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Ein Kampf gegen Windmühlenflügel

Warum das deutsche Vorgehen gegen Antisemitismus erfolglos bleiben muss:
Es hat so gut wie nichts mit der Realität zu tun

Arn Strohmeyer - 24. 6. 2021

Der Kampf der deutschen Politik gegen den Antisemitismus nimmt immer hysterischere bzw. absurdere Formen an. Man kann ihn nur mit Don Quichottes bewaffneten Ritt gegen die Windmühlenflügel vergleichen. Und wie der tapfere Ritter in Miguel de Cervantes‘ Roman werden die deutschen Antisemitismus-Wächter diesen Kampf nicht gewinnen. Und dafür gibt es gute Gründe. Vor allem den: die völlige Verleugnung der politischen Realität.

Natürlich gibt es einen harten antisemitischen Kern, der sich im rechten und Neonazi-Lager tummelt, über die sozialen Medien seine Hassparolen verbreitet und auch gewaltbereit ist. Aber die deutsche Politik hat den antisemitischen Gegner inzwischen vor allem in der muslimischen und in der Sympathisantenszene für die Sache der Palästinenser ausgemacht. Dazu aber nur eine Zahl: Laut der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) waren in Berlin 2020 von über 1000 registrierten Vorfällen nur 22 „islamisch/islamistisch“ motiviert. Die Schlussfolgerung aus dieser Zahlenangabe kann nur lauten: Antisemitismus ist ganz offensichtlich kein „importiertes“ Problem von Muslimen.

Das Problem für die Antisemitismuswächter sind also vor allem „israel-feindliche Positionen“. Und die blinde Solidarität zum siedlerkolonialistisch-zionistischen Besatzungsregime ist in Deutschland längst so etwas wie eine staatstragende philosemitische Pflichtideologie geworden, an der Kritik nicht geduldet wird. Ihre Infragestellung zieht unmittelbar die Höchststrafe nach sich: den Antisemitismus-Vorwurf, der existenzbedrohend sein kann. Man kann hier als Beleg für den staatlicherseits verordneten Philosemitismus das Verhältnis zu diesem Staat von Anfang an anführen, das immer von der deutschen Schuld und der Hoffnung auf Sühne bestimmt war und nie von dem realistischen Blick auf diesen Staat, der auf der Vertreibung und Unterdrückung eines anderen Volkes und auf weiterer gewaltsamer Expansion seines Territoriums aufgebaut ist.

Beispiele für die absolute Israel-Treue (man kann auch sagen: völlige Unterwerfung unter die israelischen Interessen) gibt es reichlich: die unbeschränkte wirtschaftliche und militärische Kooperation einschließlich umfangreicher Rüstungsexporte; Angela Merkels Bekenntnis, dass Israels Sicherheit deutsche „Staatsräson“ sei; die Erklärung des palästinensischen Widerstandes (vor allem der Hamas) zu „Terroristen“; der Antisemitismus-Beschluss (im Sinne der IHRA-Definition) und die BDS-Resolution des Bundestages; das Verbot der Hisbollah in Deutschland; die Solidaritätserklärungen anlässlich des jüngsten Gaza-Krieges (Betonung des „Selbstverteidigungsrechts“) – ohne auch nur die geringste Kritik an dem verheerenden Zerstörungswerk der israelischen Armee in dem inzwischen durch die Belagerung zum „größten Freiluftgefängnis der Welt“ (der israelische Journalist Gideon Levy) gewordenen Gebiet zu üben.

Nun sollen neue Beweise der absoluten Israel-Treue geschaffen werden. So soll das Zeigen der Hamas-Flagge bei Demonstrationen durch einen Beschluss des Bundestages verboten werden und Migranten oder Flüchtlingen, die Sympathie für den Widerstand der Palästinenser zeigen, – wie kürzlich bei den Protesten gegen die Bombardierungen Gazas – wird „Antisemitismus“ unterstellt, was sie von der Einbürgerung ausschließen soll. Genau an diesem Punkt offenbart sich die ganze Absurdität des deutschen Kampfes gegen den Antisemitismus. Denn Antisemitismus ist nach der klassischen Definition kurz gefasst: Hass auf Juden, weil sie Juden sind. Darum geht es aber in der Auseinandersetzung zwischen Palästinensern und Israelis gar nicht, sondern um den Kampf eines ganzen Volkes für sein Recht auf Selbstbestimmung, Menschen- und Bürgerrechte und letzten Endes auch um ein Territorium.

Alles dies enthält der zionistische Staat den Palästinensern mit allen erdenklichen brutalen Mitteln vor. Der derzeitige Zustand in Israel/Palästina ist unhaltbar, das hat sich inzwischen herumgesprochen. Jede Änderung des Status quo – ob Zwei- oder Ein- Staaten-Lösung – wird aber zu Lasten Israels gehen, denn es besitzt die Macht und das Territorium. Die Existenz eines rein jüdischen Staates ist also in hohem Maße gefährdet. Allein über Möglichkeiten der Lösung des Konflikts in diesem Sinne nachzudenken, ist für die deutschen Aufpasser über das deutsch-israelische Verhältnis schon schlimmer „Antisemitismus“. Aber danach wird sich der Gang der Geschichte nicht richten.

Man muss, um diese Position zu verdeutlichen, ein Zitat des israelischen Historikers und Philosophen Moshe Zuckermann anführen, das die Realität im Nahen Osten und auf der anderen Seite die Realitätsverkennung der deutschen Politik deutlich macht: „Weiß man in Deutschland wirklich nicht, dass der Rassenantisemitismus der Nationalsozialisten, der in Deutschland fortwesende Antisemitismus und der (eventuell auch antisemitisch durchsetzte) Antizionismus der Hamas und der Hisbollah aus grundverschiedenen historischen Konstellationen und Kontexten erwachsen sind? (…) Wer noch immer nicht den Unterschied zwischen Judentum, Zionismus und Israel, mithin zwischen Antisemitismus, Antizionismus und Israel-Kritik begriffen hat, wird zwangsläufig miteinander vermengen, was auseinandergehalten gehört. Israel führt einen erbitterten Krieg gegen Hamas und Hisbollah; dieser hat seinen historischen Ursprung sowie seine aktuelle Begründung in der nahöstlichen Geopolitik und im israelisch-palästinensischen Konflikt, nicht im Antisemitismus als solchen, schon gar nicht in einem dem abendländischen vergleichbaren Antisemitismus.“

Solange die deutsche Politik diese Realitäten ignoriert und von einem falschen und in diesem Zusammenhang unangebrachten Antisemitismus-Begriff ausgeht, stürmt sie wie Don Quichotte gegen Windmühlenflügel an und wird die Seuche des Antisemitismus nicht besiegen. Man führt ein Gefecht im Reich des Irrealen und Absurden. Die Bilanz des deutschen Kampfes gegen den Antisemitismus spricht so auch für sich. Die Zügel werden ständig angezogen, die Repression verschärft (natürlich auf Kosten der Meinungs-, Presse und Informationsfreiheit). Aber Erfolge sind nicht zu vermelden.

Die deutschen Wächter über den Antisemitismus sollten in ihrem philosemitischen Überschwang vielleicht bisweilen kritische Stimmen von Juden zur Kenntnis nehmen. So hat der jüdische Publizist David Ranan kürzlich sowohl den von Schuldgefühlen geprägten deutschen Philosemitismus wie auch die proisraelische Haltung der jüdischen Gemeinden in Deutschland scharf kritisiert: „Wenn der Philosemitismus die Augen vor israelischen Menschenrechtsverletzungen und Ungerechtigkeiten verschließt, dann ermöglicht er das Schlechte und nicht das Gute. Wenn Philosemitismus einen solchen Schutzschild über Juden und jüdisches Leben errichtet, dass diese mehr und mehr in ein wohlwollend gemeintes Ghetto eingeschlossen werden, dann ist das eher schädlich als nützlich.“ Ranan warnt vor einer privilegierten Sonderbehandlung von Juden in Deutschland, weil das den Antisemitismus eher fördere als den Bevorzugten nütze.

Viele jüdische Intellektuelle haben in der letzten Zeit immer wieder auch darauf hingewiesen, wie sehr die israelische Politik den Antisemitismus-Begriff in schlimmer Weise instrumentalisiert – nicht weil es ihr wirklich um einen Kampf gegen diese Form des Rassismus geht – , sondern weil sie damit jede Kritik an ihrer brutalen Okkupationspolitik abwehren will. Wer das nicht sieht und kritisiert, leistet dem Einsatz für die Verwirklichung der universalen Menschenrechte einen schlechten Dienst und lässt sich letzten Endes von dem völkerrechtswidrigen israelischen Vorgehen selbst instrumentalisieren.

Nicht die Demonstranten für die palästinensische Sache sind in Deutschland ein Problem (das Einhalten der demokratischen Spielregeln vorausgesetzt), sie stehen für eine gerechte Sache: die Verwirklichung der universalen Menschenrechte. Und die gelten nicht nur für Juden, sondern auch für Palästinenser. Es ist kein Antisemitismus, wenn arabische Demonstranten ihr eigenes Narrativ vorbringen, das mit dem Unrecht zu tun hat, das ihnen der Zionismus angetan hat. Das muss der deutsche Staat aushalten, andernfalls bringt er sich in den Verdacht, dass er die Schuld für die deutsche Vergangenheit auf „importierten Antisemitismus“ abschieben will. Und das grenzt wieder an das Absurde und bringt wieder Don Quichotte ins Spiel.

 

 

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Israelische Streitkräfte nehmen in Ostjerusalem palästinensische Demonstranten ins Visier

22. 6. 2021

Mindestens 20 werden verletzt, nachdem die israelische Polizei Tränengas, gummi-Sheikh Jarrah eingesetzt hat. Die israelische Polizei setzte Blendgranaten ein und besprühte die Palästinenser nachts mit Stinktier-Wasser ( in dem Krisenherd-Viertel Sheikh Jarrah von Ostjerusalem).

Es gab Zusammenstöße zwischen jüdischen Siedlern und Palästinensern am frühen Montagabend. Wie die israelischen Medien berichteten, wurden Steine und Stühle zwischen den beiden gegnerischen Seiten geworfen. Das palästinensische Rote Kreuz sagte, 20 Palästinenser seien bei den Auseinandersetzungen verletzt worden und laut Berichten waren mehrere verhaftet worden. Unter den Verletzten waren 16, die durch Pfefferspray und Tränengas Verletzungen erlitten, sowie eine ältere Person, die am Kopf getroffen wurde. Die medizinischen Dienste sagten auch, mehrere ihrer Krankenwagen seien von jüdischen Siedlern angegriffen worden, indem sie Steine auf die Fahrzeuge schleuderten.

In der Zwischenzeit erzwangen Dienstag Dutzende israelischer Siedler Zugang zu dem Gelände der Al-Aqsa Moschee im besetzten Ostjerusalem, so die Abteilung für islamische Stiftungen.

Ungefähr 44 Siedler seien in das Gelände unter dem Schutz der israelischen Polizei eingedrungen, und man erwarte, dass noch mehr Siedler später am Tag dort eindringen werden, sagte sie in einer Stellungnahme.

Häufiges Durchgreifen
 - Spät am Montag konnte man beobachten, wie die israelische Polizei in ein palästinensisches Haus stürmte und eine Blendgranate auf die Bewohner im Innern warf.

Sheikh Jarrah war der Ort, wo die israelische Polizei extrem gegen Palästinenser vorging, die gegen die drohende Vertreibung dutzender palästinensischer Familien aus ihren Häusern zu Gunsten von israelischen Hardliner-Siedlergruppen protestierten.

Israel nennt es „einen Immobilienstreit“, wohingegen die Palästinenser und Menschenrechtsgruppen sagen, der Fall unterstreiche die Diskriminierungspolitik, deren Ziel es ist, die Palästinenser aus Jerusalem zu vertreiben.

Der Gewaltausbruch ist die jüngste Friktion in Sheikh Jarrah, wo wochenlange Proteste und hartes Durchgreifen die internationale Aufmerksamkeit bereits vor den 11-tägigen Anschlägen gegen Gaza im letzten Monat erregte.

Ein Waffenstillstand trat am 21. Mai in Kraft, aber die lang-anhaltende Kampagne der jüdischen Siedler, um die Palästinenser aus ihren Häusern zu vertreiben, geht weiter. Und so hält der Zyklus von Spannungen und Gewalt an, ein harter früher Test für Israels neue Koalitions-Regierung, die gerade eine Woche alt ist.

Am Ruder unter einer Rotationsvereinbarung ist Premierminister Naftali Bennett, Vorsitzender der rechten Yamina-Partei. In zwei Jahren wird er durch Yair Lapid, Vorsitzender von zentristischen Yesh Atid, ersetzt. Führer der Opposition ist Benjamin Netanyahu der Likudpartei, der aus dem Amt als Premierminister, das er 12 Jahre innehatte, verdrängt wurde.

Ein Eingreifen von Israels Generalstaatsanwalt auf dem Höhepunkt der Unruhen hat die drohende Räumungsverfügung auf Eis gelegt. Aber Menschenrechtsgruppen sagen, dass die Zwangsumsiedlung noch in den kommenden Monaten fortgesetzt werden könnte, sobald die internationale Aufmerksamkeit nachlässt, was möglicherweise eine weitere Runde des Blutvergießens entfachen könnte.

Die Siedler haben eine jahrzehntelange Kampagne geführt, um die Familien aus den dicht bevölkerten palästinensischen Vierteln in dem sogenannten Heiligen Becken zu vertreiben, direkt außerhalb der Mauern der Altstadt, in einem der sensibelsten Teile des besetzten Ostjerusalems.

Israel hat Ostjerusalem – Heimat der Heiligen Stätten, heilig für Juden, Christen und Muslime – im Krieg 1967 eingenommen und annektierte, eine Vorgehensweise, die international nicht anerkannt ist. Israel sieht die gesamte Stadt als seine Hauptstadt an, wohingegen die Palästinenser (nur) Ostjerusalem als Hauptstadt für ihren zukünftigen Staat beanspruchen.         
Quelle mit Videos und Fotos        (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 


 Evyatar ist der Test für die neue Regierung

Der Evyatar-Außenposten

Gideon Levy - Jun. 24, 2021

Stellen Sie sich vor: Ein Palästinenser wurde von einem israelischen Soldaten erschossen. Daraufhin beschließen die Palästinenser, sich an Israel zu rächen. Sie errichten einen Außenposten mitten auf dem Kikar Hamedina Platz in Tel Aviv. Die palästinensischen Sicherheitskräfte helfen ihnen und schicken militärische Bulldozer, um den Weg zur neuen Siedlung zu ebnen. Über 1 Million Schekel (307.000 Dollar) werden investiert, Geld aus anonymen Spenden, und innerhalb weniger Wochen verändert Kikar Hamedina sein Gesicht: Ein palästinensisches Dorf entsteht auf seinem Land.

Die Eindringlinge lügen und behaupten, Kikar Hamedina sei Staatsland. Israel behauptet, es sei Privatland. Die Palästinensische Autonomiebehörde behauptet, der Status des Landes müsse "geklärt werden", vielleicht sei es "Vermessungsland, Gebiete, deren Besitz noch nicht geklärt ist". Und so entsteht eine neue Siedlung namens Tareq, nach Tareq Sanober, der zwei Tage nach der Geburt seines ersten Sohnes von israelischen Soldaten getötet wurde.

Das Dorf von Tareq wird für immer auf dem Platz bleiben. Jeden Tag werden dort neue Strukturen gebaut, 52 palästinensische Familien leben bereits dort, und es gibt eine Moschee und ein Gemeindezentrum. Die alteingesessenen Bewohner von Kikar Hamedina sind am Boden zerstört und schockiert. Sie öffnen die Fenster ihrer Wohnungen und sind erstaunt, die Eindringlinge zu sehen, die sich in der Mitte des Platzes, auf ihrem privaten Land, niedergelassen haben, vor Augen, die sich weigern zu glauben. All ihre Bemühungen, zu demonstrieren oder sich an die Behörden zu wenden und ihr Land zurückzufordern, waren vergeblich. Das Dorf von Tareq ist eine Tatsache.

Ich erinnere mich an ein Interview mit der Siedlerführerin Daniella Weiss zwei oder drei Tage nach dem Angriff an der Tapuah Junction, bei dem Yehuda Guetta getötet wurde. Mit funkelnden Augen und süßem Gerede, wie immer, sagte Weiss, dass sie eine neue Siedlung bauen würde. Wenn es um Landraub geht, sterben alte Räuber nie, noch verblassen sie; sie werden nicht aufhören zu stehlen. Damals hat Weiss dreist gelogen - schließlich ist für das Land Israel alles erlaubt - und gesagt, es sei Staatsland, obwohl sie auch kein Recht hat, in Staatsland einzudringen.

Skeptiker sind eingeladen, die Facebook-Seite der Kerem Navot NGO zu besuchen. Der Siedlungsforscher Dror Etkes beweist dort mit Luftaufnahmen, dass die Palästinenser dieses Land kultiviert haben, bevor die Israel Defense Force es in den 1980er Jahren übernahm.

Einige Tage später fuhr ich zum Außenposten Evyatar. Dort standen bereits etwa 20 Gebäude, und in der Mitte stand ein riesiger militärischer Bulldozer, der gekommen war, um zu helfen. Uniformierte Soldaten wurden dabei gefilmt, wie sie sich an den Bauarbeiten beteiligten. Mehrere Offiziere standen und sprachen mit den Siedler-Radhändlern über einen neuen Kompromiss. Noch ein Moment und Evyatar wird für immer da sein.

Die Wahrheit ist, dass die Existenz von Evyatar nicht viel ändert. Die Siedler haben längst gewonnen, und inzwischen leben 52 Familien in Evyatar. Niemand wird jemals 700.000 Siedler evakuieren. Und anscheinend auch nicht 52 Familien. Die Situation ist unumkehrbar geworden. Aber die Hügel, die Evyatar umgeben, sind durchtränkt mit dem Blut von mindestens fünf Palästinensern, die dort getötet wurden, und dem Blut von Dutzenden anderer, die durch das Feuer der IDF verwundet wurden, einer der einzigen Armeen der Welt, neben der Armee von Myanmar, die Demonstranten mit scharfem Feuer tötet.

Im Nachhinein ist die Siedlung in Evyatar an sich nicht wichtig. Aber die kleine Gerechtigkeit und das Eigentumsrecht der Bewohner der drei Dörfer, die sie umgeben, müssen wiederhergestellt werden. Vor allem aber ist Evyatar der Test für die neue Regierung. Wenn Evyatar bleibt, werden wir ein für alle Mal wissen: eine rechte Regierung, wie wir vermutet haben; eine Regierung ohne Veränderung, wie wir befürchtet haben.

Einen deutlicheren Test gibt es nicht. Jeder Kompromiss, der nicht die Rückgabe des gesamten Landes an die Eigentümer und den vollständigen Abriss aller Gebäude beinhaltet, wäre ein weiterer Akt der Ungerechtigkeit. Um der Bewohner willen, die sehen, wie sich israelische Hooligans auf ihrem Land unter dem Schutz der Armee verhalten, und die hilflos waren, dies zu verhindern, muss jeder anständige Israeli auf die Zerstörung von Evyatar und die Auslöschung dieser Schande vom Antlitz der Erde hoffen. Solche Viertel des organisierten Verbrechens müssen zerstört werden, bis auf die Grundmauern.   Quelle

Peace Now: Israels Regierung treibt Siedlungsausbau voran

24. Juni 2021

Die neue Regierung Israels treibt nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Peace Now den Siedlungsausbau im besetzten Westjordanland voran.

Ein zuständiges Gremium habe fünf Wohneinheiten in drei Siedlungen genehmigt, sagt Sprecherin Chagit Ofran von Peace Now. Bestätigt wurden demnach insgesamt 31 Baupläne, die meisten davon für öffentliche Gebäude und Industriebauten. Dies sei das erste Mal unter der neuen Regierung von Ministerpräsident Naftali Bennett, dass Bauten in den Siedlungen genehmigt worden seien, hieß es.

Die Regierung unter Bennett von der ultrarechten Jamina-Partei und Außenminister Jair Lapid von der Zukunftspartei ist erst Mitte Juni vereidigt worden. Die neue Koalition wird von insgesamt acht Parteien vom rechten bis zum linken Spektrum getragen, darunter erstmals auch eine arabische Partei.

"Jegliche Baugenehmigung in den Siedlungen ist schädlich für Israel und entfernt uns von der Chance auf Frieden", schrieb Peace Now in einer Stellungnahme. "Eine der   mehr >>>

 



 

Stadtrat Coburg Eklat um Palästina-Flagge

Wolfgang Braunschmidt, 24.06.2021


Alper Hasirci stellt auf seinen Platz im Sitzungssaal des Coburger Stadtrats ein Staatssymbol auf. Das muss er entfernen. Anschließend stimmt er für einen Antrag, der Antisemitismus verurteilt.

Coburg - Alper Hasirci (parteilos) hat am Donnerstag im Stadtrat von Coburg für einen Eklat gesorgt. Der Kommunalpolitiker stellte an seinem Platz eine Tischflagge des Staates Palästina auf. Daraufhin forderte Gerhard Amend (CSB) Alper Hasirci auf, das Symbol zu entfernen. Es habe im Stadtrat nichts zu suchen.

Hasirci entgegnet, es handele sich um das Symbol eines Staats, sei mithin nichts Unrechtes. Nachdem Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) Alper Hasirci mit Nachdruck gebeten hatte, die Flagge zu entfernen, folgte dieser der Aufforderung.

Anlass für das Handeln Hasircis war der Antrag der SPD-Fraktion, ihn wegen seiner Fragen und Kommentare im Internet zur militärischen Auseinandersetzung zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu rügen. Hasirci hatte das Handeln Israels unterschwellig mit dem von Nazi-Deutschland verglichen. Das ist antisemitisch und von Coburgern bei der Polizei angezeigt worden. Mittlerweile >>>

 

 Das zeigen der Palästinaflagge ist antisemitisch?

Kurzkommentar - Erhard Arendt

Ich mag Vergleiche, noch weniger die Gleichsetzung von Menschenrechtsverletzungen generell nicht. Jedes Verbrechen steht in seinem Handeln, der Auswirkung für sich einzigartig, jedes (nicht nur der Holocaust) ist einmalig und eine Bewertung, eine Rangliste  ist unmöglich. Welchen Maßstab soll ich in der Bewertung nehmen?

Für uns deutsche ist der Holocaust sicher das größte, einmalige Verbrechen (unter vielen anderen) das Deutschland zu verantworten hat.

Nur andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit, so gegen Palästina und die Menschen in Palästina bewerten Palästinenser auch als einmalig und der Vergleich mit den Verbrechen Nazideutschlands soll die Schwere dieser Vergehen (Die die Welt übersieht, verdrängt, Verleumdet) ausdrücken.

Diesen Vergleich als antisemitisch zu bezeichnen, ist Ausdruck eines ignorieren, eines Unterstützen  der Verbrechen des Zionismus. Wohl konditioniert verweigert sich hier, nicht nur Rassismus zu bekämpfen, sondern die, die darauf hinweisen zu diffamieren.

 

 

VIDEO - Watch "Killing Gaza"
Sie können ihn oben ansehen.

Ali Abunimah - 16. Mai 2021

Während Israel den Gazastreifen erneut einem brutalen Bombardement aussetzt, bei dem Zivilisten angegriffen und getötet und ihre Häuser zerstört werden, haben die Journalisten Max Blumenthal und Dan Cohen ihren wichtigen Film "Killing Gaza" auf YouTube für jedermann frei zugänglich gemacht.

Killing Gaza erzählt die Geschichten von Palästinensern nach dem israelischen Angriff 2014, bei dem 2.200 Menschen in Gaza getötet wurden, darunter 550 Kinder. Hier ist ein Teil von dem, was Blumenthal über den Film für The Electronic Intifada schrieb, als er 2018 zum ersten Mal veröffentlicht wurde:

Der erste Teil von "Killing Gaza" dokumentiert sadistische israelische Gewalt, die unbestreitbar schwer zu sehen ist. Ein fünftägiger Waffenstillstand war gerade in Kraft getreten und wir hatten ungehinderten Zugang zu einer fassungslosen Bevölkerung, die in die Grenzgebiete zurückkehrte, die mit israelischer Artillerie und Raketen beschossen worden waren.

In der Stadt Khuzaa im Südosten des Gazastreifens trafen wir Hani al-Najjar, der in sein Haus zurückkehrte, nachdem sich das israelische Militär zurückgezogen hatte, und dort sechs Leichen in seinem Badezimmer vorfand, alle verkohlt, gefesselt und geknebelt und von einer israelischen Granate in Stücke gerissen.

Außerhalb der Stadt Rafah, im südlichen Gazastreifen, trafen wir den 19-jährigen Mahmoud Abu Said, der von israelischen Soldaten als menschliches Schutzschild genommen und vor einem Fenster seines eigenen Hauses festgehalten wurde, während diese Soldaten über seine Schultern hinweg auf seine Nachbarn schossen.

Und in Gaza-Stadt begegneten wir Bewohnern von Zafir 4 und dem Italian Compound, Wohntürmen, die in den letzten Kriegstagen von israelischen Jets in Stücke gesprengt worden waren - zu keinem anderen Zweck, als der gebildeten Mittelschicht Gazas eine Lektion zu erteilen.

Suleiman al-Zugheibi stand neben den Trümmern seines ehemaligen Hauses außerhalb von Rafah und neben einem zerstörten Taxi, das einst seinem Sohn gehörte, der von einem israelischen Scharfschützen in den Kopf geschossen wurde, und gab ein Zeugnis des Traumas und des Trotzes ab, das unter denjenigen, die wir trafen, nur allzu verbreitet war.

"Wir haben in den letzten 60 Jahren wegen Israel gelitten", sagte uns al-Zugheibi. "Krieg um Krieg um Krieg. Bombardierung nach Bombardierung nach Bombardierung. Du baust ein Haus, sie zerstören es. Du ziehst ein Kind auf, sie töten es", sagte er. "Was auch immer sie tun - die Vereinigten Staaten, Israel, die ganze Welt - wir werden Widerstand leisten, bis der letzte von uns stirbt. Selbst wenn sie ganz Gaza in Schutt und Asche legen, selbst wenn nur noch Steine übrig sind, werden wir nicht aufgeben."  Quelle

Kinder in Palästina

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken

 

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

Neue Regierung stimmt Siedlungsausbau zu

Ireland's bishops call on government to recognize State of Palestine

I was waiting for my turn to be bombed

A lesson in collective gaslighting

Army Closes All Roads Leading To Abu Sbeih Mountain

Soldiers Abduct Eleven Palestinians In West Bank

Israel Approves Plan To Expand Colonies In Occupied West Bank

Army Abducts Five Palestinians In Jerusalem

Israeli Soldiers Injure Many Palestinians, Abduct Child, Near Nablus

Israeli Colonists Uproot Olive Trees, destroy Water network In Salfit

From vaccines to protests, the PA keeps proving its irrelevance

Muntada Aid supports UNRWA emergency appeal for refugees in Gaza

Hunger-striking Palestinian detainee ends 25 days of hunger strike

Israeli Prison Service gives blind detainee an expired drug, says committee

Prime Minister orders formation of committee to investigate death of a citizen in Hebron

PCBS: Increase in the Construction Cost Index /CCI/ for Residential Buildings

 

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