Annette Groth - Meine Kollegin Sevim Dagdelen besucht mehrere Flüchtlingslager im Libanon, in denen neben Flüchtlingen aus Palästina inzwischen sehr viele Menschen leben, die aus Syrien geflüchtet sind. Sie leben dort unter unerträglichen Bedingungen. Sevim Dagdelen berichtet aus dem Lager Burj el-Barajneh in Beirut:

»Seit 1948 gibt es dieses große palästinensische Flüchtlingslager hier in Beirut im Libanon. Einst wurde es gemacht für drei bis vier Tausend Menschen, im Moment leben bis zu 40.000 Menschen hier, weil die Weltgemeinschaft seit Jahrzehnten das Problem Palästina vergessen hat.

Deshalb setzen wir uns auch dafür ein, dass es einen unabhängigen Staat Palästina geben kann, für die Anerkennung in der UNO von Palästina und werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, auch dass die Lebensbedingungen der Flüchtlinge, auch der Palästinensischen Flüchtlinge, nicht vergessen werden und dass die, die hier in Beirut im Libanon leben oder auch woanders in der Region, dass sie bessere Lebensbedingungen haben, Zugang zu Bildung, Zugang zum Arbeitsmarkt und sich natürlich auch integrieren können.

Solange sie nämlich hier sind, seit 1948, dürfen sie nicht arbeiten, dürfen sie nicht in Krankenhäusern oder Schulen sein. Ich finde, das ist unerträglich, und diese unerträgliche Situation muss auch von Deutschland behoben werden.«