Meinung // Zu schwer zu verstehen:
Ein Palästinensischer Hungerstreikender stirbt, und das ganze
System ist mitschuldig
Ilana Hammerman - 15. Oktober 2020 -
Übersetzt mit DeepL
Der
palästinensische Gefangene Maher Akhras, der sich seit fast 80
Tagen im Hungerstreik befindet, um gegen seine Inhaftierung ohne
Anklage zu protestieren, im Krankenhaus von Kaplan, Rehovot,
Israel, 29. September 2020.
Der palästinensische Gefangene Maher Akhras, der sich seit fast
80 Tagen im Hungerstreik befindet, um gegen seine Haft ohne
Anklage zu protestieren, im Krankenhaus von Kaplan in Rehovot,
Israel, 29. September 2020.
"Gemäss der Fachliteratur gehört er zur Kategorie der klinischen
Todesfälle", sagte mir der Arzt. "Der Tod kommt, es ist nur eine
Frage des Wann", sagte Anwältin Ahlam Hadad zu Beginn ihrer
Ausführungen vor dem Obersten Gerichtshof.
Die Person in der "Todeskategorie" ist ihr Mandant, Maher Akhras,
49, aus dem Dorf Silat al-Dhahr im Dschenin-Distrikt der
Westbank. Er befindet sich seit fast 80 Tagen im Hungerstreik,
um gegen seine Verwaltungshaft zu protestieren, und liegt nun
sterbend im Kaplan-Krankenhaus von Rehovot. Am 12. Oktober
lehnte das Gericht zum zweiten Mal seinen Antrag auf Entlassung
aus dem Krankenhaus ab, wo er gegen seinen Willen festgehalten
wird.
Ich nahm an der langen Verhandlung teil, und in dem riesigen,
imposanten Gerichtssaal waren meine Ohren gespannt darauf, all
die genauen Einzelheiten über den genauen rechtlichen Status
einer Person zu erfahren, deren Tage gezählt sind, wenn sie
nicht sofort entlassen wird. Ich habe eine Kopie des Protokolls,
und wenn ich es lese, bestätigt sich für mich wieder einmal, was
ich schon wusste, als ich mich dort hinsetzte: Hier gab es keine
Gerechtigkeit, sondern nur eine Verzerrung der Gerechtigkeit.
Und ich hatte keine Hoffnung. Nicht auf Barmherzigkeit oder auf
einen Schrei, der endlich innerhalb oder außerhalb der Mauern
dieser mächtigen Kammer himmelwärts steigen würde: "Wehe denen,
die das Böse gut und das Gute böse nennen" (Jesaja 5,20). Denn
das gesamte israelische Justizsystem, sowohl das militärische
als auch das zivile, das die Palästinenser in seinem Laster hält
und sie in ihren Städten und Dörfern gefangen hält, das sie
ihres Landes beraubt, sie zu Zehntausenden in Gefängnissen
verrotten lässt auf der Grundlage von Gesetzen und Vorschriften,
die eine Besatzungsmacht nicht erlassen darf - das gesamte
System ist böse, die Verkörperung des Bösen. (...)
Das Wenige, was in Haaretz über Akhras berichtet wurde, der
vielleicht nicht mehr unter den Lebenden ist, wenn dieses Stück
veröffentlicht wird, können Sie in Hagar Shezafs informativem
Stück "Mit seiner eingefrorenen Administrativhaft setzt der
Palästinenser seinen Hungerstreik im Krankenhaus fort" (Haaretz.com,
30. September) nachlesen. Seitdem sind zwei kritische Wochen
vergangen.
Für mich dient die Tragödie des Mannes - und möge er noch leben
- als Analogie. Eine Analogie zu der Tragödie und dem
Verbrechen, die seit 53 Jahren unter der Schirmherrschaft der
israelischen Justiz ablaufen. Die Leute sagen: Er wurde unter
Verwaltungshaft festgenommen. Aber in all diesen Jahren wurden
Massen von Palästinensern verhaftet und in Verwaltungshaft
genommen, ohne Gerichtsverfahren. Der Shin Bet und die Armee
sind die Ankläger und die Schiedsrichter, und man weiß nicht,
was und warum. Und dennoch klammern sich die Verteidiger der
Menschenrechte an eine Realität, die völlig falsch ist. Die
Verwaltungshaft erfüllt nicht die Kriterien für einen
Gerichtshof in einer Demokratie, protestieren sie. Und ich
frage: Was hat ein Gerichtshof mit den Palästinensern zu tun,
die jahrzehntelang unter einem Militärregime geboren werden und
sterben?
Vor Gericht wurde gesagt, dass Makhras nach geheimen
Geheimdienstinformationen an "organisatorischen Aktivitäten
beteiligt ist, die die Sicherheit des Gebiets gefährden". Ich
habe an Dutzenden von Militärprozessen teilgenommen - nicht nur
für Verwaltungshäftlinge -, bei denen die gleiche Behauptung
aufgestellt wurde, unabhängig davon, ob die Informationen geheim
oder nicht geheim sind, ob die Gefangenen freiwillig gestehen,
um einen "Deal im Strafverfahren" zu erreichen, oder ob ihnen
das Geständnis durch Folter entzogen wurde. Es ist alles
niedergeschrieben und dokumentiert, aber nur wenige Israelis
wollen es wissen.
Abgesehen von einer Handvoll israelischer Frauen (und keinen
Männern, wie es gestern wieder vor Gericht der Fall war), sind
die Gerichtssäle frei von Zuschauern. Und ich frage: Diese
Urteile, diese Massenverhaftungen auf der Grundlage von "
Waschzetteln " von Spitzeln - was haben die mit der regionalen
Sicherheit zu tun? Sind in all den Jahren nicht Hunderte und
Tausende von Menschen - Zivilisten und Soldaten, Frauen und
Männer, alte Menschen und Kinder - hier getötet worden? Sind die
Gerichte und die lächerlichen Anhörungen, die in ihnen über das
Schicksal der Palästinenser stattfinden, das, was diesem Blutbad
ein Ende setzen wird?
Sie behaupten, dass der Häftling Mitglied einer "illegalen
Organisation" sei. Dasselbe wurde über den Hungerstreikenden
gesagt. Er bestreitet es, und sein Anwalt versucht, dies zu
beweisen. Er gehöre keiner Organisation an, sagt sie. Und ich
frage: Was hat die Legalität mit der Ächtung von Hunderten von
palästinensischen Organisationen zu tun, von denen die meisten
zivile Organisationen sind? Sie unterstützen den Terror, sie
schüren den Terror in den sozialen Medien, sagen sie. (Siehe den
Fall von Dareen Tatour und ihr Gedicht "Widerstand, mein Volk".)
Sie selbst sind Terroristen, sagen sie - sie werfen Steine,
stechen mit Messern, bedrohen mit Scheren.
Und ich stelle die wichtigste Frage von allen: Welches Recht hat
der Staat Israel, seine Gesetze und seine Gerichte, zu
definieren, was Terrorismus ist und was Anstiftung zum
Terrorismus ist, und zwischen ihnen und Widerstand, zwischen
ihnen und Volksaufstand zu unterscheiden? Nicht nur seine Kriege
und Militäroperationen im Libanon und im Gazastreifen - wo die
Mehrheit der Tausenden von Opfern Zivilisten waren - waren
Kriege des Terrors, sondern seine gesamte Politik im
Westjordanland ist eine Politik des Terrors. Denn ja, wenn
Terror ein Krieg gegen unschuldige Zivilisten ist, dann sind
Kollektivbestrafung, Landnahme, Abriss von Häusern, Schulen und
ganzen Ortschaften vom Negev und südlichen Hebron bis hin zu den
Stadtvierteln Jerusalems, die Verhaftung von Hunderttausenden
(mehr als eine Million Menschen seit 1967) und die fortwährende
Verweigerung von Menschen- und Bürgerrechten unter einer
Militärverwaltung - alles Akte des Terrors. (...)
Am nächsten Tag, welch ein Zufall, erschien hier ein Stück von
Shaul Arieli ("Der Marsch der Torheit in den Siedlungen geht
weiter", Haaretz, 15. Oktober), der in eleganter Prosa über
genau dieselbe Wahrheit schreibt. Arieli, ein erfahrener
Forscher des israelisch-palästinensischen Konflikts, beginnt mit
der Nachricht, dass der Premierminister "die Einberufung der
obersten Planungskommission der Zivilverwaltung angeordnet hat,
mit dem Ziel, umfangreiche Bauarbeiten zu genehmigen", die sich
auf 5.400 Wohneinheiten in Dutzenden von Ortschaften im
Westjordanland belaufen.
Er fährt mit einer akribischen Darstellung des Fortschritts des
Siedlungsprojekts seit der Unterzeichnung der Osloer Abkommen
fort und kommt zu dem Schluss, dass an der Behauptung der
Palästinenser etwas Wahres dran ist, dass jede israelische
Regierung seit Oslo Schritte unternommen hat, um die Zahl der an
Israel annektierten Gebiete auf ihre Kosten zu erhöhen oder,
schlimmer noch, "eine Realität zu schaffen, die von der
israelischen Öffentlichkeit als eine wahrgenommen wird, die
keine Zwei-Staaten-Lösung zu einem vernünftigen nationalen Preis
zulässt". Er kommt zu dem Schluss: "Die Politik des Ausbaus der
Siedlungen in Judäa und Samaria war und ist für den Staat Israel
im Hinblick auf seine Sicherheit, Wirtschaft und Gesellschaft
mit enormen Kosten verbunden". (...)
Nichtsdestotrotz argumentieren diese Anwälte, die ihre Arbeit
(die, wie man sagen sollte, recht erniedrigend ist) sicherlich
als Verteidigung der Menschenrechte ansehen, weiterhin vor den
israelischen Militär- und Zivilgerichten für das Recht der
Palästinenser, in ihren Häusern zu leben und ihr Land zu
besitzen und nicht im Gefängnis zu sitzen. Als ob das
Justizsystem eines Landes, das Millionen von Menschen zu
Untertanen seiner Militärregierung gemacht hat, sie schützen
sollte. Als ob der Konflikt zwischen den beiden Völkern die
Sache der israelischen Justiz wäre.
Ein Teil der Anhörung in dieser Woche, die den Fall Akhras auf
höchster Ebene dieses Systems betraf, fand hinter verschlossenen
Türen statt. Shin Bet und Geheimdienstbeamte, die ebenso Teil
dieses Systems sind, haben die Richter offenbar davon überzeugt,
dass der Hungerstreikende, der am Rande des Todes steht, eine
Gefahr für die regionale Sicherheit darstellt, und deshalb
lehnten sie die Petition für seine Freilassung ab.
Quelle
|
*Die
„neue Normalität“ werden die alten Kriegsspiele sein*
Palestine Update Nr. 411 .. Die „neue
Normalität“ .. 9.10.20
Ranjan Solomon -
Donald Trumps „Deals of the Century” werden ihren Platz in der
Geschichte finden als eine der größten Tricksereien, die man dem
palästinensischen Volk angetan hat. Die Herrscher der Länder,
die Abkommen mit den USA und Israel unterzeichnet haben, sind
bereits Pfänder geworden für die Listen von USA und Israel. Bei
den „Normalisierungs-Abkommen“ ist es nie um Frieden gegangen.
Sie sind dabei, Geopolitik zu Gunsten der USA zu machen, und das
bedeutet umgekehrt: Krieg. Es wird die Waffenindustrie reich
machen, und die Kaufleute für den Krieg werden jetzt auf dem
ganzen Weg zu ihrer Bank lachen. Der Militär-Industrie-Komplex
der USA hat diese Abkommen für immer angezwinkert. Es ist ein
gutes Geschäft für die Industrie.
Israel wird bald eine neue Serie von Problemen haben. Die
Arabische Straße hat die „Normalisierung“ nicht akzeptiert, die
Diktatur wird den Abstieg unterdrücken. Die Herrschenden haben
keine moralischen Anrechte, während die Menschen Gerechtigkeit
haben wollen. Sehr bald wird ein faschistisches Israel sich mit
den Arabischen Straßen streiten müssen. Dazu haben sie nur
Gewehre und Uniformen. Sie kennen das Innere der Länder nicht,
mit denen sie Abkommen unterzeichnet haben. Die Region läuft auf
das Chaos zu. Traurigerweise müssen die Menschen erleiden, den
Preis zahlen zu müssen.
Der nächste US-Präsident hat in seinem TOR (= Terms of Reference)
die gleiche alte Arbeit zu tun, die alle Präsidenten vor ihm zu
tun hatten. Die Routine schaut so aus: einige Kriege beginnen
und einige Länder zerstören. Die USA werden gefordert, den Hass
zu schüren, Regierende aus dem Amt zu werfen, aus dem Geschäft
des Wiederaufbaus des Zerstörten zu profitieren. Nur einem
Präsidenten ist es gelungen, die internationale Gemeinschaft zu
täuschen und für sich selbst den Friedens-Nobelpreis zu
gewinnen. Daraufhin wandelte er sich zu einem hartgesottenen
Herrscher und führte sieben Kriege, wodurch hunderttausende
unschuldige Menschen zu Tode kamen, Länder verwüstet wurden –
und jetzt paradiert der Ex-Präsident Obama als „Elder Statesman“
und gibt vor, „Senor Decent“ zu sein!
In den USA kann man Vorwände für einen Krieg mit einem
Augenzwinkern finden. Sogar Idioten bringen das ganz leicht
zusammen: Massenvernichtungswaffen im Irak, 9/11, Osama Bin
Laden, Al Qaeda sind einige Beispiele. Es genügt jeder alte
Grund. Außerdem haben Waffenhändler auch ihre Handelsbeziehungen
zu anderen Sektoren, und man glaubt, sie seien auch jene Leute,
die „Kriegsgründe“ erfinden.
Die arabischen Staaten, die die Abkommen unterschrieben haben,
und jene, die sich bereit machen, ähnliche Abkommen zu
unterschreiben, tragen Augenbinden und zeigen geistlos ihre
gedankenlose politische Einstellung. Am Ende werden sie der
lachende Rest der Welt sein, besonders Israel und USA – und
hinter vorgehaltener Hand auch die EU. Sie werden mit USA und
Israel zusammengehen, diese schwächen und sie bei ihren
Kriegsspielen in Darsteller verwandeln.
In der Tat: Die „neue Normalität“ werden die alten Kriegsspiele
sein, und arabische Führer die Joker in dem Ganzen. Ohne
Erklärung dafür, was Demokratie bedeutet, werden ihre Leute
gegen die Normalisierung protestieren. Aber man wird Forderungen
nicht wahrnehmen. Die USA werden dieses unterschreiben, und
Israel wird es kopieren. Ranjan Solomon
*Lasst die „Abraham-Vereinbarunge" nicht
Waffenhandels-Vereinbarungen werden*
Das
Normalisierungs-Abkommen zwischen Israel und den UAE, formal als
die „Abraham-Vereinbarungen“ bezeichnet, könnte potentiell einen
neuen Waffen-Wettlauf im Mittleren Osten auslösen. Ausgehend von
den zahlreichen Konflikten, die bereits in der Region wüten –
alle angeheizt durch importierte Waffen, darf das nicht
zugelassen werden … Neue Verkäufe an die UAE und Israel werden
wahrscheinlich die Rolle der USA als dominanten
Waffen-lieferanten für die MENA-Region (Mittlerer Osten und
Nordafrika) ausweiten. Ein neuer Bericht des Zentrums für
internationale Politik (Center for International Politics) hat
heraus-gefunden, dass die USA während der Periode von 2015 –
2019 für fast 48 % der Waffenlieferungen an die Region stehen –
fast dreimal so viel wie der nächstgrößte Lieferant, Russland,
und weit voran gegenüber dem Anteil von China mit weniger als 3
%. Weit entfernt von der Schaffung größerer Sicherheit haben
diese Verkäufe direkt oder indirekt beigetragen zur Anheizung
der Konflikte in Syrien, Libyen und Jemen, wie auch zu einer
wahllosen rasanten weltweiten Gegenterror-Kampagne, ausgeführt
von der ägyptischen Regierung im nördlichen Sinai … Iran wird
nicht still stehen angesichts dieser neuen Flut von Bewaffnung
an US-Alliierte in der Region. Teheran kann Israel oder den
Golfstaaten mit traditioneller Bewaffnung wie Kampfflugzeugen
nicht gleichkommen, aber es kann – wenn es sich dafür
entscheidet – seine Programme für Raketen und Nuklearwaffen
aufstocken, oder mehr Waffen und Trainingsmöglichkeiten für
seine regionalen Verbündeten zur Verfügung stellen. Das Ergebnis
wird wahrscheinlich ein neuer Waffenwettlauf sein, während einer
Zeit, in der die Kriege in Syrien, Irak, Jemen und Libyen
weitergehen und immenses menschliches Leid verursachen – und
ebenso die Region destabilisieren.
Quelle
(Bild: Demo mit Posters: „Boykott Israels Kampf
gegen BDS“, „Befreit Palästine – Lasst Gaza leben“)
*Palästinensische Filmemacher unterzeichnen Petition gegen die
Film-Kooperation zwischen UAE und Israel*
Mehr als 70 Berufsfilmer aus Palästina und anderen arabischen
Ländern haben eine Petition unterschrieben, in welcher sie gegen
den kürzlich erfolgten Pakt zur Kooperation zwischen Kinos in
den Emiraten und in Israel protestierten und die Solidarität in
der arabischen Filmwelt forderten.
Die „UAE Abu Dhabi Film Commission“ (ADFC), Israel Film Fund“ (IFF)
und die „Jerusalem Sam Spiegel Film & Television School“ (JSFS)
verkündeten letzte Woche, dass sie planen, an einer Serie von
Initiativen, auch an Bildungsaustausch, gemeinsamen Film- und
FS-Projekten und an einem regionalen Filmfestival zusammen zu
arbeiten. Die arabischen Filmemacher sagten, sie seien
„schockiert“, dass die ADFC sich einverstanden erklärt habe, mit
staatlich gestützten israelischen Film-Körperschaften
zusammenzuarbeiten, so lange die Palästinenser noch unter
Okkupation leben müssen. „Mehr als sieben Jahrzehnte lang haben
die Palästinenser unter militärischer Besatzung und in einer
kolonialen Wirklichkeit gelebt, und dieses wird Jahr für Jahr
schlimmer“, heißt es in einem Brief.
„Wir palästinensischen Filmemacher waren durch diesen
Kolonialismus und die militärische Okkupation sehr stark
behindert und beeinträchtigt. Unsere Produktion hing ab von
ausländischer Finanzierung und Unterstützung, die uns erlaubte,
uns auszudrücken und unsere Geschichten zu schreiben, unseren
Alltag und unsere Ideen ein wenig zu teilen. Wir waren in der
Lage, die Barrieren unserer kolonialen Wirklichkeit zu
übersteigen, um als Pioniere voranzugehen und wertvolle
Filmarbeit zu liefern“, ging es weiter. „Wir waren und sind noch
ein Teil des arabischen Kinos, unserer wichtigsten Empfehlung.
Wir waren uns immer bewusst, diese entwickeln zu müssen, und
unser Ehrgeiz hat sich in Richtung auf Partnerschaften und
Ko-Produktionen mit unseren brüderlichen Kollegen
herauskristallisiert als dem besten Weg, das arabische Kino
voranzubringen“. Der Kino-Pakt folgt einem Abkommen im August,
als die UAE erst das dritte arabische Land waren, um seine
Beziehungen mit dem Besatzungsstaat Israel seit dessen
Errichtung 1948 zu normalisieren. Bahrain folgte sehr bald
anfangs September, und wurde damit das vierte. Die
Normalisierungsabkommen wurden von der palästinensischen Führung
vehement verurteilt, weil sie nicht das Ergebnis eines
ausverhandelten Friedensabkommens zwischen Palästina und der
israelischen Okkupation waren.
Die palästinensischen Filmemacher forderten ihre Gegenüber in
den Emiraten und andere arabische Berufs-Filmemacher auf, „die
Partnerschaft aufzukündigen“ und die Arbeit mit ADFC und jeder
anderen Institution in der arabischen Welt zu verweigern, die
Vereinbarungen mit der israelischen Regierung eingegangen sind.
Sie fügten hinzu, dass ADFC sich stattdessen bemühen sollte, das
arabische Kino im Allgemeinen und das palästinensische und Kino
der Emirate im Besonderen zu unterstützen mit der Schaffung
starker arabischer Institutionen und Partnerschaften. In der
Vergangenheit haben besonders betroffene arabische Film-Profis
dazu geneigt, sich aus Solidarität für Palästinenser, die unter
Apartheid und Okkupation lebten, von der Arbeit mit von der
israelischen Regierung getragenen Film-Körperschaften oder
Festivals zurückzuziehen.
Quelle
*Vier
Teilnehmer zogen sich von einem „Tel Aviv Documentary Festival“
in Solidarität mit BDS zurück*
Seit 1998 wurde das
„Tel Aviv International Documentary Film Festival“, besser
bekannt als
Docaviv, zu einem von Israels ersten Non-Fiction
Filmereignissen entwickelt.
Mehrmals in den vergangenen Jahren zog sich das Festival Kritik
und Boycott zu wegen der Sponsorenunterstützung durch das
Israelische Ministerium für Kultur und Sport zu – und wurde
kritisiert wegen der nicht zu Ende kommenden Besetzung von
palästinensischem Land.
2014, als „American
Revolutionary" in das Programm einstieg,
kritisierten beide, die Hauptdarstellerin Grace Lee Boggs und
die im Interview Befragte Danny Glover den Film. 2019 wies der
marokkanische Direktor Nadir Bouhmouch die Einladung zurück,
seinen Film „Amussu"
bei dem Festival vorzustellen.
Die diesjährige Präsentation von Docaviv, die vom 3. bis zum 12.
September lief, wurde durch noch mehr Rückzieher betroffen.
Cínthia Gil, künstlerische Direktorin von Sheffield Doc/Fest war
ein Mitglied der Jury für dieses Jahr, bestätigte jedoch ihren
Abgang zu Boykott, Divestment and Sanctions (BDS), Portugal.
Ähnlich zog die dänische Direktorin Eva Marie Rǿdbro, deren
Dokumentarfilm „I Love You I Miss You I Hope I See You Before I
Die” ausgewählt wurde zur Einbindung in das Programm, ihren Film
zurück. Zwei weitere: ein anderer nicht identifizierter
Direktor, dessen Film im Programm war, und ein anonymer
internationaler Gast gingen weg. Alle waren einzeln von
Mitgliedern der BDS-Bewegung kontaktiert worden.
In einer Stellungnahme sagte Alia Malak von der „Palästinensischen
Kampagne für Akademischen und Kulturellen Boykott von Israel":
„Wir danken jedem internationalen Filmemacher und Gast, der/die
sich von Docaviv 2020 wegen der Mitschuld des brutalen
israelischen Kunst-weißwaschenden Regimes an Apartheid,
Okkupation und Siedler-Kolonisation zurückgezogen hat, und in
Solidarität mit dem palästinensischen Volk … Docaviv hat niemals
einen Standpunkt zu Gunsten der unveräußerlichen Rechte des
palästinensischen Volkes eingenommen, wie es im Völkerrecht
vorgesehen ist … Die Unterstützung für die friedvolle
BDS-Bewegung fährt weiterhin fort, unter den Künstlern und
vielen Gemeinschaften weltweit zu wachsen“, fährt Malak fort.
„Wir bitten alle internationalen Film- und Fernseh-Mitarbeiter
dringend, sich ihr anzuschließen“.
Quelle
*Palästinensische Sozialgeschichte schützen und teilen*
Die Palästinenser müssen nicht nur ihrer gewalttätigen
Ausweisung aus ihrem Land widerstehen, sie müssen sich auch
dagegen wehren, dass ihre Geschichte neu geschrieben wird, um
sich dem zionistischen Projekt anzupassen. Der Zweck dieser
Neufassung ist klar: die Gegenwart der Palästinenser ausradieren
und die Lüge verbreiten, dass Palästina ein unfruchtbares „Land
ohne ein Volk“ war, bis die wahren Eigentümer zurückgekehrt sind
und die Wüste zum Blühen bringen nach tausenden Jahren
Abwesenheit. Es ist daher beruhigend, einen verborgenen Schatz
der Wahrheit zu finden, der mitten in Haufen von Fake-Geschichte
durchscheint.
Es ist ein handgeschriebenes Manuskript, das von einem
unbekannten Reisenden nach Palästina und in andere Teile des
Heiligen Landes vor ungefähr 120 Jahren geschrieben wurde. Die
Autorin hat nicht einmal ihren Namen darunter gesetzt und über
sich selbst nur den Hinweis gegeben: „Eine, die ging“. Der rare
Fund wurde vor Jahren bei einer Auktion in UK von Dr. Hisham
Khatib entdeckt, einem begeisterten Kunstsammler während der
Zeit seines Aufenthalts in Jerusalem in den 30erjahren des
vergangenen Jahrhunderts. Khatib, ein prominenter Gelehrter und
Autor, derzeit Mitglied des Senats von Jordanien, entschloss
sich, das Manuskript in einem sehr schön gedruckten Buch
wiederzugeben. Es zeigt den hand-geschriebenen Text in
Originalfarben, wie er 1902 geschrieben wurde mit einem
getippten Text auf der Titelseite.
Das 160seitige Buch mit dem Titel „Eine Reise nach Jerusalem“
enthält das Manuskript und Illustrationen. Gemeinsam mit den
handgeschriebenen Beschreibungen des Lebens in Palästina ist die
Sozialgeschichte und Geographie von Palästina wunderbar
illustriert. Das Reisetagebuch enthält 69 Bilder in
Wasserfarben, 17 Bleistiftskizzen, 16 große Album-Photographien
und andere kleine Fotos. Auch sind kurze Gedichte von der
Autorin zu finden, die auch über künstlerische und literarische
Begabungen verfügt haben muss.
Die Handschrift ist klar lesbar. Sie zeigt deutlich, wann die
Tinte in der Feder zu Ende war, bevor diese wieder in das
Tintenfass eingetaucht wurde, weil die Schrift dann dünner
wurde, aber klar lesbar blieb. Während des Lesens zog mich der
handgeschriebene Text mehr an als der Druck, weil er in dieser
Art natürlicher war. Ich habe das Gedruckte nur durchgelesen, um
einige Namen zu verifizieren. Es ist nicht leicht, in diesem
kurzen Artikel auch nur einige der besuchten Stätten und die
sehr interessant geschilderten Geschichten zu erwähnen. Es ist
großartig zu lesen; es von der Art, dass man nicht aufhören
kann, wenn man einmal mit dem Lesen begonnen hat.
Lesen Sie den ganzen Artikel >>>
Der Schreiber des Artikels heißt Hasan Abu Nimah; der Artikel
ist „The Jordan Times“ entnommen.
(Übers.: Gerhilde Merz)
*There may be times,
when we are powerless to prevent injustice,
But there must never be a time when we fail to protest*
(Wahlspruch von Ranjan Solomon) |
Vom
Gefängnis zum Park
Ola Mousa - 16. Oktober 2020 - Übersetzt
mit DeepL
Al-Saraya, ein Park
in Gaza-Stadt, ist zu einem wichtigen Ort für das Gebet während
des Eid-Festes geworden. Mohammed Al-Hajjar
Ahmad Abu Foul besucht täglich den al-Saraya, einen Park in
Gaza-Stadt. Obwohl er dorthin geht, um sich zu erholen, wird der
55-Jährige ständig daran erinnert, wie er am selben Ort
gefoltert wurde. In der Anfangsphase der ersten Intifada 1987
wurde Abu Foul drei Monate lang inhaftiert. Ihm wurde
vorgeworfen, in der Volksfront für die Befreiung Palästinas
aktiv gewesen zu sein und das israelische Militär mit
Molotowcocktails beworfen zu haben. In Einzelhaft gehalten,
wurde Abu Foul wiederholt mit einer Kette an der Decke
aufgehängt. Seine Gefängniswärter zwangen ihn, Informationen
über seine politischen Aktivitäten und über Nachbarn aus dem
al-Schati-Flüchtlingslager zu geben, die am bewaffneten
Widerstand beteiligt waren.
Der Park wurde vor vier Jahren eröffnet, aber erst 2018 kehrte
Abu Foul an den Ort zurück. "Es fühlte sich an wie eine
Geisterstadt", sagte er. "Es war, als könnte ich wieder die
Geräusche der Folter hören."Er zeigte auf das Gelände und sagte:
"Hier waren die Zellen. Hier waren die Verhörräume. Das war der
Hof, in dem sich die Gefangenen [zur Übung] trafen. Der Bereich
dort drüben war mit Stacheldraht bedeckt."
Das Al-Saraya-Gefängnis wurde von Großbritannien gebaut, das
Palästina von den 1920er bis 1940er Jahren verwaltete. Die
britischen Behörden versuchten, jeglichen Ungehorsam gegen ihre
Herrschaft und das von ihnen geförderte zionistische
Kolonisierungsprojekt zu zerschlagen.
Nach der Gründung Israels 1948 wurde der Gazastreifen zunächst
von Ägypten kontrolliert. Für die Ägypter diente al-Saraya
teilweise als Regierungsstelle und teilweise als Gefängnis.
Israel fiel im Juni 1967 in den Gazastreifen ein. Wie zuvor
schon die Briten benutzten die Israelis al-Saraya, um
Palästinenser einzusperren, die sich weigerten, die
Unterdrückung zu akzeptieren. Die Israelis benannten al-Saraya
in Gaza Zentralgefängnis um. Einheimische Palästinenser haben es
jedoch weiterhin mit seinem ursprünglichen Namen bezeichnet.
"Dieses Gefängnis war ein Ort des Verhörs und der Folter", sagte
Salim al-Mubayid, ein Historiker. "Es wurde aus Angst vor
Angriffen von Widerstandskämpfern [die den Gefangenen zur Flucht
verhelfen wollten] schwer bewacht, wie es schon viele Male zuvor
geschah".
Ali Yaghi, heute 78 Jahre alt, wurde von 1970 bis 1985 von
Israel wegen seiner Aktivitäten mit der Palästinensischen
Volkspartei, einer sozialistischen Organisation, inhaftiert. Das
erste Jahr der Gefangenschaft verbrachte er im Zentralgefängnis
von Gaza, bevor er nach Ashkelon, einem Gefängnis innerhalb
Israels, verlegt wurde. "Wir wurden schwer gefoltert und zu
Geständnissen gezwungen", sagte Yaghi und bezog sich dabei auf
sein Jahr im Zentralgefängnis von Gaza. "Die Verhöre wurden
unter Erpressung und Androhung von Gewalt gegen unsere Familien
durchgeführt.
Bombardierte
Nach den Abkommen von Oslo übernahm die Palästinensische
Autonomiebehörde in den 1990er Jahren die Verantwortung für das
Gefängnis. Später wurde das Gefängnis von der Hamas geführt, die
seit 2007, dem Jahr der erbitterten Kämpfe zwischen ihren
Streitkräften und denen, die der rivalisierenden Fatah loyal
sind, die inneren Angelegenheiten des Gazastreifens regelt. Am
28. Dezember 2008 - dem zweiten Tag der Operation Gegossenes
Blei, einer Großoffensive gegen Gaza - bombardierte Israel das
Gefängnis aus der Luft. Ein Wärter wurde getötet, und ein
Großteil des Gefängnisses wurde zerstört.
Palästinensische Bewaffnete richteten laut einem Bericht von
Human Rights Watch eine Reihe von Gefangenen hin, die nach dem
Bombenangriff entkommen waren. Die von der Hamas geführten
Behörden hatten Personen, die der "Kollaboration mit dem Feind"
beschuldigt wurden, auf dem Gelände eingesperrt.
Israel bombardierte al-Saraya erneut während eines weiteren
Großangriffs auf Gaza im November 2012. Die Zerstörung des
Gefängnisses löste eine Debatte darüber aus, was mit dem 11
Morgen großen Gelände geschehen sollte. Eine Idee war, es in ein
Einkaufszentrum umzuwandeln. "Es war zu groß für die
palästinensische Regierung, um mit dem Wiederaufbau zu beginnen,
und es gab nicht genügend Investoren", sagte Naji Sarhan vom
Ministerium für öffentliche Arbeiten in Gaza. Inmitten eines
Konsenses darüber, dass das Gelände historisch bedeutsam ist und
in irgendeiner Form erhalten werden sollte, einigte man sich
schließlich auf die Idee, auf seinem Gelände einen Park zu
eröffnen.
Imad al-Din al-Saftawi war einer von sechs Gefangenen, die 1987
aus dem Zentralgefängnis von Gaza entkommen sind. Er floh
zunächst nach Ägypten und dann nach Syrien. 1995 kehrte
al-Saftawi nach Gaza zurück, wo ihm die Palästinensische
Autonomiebehörde eine Stelle gab. Fünf Jahre später wurde er von
israelischen Streitkräften am Grenzübergang Rafah - der den
Gazastreifen von Ägypten trennt - verhaftet, als er von einer
Geschäftsreise in die Vereinigten Arabischen Emirate
zurückkehrte. Nach dieser Verhaftung wurde er innerhalb Israels
18 Jahre lang inhaftiert.
"Ruinen und Trümmer" - Al-Saftawi ist nur einmal nach
al-Saraya zurückgekehrt, seit es als Park eröffnet wurde, obwohl
er mehrmals an dem Ort vorbeikam. "Ich bin froh, dass sich die
Menschen jetzt an einem Ort entspannen können, an dem ich
gefoltert wurde", sagte er. "Heute gibt es dort Gras und Bäume.
Aber eine große Zahl von Menschen, die in ihrer Jugend
Revolutionäre waren, haben schlechte Erinnerungen an das, was
die israelische Besatzung dort getan hat".
Ahmad al-Dabba, 28, hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft
von der al-Quds Open University. Da er keine andere Arbeit
finden kann, gehört er zu den vielen Händlern, die Erfrischungen
an die Besucher von al-Saraya verkaufen. "Ältere Menschen kommen
hierher und erzählen uns, wie berüchtigt dieser Ort in der
Vergangenheit war", sagte er. "Al-Saraya war Zeuge unzähliger
Menschenrechtsverletzungen. Aber jetzt ist er zufällig eine
wichtige Einnahmequelle für uns".
Ahmad Rabie, 40, ist ein weiterer Verkäufer in diesem Park. Er
wies darauf hin, dass sich der Standort seit der Bombardierung
des Gefängnisses durch Israel stark verändert hat. "Es war
vorher so schrecklich, all die Ruinen und Trümmer", sagte er.
"Heute gehen die Menschen dorthin, um zu essen, etwas zu trinken
und sich zu erholen.
|
Gemeinsame
Erklärung der Sprecher der Außenministerien Deutschlands,
Frankreichs, des Vereinigten Königreichs, Italiens und Spaniens
zum israelischen Siedlungsbau
16.10.2020 - Pressemitteilung
Anlässlich der
Genehmigung der Obersten Planungsbehörde der israelischen
Zivilverwaltung von über 4.900 Wohneinheiten in Siedlungen im
besetzen Westjordanland, erklärten die Sprecherinnen und
Sprecher der Außenministerien Deutschlands, Frankreichs, des
Vereinigten Königreichs, Italiens und Spaniens zum israelischen
Siedlungsbau heute (16.10.):
Wir sind zutiefst besorgt über den Beschluss der israelischen
Behörden, den Bau von über 4.900 Wohneinheiten in Siedlungen im
besetzten Westjordanland voranzutreiben. Die Erweiterung der
Siedlungen verstößt gegen das Völkerrecht und gefährdet die
Realisierbarkeit einer Zwei-Staaten-Lösung zur Herbeiführung
eines gerechten und dauerhaften Friedens zwischen Israelis und
Palästinensern weiter. Vor dem Hintergrund der positiven
Entwicklungen durch die Normalisierungsvereinbarungen zwischen
Israel, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain ist dies
ein kontraproduktiver Schritt. Wie wir auch in direkten
Gesprächen mit der israelischen Regierung betont haben,
unterminiert das Vorgehen darüber hinaus die Bemühungen für
vertrauensbildende Maßnahmen zwischen den Parteien mit dem Ziel
einer Wiederaufnahme des Dialogs. Daher fordern wir einen
sofortigen Stopp des Siedlungsbaus sowie der Zwangsräumungen und
des Abreißens palästinensischer Strukturen in Ostjerusalem und
im Westjordanland.
Wir rufen zur vollständigen Umsetzung von Resolution 2334 des
VN‑Sicherheitsrats mit allen ihren Bestimmungen auf. Wir
unterstreichen, dass wir Verschiebungen der Grenzen vom 4. Juni
1967, einschließlich in Bezug auf Jerusalem, nur anerkennen
werden, wenn sie von den Parteien vereinbart werden. Die
Aussetzung der Annexionspläne von Teilen der besetzten
Palästinensischen Gebiete muss dauerhaft sein. Wir rufen beide
Seiten auf, keine unilateralen Schritte einzuleiten sondern
einen ernsthaften Dialog sowie direkte Verhandlungen über alle
Endstatusfragen wiederaufzunehmen.
Hintergrund: Die Oberste Planungsbehörde der israelischen
Zivilverwaltung (Higher Planning Council of the Civil
Administration) hat am 14. und 15. Oktober 2020 Planungsschritte
zum Bau von über 4.900 Wohneinheiten in israelischen Siedlungen
im Westjordanland genehmigt. Davon wurden die Pläne für 2.688
Wohneinheiten abschließend angenommen. Das ist die höchste Zahl
seit Beginn der systematischen Erfassung der Bauvorhaben für
Siedlungen im Jahr 2012.
Gemeinsam mit den Botschafterinnen und Botschaftern aus Belgien,
Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien,
Malta, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Schweden
und der EU-Delegation drückte die deutsche Botschafterin in
Israel am 13. Oktober 2020 im Gespräch mit dem israelischen
Außenministerium ihre Sorge vor der Wirkung des anhaltenden
Siedlungsbaus auf die Realisierbarkeit einer Zwei-Staaten-Lösung
aus.
Quelle
"Verstoß gegen Völkerrecht"
Deutschland verurteilt israelische Siedlungspläne
Mehr als 3000 neue Wohnungen will Israel im
Westjordanland bauen. Deutschland und vier weitere Länder haben
in einer gemeinsamen Erklärung deutliche Worte dagegen gefunden.
16.10.2020
Gerade erst nahmen Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate
und Bahrain erstmals diplomatische Beziehungen auf - nun
fürchten mehrere europäische Staaten einen Rückschlag in Nahost.
Am Donnerstag verkündete Israel den Bau von mehr als 3000 neuen
Wohnungen im besetzten Westjordanland. Die Außenministerien
Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens und
Spaniens verurteilen die Siedlungspläne als "kontraproduktiv".
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