Fertigmahlzeiten während des Ramadans.
Am 11. März lieferte ein Team von WHO-Mitarbeitern und Partner 24.050 Liter Treibstoff, Lebensmittel und medizinische Produkte für 42.000 Patienten im Shifa-Krankenhaus im Norden von Gaza; die Lieferungen beinhalteten Narkosemittel, chirurgische Instrumente und Medikamente. Das Team führte auch eine Bewertungsmission im Al Helou-Krankenhaus, auch in Gaza Stadt, um den dringenden Bedarf zu bestimmen, durch. Um die Herausforderungen hervorzuheben, mit denen die medizinischen Mitarbeiter in Gaza konfrontiert sind, erklärte der Präsident der Ärzte ohne Grenzen (MSF), Dr. Christos Christou, am 7. März: „Als ich einige unserer Mitarbeiter in Palästina vor ein paar Monaten besuchte, waren sie bereits psychisch und physisch erschöpft. Nun fürchte ich, dass sie an ihrem Belastungspunkt angekommen sind.“
Akute Unterernährung betrifft unverhältnismäßig besonders Kinder im Norden Gazas, mit verheerenden Auswirkungen, sowohl unmittelbar als auch langfristig, World Vision zufolge.
Bis zum 12. März berichtete das MoH, dass 27 Menschen, darunter 23 Kinder, an Unterernährung und Dehydrierung in Krankenhäusern im Norden Gazas verstorben sind. World Vision betonte, indem man warnte, dass die Anzahl der Toten durch Hungersnot „wahrscheinlich bedeutend höher ist“, und „die sofortige Lieferung der Lebensmittel und weitere lebensrettende humanitäre Hilfsgüter heute eine Frage von Leben oder Tod für die Kinder ist, die in diese Krise geraten sind.“ In der Nacht vom 11. März berichteten die Medien, dass ein Zwischenfall mit einer Schießerei am Kuwait—Kreisel im Südosten von Gaza Stadt zu mindestens neun Todesfällen und zahlreichen Verletzten führte. Der Angriff zielte auf Personen, die sich versammelten, um lebenswichtige Hilfegüter zu sammeln. Das UN-Amt für Menschenrechte (OHCHR) hatte 14 derartige Zwischenfälle an zwei Eingängen nach Gaza Stadt zwischen Mitte Januar und Ende Februar, verzeichnet, und mindestens 11 weitere Zwischenfälle wurden zwischen dem 1. und 8. März verzeichnet, bei denen mindestens 28 Palästinenser Berichten zufolge getötet wurden.
Westbank Updates
In den Abendstunden des 11. März stürmte eine Undercover-Einheit der israelischen Streitkräfte das Dorf Attil im Gouvernement Tulkarm, und erschoss einen Palästinenser in einem Supermarkt und verletzte lebensbedrohlich einen anderen, der später im Krankenhaus verstarb. Dem israelischen Militär zufolge töteten seine Streitkräfte einen bewaffneten Palästinenser, der auf dem Weg war, einen Angriff zu verüben. Der Gesellschaft des Palästinensischen Roten Halbmondes (PRCS) zufolge verzögerten die israelischen Streitkräfte die Zufahrt des Krankenwagens, um die Opfer zu evakuieren um eine halbe Stunde circa heraus. Die Leiche eines palästinensischen Opfers wird noch immer von den israelischen Streitkräften zurückgehalten.
Seit dem 7. Oktober wurden 412 Palästinenser getötet, darunter 311 von israelischen Streitkräften, neun von Siedlern und zwei entweder von israelischen Streitkräften oder Siedlern in der gesamten Westbank, darunter Ostjerusalem. Diese schließen insgesamt 102 getötete Palästinenser ein seit Beginn von 2024 (im Vergleich zu 80 in demselben Zeitraum in 2023), wobei die breite Mehrheit von israelischen Streitkräften getötet wurden. Mehr als 4.660 Palästinenser wurden seit dem 7. Oktober in der Westbank verletzt, einschließlich 718 Kindern.
Ein Palästinenser wurde brutal angegriffen und verletzt durch israelische Siedler in der Nähe der Homesh-Siedlung in Nablus, während er Berichten zufolge wilden Thymian am 9. März gepflückt hat. Seit dem 7. Oktober 2023 hat OCHA 629 israelische Siedlerangriffe gegen Palästinenser verzeichnet, die zu palästinensischen Opfern (57 Fälle), Schäden an palästinensischem Eigentum (501 Fälle), oder sowohl Opfer als auch Schäden am Eigentum (71 Fälle) führte. Die meisten dieser Fälle (mehr als 400) geschahen zwischen Oktober und Dezember 2023.
Seit dem 7. Oktober wurden 15 Israelis, darunter vier Mitglieder der israelischen Streitkräfte, getötet und 97 in der Westbank verletzt, darunter Ostjerusalem, und in Israel.
Am 10. März zerstörten die israelischen Behörden vier Häuser, darunter zwei im Bau befindliche in Zone C der Westbank, aufgrund fehlender, von Israel ausgestellten Baugenehmigungen; darunter auch ein Haus in Furush Beit Dajan und drei weitere Häuser in Al Jiftlik al Musaffah, beide im Gebiet des Jordantals. Das Ergebnis ist, dass zwei Haushalte, die aus 11 Personen bestanden, darunter sechs Kindern, vertrieben wurden.
Seit Anfang 2024 gab es einen Rückgang der Vertriebenenzahl infolge von Zerstörungen aufgrund fehlender Baugenehmigungen in der Westbank, im Vergleich zum selben Zeitraum in 2023 (212 vs. 329). Jedoch Häuserzerstörungen und daraus folgende Vertreibungen in Ostjerusalem haben leicht in Ostjerusalem zugenommen, wobei 34 Häuser zerstört und 133 Menschen zwischen dem 1. Januar und 12. März 2024 vertrieben wurden, verglichen zu 31 zerstörten Häusern und 115 Vertriebenen in demselben Zeitraum im letzten Jahr.
Am 11. März fand ein Schusswechsel zwischen israelischen Streitkräften und Palästinensern statt, die Rohrbomben während der Razzia durch die israelischen Streitkräfte im Nur Shams-Flüchtlingslager in Tulkarm Stadt warfen. Israelische Streitkräfte verwüsteten Straßen im Lager mit Bulldozern, den Haupteingang des Lagers und die Hauptstraße, die das Lager mit Tulkarm und Nablus verbindet, was Schäden an Wasser, Elektrizität, Sanitär- und Internetinfrastruktur. Das führte dazu, dass schätzungsweise mehr als 84.600 Menschen im Nur Shams-Flüchtlingslager und Tulkarm Stadt beeinträchtigt sind. Drei Häuser und mindestens eine Existenzgrundlagenstruktur wurde ebenso zerstört. Seit dem 7. Oktober 2023 wurden etwa 866 Palästinenser, darunter 358 Kinder, aufgrund der Zerstörung ihrer Häuser bei den Operationen von israelischen Streitkräften in der Westbank vertrieben, die breite Mehrheit (93 Prozent) in den Flüchtlingslagern von Nur Shams, Tulkarm und Jenin.
Finanzierung
Der Blitzaufruf für die besetzten palästinensischen Gebiete (oPt), der 1,2 Milliarden US-Dollar benötigt, um die lebenswichtigen Bedürfnisse von 2,7 Millionen Menschen in den gesamten palästinensischen Gebieten (2,2 Millionen im Gazastreifen und 500.000 in der Westbank, darunter Ostjerusalem) zu decken, wurde bis Ende März 2024 verlängert. Bis zum 12. März zahlten die Mitgliederstaaten fast 973 Millionen US-Dollar für den aktualisierten Blitzaufruf (79 Prozent). Das schließt circa 616 Millionen von 629 Millionen US-Dollar (98 Prozent) ein, die von Oktober-Dezember 2023 gefordert wurden und 357 Millionen von 600 Millionen US-Dollar (59 Prozent), die für Januar – März 2024 gefordert wurden. Eine Analyse der Finanzierung finden Sie im Flash Appeal Financial Tracking Dashboard.
Im Februar 2024 hat der Humanitäre Fonds der oPt (oPt HF) insgesamt 122 laufende Projekts, für insgesamt 74,5 Millionen US-Dollar, um den dringenden Bedarf im Gazastreifen (83 Prozent) und der West Bank (17 Prozent) zu decken. Projekte fokussieren auf den Bereichen von Bildung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Schutz, Notunterkünften und NFI, WASH, Koordinations- und Unterstützungsdienste, Mehrzweck-Bargeldhilfe und Ernährung. Davon werden 77 Projekte von internationalen NROs (INGOs) umgesetzt, 29 Projekte von nationalen NROs (NNGOs) und 16 Projekte von UN-Agenturen. Von den 93 Projekten, die von INGOs oder der UN umgesetzt werden, werden 52 in Partnerschaft mit NNGOs umgesetzt. Der oPt HF hat auch kürzlich seine wichtige und zeitintensive Erste Reservebeteiligung von 2024, mit dem Titel "Emergency Fleet Augmentation for Enhanced Gaza Aid Delivery",die sich auf 3,5 Millionen US-Dollar beläuft, abgeschlossen. Die Beteiligung dient dazu, die Hilfstransport-Kapazität zu erhöhen, damit humanitäre Partner ihre Kapazität, lebenswichtige Hilfe und Dienstleistungen für Menschen im gesamten Gazastreifen liefern.
Für eine Zusammenfassung der Aktivitäten des oPt HF im Februar 2024 folgen Sie bitte diesem Link. Seit dem 7. Oktober hat der oPt HF insgesamt 88 Millionen US-Dollar als Beiträge von Mitgliedsstaaten und privaten Gebern erhalten. Private Spenden werden direkt durch den Humanitären Fonds gesammelt. (übersetzt von Inga Gelsdorf) Quelle
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Ein trauerndes palästinensisches Mädchen hält den Infusionstropf für einen Verwandten hoch, während sie nach einem israelischen Angriff auf ein UNRWA-Lagerhaus im südlichen Gazastreifen auf dem Boden eines Krankenhauses sitzen
Operation Al-Aqsa-Flut" Tag 160:
Israel tötet 7 Palästinenser, die auf Hilfe warten, und greift UN-Verteilungszentrum an
Die israelische Knesset genehmigte eine Haushaltserhöhung von 19,4 Milliarden Dollar, um den laufenden israelischen Völkermord zu finanzieren, während die Regierung Biden angedeutet hat, dass sie grünes Licht für den Angriff auf "hochwertige Hamas-Ziele in und unter Rafah" geben wird.
LEILA WARAH - 14. MÄRZ 2024 - Übersetzt mit DeepL
Todesopfer
31.341+ Tote* und mindestens
73.134 Verletzte im Gazastreifen.
423+ getötete Palästinenser im besetzten Westjordanland und in Ost-Jerusalem.**
Israel korrigiert seine Schätzung der Zahl der Toten vom 7. Oktober von 1.400 auf 1.147 nach unten.
590 getötete israelische Soldaten seit dem 7. Oktober und mindestens 3.221 Verletzte.***
*Das Gesundheitsministerium von Gaza bestätigte diese Zahl auf seinem Telegram-Kanal. Einige Menschenrechtsgruppen schätzen die Zahl der Todesopfer auf 40.000, wenn man die mutmaßlich Toten mit einbezieht.
** Die Zahl der Todesopfer im Westjordanland und in Jerusalem wird nicht regelmäßig aktualisiert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde vom 6. März ist dies die neueste Zahl. |
Wichtige Entwicklungen
Das israelische Parlament billigt den Haushalt 2024, der "die Fortsetzung des Krieges garantiert".
Bei einem israelischen Angriff auf ein UN-Hilfsgüterverteilungszentrum in Rafah wird mindestens ein UNRWA-Mitarbeiter getötet und über 20 weitere verletzt.
Laut AP News plant die israelische Armee, die Palästinenser in Rafah auf "humanitäre Inseln" im Zentrum des Gazastreifens zu verlegen.
Israelische Streitkräfte eröffnen erneut das Feuer auf Hilfesuchende in Gaza-Stadt und töten mindestens 7 Palästinenser, 86 werden verletzt, berichtet Wafa.
Menschenrechtsgruppen fordern, dass alle Landübergänge des Gazastreifens für Hilfsgüter geöffnet werden.
Israelisches Militär beschlagnahmt Leiche eines getöteten 13-Jährigen.
UN: Seit dem 7. Oktober haben israelische Streitkräfte mehr als 400 Menschen getötet, die in UN-Einrichtungen in Gaza Schutz gesucht haben.
UN: Israel hat mehr als 150 Einrichtungen der Organisation angegriffen, obwohl diese seit dem 7. Oktober 2023 unter dem Schutz des internationalen Rechts stehen.
Direktor von Amnesty International wirft der Weltgemeinschaft vor, so zu tun, als sei die Krise in Gaza humanitär und nicht von Israel verursacht.
Menschenrechtsgruppe fordert internationale Untersuchung des Angriffs auf das IRC und die MAP-Einrichtung in der Sicherheitszone.
Politico: US-Beamte sagen, dass die Biden-Regierung die Angriffe auf "hochrangige Hamas-Ziele in und unter Rafah" unterstützen wird.
Israelische Streitkräfte töten 7 Hilfesuchende und greifen UN-Verteilungszentrum an
Am vierten Tag des Ramadan wächst die Verzweiflung der Palästinenser im Gazastreifen angesichts der anhaltenden Lebensmittelknappheit und der Angriffe des israelischen Militärs auf Hilfssuchende und Verteilungsstellen.
Israelische Streitkräfte töteten 7 Palästinenser und verwundeten etwa 86 weitere, nachdem sie das Feuer auf eine Gruppe von Palästinensern eröffnet hatten, die am Kuwait-Kreisel in Gaza-Stadt auf die Ankunft von Hilfsgütern warteten, berichtete Wafa.
In den letzten Wochen haben die israelischen Streitkräfte wiederholt den Kreisverkehr angegriffen, an dem sich große Gruppen von Menschen versammeln, um auf Hilfslieferungen zu warten. Am Dienstag töteten die israelischen Streitkräfte 11 Menschen, die an dem Kreisverkehr auf Nahrungsmittelhilfe warteten.
Al Jazeera-Korrespondent Hani Mahmoud sagt, der Kuwait-Kreisverkehr sei als Todesfalle" bekannt und werde für Hilfesuchende immer gefährlicher.
"Wir hörten von einer hungernden und weitgehend traumatisierten Bevölkerung, die im Gazastreifen gestrandet ist, dass sie sich fragt, welchen Sinn es hat, diese Lastwagen in den Gazastreifen und seinen nördlichen Teil zu bringen, wenn sie beschossen werden", berichtete Mahmoud aus Gaza.
Nur wenige Stunden zuvor hatten israelische Streitkräfte einen Angriff auf das Verteilungszentrum des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) in Rafah verübt, bei dem ein Mitarbeiter getötet und zweiundzwanzig weitere verletzt wurden.
"Der heutige Angriff auf eines der wenigen verbliebenen UNRWA-Verteilungszentren im Gazastreifen erfolgt zu einer Zeit, in der die Lebensmittelvorräte zur Neige gehen, der Hunger weit verbreitet ist und sich in einigen Gebieten zu einer Hungersnot ausweitet", erklärte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini in einer Erklärung auf X.
"Jeden Tag teilen wir den Konfliktparteien die Koordinaten aller unserer Einrichtungen im Gazastreifen mit. Die israelische Armee hat die Koordinaten erhalten, auch die dieser Einrichtung gestern."
Die Ermordung eines UNRWA-Mitarbeiters in einem Verteilungszentrum sei "verheerend" für die lebenswichtigen humanitären Hilfslieferungen im Gazastreifen, sagte Martin Griffiths, der oberste Nothilfebeauftragte der Vereinten Nationen.
"Wie sollen wir die Hilfsmaßnahmen aufrechterhalten, wenn unsere Teams und Lieferungen ständig bedroht sind? Sie müssen geschützt werden", schrieb Martin Griffiths auf X.
"Dieser Krieg muss aufhören."
Kurz nach der Ankündigung des UNRWA behauptete Israel, bei seinem Luftangriff auf ein UN-Nahrungsmittelverteilungszentrum im südlichen Gazastreifen sei ein Hamas-Kommandeur getötet worden.
In einer Erklärung erklärte die Hamas, Abu Hasna sei Mitglied ihrer Zivilpolizei und nicht ihres militärischen Flügels gewesen, und verurteilte seine Ermordung als "feiges Attentat", mit dem die Verteilung von Hilfsgütern gestört werden sollte, berichtete Al Jazeera.
Seit dem 7. Oktober haben die israelischen Streitkräfte mehr als 400 Menschen getötet, die in UN-Einrichtungen im Gazastreifen Schutz gesucht hatten. Das Militär hat außerdem über 150 Einrichtungen der Organisation angegriffen, obwohl diese nach internationalem Recht geschützt sind.
"Die Vereinten Nationen, ihr Personal, ihre Einrichtungen und Vermögenswerte müssen jederzeit geschützt werden. Ich fordere erneut eine unabhängige Untersuchung dieser Verstöße und die Notwendigkeit der Rechenschaftspflicht", so Lazzarini weiter.
Menschenrechtsgruppe fordert Untersuchung des Angriffs auf die Sicherheitszone
Am 18. Januar griff das israelische Militär ein Wohnhaus an, in dem unser medizinisches Notfallteam (Emergency Medical Team, EMT) und Mitglieder des lokalen MAP-Teams sowie deren Familienangehörige untergebracht waren.
Die Menschenrechtsorganisationen haben inzwischen neue Einzelheiten zu dem Angriff bekannt gegeben, der in al-Mawasi, einer angeblichen "sicheren Zone" in Gaza, stattgefunden hat.
Bei dem Angriff im Januar wurden mehrere Teammitglieder verwundet, obwohl die Koordinaten an das israelische Militär weitergegeben wurden, das sechs verschiedene Erklärungen anbot, die "keine Klarheit" über die Gründe für den Angriff brachten, heißt es in einer Erklärung.
"Die Vielfalt der Antworten verdeutlicht den anhaltenden Mangel an Transparenz in Bezug auf den Vorfall. Es ist klar, dass das israelische Militär und die Regierung entweder nicht in der Lage oder nicht willens sind, diesen ernsten Vorfall ordnungsgemäß zu untersuchen", so die Gruppen.
Die Erklärung forderte Israels Verbündete, einschließlich der USA und Großbritanniens, dazu auf, "eine vollständige, unabhängige und zeitlich begrenzte Untersuchung des Vorfalls vom 18. Januar - und aller gemeldeten Angriffe auf Einrichtungen und Personal der Entschärfung - einzuleiten".
"Als derzeitige Waffen- und Munitionslieferanten Israels haben Regierungen wie Großbritannien und die USA eine besondere Verantwortung, Israel für diesen und andere Angriffe auf Entwicklungshelfer und Zivilisten zur Rechenschaft zu ziehen."
Menschenrechtsgruppen werfen Regierungen vor, sich hinter Hilfslieferungen aus der Luft nach Gaza zu verstecken
Unterdessen hat Israel die Einreise humanitärer Hilfe in die belagerte Enklave weiterhin stark eingeschränkt. Anstatt Hilfslieferungen auf dem Landweg zuzulassen, sucht die Regierung weiterhin nach alternativen, weniger effektiven Methoden wie dem See- und Luftweg.
Fünfundzwanzig Menschenrechts- und humanitäre Organisationen, die vor Ort in Gaza tätig sind, haben eine gemeinsame Erklärung herausgegeben, in der es heißt, dass die einzige Möglichkeit, den beispiellosen Bedarf an humanitärer Hilfe in der Enklave zu decken, darin besteht, einen ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe über alle Landübergänge zu gewährleisten.
"Die Staaten können sich nicht hinter Luftabwürfen und Bemühungen um die Öffnung eines Seekorridors verstecken, um den Eindruck zu erwecken, dass sie genug tun, um die Bedürfnisse in Gaza zu decken. Ihre Hauptverantwortung besteht darin, Gräueltaten zu verhindern und wirksamen politischen Druck auszuüben, um die unerbittlichen Bombardierungen und die Beschränkungen, die die sichere Lieferung humanitärer Hilfe verhindern, zu beenden", so die Gruppe.
Die Gruppe, der Amnesty International, Oxfam, Ärzte ohne Grenzen (MSF) und Medizinische Hilfe für Palästinenser (MAP) angehören, erklärte, dass ein Konvoi von fünf Lastwagen etwa 100 Tonnen lebensrettende Hilfe transportieren kann. Im Gegensatz dazu lieferten die jüngsten Luftabwürfe jeweils nur wenige Tonnen an Hilfsgütern.
"Nachdem sie fünf Monate lang ununterbrochene Bombardierungen und menschenunwürdige Bedingungen ertragen mussten, haben die Kinder, Frauen und Männer in Gaza ein Recht auf mehr als magere Almosen, die vom Himmel fallen", heißt es in der Erklärung.
"Um ihr Leben zu retten, müssen die humanitären Lastwagen mit Lebensmitteln und Medikamenten, deren Einfahrt in den Gazastreifen derzeit verweigert wird, sofort zugelassen werden."
Auch die Regierung des Gazastreifens ist der Ansicht, dass die Entsendung eines Hilfsschiffs aus Zypern in das belagerte Gebiet eine unzureichende Antwort auf die Bedürfnisse der 2,4 Millionen Einwohner darstellt.
"Die Ladung des Schiffes ist nicht größer als ein oder zwei Lastwagen, und es wird Tage dauern, bis es ankommt", sagte Salama Marouf, Sprecher der Hamas im Pressebüro der Regierung, in einer von France 24 zitierten Erklärung.
Marouf fügte hinzu, dass einige logistische Fragen zu der Operation noch unbeantwortet seien und äußerte Bedenken hinsichtlich israelischer Inspektionen.
"Es ist noch nicht bekannt, wo das Schiff anlegen und wie es die Küste des Gazastreifens erreichen wird", fuhr er fort, "außerdem wird es von der Besatzungsarmee inspiziert werden."
Agnes Callamard, Leiterin von Amnesty International, sagt, dass die Bemühungen, Hilfsgüter durch den Bau eines Seehafens oder durch Luftabwürfe in den kriegsgebeutelten Gazastreifen zu bringen, das Versagen der führenden Politiker der Welt symbolisieren, Druck auf Israel auszuüben, seine Landübergänge vollständig zu öffnen.
"Wir haben nicht den Knüppel in der Hand, der es ermöglicht, dass diese Verstöße aufhören", sagte sie laut The New Arab in Madrid.
Der Rückgriff auf "Luftabwürfe und den Bau eines Hafens ist ein Zeichen der Ohnmacht und Schwäche der internationalen Gemeinschaft", sagte Callamard.
Janti Soeripto, Präsident der Wohltätigkeitsorganisation Save the Children U.S., sagte gegenüber Al Jazeera, es sei "sehr unvorhersehbar", welche Hilfsgütertransporte es nach Gaza schaffen und welche abgewiesen werden.
"Ich habe gesehen, wie eine Holzspielzeugkiste mit Spielen für Kinder zurückgewiesen wurde, weil die Kiste aus Holz war und in Kartons verpackt werden musste", sagte Soeripto, der im Januar am Grenzübergang Rafah war.
"Hygienesets mit Seife, Decken und Damenbinden für Frauen wurden zurückgewiesen, weil sich darin ein Nagelknipser befand. Die Liste geht weiter."
Außerdem sagte Soeripto, dass selbst wenn es Lastwagen in den Gazastreifen schaffen, die Verteilung im Inneren angesichts der anhaltenden Kämpfe in der Küstenenklave "problematisch" sei.
"Es liegen so viele Trümmer und Zerstörungen herum, dass es physisch sogar schwierig ist, die letzte Meile zu überwinden, um unsere Hilfsgüter auszuliefern, wenn sie es schaffen", fügte sie hinzu.
"Während die internationale Gemeinschaft damit beschäftigt ist, so zu tun, als sei Gaza eine humanitäre Krise, verstößt Israel weiterhin ungestraft gegen das Völkerrecht", fügte Callamard von Amnesty in einem Beitrag auf X hinzu.
"Humanitäre Hilfe aus der Luft und ein Hilfshafen für Gaza werden diese Verstöße nicht beheben. Und sie werden auch nicht gegen den herbeigeführten Hunger helfen", fuhr sie fort.
Israel bewilligt Budget zur Fortsetzung des Krieges
Mehr als fünf Monate nach Beginn von Israels völkermörderischem Krieg gegen den Gazastreifen hat die Regierung nicht die Absicht, ihn in absehbarer Zeit zu beenden. Stattdessen plant Israel, mehr Geld in die Fortsetzung seiner Angriffe zu stecken.
Das israelische Parlament hat einen geänderten Staatshaushalt für 2024 gebilligt, der zusätzliche Ausgaben in Höhe von zehn Milliarden für die Verteidigung und "Entschädigungen für Haushalte und Unternehmen, die durch den Angriff der Hamas am 7. Oktober geschädigt wurden" vorsieht.
Die Likud-Partei von Premierminister Benjamin Netanjahu begrüßte die Abstimmung und stellte fest, dass es ihr gelungen sei, "einen Haushalt zu verabschieden, der die Fortsetzung des Krieges bis zum vollständigen Sieg garantiert und den Bürgern Israels und der Wirtschaft des Staates zugute kommt", berichteten israelische Medien.
Laut einer Erklärung der israelischen Legislative, der Knesset, erhöht der geänderte Haushalt das Ausgabenlimit um 70,4 Milliarden Schekel (19,4 Mrd. $) oder mehr als 14 Prozent.
Von diesem Betrag könnten 55 Milliarden Schekel (15,1 Milliarden Dollar) dem Militär zugewiesen werden, und 15,5 Milliarden (4,1 Milliarden Dollar) könnten "zur Finanzierung ziviler Bedürfnisse" verwendet werden, heißt es in der Erklärung.
Unterdessen blockierten am Donnerstagmorgen mindestens 40 Angehörige von israelischen Gefangenen, die immer noch in Gaza festgehalten werden, die Ayalon-Autobahn in Tel Aviv und forderten ein Ende des Krieges.
Die Demonstranten riefen in Sprechchören "Deal now", womit sie sich auf einen Gefangenenaustausch mit der Hamas bezogen, den Israel strikt ablehnt, und "we want them alive, not in coffins", während sie Fotos von 19 Frauen hochhielten, die noch immer in Gaza festgehalten werden.
Invasion von Rafah
Während die USA Israel öffentlich aufgefordert haben, eine groß angelegte Invasion von Rafah zu vermeiden, hat die Biden-Administration Berichten zufolge ihren israelischen Amtskollegen unter vier Augen mitgeteilt, welche Art von Operation sie unterstützen würde.
Einem von Politico veröffentlichten Bericht zufolge haben US-Beamte erklärt, dass die Regierung von Präsident Biden die Angriffe auf "hochrangige Hamas-Ziele in und unterhalb von Rafah" unterstützen werde.
"In privaten Gesprächen haben hochrangige Regierungsbeamte Israel signalisiert, dass sie einen Plan unterstützen könnten, der eher mit Anti-Terror-Operationen als mit einem totalen Krieg vergleichbar ist, so vier US-Beamte", heißt es in dem Bericht.
"Das, so argumentieren die Regierungsbeamten, würde die Zahl der zivilen Opfer minimieren, die Reihen der Hamas dezimieren und Szenen vermeiden, die dazu geführt haben, dass die öffentliche Meinung über Israels Kampagne und Bidens Umgang mit dem Krieg sauer geworden ist.
Netanjahu hat jedoch versprochen, dass Israel "die Arbeit in Rafah zu Ende bringen und gleichzeitig der Zivilbevölkerung die Möglichkeit geben wird, sich aus der Gefahrenzone zu begeben".
Nach Angaben des israelischen Armeesprechers Daniel Hagari ist geplant, einen Großteil der mehr als eine Million vertriebenen Palästinenser in Rafah vor der geplanten Offensive auf die Stadt auf "humanitäre Inseln" im Zentrum des Gazastreifens zu bringen.
"Wir müssen sicherstellen, dass 1,4 Millionen Menschen oder zumindest ein erheblicher Teil der 1,4 Millionen umziehen. Und wohin? Auf humanitäre Inseln, die wir zusammen mit der internationalen Gemeinschaft schaffen werden", sagte Hagari bei einem Briefing vor Reportern, wie A.P. News zitiert.
Hagari sagte auch, dass die "Inseln" den evakuierten Palästinensern vorübergehende Unterkünfte, Lebensmittel, Wasser und andere lebensnotwendige Güter zur Verfügung stellen würden.
Er fügte hinzu, dass Israel den Zeitpunkt der Operation mit dem benachbarten Ägypten abstimmen wolle, das keinen Zustrom vertriebener Palästinenser über seine Grenze wünscht, ohne den Zeitpunkt zu nennen.
Israel hält die Leiche eines 13-jährigen Jungen zurück
Das israelische Militär hat die Leiche des getöteten 13-jährigen Rami al-Halhuli beschlagnahmt, dem am Dienstagabend im besetzten Ost-Jerusalem in die Brust geschossen wurde. Die israelischen Streitkräfte töteten den Jungen, als er während des Ramadan Feuerwerkskörper in die Luft schoss.
Der Vater des Jungen gab gegenüber palästinensischen Medien eine Erklärung ab, in der es heißt, die Israelis hätten versprochen, den Leichnam am Freitag um Mitternacht zurückzugeben, allerdings unter einer erheblichen Bedingung, berichtet Al Jazeera.
Erstens dürfen nur vier Familienmitglieder den Leichnam des Jungen abholen. Dann muss er innerhalb des Flüchtlingslagers Shu'fat begraben werden, das in Bezug auf die israelische Trennmauer auf der gegenüberliegenden Seite der Begräbnisstätte seiner Familie liegt.
Israel fügte hinzu, dass nur 15 Familienmitglieder und Freunde an der Beerdigung teilnehmen dürfen. Normalerweise nehmen Hunderte, vielleicht Tausende von Menschen an der Beerdigung von Märtyrern teil, insbesondere wenn ein so junges Kind getötet wird.
Die Zurückhaltung der sterblichen Überreste getöteter Palästinenser ist eine gängige Zwangstaktik und kollektive Bestrafungspolitik des israelischen Militärs.
Palästinensische Menschenrechtsgruppen berichten, dass die Israelis derzeit etwa 245 Leichen toter Palästinenser zurückhalten, wie Al Jazeera berichtet, das feststellte, dass über 65 der Leichen nach dem 7. Oktober getötet wurden. Quelle
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