Kurznachrichten Themen Archiv Facebook - Sonntag, 25. Oktober 2020 - 16:57 - Sponsoren Aktuelle Termine Links Suchen |
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Wie
wird die Annexion die Rechtslandschaft im Westjordanland
verändern? Israels geplante
Annexion von Land im Westjordanland liegt auf Eis, zumindest
vorerst. Falls und sobald sie stattfindet, wird die Annexion
aller Wahrscheinlichkeit nach in Form eines Gesetzes erfolgen,
das die israelische Souveränität auf bestimmte Gebiete der
besetzten Gebiete ausdehnt. In Wirklichkeit wurden das
israelische Recht und die israelische Verwaltung im gesamten
besetzten Westjordanland in einem Prozess der schleichenden
Annexion seit 1967 in unterschiedlichem Maße umgesetzt. Praktische
Verzweigungen - Nach den Erfahrungen der Vergangenheit zu
urteilen, können wir so eine fundierte Vermutung über die Form
und die Auswirkungen der vorgeschlagenen Annexion in den
Gebieten abgeben, in denen die israelische Souveränität
wahrscheinlich zur Anwendung kommen wird. Jüdische Siedler
werden genau so behandelt, als ob sie de jure in Israel leben
würden. Diejenigen, die im Besitz eines israelischen Passes
sind, werden dies auch weiterhin tun und so behandelt werden,
als ob sie in Israel lebten. Die ausgeklügelten Mechanismen zur
Anpassung der Gesetze und militärischen Anordnungen, die es den
jüdischen Siedlern ermöglichen sollen, vollständig und legal so
zu leben, als befänden sie sich in Israel, werden aufgegeben.
Sie werden nun de jure und nicht nur de facto als Israelis
behandelt. Die Annexion wird kaum direkte Auswirkungen auf ihre
Rechte, Privilegien und Verantwortlichkeiten haben, es sei denn,
es geht darum, die Gesetzgebung bezüglich der annektierten
Gebiete zu straffen. |
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53
Jahre Besatzung Palästinas ist Genug
Die israelische Besatzung der Palästinensergebiete hat auch heute, 52 Jahre (20019) nach dem Krieg von 1967 maßgeblichen Einfluss auf das Leben aller Palästinenser*innen und Israelis. Wer israelische Politik und Gesellschaft oder die lokalen Kämpfe um eine bessere Welt verstehen möchte, kann einer Auseinandersetzung mit der Besatzung nicht aus dem Weg gehen. Aus diesem Grund haben wir ein Dossier mit einer Vielzahl von Artikeln, Grafiken, Bildern und Landkarten aufbereitet, das sich dem Phänomen aus unterschiedlichen Perspektiven nähert. Ist die Besatzung eine temporäre Erscheinung? Welches Recht gilt in der Westbank? Ist Gaza noch besetzt? Mit welchem Geld bezahlt man in Bethlehem? Wer verwaltet die Besatzung? Wie gestaltete sich israelischer Widerstand gegen die Besatzung über fünf Jahrzehnte? Kann internationales Recht sein Versprechen halten, Menschenrechte zu garantieren? Was sind im Jahr 2019 die Perspektiven, den israelisch-palästinensischen Konflikt zu beenden? Wie spiegelt sich die Besatzung in der israelischen Kunst? Wir laden Sie ein, dieses Dossier häufiger zu besuchen, da wir es als Work in Progress verstehen und Sie folglich laufend weitere Artikel finden werden. Dieses Dossier ist vom Tel Aviv-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung erstellt und nimmt sich nicht vor, die Erfahrungen von Palästinenser*innen in den besetzten Gebieten widerzuspiegeln. Hierfür legen wir Ihnn die Webseite unserer Kolleg*innen in Ramallah ans Herz: www.rosaluxemburg.ps.
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Israel/Palästina gehört zu den wichtigen Projektregionen von medico international. Deshalb dieser
Schwerpunkt, der sich nicht nur um die konkrete Arbeit vor Ort
dreht. Es geht auch um die Diskurse, die sich um das Thema und
den Sechs-Tage-Krieg ranken. Denn es ist ein Konflikt, in dem
unablässig um die Deutungshoheit gerungen wird. Um die Einzelnen Artikel zu lesen, auf die jeweilige Bild- oder Textfläche klicken.
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Weitere Nachrichten
und Texte
7. 8. 2020
Das
zynische Angebot
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Israel, Zerstörer des Libanon, gibt sich als sein Retter aus Eine massive
Explosion erschütterte Beirut am Dienstag, bei der mindestens
135 Menschen getötet, mehr als 5.000 verletzt und
Hunderttausende vertrieben wurden. Die Zahl der Todesopfer wird
wahrscheinlich steigen, da Rettungskräfte die verwüstete
libanesische Hauptstadt durchsuchen. Die Explosion blieb nur
wenig unversehrt, da die Bürger Bilder und Videos von zerstörten
Häusern, beschädigten Autos und eingestürzten Gebäuden in der
ganzen Stadt veröffentlichten. Die Ursache der Explosion wird
weiterhin untersucht. Libanesische Beamte brachten sie mit 2.750
Tonnen Ammoniumnitrat in Verbindung, das in den letzten sechs
Jahren ohne Sicherheitsvorkehrungen in Lagerhäusern am Hafen
gelagert wurde. Gerüchte
verbreiten - Um einen maximalen Propagandawert zu erzielen,
besteht Israel Berichten zufolge darauf, hebräische Markierungen
auf allen Hilfslieferungen beizubehalten, die den Libanon
erreichen könnten - obwohl der Libanon solche Hilfe mit
ziemlicher Sicherheit ablehnen wird. UN verkauft
Israel - Israel verletzt regelmäßig den libanesischen
Luftraum und die Souveränität, indem es unbemannte Flugzeuge und
Kampfflugzeuge über den Süden des Landes und sogar über seine
Hauptstadt fliegt. Anstatt solche Verletzungen zu verurteilen
und Gerechtigkeit für die Opfer der israelischen
Kriegsverbrechen im Libanon zu fordern, lobte Nickolay Mladenov,
der Friedensbotschafter der UNO für den Nahen Osten, Israel für
sein Hilfsangebot: |
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GÖAB-Newsletter Analysen/Dokumente Nr. 41/2020 Posted am 6.8.2020 Gesellschaft
für Österreichisch-Arabische Beziehungen Noch ist
ein endgültiges Urteil über die Ursachen der
katastrophalen Explosionen im Hafen von Beirut nicht
möglich, Gleiches gilt für das Ausmaß der menschlichen
Opfer und der materiellen Schäden. Eines kann man aber
schon jetzt feststellen: Es trifft den Libanon, der
bereits seit längerer Zeit in einer äußerst tiefen
wirtschaftlichen, sozialen und letztlich auch
politischen Krise steckt, welche zusätzlich durch die
Pandemie noch weiter verschärft worden ist, wahrlich in
einer Phase, die nicht schlechter hätte sein können. Es
wird daher einer immensen nationalen aber auch
internationalen Kraftanstrengung bedürfen, die Schäden
zu beheben, soferne das überhaupt möglich sein wird. Das
Land, welches vor vielen Jahrzehnten einmal als die
"Schweiz des Nahen Ostens" bezeichnet worden ist, wird
zur Situation der 50er, 60er und beginnenden 70er Jahre
kaum jemals mehr zurückkehren. Inwieweit dieser von
ausländischen Beobachtern und Analysten geprägte Begriff
jemals angemessen war, ist eine andere Frage, welche
bereits kritische Historiker beschäftigt. Heute ist der
Libanon jedenfalls ein vielfrach gespaltenes Land und
die glänzende Fassade früherer Jahrzehnte ist längst
nicht mehr vorhanden. Sektiererischer Egoismus,
allerorts anzutreffende Korruption, die permanente
Einmischung mehr oder minder "freundlich" gesinnter
regionaler und internationaler Mächte*) haben das Land
in eine Situation gebracht, die man ohne Übertreibung
als prä-failed-state bezeichnen kann. Die Wirtschaft
liegt total am Boden, die Arbeitslosigkeit hat ungeahnte
Ausmaße erreicht, vor allem die junge Generation sieht
absolut keine Zukunftschancen, die Verwaltung ist höchst
ineffizient und inkompetent, die Politik weitgehend
korrupt. Andererseits, und das sollte man trotz aller
negativer Befunde nicht unerwähnt lassen, verfügt
Libanon über herausragende Bildungs- und
Kulturinstitutionen (die American University Beirut gilt
nach wie vor als eine der besten - vor allem freiesten
und liberalsten - Bildungseinrichtungen im gesamten
Nahen Osten) und eine aktive und ambitionierte Jugend. In der
Beilage habe ich einige aktuelle Informationen
zusammengestellt. Es ist durchaus möglich, dass wir
bereits in Kürze weitere Nachrichten und Analysen aus
dem Libanon verbreiten. Mit besten Grüßen! Fritz Edlinger *) Zumeist wird die Verantwortung für die Situation im Libanon den arabischen Regionalmächten und auch einigen europäischen Staaten (vor allem der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich) zugeschoben. Dies trifft jedoch nur teilweise zu. Der südliche Nachbar Israel spielt de facto seit seiner Gründung im Jahr 1948 (Libanon wurde von Frankreich bereits 1943 in die "Unabhängigkeit entlassen") eine höchst destruktive Rolle und ist mehrfach in das Land eingedrungen und hat Teiles davon auch über lange Zeiten besetzt gehalten. Zuletzt hat es auch wieder regelmäßige israelische Militäraktionen im Libanon gegeben. |
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