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Israel schließt Drohnenübung mit US-amerikanischen und europäischen Streitkräften in der Nähe von Tel Aviv ab

Die gemeinsame Übung findet zwei Monate nach dem tödlichen Konflikt mit den Palästinensern statt, der sich stark auf Drohnenüberwachung und -angriffe stützte

Bei den Kämpfen im Mai starben 260 Palästinenser, darunter 66 Kinder, während in Israel 13 Menschen, darunter ein Soldat, getötet wurden

 23. Juli 2021 - Übersetzt mit DeepL

Israel schloss am Donnerstag seine erste gemeinsame internationale Militärübung für Drohnenbetreiber ab, die zwei Monate nach seiner Offensive gegen den belagerten Gazastreifen stattfand, die sich stark auf Drohnenüberwachung und -angriffe stützte.

Bei den Kämpfen im Mai starben 260 Palästinenser, darunter 66 Kinder, während in Israel 13 Menschen, darunter ein Soldat, getötet wurden.

An der 10-tägigen Übung auf dem Luftwaffenstützpunkt Palmachim, in der Nähe eines Strandes südlich von Tel Aviv, nahmen Drohnenbetreiber aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Italien, Deutschland und Frankreich teil. Das Ziel der Übung war es, "die israelische Armee als führend im Bereich der ferngesteuerten Flugzeuge (RPA) zu positionieren", sagte Brigadegeneral Amir Lazar, Leiter der Luftwaffenabteilung der Luftwaffe.

Bei der gemeinsamen Übung führten Piloten aus den Gastländern Übungen unter Aufsicht der israelischen Armee durch.  Lazar sagte, dass 80 Prozent der operativen Flugstunden der israelischen Armee derzeit von RPAs durchgeführt würden.

Mehrere Drohnen - Die Übung wurde vor dem Konflikt zwischen Israel und bewaffneten palästinensischen Gruppen im Mai geplant. Ein Beamter der israelischen Armee sagte, die Drohnen hätten während des 11-tägigen Konflikts 6.000 Einsatzstunden geleistet. "Das ist mehr als jemals zuvor", sagte ein Beamter gegenüber AFP unter der Bedingung der Anonymität und fügte hinzu, dass in einigen Fällen mehrere Drohnen gleichzeitig auf das gleiche Ziel eingesetzt wurden.

Die Daten zeigten, dass Israel während des Konflikts vom 10. Mai bis zum 21. Mai rund um die Uhr Drohnen über dem Gazastreifen im Einsatz hatte, die sowohl Überwachungen als auch Angriffe in Verbindung mit Kampfhubschraubern und Kampfjets durchführten
.  Quelle

 Abed Schokry  - Gaza am 23. Juli 2021

Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Freundinnen und Liebe Freunde,  Über zwei Monate ist es her, seit ich Ihnen und Euch meine letzte Rundmail gesendet habe. Ich wollte bereits vor einem Monat, eine neue Rundmail senden ABER ich konnte es nicht, mehr dazu unten. Und die Dynamik des Nahen Ostens führt dazu, dass immer bei uns einiges los ist und so werde ich heute auf die folgenden Punkte mal kurz gehen:

 • Neue israelische Regierung und Netanjahu ist weg
 • Bandscheiben-Vorfälle bei mir, MRT
 • Seit Juni 2007 Leben wieder in Gaza
• Wareneinfuhr und Abriegelung des Gazastreifens
• Anzahl der Bevölkerung in Gaza
• Wahlen in Pa/. Gebieten
• Lage in der Westbank
• Abiturprüfungen
• Wirtschaftliche Krise und Armut und Spende aus Katar
• Aktuelle Lage (Wasser- und Stromversorgung)
• Opferfest (Eid Aladha-Fest)!
• Neue israelische Regierung und Netanjahu ist weg

Es nun vollendet und eine neue israelische Regierung ohne Netanjahu ist da und - eine Arabische Partei ist Mitglied in der Regierung. Wenn ich richtig alles im Kopf habe, dann ist es das erst Mal, dass eine konservative (islamisch geprägte) palästinensische Partei Mitglied einer israelischen Regierung ist. Und was für eine Regierung ... (linke, rechte, Siedler- Partei und auch die politische Mitte-Partei vom israelischen Außenminister ist dabei. Wie lange eine solche Regierung halten wird, das ist meiner Meinung nach - Nicht allzu lange!!! Und für uns Palästinenser und Palästinenserinnen, da wird sich wohl auch kaum etwas ändern. Wenn man die Lage in Ostjerusalem bzw. die Entwicklungen in der Westbank verfolgt, so kommt man zum Schluss, es ändert sich NICHTS für uns ... Ob Netanyahu oder Bennett oder Gantz oder

 Lapid ... Alle sind gleich ... Und fast alle wollen keinen Frieden mit uns abschließen. Ein Frieden, der auf Freiheit und Leben in Würde für uns basiert ist.

• Bandscheiben-Vorfälle bei mir, MRT - Seit Ende Mai hatte ich sehr starke Schmerzen im linken Schulterund Hals-Wirbel-Bereich. So bin ich zum Neurologen gegangen (private Arztpraxis mit Bezahlen einer Visite!). Er hatte Verdacht auf Bandscheiben-Vorfall in der Hals-Wirbel-Säule. So hatte er mir eine MRT Untersuchung verordnet. Diese kann man sehr schnell in Gaza bei privaten bzw. NGO - Krankenhäusern machen lassen. Das kann man auch im öffentlichen Krankenhaus machen lassen, aber es dauert dann einige Wochen bzw. Monate, bis man drankommt. Ich habe die Aufnahme schnell machen lassen und mit der bin ich wieder zum Arzt gegangen. Dabei wurden DREI Bandscheiben-Vorfälle in der Hals-Wirbel-Säule festgestellt. Er hat mir daraufhin viele Medikamente verschrieben. Diese gibt es natürlich in keiner öffentlichen Apotheke zu bekommen. Also musste ich sie alle privat kaufen. Als Universitätsprofessor ist mein Einkommen eigentlich sehr gut im Vergleich zu dem in Gaza. Aber seit dem Jahr 2012 bekomme ich zwischen 30 - 50 % meines monatlichen Gehaltes ausbezahlt. Zum Glück konnte ich mir das dennoch leisten und die vielen Medikamente kaufen. Ich bekam sogar für drei Wochen Spritzen, da die Schmerzen sehr unerträglich waren und die Schmerzmitteltabletten kaum geholfen haben. Ich muss an dieser Stelle einigen Ärztinnen und Ärzten in D danken, denn Sie haben mir bestimmte Medikamente genannt, welche ich auch in Gaza kaufen konnte. Ich habe das Gefühl bekommen, dass die Pharma-lndustrie den Patienten Placebo Medikamente zur Verfügung stellt, die keine effektive Wirkstoffe beinhalten. Den Eindruck habe ich, weil ich teilweise SIEBEN Schmerzmitteltabletten geschluckt habe und immer noch Schmerzen hatte. Nun ja, dann begann ich auch mit der Physiotherapie. Dafür gehe ich in eine öffentliche Tagesklinik, denn ich bin immerhin krankenversichert und so gehe ich drei Mal wöchentlich hin. Die Schmerzen haben nachgelassen. Die Gründe für meine Vorfälle liegen zum einen beim E-Learning und dem langen Falsch-Sitzen am Laptop bzw. Handy. Daher habe ich die Zeiten sehr reduziert, in denen ich zuhause am Laptop arbeite.

• Seit Juni 2007 Leben wieder in Gaza - Inzwischen leben wir ganze 14 Jahre in dem Gazastreifen. Leider ist es aber kein normales Leben. Ein Leben unter Belagerung, Abriegelung, Einsperrung, eben ein Leben im größten Freiluftgefängnis der Welt. Und das unter den Augen der Weltöffentlichkeit. Und auch unter den Augen der Hüter der Menschenrechte. Ein Student machte mal darüber einen Witz, als eine Aktion für die Rettung von wilden Tieren, die nach Gaza damals durch die Tunnel geschmuggelt wurden, er wünschte er wäre ein wildes Tier, denn dann hätte er Gaza verlassen können.

• Wareneinfuhr und Abriegelung des Gazastreifens - Die eigeführten Waren seit dem Ende der letzten militärischen Auseinandersetzung zwischen dem Staat Israel und den Widerstandsgruppen in dem Gazastreifen, sind sehr reduziert worden. Fast zwei monatelang haben über Israel nur Grundnahrungsmitteln und Medikamente Gaza erreicht. Alles andere dürfte nach Gaza nicht geliefert werden. Über Ägypten haben Händler dann Obst usw. nach Gaza über die Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen importiert. Inzwischen dürften wieder Obst und Gemüse, Kleider, Schuhe und Rohmaterialien zur Herstellung von Schränken (Holz) und andere Materialien über Israel nach Gaza reingebracht werden. Die Ausfuhr von Produkten aus Gaza war ebenfalls gestoppt. Inzwischen ist sie wieder erlaubt. Baumaterialien und viele Materialien, welche für mehrere Zwecke verwendet werden könnten, dürfen weder über Ägypten noch über Israel nach Gaza geliefert werden.

Und so geht es mit uns weiter. Und wir leben weiterhin in Abhängigkeit von Israel bzw. Ägypten.

 • Anzahl der Bevölkerung in Gaza - Nach den aktuellsten statistischen Angaben leben im Gazastreifen über 2,150,000 Millionen Menschen. Lediglich 3% sind älter als 65 Jahre. 41 % der Bevölkerung in Gaza liegen in der Altersgruppe 0 - 14 Jahre, d. h. 56% der Bevölkerung sind zwischen 15 - 64 Jahre alt.

 • Wahlen in Pa/. Gebieten - Während in Israel vier Mal innerhalb von wenigen Jahren gewählt wurde, haben in den Palästinensischen Gebieten seit dem Jahr 2006 keine Parlamentswahlen stattgefunden. Und diese waren ja für den Monat Mai in diesem Jahr geplant, wurden aber vom Präsidenten gestoppt. Es gibt viele Meinungen, warum unser Präsident das getan hat. Er selbst begründete das damit, dass die Israelis die Wahlen in Ostjerusalem abgelehnt haben. Andere meinen, dass Hamas auch diese Wahlen auch gewonnen hätte und das obwohl alle Studien zum Thema Wahlen das nicht unbedingt bestätigt haben.

 Lage in der Westbank - Zur Lage in der Westbank, kann ich nicht wirklich viel sagen bzw. schreiben, denn ich war nie im Leben dort. Und das was ich weiß, das steht alles im Internet und Medienmacher sind da am Werk. Sie können alles wunderbar erscheinen lassen und aber auch das Gegenteil können sie ebenso zustande bringen. Daher halte ich mich einfach zurück.

• Abiturprüfungen - Zwischen dem 24. Juni und dem 12. Juli haben alle palästinensischen Abiturienten und Abiturientinnen ihre Abitur Prüfungen schriftlich ablegen müssen. Diese Prüfungen sind zentral. D.h. diese Prüfungen finden zeitgleich in Gaza, der Westbank, Ostjerusalem und in Pal. Schulen im Ausland statt. Und es gibt verschiedene Zweige bzw. Fachrichtungen. Und je nach Abiturnote und Fachrichtung kann dann der Student, die Studentin das entsprechende Fach schreiben. Es ist aber für Abiturienten und Abiturientinnen in Gaza nicht einfach gewesen, und das nicht nur wegen CORONA , denn der letzte „KRIEG" hat sie auch sehr verstört und super genervt. Anfang August werden die Ergebnisse bekannt gegeben.

• Wirtschaftliche Krise und Armut und Spende aus Katar - Nach den statistischen Angaben liegt die Anzahl der arbeitsuchenden Personen in dem Gazastreifen bei 47%. Die tatsächliche Zahl ist leider viel höher und ich vermute, dass sie in Gaza bei über 80% liegt. Was eine Katastrophe für die Bevölkerung in Gaza ist. Das hat auch sehr negative Auswirkungen, denn dadurch steigt die Armut sehr stark und die arbeitswilligen jungen Menschen wollen sehr gerne arbeiten, ABER es gibt eben keine Arbeit. Auch die Spende aus Katar ist nun seit zwei Monaten nicht verteilt wurde, weil sie mit Katar, Israel und die PA koordiniert wird. Und umso mehr ist Unterstützung nötig.

Herzlichen Dank allen einzelnen Menschen, Ländern, Regierungen, die uns helfen und beistehen.

• Aktuelle Lage (Wasser- und Stromversorgung)  - Hierzu passt dieser Beitrag von Deutschlandfunk sehr gut. Dem brauche ich nichts hinzuzufügen. https://derefgmx.net/mail/client/a6q83if2gZY/dereferrer/?redirectUrl=https%3A %2 F%2 F ondemand-mp3. d rad io.de%2Ffile%2Fdrad io%2 F2021 %2F07%2F23%2Fgefu ehlte sieger ohne perspektive gaza und seine traumata dlf 20 210723 0750 39017446.mp3

• Opferfest (Eid Aladha)! - Wir hatten diese Woche das Opferfest (Eid Aladha) gefeiert. Dabei besucht man sich gegenseitig und bei uns wird Geld an Verwandte ersten Grades verschenkt.

 In der Hoffnung, Ihnen bald gute Meldungen senden zu können verbleibe ich für heute mit herzlichen Grüßen  Abed Schokry

 

Erklärung von LSSA 2320 in Solidarität mit dem palästinensischen Volk

Übersetzt mit DeepL

Wir, die Legal Services Staff Association (LSSA) 2320,[1] eine "Wand-zu-Wand"-Gewerkschaft, die über 600 amerikanische juristische Angestellte, Anwälte und andere nicht leitende Angestellte in New York City vertritt, stehen in Solidarität mit dem palästinensischen Volk in seinem Kampf für Freiheit, Gleichheit und Würde. Wir verurteilen auf das Schärfste die gewaltsame ethnische Säuberung, die illegale militärische Besetzung und die Apartheidherrschaft der israelischen Regierung.

In nur 11 Tagen bombardierte Israel den Gazastreifen und tötete mindestens 260 Palästinenser, darunter 66 Kinder; mindestens 70.000 Menschen wurden obdachlos oder intern vertrieben. In Ost-Jerusalem bedrohen israelische Streitkräfte und bewaffnete Siedler Palästinenser mit der Vertreibung aus ihren Häusern. In israelischen Städten griffen bewaffnete Lynchmobs palästinensische Bürger Israels in ihren Häusern und auf den Straßen an. Trotz eines formellen Waffenstillstands setzt Israel seine 14-jährige Blockade des Gazastreifens auf dem Land-, See- und Luftweg fort. Israelische Streitkräfte feuern weiterhin Kugeln und Tränengas auf Gläubige in der Al-Aqsa, einer der heiligsten Stätten für Muslime. Israelische Sicherheitskräfte nehmen Hunderte von palästinensischen Bürgern Israels in Massenverhaftungen fest, um sie zum Schweigen einzuschüchtern. Dies sind nur einige der jüngsten Beispiele in 73 Jahren palästinensischer Enteignung, und sie geschehen mit bedingungsloser Unterstützung der USA.

Dies ist kein "Konflikt" zwischen zwei gleichberechtigten Seiten. Israel ist eine stark militarisierte Atommacht, die jedes Jahr 3,8 Milliarden Dollar an US-Militärhilfe erhält. Die USA schirmen Israel auch vor der Rechenschaftspflicht bei den Vereinten Nationen ab. Wir sind empört, dass unsere Regierung Israels Menschenrechtsverletzungen ermöglicht.


Die Unterstützung von LSSA 2320 für die Befreiung der Palästinenser ist mit unseren Werten vereinbar. Wir setzen uns für den Aufbau einer gerechten Welt ein und lehnen alle Formen von Rassismus ab. Unsere Mitglieder dienen armen und arbeitenden Menschen in einer der ungleichsten Städte der Welt. Dennoch entscheidet sich unsere Regierung dafür, in Krieg zu investieren und sich von den Gemeinden, denen wir dienen, zu trennen. Die Sparsamkeit und Armut, mit der unsere Klienten konfrontiert sind, wird durch die US-Unterstützung für Israels Unterdrückung der Palästinenser vergrößert, anstatt öffentliche Dienste zu finanzieren, die wir dringend benötigen.

Wenn wir unsere Klienten vor dem Wohnungsgericht verteidigen, werden wir an die Familien in Sheikh Jarrah und Silwan erinnert, die sich ebenfalls gegen die gewaltsame Vertreibung aus ihren Häusern wehren. Wir werden auch an den Rest des besetzten Ost-Jerusalem und des Westjordanlandes erinnert, wo die IDF und bewaffnete Siedlermilizen palästinensisches Land mit Gewalt stehlen und ihre Häuser abreißen. Wenn unsere Nachbarn gewaltsam aus ihren Häusern vertrieben werden, erinnern wir uns an die Generationen von Palästinensern, die seit der als Nakba bekannten ethnischen Säuberung von 1948 jeden Tag enteignet und zu Flüchtlingen gemacht wurden. Wenn wir uns für die Lebensmittelhilfe unserer Klienten einsetzen, erinnern wir uns daran, dass Israel den Gazastreifen aushungert. Wenn die NYPD und ICE, Behörden, die aktiv mit der IDF trainieren und von ihr lernen, unsere Klienten brutal behandeln, sehen wir die Verbindung zu palästinensischen Kindern in israelischen Gefängnissen ohne Recht auf einen Prozess. Wenn wir für Arbeiter im Niedriglohnbereich kämpfen, denken wir an die geschätzte Arbeitslosenquote von 50% in Gaza und an den segregierten israelischen Arbeitsmarkt, der palästinensische Arbeiter ausbeutet. Wenn Vermieter unseren Klienten mitten im Winter die Heizung und das heiße Wasser abstellen, denken wir daran, dass 97% der Wasserversorgung in Gaza verseucht ist. Wenn unsere Klienten am stärksten von der Pandemie betroffen sind, denken wir an Israels gnadenlose Bombardierung von Häusern, Schulen und medizinischen Einrichtungen, einschließlich des einzigen COVID-Testlabors in Gaza.

Wir würdigen die enormen Risiken, die Palästinenser eingehen, um ihr Leben und ihr Land gegen den Kolonialismus der Siedler zu verteidigen. Sie erteilen der Welt eine Lektion in Tapferkeit durch Massendemonstrationen, Generalstreiks und das Teilen ihrer Geschichten, trotz gewalttätiger Drohungen und Zensur. Als besorgte Arbeiter und Gewerkschaftsmitglieder finden wir, dass es unsere Pflicht ist, mit ihnen solidarisch zu sein.

Zu diesem Zweck fordert LSSA 2320 ein Ende der gesamten US-Militärhilfe für Israel. Ein Waffenstillstand ist nicht genug; unsere Regierung muss ihre Unterstützung für Israels Gräueltaten beenden. Wir unterstützen die Bemühungen des Kongresses, Israel zur Rechenschaft zu ziehen, einschließlich des Gesetzes zur Verteidigung der Menschenrechte palästinensischer Kinder und Familien, die unter israelischer militärischer Besatzung leben (H.R. 2590), das darauf abzielt, die US-Hilfe für Israel zu verhindern, die dazu verwendet wird, palästinensische Kinder zu inhaftieren, palästinensisches Land zu beschlagnahmen oder zu zerstören und palästinensische Zivilisten gewaltsam zu verschleppen.

Unsere Mitglieder arbeiten jeden Tag, um die Rechte von historisch marginalisierten und unterdrückten Gemeinschaften zu schützen und zu fördern. Wir tun diese Arbeit, weil wir uns zutiefst dem Kampf für Rassengerechtigkeit, wirtschaftliche Gerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit verpflichtet fühlen. Es ist diese Verpflichtung, die uns antreibt, unsere Stimme zu erheben und uns mit dem palästinensischen Volk zu solidarisieren. Wir rufen unsere Arbeitgeber, die UAW- und NOLSW-Führer, unsere kommunalen Partner und Verbündeten, unsere Geschwister in der Arbeiterbewegung und alle, die unsere Ideale teilen, dazu auf, sich mit uns an der Seite des palästinensischen Volkes zu stellen.

[1] Die LSSA wurde 1973 gegründet und ist eine Einheit der National Organization of Legal Services Workers (NOLSW), UAW Local 2320, Region 9A.  Quelle

 

Nach dem Pegasus-Skandal hüllt sich die  israelische Regierung in Schweigen

Der jüdische Staat hat ein interministerielles Komitee eingerichtet, das sich mit den möglichen diplomatischen Auswirkungen befassen soll.

 Clothilde Mraffko (Jerusalem) - 22-07-2021

 Am Mittwoch, den 21. Juli hatte der israelische Regierungschef Naftali Bennett auf einer Konferenz über Cybersicherheit in Tel Aviv kein einziges Wort für den Pegasus-Skandal übrig. Seit Anfang der Woche halten sich die politischen Führer des Landes diesbezüglich sehr zurück; die israelische Presse, mit Ausnahme der Tageszeitung Ha‘aretz, die zu dem Konsortium gehört, das hinter den Enthüllungen steht, hat sich schnell anderen Themen zugewandt.

Dabei agiert die NSO Group, obwohl eine Privatfirma, nicht ohne Kontrolle der israelischen Regierung: Für den Export ihrer Software benötigt sie, wie für alle Waffenexporte, das grüne Licht vom Verteidigungsministerium. Dieses ließ am Dienstag durch  seinen Minister Benny Gantz mitteilen, dass es die Vorwürfe gegen die Gruppe mit Sitz in Herzliya "untersuche." „Der Staat Israel erlaubt den Export von Cybertechnologie-Produkten ausschließlich an Regierungen sowie einzig für den Einsatz ‚innerhalb des Gesetzes‘ und nur zur Verhinderung oder Untersuchung von Verbrechen und Terrorakten", verteidigte er sich. Er beteuerte, "keinen Zugang zu Informationen (zu haben), die von Kunden der NSO Group stammen".

Berichten zufolge hat die Regierung jedoch hinter den Kulissen  ein interministerielles Team unter der Leitung des Nationalen Sicherheitsrates gebildet, das sich mit dem Fall befassen soll - nur um für den Fall diplomatischer Rückwirkungen gerüstet zu sein. Gesundheitsminister Nitzan Horowitz von der linken Meretz-Partei forderte am Donnerstag von Benny Gantz "Klarstellungen" zu der Affäre; einer der Abgeordneten seiner Partei verlangt die Aussetzung der Exportlizenzen der NSO Group. Aber der Rest der politisch Verantwortlichen schweigt weitgehend, angefangen bei einer weiteren Ministerin(für Umwelt) der Meretz Partei, Tamar Zandberg, die 2017 versucht hatte, die Cyberüberwachungsfirma gerichtlich unter Druck zu setzen, nachdem Enthüllungen über den Einsatz von Pegasus gegen Menschenrechtsaktivisten, Journalisten und Mitglieder des Parlaments in Mexiko bekannt geworden waren.

Eine unsichtbare Waffe - Der heutige Regierungschef Naftali Bennett hatte Ende März 2020 in Erwägung gezogen, die NSO Group aufzufordern, ein System zu entwickeln, das in der Lage ist, die Wahrscheinlichkeit einer Infektion eines jede israelischen Bürgers mit Covid-19 in Echtzeit zu beurteilen. Zu diesem Zeitpunkt war Bennett Verteidigungsminister und die Idee wurde schnell wieder verworfen. Ha‘aretz enthüllte in diesem Zusammenhang, dass Naftali Bennett ein Bekannter der NSO-Vorsitzenden Shiri Dolev ist, die wiederum einer seiner engsten politischen Verbündeten, Ayelet Shaked - jetzt Innenministerin im Kabinett Bennett-  sehr nahe steht. 2017 wurde Shiri Dolev, so Ha‘aretz im israelischen Fernsehen als seine beste Freundin vorgestellt.

 "Ich glaube nicht, dass diese persönlichen Beziehungen irgendein Gewicht haben, alle Verteidigungsminister verfolgen die gleiche Politik", relativiert jedoch der Menschenrechtsanwalt Eitay Mack. Er selbst hat mehrfach versucht, den Widerruf von NSO-Exportgenehmigungen zu erwirken, insbesondere im Jahre 2017  zusammen mit  Tamar Zandberg, oder auch  Waffenexporte zu stoppen. "Die NSO Group ist ein wichtiges Instrument der israelischen Diplomatie zur Wahrnehmung ihrer Interessen in der Welt. Wenn Regierungen keine diplomatischen Beziehungen zu Israel haben, stellt sich der  erste Kontakt über diese Verteidigungsmittel her." Und Pegasus hat einen Vorteil, erinnert uns der Anwalt, es ist eine unsichtbare Waffe: Es ist leicht zu leugnen, im Nachhinein, sie vom jüdischen Staat erworben zu haben.“

Außerdem entwickelt sich die NSO Group nicht isoliert. Es ist ein rein israelisches Produkt, die Frucht eines Ökosystems, in dem sich die Hightech-Industrie aus ehemaligen Armeeangehörigen rekrutiert - und regelmäßig Gegenstand von Skandalen ist.

Einige Mitarbeiter des Unternehmens haben die Einheit 8200 durchlaufen, die Eliteeinheit des Geheimdienstes und der elektronischen Spionage, von deren Ex-Mitgliedern einige 2014 Praktiken der "politischen Verfolgung" gegen Palästinenser angeprangert hatten. Cellebrite, Black Cube, AnyVision... Die Kollusion zwischen  Militär und Start-ups ist in Israel Gegenstand des Stolzes, trägt sie doch zur Vorherrschaft des jüdischen Staates auf diesem Gebiet bei. Die meisten Enthüllungen über diese Praktiken rufen im politischen Establishment sowie in der israelischen Öffentlichkeit kaum Kommentare hervor.

In dem speziellen Fall von Pegasus hat der Staat jedoch eine Rolle zu spielen, sagt Eitay Mack. Er fordert ein Einfrieren der NSO-Exportlizenzen und eine Überprüfung der Verfahren: "Das Verteidigungsministerium sollte der NSO nicht nur eine Lizenz für einen Regierungskunden erteilen, sondern ebenso zu erfahren verlangen, wer von dem System ausspioniert wird.  "Wir müssen diese Technologien regulieren,“  bekräftigt Mickey Gitzin, geschäftsführender Direktor vom New Israel Fund, einer israelischen NGO. Angesichts der allgemeinen Apathie im Land setzt er vor allem auf diplomatischen Druck.  „ Alles hängt davon ab, wie die internationale Gemeinschaft reagiert. Falls die Reaktion so bleibt wie sie heute ist, wird niemand etwas unternehmen.“   Quelle


AXA investiert weiterhin in israelische Apartheid. Boykottiert AXA jetzt!

19. März 2021 New Zealand Superannuation Fund, NZ Super Fund, UN-Datenbank

BDS-Kampagne - 19. März 2021

Im März 2021 beauftragte die Koalition Stop AXA Assistance to Israeli Apartheid Profundo, die finanziellen Verbindungen zwischen AXA und Equitable Holdings (ehemals AXA Equitable Holdings) und fünf israelischen Banken – Bank Hapoalim, Bank Leumi, First International Bank of Israel, Israel Discount Bank und Mizrahi Tefahot Bank – sowie Israels größtem Militärunternehmen, Elbit Systems, zu untersuchen, die alle zutiefst an der israelischen Apartheid beteiligt sind. Profundo stellte die angeforderten Daten zur Verfügung, die Koalition ist jedoch allein für die Interpretation der Daten und die Schlussfolgerungen in diesem Update verantwortlich.

Im letzten Jahr hat AXA mehr als 1 Million Dollar Kapital aus den israelischen Banken abgezogen.

Die Investitionen von AXA in vier israelische Banken (Bank Hapoalim, Bank Leumi, Israeli Discount Bank und Mizrahi Tefahot Bank) sanken von 7,14 Millionen US-Dollar im Jahr 2020 auf 5,95 Millionen US-Dollar bis heute (März 2021). Dies ist auf den Verkauf von Aktien zurückzuführen (nicht auf Aktienkursschwankungen).

Seit seinem Kapitalabzug aus Israels großem Rüstungshersteller Elbit im Dezember 2018 hat AXA nicht mehr in das Unternehmen investiert.

Die Investitionen der Equitable in Elbit und in die fünf israelischen Banken gingen ebenfalls zurück, und zwar von 115,64 Millionen US-Dollar im Jahr 2020 auf insgesamt 95,50 Millionen US-Dollar bis heute (März 2021), auch aufgrund von Anteilsverkäufen. Dieser Abwärtstrend galt für alle sechs Banken, mit Ausnahme der Bank Hapoalim. Equitable erhöhte die Anzahl der Aktien und den Anteilswert an der Bank Hapoalim. AXA hält zum 1. März 2021 wie im letzten Jahr 9,93% der Equitable-Anteile.

Kürzlich hat der New Zealand Superannuation Fund sein Kapital aus den fünf wichtigsten israelischen Banken abgezogen. Sie sind allesamt in der UN-Datenbank der Unternehmen aufgeführt, die in Israels illegales Siedlungsunternehmen beteiligt sind. Der Fonds hatte 6 Millionen US-Dollar in diese israelischen Banken investiert, ein ähnlicher Wert wie der von AXA in diese Banken.

Eine Beurteilung durch den NZ Super Fund kam zu dem Schluss, dass der Besitz von Aktien an Israels größten Banken gegen seine verantwortungsvolle Anlagepolitik verstoßen würde. In dem Dokument wurde Neuseelands Abstimmung 2016 für die UN-Sicherheitsratsresolution 2334 zitiert, in der die Illegalität der israelischen Siedlungen bekräftigt wird. Frankreich stimmte ebenfalls für diese historische Resolution. AXA sollte nachziehen und sich vollständig von israelischer Apartheid trennen!

Schließt Euch Tausenden von Menschen an, die sich zum Boykott von AXA verpflichtet haben.  Quelle


Jewish Voice for Peace

23. 7. 2021

Mit dem Schwung des BDS-Sieges von Ben & Jerry's in dieser Woche, beteiligen Sie sich an diesen anderen laufenden BDS-Kampagnen! BDS funktioniert: wir haben gesehen, wie die Entscheidung von B&J, den Eisverkauf in illegalen israelischen Siedlungen zu beenden, die israelische Regierung und jeden, der an der Unterdrückung der Palästinenser mitschuldig ist, RATTLOS gemacht hat. Also, boykottieren Sie diese Produkte, um die israelische Apartheid zu beenden!

Eiscreme-Krise in Nahost

Israel-Boykott von Ben & Jerry‘s führt zu wütenden Reaktionen

Die US-Eismarke Ben & Jerry‘s beendet aus politischen Gründen den Verkauf in den von Israel besetzten Gebieten. Die israelische Regierung ist empört.

Stephan-Andreas Casdorff - 20. 7. 2021

Kalt erwischt: Es geht um die in Israel sehr beliebte Eiscreme-Marke Ben & Jerry‘s. Das US-Unternehmen will seinen Verkauf in den von Israel besetzten Palästinensergebieten beenden. Die Empörung der Regierung in Jerusalem ist erwartungsgemäß groß.

In einer kurzen Pressemitteilung von Ben & Jerry's heißt es, die Praxis (im Westjordanland und Ostjerusalem) sei unvereinbar mit ihren Werten. Darüber hinaus habe man auf die „Stimmen unserer Fans und vertrauter Partner“ gehört.

Im Juni hatte eine Gruppe „Vermonter für Gerechtigkeit in Palästina“ Ben & Jerry‘s aufgefordert, die „Komplizenschaft mit der israelischen Besatzung und Verstößen gegen palästinensische Menschenrechte“ zu beenden.

Ben & Jerry’s wollen nun zwar in Israel selbst präsent bleiben – was allerdings schwierig werden wird, wie sich an den Reaktionen zeigt.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

So nimmt eine Ministerin in einem Video demonstrativ das Eis aus dem Kühlfach und wirft es weg. Außenminister und Vizepremier Jair Lapid spricht von „schändlicher Kapitulation“ vor der BDS-Bewegung, Antisemitismus „und allem Schlechten im antiisraelischen und antijüdischen Diskurs“.

Und Premier Naftali Bennett erklärt, es gebe viele Eiscreme-Marken, aber nur einen jüdischen Staat. Ben & Jerry‘s habe sich am Markt als „Anti-Israel-Brand“ positioniert.   mehr >>>

 

Es zeigt, dass BDS funktioniert": Wafic Faour darüber, wie eine Gruppe von Aktivisten aus Vermont Ben & Jerry's dazu brachte, sich zu bewegen

"Es gibt eine Richtung, in die wir gehen. Wir kämpfen gegen ein Apartheid-Regime und wir haben gesehen, was in Südafrika passiert ist. Wenn wir weiter arbeiten und die Öffentlichkeit aufklären und diese Führer mit ihren inkohärenten Botschaften weitermachen, werden wir gewinnen."

Michael Arria - 23. Juli 2021

Diese Woche kündigte Ben & Jerry's an, dass es den Verkauf seiner Eiscreme in illegalen israelischen Siedlungen einstellen wird. Der Schritt wurde von Palästina-Aktivisten bejubelt und von israelischen Gesetzgebern verurteilt. Wafic Faour ist Mitglied von Vermonters for Justice in Palestine (VTJP), der Gruppe, die seit über einem Jahrzehnt eine Kampagne gegen Ben & Jerry's führt. Faour wuchs in einem palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon auf, kam aber zum Studieren in die Vereinigten Staaten und zog danach nach Vermont.

Ich sprach mit Faour per Zoom über die große Ankündigung von Ben & Jerry, Israels hysterische Reaktion und was das alles für die BDS-Bewegung bedeutet.

Mondoweiss: Ich möchte damit beginnen, Ihre Reaktion auf Ben & Jerrys Ankündigung zu erfahren. Was haben Sie gedacht, als Sie die Nachricht hörten?


Wafic Faour: Um die Wahrheit zu sagen, am Anfang war ich ein wenig enttäuscht. Ihre Erklärung fing sehr gut an. Sie sagten, dass es gegen die Werte von Ben & Jerry's ist, in den besetzten Gebieten in illegalen Siedlungen Geschäfte zu machen. Das war gut, aber dann später in der Erklärung sagen sie uns, dass sie ihre Geschäfte in Israel in einer anderen Form fortsetzen werden. Sie werden weiterhin in Israel tätig sein, auf eine Art und Weise, die sie später bekannt geben werden.

Das steht im Widerspruch zu zwei Dingen, von denen Ben & Jerry's sagt, dass sie dafür stehen. Als wir uns 2014 mit ihnen trafen und sie baten, ihre Produkte nicht mehr in jüdischen Siedlungen zu verkaufen, sagten sie uns, dass sie das nicht wirklich tun könnten, denn wenn sie ihr Produkt von einer Fabrik aus verkaufen, können sie nicht wirklich den Zwischenhändler kontrollieren, der es anderswo verkauft.

Auch die Weigerung, Produkte in den Siedlungen zu verkaufen, ist gegen Israels Anti-BDS-Gesetz. Deshalb hört man israelische Führer, die deswegen ausrasten. Einschließlich heute, wenn man hört, wie der israelische Präsident [Isaac Herzog] unsere Kampagne als eine terroristische Kampagne bezeichnet.

Als wir diese Kampagne begannen, zielten wir auf Ben & Jerry's, weil deren soziale Mission über Gleichheit, Menschenrechte, den Schutz von Flüchtlingen, den Schutz der Umwelt, Black Lives Matter, Polizeibrutalität spricht. Wir sprechen über Israel, weil es immer noch ein Apartheid-Staat ist und die Palästinenser, die dort als israelische Bürger leben, israelische Araber... sie leben unter anderen Regeln und werden diskriminiert bei der Unterbringung, bei der Bildung, der Gesundheitsversorgung, dem Polizeischutz. Nennen Sie es einfach. Also hält sich das Unternehmen nicht an seine eigene soziale Mission.

Verstehen Sie mich nicht falsch, das ist ein sehr positiver Schritt, aber ich versuche zu verstehen, wie wir uns die Beziehung zwischen Ben & Jerry's und den BDS-Gesetzen in Israel vorstellen können. Ich frage mich, wie sie weiterhin in diesem Gebiet operieren wollen. Es gibt auch ein anderes Problem. Wir sahen eine widersprüchliche Erklärung, die der Vorstand von Ben & Jerry's von der Vorsitzenden [Anuradha] Mittal veröffentlichte. Sie sagten, dass sie eine andere Art von Erklärung im Kopf hatten und dass [der Abschnitt über die Fortführung des Geschäfts in Israel] von Unilever, der Muttergesellschaft von Ben & Jerry, kam.

Wir haben hier also mehr Fragen als Antworten. Wir wissen nicht, was passieren wird.

Wir haben gesehen, dass diese Kampagne die Mainstream-Medien ein wenig mehr durchdrungen hat, bevor Ben & Jerry's Ankündigung kam, aber VTJP arbeitet schon seit über einem Jahrzehnt an diesem Thema. Ich habe mich gefragt, ob Sie etwas von dem Aktivismus beschreiben könnten, der zu diesem Moment geführt hat.

Die erste Aktion, die wir unternahmen, war ein Brief, den wir an Ben Cohen und Jerry Greenfield [die Gründer des Unternehmens] schickten, in dem wir sie fragten, wie sie mit ihrem Gewissen eine Beziehung zu Israel akzeptieren könnten. Sie sagten uns: "Wir sind nicht die richtigen Leute, um mit ihnen zu sprechen, weil es nicht mehr unsere Firma ist. Sie können zum Hauptquartier in South Burlington gehen und diese Frage stellen."

Wir bekamen diese Antwort, nachdem wir ihnen tatsächlich mehrere Briefe geschickt hatten. In der Tat ist Jerry derjenige, der den Brief beantwortet hat. Also sind wir nach South Burlington gefahren und haben auf einem Treffen bestanden. Nach vielen Bemühungen haben wir viele Dinge entdeckt.

Eines davon ist, dass nach dem Verkauf von Ben & Jerry's der israelische Pachtvertrag bei South Burlington blieb und alle anderen Aktivitäten von Unilever übernommen wurden. Mit anderen Worten, nur der israelische Betrieb des Unternehmens wurde unter den Führungskräften hier in South Burlington und ihrem unabhängigen Vorstand weitergeführt. Wir fanden das seltsam.

Die zweite Sache, die sie uns sagten, ist, dass sie nie einen Penny mit dem israelischen Teil ihres Geschäfts gemacht haben. Wir reden also über einen Betrieb, der kein Geld verdient und der sich in einem umstrittenen Gebiet befindet, in dem Sie mit Forderungen von uns konfrontiert sind. Warum sind Sie also immer noch dort drüben?

Nach dem Treffen haben wir angefangen, Petitionen zu unterschreiben. Jedes Mal, wenn Ben & Jerry's einen "Free Cone Day" hatte, waren wir vor ihrem Geschäft in der Innenstadt und sammelten Flugblätter und Unterschriften für Petitionen. Wir schickten die Petitionen an die Firma. Wir riefen andere Palästina-Solidaritätsgruppen auf, dasselbe in zwölf verschiedenen Ben & Jerry's-Filialen zu tun, und schickten die Petitionen an das Unternehmen.

Wir haben auch versucht, Briefe an die Betreiber der Ben & Jerry's-Filialen in den Vereinigten Staaten und Kanada zu schicken und sie zu bitten, etwas zu unternehmen. Wir haben keine Antwort erhalten. In dieser Zeit trafen wir uns auch mit Jeff Furman [der fast 40 Jahre lang im Unternehmensvorstand von Ben & Jerry's saß] und dann antwortete das Unternehmen und sagte, dass sie versuchen würden, sich über das Thema zu informieren.

Sie schickten eine Gruppe von Vorstandsmitgliedern und Führungskräften in diese Region, um sich über die Situation zu informieren. Um ehrlich zu sein, die einzige Person, die mit einer wirklich guten Aussage zurückkam, war Jeff Furman. Ich glaube, er war auch der erste Anwalt des Unternehmens, als sie anfingen, Eiscreme in den Vereinigten Staaten zu verkaufen. Er sagte, was er da drüben gesehen hat, war Apartheid.

Ich verstehe, dass sich alle Ihre Fragen um Ben & Jerry's drehen werden, weil das das Thema ist, aber wir haben die Firma vor über einem Jahrzehnt wegen ihrer Lokalität ausgewählt, sie ist ein großer Teil von Vermont, und ihre Fabrik ist der meistbesuchte Ort im Staat. Wir nutzen sie, um das Palästina-Thema mit der Bevölkerung hier und der breiteren Bevölkerung der Vereinigten Staaten zu verbinden. Wir wollen die Menschen über das Leiden der Palästinenser aufklären und darüber, was Israel in Palästina tut.

Manchmal, wenn man mit Menschen über dieses Thema spricht, denken sie, dass es nur etwas ist, das weit weg passiert. Sie haben keinen Bezug dazu. Also öffnet man das Thema und spricht mit den Leuten darüber, darüber, dass es gegen internationales Recht ist, von der Besatzung zu profitieren. Es ist eine Bildungsbewegung, weil wir mit den Menschen über Palästina, das Leben der Palästinenser, das palästinensische Land, das palästinensische Wasser und die palästinensische Umwelt sprechen, während wir die Kampagne durchführen. Wir benutzen das Unternehmen als ein Bildungswerkzeug.

Obwohl wir all diese Arbeit gemacht haben, sahen viele Leute das alles als ein weit hergeholtes Ziel an, um sie dort herauszuholen, weil wir eine kleine Gruppe in Vermont sind. Viele von uns sind Leute mittleren Alters und wir benutzen die alte Technik des Flugblattverteilens. Aber nach dem Krieg im Mai gegen Gaza, bei dem so viele Kinder getötet wurden, schien sich eine jüngere Generation uns anzuschließen. Sie kennen die Technik, Instagram, Twitter. Sie haben es auf eine andere Ebene gehoben, wo es einen echten Effekt hatte.

Meine nächste Frage knüpft an das an, was Sie gerade gesagt haben. Es schien, als hätte die Kampagne nach dem jüngsten Angriff auf Gaza mehr Aufmerksamkeit bekommen und ich frage mich, ob Sie denken, dass Ben & Jerry's diesen Schritt schließlich als Reaktion darauf gemacht hat. Glauben Sie, dass sich die öffentliche Meinung seit dem jüngsten Angriff Israels geändert hat?


Auf jeden Fall. Auf jeden Fall. Das lässt sich nicht leugnen. Ich bin mir nicht sicher, ob es diese massive Wut in der amerikanischen Öffentlichkeit geben würde, wenn nicht fast 70 Kinder in Gaza getötet worden wären. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich kürzlich in Mondoweiss gelesen habe, dass die Zahl unserer jüdischen Geschwister, die Israel für einen Apartheidstaat halten, wächst.

Das Israel von heute ist definitiv anders als es vor zwanzig Jahren war, oder vor zehn Jahren, oder sogar vor einem Jahr. Ich war mein ganzes Leben lang ein Aktivist in der palästinensischen Frage, aber ich habe noch nie diese Art von Unterstützung gesehen, wie wir sie jetzt haben.

Was denken Sie über die israelische Reaktion auf diese Nachricht und die Reaktion der Unterstützer des Landes? Was sagt es über den Moment aus, in dem wir uns gerade befinden?


Es zeigt, dass BDS funktioniert. Wir sehen den Premierminister, den Außenminister, den Präsidenten, alle rufen zum Boykott von Ben & Jerry's auf. Ich glaube, die israelische Regierung und die Politiker sind schwächer als wir denken.

Wenn diese halbgare Erklärung von Ben & Jerry's all diese Führer dazu bringt, mehr als 48 Stunden darüber zu reden, bedeutet das, dass sie nicht so stark und standhaft sind, wie sie denken, oder so stark, wie das Bild, das sie gerne ihrer Öffentlichkeit vermitteln. Das sollten wir ausnutzen. Wenn sie BDS in den Vereinigten Staaten angreifen und sich in die Redefreiheit einmischen wollen, dann nur her damit. Es ist eine Zitrone, aber lassen Sie uns Limonade daraus machen. Wir werden unsere Organisationen mitbringen und wir werden amerikanische Unterstützer von Anwaltskanzleien wie der ACLU mitbringen. Sie sollten dagegen kämpfen und mit uns zusammenstehen.

Die Anti-BDS-Gesetze sind verfassungswidrig. Wir haben gesehen, was vor ein paar Monaten in Georgia passiert ist. Wenn ein BDS-Gesetz vor Gericht geht, verlieren sie. Wenn sie also versuchen, es zu aktivieren, dann werden sie verlieren.

Es gibt eine Richtung, in die wir gehen. Wir kämpfen gegen ein Apartheid-Regime und wir haben gesehen, was in Südafrika passiert ist. Es sind nicht nur die israelischen Führer. Ich habe gerade gesehen, dass das Außenministerium BDS angegriffen hat, als es dazu befragt wurde. Es sind also nicht nur die israelischen Führer, es sind ihre Kohorten hier. Wenn wir weiter arbeiten und die Öffentlichkeit aufklären und diese Führer mit ihren inkohärenten Botschaften weitermachen, werden wir gewinnen.    Quelle

 

 

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