DAS PALÄSTINA PORTAL

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Saudi Arabia backs away from ‘Deal of the Century’ - 1. 8. 2018 - The Israeli newspaper, Haaretz, revealed a letter sent by Saudi King Salman bin Abdulaziz to the White House in which Saudi Arabia expressed its rejection of US President Donald Trump’s peace plan.

Haaretz said in a report that: “Saudi Arabia has informed US President Donald Trump’s administration that it will not be able to support its peace plan between Israel and Palestine, known in the media as the ‘Deal of the Century’, if it does not state that East Jerusalem would be the capital of the Palestinian state.”  >>>

 




Der neue Antisemitismus
Israel- und Zionismus-Kritik werden als „neuer“ Antisemitismus definiert.
Ludwig Watzal


Es vergeht kaum ein Monat, in dem Deutschland und die Welt nicht von einem „neuen“ Antisemitismus-Skandal „erschüttert“ wird. Da die Vertreter des klassischen Antisemitismus à la Horst Mahler und andere auszusterben drohen, wurde der „neue“ Antisemitismus geschaffen — und zwar in der Form der Israelkritik und der Kritik am Zionismus. Die aktuellsten „Antisemiten“ sind die Befürworter der BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestition und Sanktionen) und die Zuwanderer aus muslimischen Staaten.

Das Thema Antisemitismus ist politisch zu ernst, als das man es der zionistischen Lobby und deren Helfershelfern (Sayanim) überlassen sollte (1) . Einige Vertreter dieser Lobby verfahren nach dem Motto: „Wer Antisemit ist, bestimme ich.“

Antisemitismus ist das Vorurteil oder der Hass auf Juden wegen ihres Jude-seins. Da diese „primäre“, plumpe Form heutzutage weltweit geächtet ist, haben die diversen israelischen Regierungen und die mit ihr aufs engste kooperierende Israellobby Surrogate in Form neuer Spielarten oder Elementen des Antisemitismus ausgemacht. Zum Beispiel den sekundären Antisemitismus, der sich aus dem Schamgefühl und der Verdrängung über die Verbrechen am europäischen Judentum speist. Überspitzt und zynisch könnte man formulieren, dass es sich dabei um Judenhass nicht trotz, sondern wegen Ausschwitz handelt. Einige rechtslastige Israel-Unterstützer sprechen sogar schon vom „tertiärem“ Antisemitismus und meinen damit den „Hass auf Israel“. Für sie gilt bereits der Antizionismus als „sekundärer Antisemitismus“.

Das Meisterstück dieser Manipulation wurde mit einer so genannten Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ erreicht. Dieser Beitrag ist deshalb so erschütternd, weil Arte und der WDR sich dem Druck der zionistischen Lobby beugen und diesen Propagandastreifen, der von der israelischen Hasbara nicht perfekter hätte produziert werden können, trotz schwerwiegender Bedenken und zahlreicher journalistischer Mängel, doch noch ausstrahlen mussten. WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn gab in seinem „Verhör“ mit Michael Wolffsohn zu, dass eine monatelange Kampagne dieser erzwungenen Ausstrahlung vorausgegangen war.

Im Folgenden soll untersucht werden, ob es bei der Kritik an der Politik der israelischen Regierungen und der Kritik am Zionismus, der Ideologie des Staates Israel sowie bei Befürwortern der BDS-Bewegung um „Antisemitismus“ respektive „Antisemiten“ handelt. Oder geht es nicht primär darum, jegliche Kritik an der menschenverachtenden Politik der israelischen Regierung gegenüber dem palästinensischen Volk als „Antisemitismus“ zu brandmarken, um Israel politisch zu immunisieren, die Kritiker zu stigmatisieren und mundtot zu machen, damit die Kolonisierung des Landes Palästina weiter ungestört fortgesetzt werden kann?

Israel: Ein Staat wie jeder andere?
- Der Zionismus ist mit dem politischen Anspruch angetreten, einen „Judenstaat“ zu schaffen, in dem die Juden gleichberechtigt wie jedes andere Volk in der Völkerfamilie leben können. Die einzigartige Ausnahmesituation der Juden in der Welt sollte beendet werden, was jedoch nicht gelungen ist. Aufgrund der Kolonisierung Palästinas und der damit einhergehenden Entrechtung und Unterdrückung des Palästinensischen Volkes, isoliert sich Israel in der internationalen Staatengemeinschaft zusehends. Die Trump-Administration unternimmt gerade alles, um Israel mit Brachialgewalt aus der Isolation herauszuführen.

Diverse israelische Regierungen behaupteten, sein „Existenzrecht“ würde in Frage gestellt werden. Dieses „Existenzrecht“, das es im Völkerrecht gar nicht gibt, wurde zu einem Ausnahmerecht exklusive für Israel umgedeutet. Seither gelten für Israel andere Maßstäbe, die immer wieder eingefordert werden. Hinzu kommt, >>>

 


Friedensaktivist Uri Avnery liegt in kritischem Zustand im Krankenhaus
- Ofer Aderet -  9. 8. 2018 - Der linke Friedensaktivist Uri Avnery, der regelmäßig für Haaretz geschrieben hat, liegt in ernstem Zustand nach einem Schlaganfall im Krankenhaus.

Avnery, 94, ein früheres Knesset Mitglied und ein Gründer der Gush Shalom –Friedensbewegung, hat als Herausgeber der Wochenzeitschrift Haolam Hazeh gearbeitet. Er ist in den letzten 70 Jahren für die Schaffung eines palästinensischen Staates gewesen.

Anat Saragusti, eine Journalistin und Menschenrechts-Journalistin, die mit dem 94-Jährigen Avnery eng befreundet war, setzte am späten Mittwochabend einen ironischen Kommentar im Facebook: „Es kann vermutet werden, dass er in dieser Woche seinen wöchentlichen Artikel nicht bringt. Er sagte mir einmal halb im Scherz, halb im Ernst: Wenn du meinen Artikel am Freitag nicht erhältst, solltest du wissen, dass ich verstorben bin.

Er ist also nicht gestorben, nur bewusstlos. In genau einem weiteren Monat, am 10. September, wird er seinen 95. Geburtstag feiern und das Tzavta (-Theater in Tel Aviv) bereitet ihm zu Ehren schon etwas vor. Ich war heute dort und hoffe das Beste und drücke die Daumen,

Avnery war der erste Israeli, der PLO-Führer Yasser Arafat traf. Es war 1982 im Libanon.

Im letzten Artikel, den Avnery für Haaretz schrieb, der am Dienstag auf Hebräisch erschien, war er äußerst kritisch gegenüber dem widersprüchlichen National-Staat-Gesetz, das im letzten Monat die Knesset passierte und behauptete, dass die israelische Nation und nicht die jüdische Nation ihr Heim in Israel hat. Er erwähnte auch, dass er einmal unter den Bittstellern war, die ohne Erfolg vor dem Obersten Gericht darum baten, die Nationalität in seinem Ausweis zu verändern und zwar von „jüdisch“ auf „israelisch“    (dt. Ellen Rohlfs)
 



 

Die Pseudo-Demokratie - Israel ist jetzt offiziell Apartheidstaat. - 7. August 2018 - Rubikons Weltredaktion - Das jüdische Nationalstaatsgesetz hat in nahezu allen etablierten deutschen Medien eine deutlich negative Resonanz erfahren. Auch in Israel selbst sprechen Kritiker vom Ende der Demokratie. Doch bedeutet das Gesetz wirklich eine so einschneidende Veränderung? Der US-amerikanisch-arabische Journalist Ramzy Baroud sieht darin lediglich das Unrecht der vergangenen Jahrzehnte in Gesetzesform gegossen.

Warum Israel nie eine Demokratie war - Ramzy Baroud - Der Kopf der Arabischen Vereinten Liste in der israelischen Knesset, Ayman Odeh, beschrieb die Verabschiedung des rassistischen jüdischen Nationalstaatsgesetzes als „den Tod unserer Demokratie“. Hat Odeh wirklich geglaubt, dass er vor diesem Gesetz in einer wahren Demokratie gelebt hat?

70 Jahre jüdischer Vorherrschaft in Israel, Genozid, ethnische Säuberungen, Belagerungen, Massenverhaftungen, zahlreiche diskriminierende Gesetze, die alle auf eine gänzliche Auslöschung des palästinensischen Volkes abzielten, sollten längst genügend Hinweise gegeben haben, dass Israel nie eine Demokratie war.

Das jüdische Nationalstaatsgesetz ist nur das Sahnehäubchen. Es hat einfach nur denen, die von Anfang an behauptet haben, Israels Versuch, Demokratie mit ethnischer Vorherrschaft zu verbinden, sei maskierter Rassismus, die Munition gegeben, die sie als weiteren Beleg brauchten.

Jetzt kann niemand mehr dem moralischen Imperativ entkommen. Diejenigen, die darauf bestehen, Israel zu unterstützen, müssen wissen, dass sie ein hemmungsloses Apartheidregime unterstützen.

Das neue Gesetz, das am 19. Januar nach einigem Hin und Her verabschiedet wurde, trennt Israel von jedem noch so verlogenen Anspruch, ein demokratischer Staat zu sein.  >>>

 

 

 

 

Der Apartheidstaat - Rassismus hat in Israel jetzt Gesetzesrang. - Nirit Sommerfeld - Endlich ist es raus, das Nationalstaatsgesetz, und ich möchte ausnahmsweise Benjamin Netanjahu schulterklopfend bei seinem Spitznamen „Bibi“ rufen, fühle ich doch erstmals in unserem gemeinsamen Leben eine Übereinstimmung: Israel ist nicht das Land all seiner Staatsbürger, sondern der Staat seiner jüdischen Bürger.

Das war doch längst überfällig, dass das mal offiziell zu Papier gebracht wird! Jetzt haben wir es endlich juristisch zementiert und schwarz auf weiß, und zum Glück ist es nicht nur auf Hebräisch nachzulesen, der nun mehr einzigen Amtssprache des jüdischen Staates mit seinen über 20 Prozent nicht-jüdischen Bürgern, sondern auch auf Deutsch, Englisch und in allen anderen Sprachen, in denen sich alle um uns herum plötzlich echauffieren. Was mich dabei am meisten verwundert ist, dass alle sich so sehr wundern! Ja worüber wundern sie sich denn so, die Analysten und Journalisten, die Historiker, Aktivisten und Politiker?

Ach so, nein, Politiker nicht, von denen hört man plötzlich gar nichts, jedenfalls hört man nichts von bedeutenden Politikern, die immer an der Seite Israels stehen, deren Freundschaft zu Israel unverbrüchlich ist und die ihre historische Verantwortung gar so ernst nehmen. Geradezu ohrenbetäubend laut ist ihr stoisches Schweigen zu dem neuen israelischen Gesetz, über das sich die immer schon Aufrechten lautstark entrüsten.

Und doch muss ich nachfragen: Was genau ist denn auf einmal so verwunderlich? Dass endlich gesetzlich festgehalten wird, was seit Jahrzehnten in Israel Praxis ist?! Dass endlich benannt wird, was jeder längst wissen kann — nein, wissen muss, wenn sie/er sich ein bisschen intensiver mit Israels Geschichte auseinandersetzt?! Ja aber Freunde, das war doch schon alles längst bekannt!

Ganz ehrlich, ich bin richtig dankbar für die juristische Manifestation dieses staatlichen Rassismus, bedeutet sie doch, dass meine Mitstreiterinnen und ich weder seit Jahren völlig durchgeknallt sind, noch dass ich aller Welt erklären muss, wie es sich mittlerweile in meinem bedauernswerten Land mit der Demokratie und der Gerechtigkeit verhält.

Außer vielleicht den PolitikerInnen... denen muss man vielleicht doch noch was erklären, wenn sie bei der Offensichtlichkeit des staatlich sanktionierten Rassismus momentan wohl lieber den Kopf in den Sand stecken und darauf hoffen, dass der Wirbel in ein paar Wochen vergangen sein wird, so wie die viel zu heißen Sommertage. Schlechte Nachrichten, Freunde: Mag sein, dass sich die Wogen legen, aber dieser Rassismus ist so sehr Wirklichkeit geworden wie der Klimawandel. Schade eigentlich.  >>>

 



 

 

'Es ist ein Krieg gegen jeden Bereich der palästinensischen Identität': Israel zerstört beliebtes Kulturzentrum in Gaza - Ahmad Kabariti - 10.08.2018

Dutzende Anwohner der Said al-Mishal Kultur- und Wissenschafts-Stiftung lehnten sich heute Morgen aus ihren Fenster, um die Musik zu hören, von der sie glaubten, sie nie mehr zu hören zu können. Das Gebäude des Kulturzentrums ist von mehreren aufeinanderfolgenden israelischen Luftangriffen völlig zerstört worden, aber der 18-j. Hazam Gusain hat seine Zwölf-Mann-Band auf die Ruinen des Zentrums geführt. Die Band, die ihren Sitz, ihre Ausrüstung und Uniformen bei dem Angriff verloren haben, trugen ihre Gitarren, ihr Schlagzeug und ihr Digitalpiano, die sie an einen kleinen Dieselgenerator angeschlossen hatten.

15 Minuten lang sang die al-Anqaa (Phönix)-Band drei nationale Lieder. Einige Anwohner waren zum 'Konzert' heruntergekommen, um dabei zu sein, andere sahen von weiter weg zu; sie klatschten, um die Düsternis der vorhergehenden Stunden abzuschütteln.

 



Donnerstag Abend, 18 Uhr Gaza-Zeit, hörte man 12 Explosionen, als israelische Kampfflugzeuge über Gaza-Cita flogen und das beliebte Kulturzentrum trafen, eines der sehr wenigen kulturellen Ventile, die der Jugend von Gaza in der belagerten Enklave geblieben sind.

Das 5-stöckige Gebäude hatte drei Theater, Büros für Kulturvereine, eine Bibliothek sowie ein Büro für die ägyptische Community in Gaza.

Der 40-j. Ayman Hashishu war Augenzeuge am Ort, er ist Besitzer einer Autowaschanlage im Zentrum. Er sagte, seine Frau hätte einen Telefonanruf von einem israelischen Offizier bekommen, der sie warnte, sie sollte ihr 4-stöckiges Gebäude verlassen.

"Gott verdammt, machen Sie Spaß mit mir?", anwortete Amna dem Anrufer auf Arabisch, erzählte Ayman Mondoweiss. Fünf Minuten später rief die israelische Armee wieder an: "Es ist mir ernst. Sie haben noch 5 Minuten, um hinauszugehen; wir werden das Kulturzentrum angreifen."

Diese fünf Minuten reichten nicht, um die Reihe gerade gewaschener Autos vom Zentrum wegzubringen. "Alle Autowäscher beeilten sich die Autos der Klienten weiter weg in die anliegende Straße zu fahren", erklärte Hashishu. Kurz darauf war die Anlage durch die Explosionen vollständig zerstört.

Zurück zum Bandleader, der eine Melodie summte, von der er sagte, sie stamme von einem Gedenkgottesdienst für Rachel Corrie, der im März 2017 im Zentrum gehalten wurde. "Al-Mishal war ein Ort voller Erinnerungen", sagte Hazem. "Es war ein Ort von Liebe, ein Ort der warmen Lieder und Filme, die vor 350 (Zuschauern) auf den burgunderfarbenen Sitzen (aufgeführt wurden) sowie dutzende Theaterstücke, die auf den Bühnen des Zentrums gespielt wurden."

Theaterdirektor Abu Ali Yassin war gerade bei der Vorbereitung seiner ersten Show, "Bbret Benj" ('Schmerzmittelinjektion'), einem 7-minütigen Drama, das die Probleme der Arbeitslosigkeit, des Fehlens von sauberem Trinkwasser, der Stromsperren und der Schließung der Grenzübergänge von Gaza zum Thema hatte. "Die Zuschauer warteten darauf, es am vierten oder fünften Tag des Eid al-Adha (islamisches Fest am 22.August) im (jetzt) zerstörten Theater zu sehen", sagte der Direktor gegenüber Mondoweiss. "Jetzt liegt das Theaterstück unter dem Schutt, so wie auch meine Dekorationen und die Ausstattung."

 



Avichai Adraee, der Sprecher der arabischen Medien der IDF, schrieb, kurz nachdem das Gebäude getroffen worden war, in einem Post auf Twitter: "Kampfflugzeuge haben ein 5-stöckiges Gebäude angegriffen, das internen Sicherheitskräften diente [...] Die Einheit ist der operative Arm der politischen Führung der Hamas, der für den Ablauf aller internen Sicherheitsaktivitäten im Gazastreifen verantwortlich ist."

Eman Sourani, eine Anwohnerin des Zentrums, postete ein Video des Angriffs auf ihrem Facebook-Account und schrieb:
Dieser Bombenangriff war sehr nah an meinem Haus. Ich mußte vor meinen kleinen Kindern dumm lächeln und lustig reagieren, damit sie nicht in Panik gerieten. Ich habe drei Kinder und habe große Angst und Sorgen. Letzte Nacht ist eine schwangere Mutter und ihre 18 Monate alte Tochter von den terroristischen Kampf Flugzeugen der israelischen Armee ermordet worden, und heute und jeden Tag fühle ich mich überhaupt nicht sicher. Wird Gaza in den nächsten drei Jahren einen Ort haben, an dem Kunst unterrichtet wird? Theater? Musikzentren? Bibliotheken oder Grünanlagen mit Spielplätzen,
damit meine Mädchen ihre Kindheit genießen und lernen?

"Israel versucht uns seine Botschaft zu übermitteln: Der massive Krieg richtet sich nicht nur gegen die Menschlichkeit und unsere Existenz; es ist ein Krieg gegen jeden Bereich unserer palästinensischen Identität einschließlich der Musik, der Kultur und sogar dem Dabkeh-Tanz", sagte Nidal Eissa, 30, stellvertretender Direktor der Stiftung, die 2004 eröffnet wurde.

Eissa fügte hinzu, dass das Zentrum jeden Tag für gewöhnlich von 200-250 Dichtern, Künstlern (Malern), Tänzern von Volkstänzen und Philosophen genutzt wurde; auch Feiern zum Abschluß des Kindergartens fanden sehr gerne hier statt. "Aber all diese Dichter werden sich nicht mehr (hier) versammeln, und ihre Schüler müssen sich woanders einen Platz suchen."           Quelle                   Übersetzung: K. Nebauer

 

 

 
 

Warum zerstört Israel weiterhin Stätten des kulturellen Erbes in Gaza? - 10.08.2018 - Am Donnerstag, den 9. August, warf die israelische Luftwaffe zehn Raketen auf ein Gebäude in Gaza City und verwandelte das 5-stöckige Gebäude in Schutt. War das ein Trainingszentrum der Hamas, oder stand es irgendwie mit dem bewaffneten palästinensischenWiderstand in Verbindung? Nein. Wie das Gebäude, das vom ísraelischen Militär zwei Wochen zuvor angegriffen worden ist - wobei zwei Teenager getötet wurden, als sie ein Selfie aufnahmen - war das ein Kulturzentrum, das das Ziel hatte die Geschichte und Kultur des palästinensischen Volkes zu bewahren. Die Said al-Mashal-Stiftung für Kunst und Kultur war ein Ort, an dem das kulturelle Erbe bewahrt und gepflegt wurde. Der traditionelle palästinensische Tanz, Dabke, wurde hier gelehrt und praktiziert, Dichter versammelten sich, um ihre neuen Werke zu teilen, Musiker kamen zu Jam-Sessions und Performances zusammen.

Zwei Wochen zuvor warf die israelische Luftwaffe eine Bombe auf das Museum für Kunst und Kunsthandwerk in Gaza.

Warum zielt Israel auf die Zerstörung palästinensischer Kunstgegenstände, Museen, Kunst und Kunsthandwerk? Weil sich Widerstandskämpfer in diesem Gebäuden versteckt hätten? Das ist eine lächerliche Behauptung, die mit einem Blick auf die Beweise leicht widerlegt ist: keine Kämpfer, keine Waffen oder Raketen im Schutt, der von schönen und  beliebte Kulturzentren übrigblieb.

Es ist auch nicht wahr, dass (die Zerstörung) diese(r) Zentren so etwas wie ein "Kollateralschaden" war und die Bomben auf eine andere, in der Nähe gelegene Stelle zielten. Nein, israelisches Militär hat direkt auf diese Zentren gezielt – und hat nach der Tat wirklich erklärt, die Luftschläge seien ein 'Erfolg' gewesen und behauptet, dass sie ihre Ziele direkt angreifen. Nein, Realität ist, dass diese Zentren, die die Identität des palästinensischen Volkes, seine Kultur und Geschichte bewahren, als eine Bedrohung für Israel angesehen werden und israelische Behörden eine Regel in Kraft gesetzt haben, das solche Zentren zerstört werden müssen.

  

Middle East Eye interviewte einige Künstler, die im Zentrum mit eingebunden waren. - Edrees Taleb, 27, einer der bekannten Theater-Direktoren des Zentrums, wurde mit den Worten zitiert: "Sie wissen sicher, was es bedeutet, acht Jahre an einem Ort gearbeitet zu haben und jede Fliese wie deine eigene Hand zu kennen, und plötzlich, in einem Augenblick, ist alles weg? In den letzten zwei Monaten haben wir für ein neues Stück, 'Schmerzmittel-Injektion' geprobt, das während der Eid al-adha-Ferien gespielt werden sollte, wir hatten wenige Stunden vor der Bombardierung des Gebäudes die Dekoration angebracht." Taleb konnte nicht glauben, dass das Gebäude zerstört sein sollte, bis er es selbst gesehen hatte. "Wir haben den ganzen Donnerstag damit verbracht, die Probe von Samstag vorzubereiten. Die Dekoration hat uns viel gekostet, aber wir hatten gehofft, es würde sich amortisieren", sagt er. "Wir beendeten die Vorbereitungen gegen 15.30 Uhr, ich ging nach Hause, um mich etwas auszuruhen. Als ich gegen 18 Uhr zurückkam, war das Gebäude nicht mehr da. Ich bin schockiert, mir bleibt die Luft weg."
 

Ein junger, als Taleb identifizierter Künstler erzählte der Zeitung, dass er 8 Jahre lang, seit er 18 war, im Zentrum an Veranstaltungen teilgenommen (sie besucht) hat. Er sagte: "Israel sagt, sein Militär habe das Gebäude angegriffen, weil ein Teil davon von der Hamas genutzt würde. Aber ich war dort mehr als acht Jahre, nie gab es dort etwas, was mit einer politischen Partei in Zusammenhang gestanden hätte. Weder in der Vergangheit noch in der letzten Zeit." Hanin al-Holy, 23, erklärte: "Das al-Mashal-Zentrum war ein Kultursymbol, etwas, das unsere palästinensische Identität stärkte. Sie haben es angegriffen, weil auch Kultur eine Form des Widerstands ist."              Quelle           Übersetzung: K. Nebauer
 


 

Krisen-Alltag im Gazastreifen - Hohe Arbeitslosigkeit, kaum Perspektiven: Viele Menschen im Gazastreifen fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Das örtliche UN-Hilfswerk, kurz UNRWA, hilft mit Lebensmitteln und Bildungsangeboten. Doch die USA als größter Geldgeber haben ihre Finanzierung aktuell auf Eis gelegt. - Kilian Neuwert

Am Tag bevor militante Palästinenser erneut Raketen auf Israel feuern und das israelische Militär mit den schwersten Luftschlägen seit Langem antwortet, steht Atif el Roula im Staub neben seinem weißen Mercedes. Wieder einmal. El Roula ist auf den Automarkt in Gaza-Stadt gekommen. Seit Wochen versucht er den 240D Baujahr 1982 zu verkaufen. Den Wagen hat er extra poliert.

"Ich stehe finanziell unter Druck. Über zehn Jahre habe ich den Mercedes gefahren. Ein sehr gutes Auto. Ich bin optimistisch. Und wenn Allah will, dann finde ich einen Käufer."

Der Mercedesstern des 240D ist abgebrochen. Auf die Motorhaube hat Atif el Roula eine Antenne geklebt, daran eine palästinensische Fahne. Doch statt Nationalstolz ist bei ihm eher Ratlosigkeit zu hören.

"Die Lage ist schwierig. Wenn es meiner Familie und mir besser ginge, würde ich nie verkaufen. Die Politik hätte längst etwas tun müssen für uns."  >>>

 


 


It’s time to talk about Zionism’s racism problem  - 10. 8. 2018 -  We seem to be hearing a lot these days about an “antisemitism problem” on the Left – and particularly, in the growing part of the Left that is starting to embrace the cause of Palestinian rights. Accusations of “antisemitism” are almost sure to arise whenever Israel is criticized, as we saw in January when pop singer Lorde was called a “bigot”in a full-page ad in the Washington Post and accused of “prejudice,” “antisemitism ” and “Jew-hatred” for canceling a performance in Israel after appeals from BDS activists, or in April when Israeli-American actor Natalie Portman was accused of “borderline antisemitism” by Israeli Energy Minister Yuval Steinitz for declining to receive an award in Jerusalem due to her privately-expressed discomfort with the massacres of unarmed protesters in Gaza, or in the UK right now with Labour Leader Jeremy Corbyn being called a “f***ing antisemite and a racist” by Labour MP Margaret Hodge, as controversies swirl around his history of support for the Palestinian cause.

Corbyn’s record as a tireless crusader for peace, justice and universal human rights could hardly be longer, more consistent, or more clearly based in true ethical principles rather than political expediency. In High School he became involved in such organizations as the League Against Cruel Sports and the Campaign for Nuclear Disarmament (which he later vice-chaired). At 19, he spent 2 years working and teaching in Jamaica with Voluntary Service Overseas and on his return to the UK began working as a labor union organizer. He championed affordable access to healthcare in the 70s, took a vocal stance on LGBT rights in the early 80s, and served on the National Executive of the Anti-Apartheid Movement. He was arrested protesting Apartheid in 1984 and protesting a trial of of IRA members in 1986, and went to court over his refusal to pay the Poll (flat) Tax in 1990. As a member of the Steering Committee for the Stop the War Coalition, he organized against the Afghanistan and Iraq invasions. He is vice-chair of the All-Party Parliamentary Groups (APPGs) on Human Rights and the Chagos Islands, where he has advocated for the Chagossians’ right of return after their forced removal in 1971, and has defended Black and Asian Party members, as well as the basic human rights of Kurds, Indian Dalits, Western Saharans, Northern Irish Catholics – and Palestinians.

Corbyn signed all 5 “Early Day” Parliamentary motions condemning antisemitism long before becoming Labour Leader and fought the holding of an event by Neo-Nazis in 2015. Islington North, his constituency for the last three-and-a-half decades, where has won up to 73% of the vote, has a large Jewish population. Corbyn has close ties to Jewish organizations such as the Jewish Socialist Group and is now being passionately defended by such Jewish groups as Jewish Voice for Labour. As he is nowhere on-record in his decades as a public figure saying, writing or doing anything antisemitic, most of the allegations against him concern attempts to tie him to the words and actions of others – including of Jews.  >>>

 


frühere  TAGE finden sie im chronologischen Archiv >>>

 

 

 

   

 

 

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Israel celebrates 40 years of illegal settlement  >>>

 

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» Israel is Turning From a Security State to a Private Security State  >>>

 

» Health Ministry Condemns Israeli Killing Of A Palestinian Medic  >>>

 

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11. 8. 2018

 

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9. 8. 2018

 

Klage gegen Nationalitätsgesetz eingereicht
Eine Menschenrechtsorganisation hat vor dem Obersten Gericht in Jerusalem Klage gegen das umstrittene Nationalitätsgesetz eingereicht.

Zur Begründung sagte ein Sprecher, die Regelung verweigere der arabischen Minderheit Bürgerrechte und müsse rückgängig gemacht werden. - Das Gesetz, das im vergangenen Monat vom Parlament verabschiedet wurde, definiert Israel als jüdischen Nationalstaat und erkennt unter anderem Arabisch nicht mehr als zweite Amtssprache an.  >>>

 

Israeli-Arab Committee launches legal steps against Nationality Law  >>>

 

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Armin Laschet sagt seine Teilnahme an der Ruhrtriennale ab >>>

 

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6. 8. 2018

 

Netanjahu droht Iran mit militärischer Reaktion  >>>

 

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