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Palästinensisches Zentrum für Menschenrechte (PCHR): Wochenbericht für den 3. - 9. September 2020

11. September 2020 - Übersetzt mit DeepL

Zusammenfassung - Die israelischen Besatzungstruppen (IOF) verübten weiterhin Verbrechen und vielschichtige Verstöße gegen palästinensische Zivilisten und deren Eigentum, einschließlich Razzien in palästinensischen Städten, die durch exzessive Gewaltanwendung, Übergriffe, Misshandlungen und Angriffe auf Zivilisten gekennzeichnet sind. In dieser Woche verwundete die IOF bei Razzien in palästinensischen Städten 9 palästinensische Zivilisten durch exzessive Gewaltanwendung. Die IOF setzte auch ihre Politik des Abrisses und der Zerstörung palästinensischer Häuser und Einrichtungen für ihre Siedlungserweiterungspläne fort. Darüber hinaus kam es in dieser Woche zu einer erheblichen Zunahme der Verhaftungskampagnen gegen Palästinenser, insbesondere in Hebron.

Die Ausgangssperre wird im Gazastreifen die zweite Woche in Folge aufrechterhalten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, nachdem Fälle außerhalb der Quarantänezentren entdeckt wurden. Die PCHR warnt vor den katastrophalen Auswirkungen der Verbreitung des Coronavirus im Gaza-Streifen, insbesondere angesichts des bereits erschöpften Gesundheitssystems aufgrund der 14 Jahre illegaler und unmenschlicher Abriegelung und der Politik der Kollektivbestrafung, die die IOF dem Gaza-Streifen auferlegt hat.

In dieser Woche dokumentierte das PCHR 164 Verletzungen der internationalen Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts (HVR) durch die IOF und Siedler in den besetzten palästinensischen Gebieten (oPt). Es sei darauf hingewiesen, dass die Einschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Mobilität und die Fähigkeit der Feldarbeiter des PCHR zur Durchführung von Felddokumentationen eingeschränkt haben; daher sind die in diesem Bericht enthaltenen Informationen nur ein Teil der fortgesetzten IOF-Verletzungen.

IOF-Schießen und Verletzung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit: Die IOF verwundete 9 Zivilisten bei der exzessiven Gewaltanwendung der IOF im Westjordanland: 4 wurden bei zwei verschiedenen Zwischenfällen in Ramallah verwundet; 2 (Brüder) erlitten Schrapnellwunden von einer Bombe, mit der die IOF die Tür zu ihrem Haus im Flüchtlingslager von Dschenin öffnete; die IOF verhaftete beide Brüder, nachdem sie ihnen kritische Wunden zugefügt hatten; 3 weitere wurden in der Nähe der Annexionsmauer in Qalqilia verwundet.

Im Gaza-Streifen eröffnete die IOF dreimal das Feuer auf landwirtschaftlich genutzte Flächen und einmal auf Fischerboote im östlichen und westlichen Gaza-Streifen.

Einfälle der IOF und Festnahmen palästinensischer Zivilisten: Die IOF führte 90 Übergriffe auf das Westjordanland durch, darunter auch auf das besetzte Ostjerusalem. Diese Überfälle beinhalteten Razzien auf Zivilhäuser und Schießereien, die unter der Zivilbevölkerung Angst auslösten und viele von ihnen angriffen. Während der Überfälle in dieser Woche wurden 97 Palästinenser verhaftet, darunter 5 Kinder und 4 Frauen. In Gaza führte die IOF einen begrenzten Überfall in Ost-Khan Younis im südlichen Gazastreifen durch; außerdem nahm die IOF eine psychisch kranke Palästinenserin fest, nachdem sie sich über die nördliche Küstengrenze des Gazastreifens nach Israel eingeschlichen hatte.

Siedlungserweiterungsaktivitäten und Angriffe von Siedlern: Die israelischen Besatzungsbehörden setzten ihre Siedlungserweiterungsoperationen im Westjordanland fort, das PCHR dokumentierte acht Verstöße, darunter

Salfit: Die archäologischen Stätten Deir Samaan und Kherbet al-Qal'a wurden beschlagnahmt und 42 Dunams niedergemacht;

Bethlehem: Abrisshinweise für zwei als Scheunen genutzte Baracken;

Ost-Jerusalem: 5 kommerzielle Einrichtungen in Jabal al-Mokkaber selbst abgerissen; Familie al-Jebri erhält eine Aufforderung, ihr Wohngebäude in Silwan zu räumen, und 1 Haus in der Altstadt selbst abgerissen;

Hebron: 2 Häuser erhielten eine Aufforderung zum Baustopp;

Ramallah: 22 Olivenbäume entwurzelt und 44 Dunams beschlagnahmt.

Israelische Siedler - Angriffe: Das PCHR dokumentierte 3 Angriffe von Siedlern im Westjordanland: Angriff auf Zivilisten und ihre Fahrzeuge in Ramallah; Steinwurf auf Zivilhäuser in Hebron; Angriff auf Fahrzeuge in Nablus. Es ist anzumerken, dass mehrere Autos beschädigt wurden (zerbrochenes Glas).

Israelische Schließungspolitik und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit: Der Gazastreifen leidet nach wie vor unter der schlimmsten Blockade in der Geschichte der israelischen Besetzung des oPt, da er das 14. Jahr in Folge in das 14. Jahr der israelischen Besetzung eingetreten ist, ohne jegliche Verbesserung des Personen- und Warenverkehrs, ohne humanitäre Bedingungen und mit katastrophalen Folgen für alle Lebensbereiche.  weiter in der Google Übersetzung >>>

 

OCHA Bericht: Westbank-Zerstörungen und Vertreibungen – Juli 2020

Schwerpunkte
• 27 bewohnte Häuser, die seit Beginn der Pandemie trotz des Moratoriums zerstört wurden.
• 10 zusätzliche Strukturen, die im beschleunigten Verfahren zerstört wurden (Militärbefehl 1797)
• 4 Strukturen der humanitären Hilfe abgerissen und weitere 8 davon bedroht.


Überblick
Im Juli zerstörten oder beschlagnahmten die israelischen Behörden 72 Strukturen, die Palästinensern gehörten, alle aufgrund fehlender Baugenehmigungen, die für Palästinenser kaum erhältlich sind. Das liegt 30 Prozent über dem monatlichen Durchschnitt während des ersten Halbjahres von 2020 und fast 40 Prozent über dem monatlichen Durchschnitt von 2019. Das Ergebnis war, dass insgesamt 33 Menschen vertrieben wurden und von mehr als 350 weiteren wurde der Lebensunterhalt oder ihr Zugang zu Dienstleistungen beeinträchtigt. Insgesamt 388 Strukturen wurden abgerissen oder beschlagnahmt, ein leichter Anstieg im Vergleich zum selben Zeitraum in 2019.

Seit dem Ausbruch von COVID-19 im März 2020 wurden insgesamt 27 bewohnte Häuser im Gebiet C und Ostjerusalem, die vor diesem Datum dort standen, abgerissen oder beschlagnahmt aufgrund von fehlenden israelischen Baugenehmigungen: Das Ergebnis war, dass 159 Palästinenser, einschließlich 89 Kindern, vertrieben wurden. Sieben dieser Häuser wurden von ihren Eigentümern selbst abgerissen, um zusätzliche Kosten und Verluste zu vermeiden. Diese Zerstörungen geschahen trotz eines Moratoriums, das von den israelischen Behörden im Zusammenhang mit der Pandemie verkündet worden war; Mitte Juli wiesen die israelischen Behörden daraufhin, dass das Moratorium in Ostjerusalem aufgehoben wurde.

Im Gebiet C wurden insgesamt 55 Strukturen im Juli abgerissen oder beschlagnahmt: das Hebron Gouvernorat, das das Epizenter der Pandemie ist, ist weiterhin dasjenige, das am meisten betroffen ist, gefolgt von Bethlehem und Jerusalem.

Am 21 Juli zerstörten die israelischen Behörden ein Gebäude am Stadtrand von Hebron City: während die Hebron-Stadtverwaltung behauptete, es sei geplant worden, um als Testzenter für COVID-19 zu dienen, stritten die israelischen Behörden diese Behauptung ab. Die Zerstörung wurde auf der Grundlage des Militärbefehls 1797 ausgeführt, die die beschleunigte Entfernung nicht genehmigter Strukturen, die als „neu“ gelten, innerhalb von 96 Stunden nach der Ausstellung der „Abrissorder“ erlaubt. Die UN hat wiederholt ihre Sorge über dieses Verfahren ausgedrückt, das die Gelegenheit betroffener Menschen, vor einer gerichtlichen Instanz gehört zu werden, erheblich einschränkt. Weitere 9 Strukturen wurden im Juli aufgrund dieser Order abgerissen.

 



Der größte Abriss ereignete sich am 2 . Juli bei einer Hirtengemeinschaft im Zentral-Jordantal, wo die israelischen Behörden 12 Strukturen abrissen, darunter 4 Wohnzelte; die Letzteren war zu der Zeit des Vorfalls unbewohnt, aufgrund des jahreszeitlich bedingten Wegzugs der betroffenen Familie. Die Gemeinschaft befindet sich in einem Gebiet, das als „Schießzone“ zum Training des israelischen Militärs bestimmt ist. Weitere 6 Strukturen wurden in vier palästinensischen Beduinengemeinschaften im Gebiet C des Jerusalem-Gouvernorates abgerissen oder beschlagnahmt, in einem Gebiet oder in dessen Nähe, das zur Erweiterung der Ma’ale Adumim-Siedlung (der E1-Plan) dient.

Auch im Gebiet C händigten die israelischen Behörden am 29. Juli 15 Befehle zur Arbeitseinstellung und 3 ‘Entfernungs-Aufträge’ unter dem beschleunigten Verfahren (Militärorder 1797) aus, die sich gegen Häuser, öffentliche Einrichtungen und Strukturen, die den Lebensunterhalt in der Hirtengemeinschaft von Fraseen (Jenin) betrafen, richteten. Diese Gemeinschaft ist zwischen der israelischen Siedlung von Hermesh und einem Siedlungsaußenposten gelegen, der vor einem Jahr als Landwirtschaftsfarm errichtet wurde, und praktisch all diese Strukturen sind nun vom Abriss bedroht.

Vier der im Juli von den israelischen Behörden zerstörten oder beschlagnahmten Strukturen waren als humanitäre Hilfsmaßnahme im Wert von über 6.000 Euros vorgesehen. Es gab einen leichten Rückgang bei der Fokussierung auf von Sponsoren finanzierte Strukturen in den ersten sieben Monaten von 2020, im Vergleich zu dem gleichen Zeitraum im letzten Jahr (65 vs. 71). In einer Gemeinde erhielten weitere acht, von Sponsoren finanzierte, Hilfsstrukturen, die über 21.000 Euros gekostet hatten, Befehle zur Arbeitseinstellung.

In Ostjerusalem wurden insgesamt 17 Strukturen in diesem Monat zerstört, darunter drei, die ihre Eigentümer selbst zerstören mussten. Das liegt etwas über dem Monatsdurchschnitt der im ersten Halbjahr 2020 betroffenen Strukturen, stimmt jedoch mit dem Monatsdurchschnitt von 2019 überein. Fünf der zerstörten Strukturen waren in der Umgebung von Al-‘Isawiya, wo die israelischen Behörden neben den laufenden Polizeioperationen auch mehrere Dunam Land einebneten.

Wichtig ist, anzumerken, dass die Stadtverwaltung von Westjerusalem am 19. Februar 2020 verkündete, sie würde die Zerstörung von Häusern in der Umgebung von Al-‘Isawiya für sechs Monate einfrieren.  
Quelle            Mit Grafiken - englischer Text pdf Datei           • (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

PCHR: Israelische Menschenrechts-Verstöße in dem besetzten palästinensischen Gebiet

4. Sep. 2020

Zusammenfassung

Israelische Besatzungskräfte (IOF) übten weiterhin Verbrechen und vielfältige Gewalt gegen palästinensische Zivilpersonen und ihrer Eigentümer aus, darunter Razzien in palästinensischen Städten, deren Charakter exzessive Gewaltanwendung, Anschläge, Missbrauch und Angriffe gegen Zivilpersonen beinhalten. Diese Woche verletzte die IOF 6 palästinensische Zivilpersonen, einschließlich eines Kindes durch die Anwendung von exzessiver Gewalt bei Razzien in palästinensischen Städten sowie Unterdrückung von friedlichen Protesten in der Westbank. Die IOF fuhr mit ihrer Politik der Zerstörung und des Abrisses palästinensischer Häuser und Einrichtungen für ihre Siedlungserweiterungspläne fort.

Ende dieser Woche starb Dawoud Tal’at al-Khatib (48) im Ofer-Gefängnis durch einen Herzinfarkt, nur vier Monate vor seinem Entlassungsdatum. Al-Khatib aus Bethlehem wurde die letzten 18 Jahre von Israel in Gefangenschaft gehalten. Während seiner Gefängniszeit bekam er extreme Herzprobleme. Zuletzt in 2017, wo er einen Herzinfarkt erlitt.  Der Beschluss, seine Haft zu verlängern, verschlimmerte seinen kritischen Gesundheitszustand, so dass er schließlich durch einen Herzinfarkt am 2. September 2020 starb.

Die Ausgangssperre im Gazastreifen hält nun die zweite Woche in Folge an, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen, nachdem außerhalb der Quarantäne-Zentren Corona-Fälle aufgetaucht waren.  PCHR befürchtet eine katastrophale Verschlechterung der Lebensbedingungen, falls die Ausgangssperre über einen längeren Zeitraum ohne Schutzmechanismus für die armen, arbeitslosen und am Limit lebenden Familien bestehen bleibt. Dasselbe gilt für die Tagesarbeiter, die ihre Einkommensquellen durch den Notstand und die Ausgangssperre verloren haben.  PCHR warnt vor den katastrophalen Folgen der Corona-Virusausbreitung im Gazastreifen, vor allem aufgrund des bereits erschöpften Gesundheitssystems durch die unmenschliche Blockade und der Kollektivbestrafungspolitik, die die IOF über den Gazastreifen seit nunmehr 14 Jahren verhängt hat.

Diese Woche wurden von PCHR 151 Verstöße gegen das internationale Menschenrecht und das internationale humanitäre Recht (IHR) durch die IOF und durch Siedler in dem besetzten palästinensischen Gebiet dokumentiert. Dabei ist daraufhinzuweisen, dass aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Virus-Pandemie die Mobilität der PCHR-Mitarbeiter und ihre Möglichkeit, Felddokumentationen auszuführen, begrenzt war. Deshalb beinhalten die Informationen in diesem Bericht nur einen Teil der ständigen IOF-Verstöße.

 

IOF Schießerei und Verstoß gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit: IOF verletzte 6 Zivilpersonen, darunter ein Kind, durch die von der IOF in der Westbank angewandte exzessive Gewalt: 2 Zivilpersonen, darunter ein Kind, verletzt in Jenin; 1 Verletzter bei Zusammenstößen in Hebron; 2 bei der Unterdrückung des Kufur Qaddoum-Protestes in Qalqilia durch die IOF; und ein Verletzter in Bethlehem. Die IOF ermordete einen älteren Palästinenser in Tulkarem, der über den Boden geschleift und schwer geschlagen und gedemütigt wurde. Medien und Journalisten dokumentierten den Vorfall. Israelische Menschenrechtsverstöße in dem besetzten palästinensischen Gebiet ...

Im Gazastreifen eröffnete die IOF fünfmal das Feuer auf landwirtschaftlichen Gebiete im Osten von Khan Younis und Rafah, im südlichen Gazastreifen.

 

IOF-Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen: Die IOF verübte 70 Übergriffe in der Westbank, darunter im besetzten Ostjerusalem.  Diese Übergriffe schlossen Razzien in zivilen Häusern und Schiessereien ein, verbreiteten Furcht unter der Zivilbevölkerung und griffen viele von ihnen an. In dieser Woche wurden bei Übergriffen 38 Palästinenser verhaftet, darunter 6 Kinder und ein Journalist. In Gaza führte die IOF einen begrenzten Einmarsch in den Osten von Rafah durch, im Süden des Gazastreifens.

 

Siedlungserweiterungsaktivitäten und Siedlerangriffe: Die IOF setzte ihre Siedlungserweiterungsoperationen in der Westbank, einschließlich in Ostjerusalem, fort. PCHR dokumentierte 7 Verstöße, einschließlich:

Jenin: Bäckerei zerstört und eine Abrissorder an eine Schreinerei zugestellt;

Ostjerusalem: 3 selbstzerstörte Häuser;

Bethlehem:  Palästinenser am Weiterbau seines Hauses gehindert und Beschlagnahme der Baumaterialien;

Hebron: 2  Wellblech-Häuser und eine Baracke zerstört, 1 Raum (Ziegelsteine und Wellblech) zerstört;

Ramallah: 3 Wohnzelte abgerissen und beschlagnahmt.

 

Siedlerangriffe: PCHR dokumentierte einen Brandanschlag auf ein Kraftfahrzeug und Vandalismus gegen Araber in Nablus.

 

Israelische Abriegelungspolitik und Beschränkungen der Freiheit der Bewegung:

Am Montag, 31. August 2020, erklärten die israelischen Behörden die Wiedereröffnung der Karem Abu Salem- Kreuzung und erlaubten die Wiedereinfuhr von Benzin und Baumaterial in den Gazastreifen.

Israelische Behörden entschieden auch, die Fischerei-Zone wieder zu erweitern, wie sie war, bevor dem Gazastreifen die jüngsten Strafmaßnahmen auferlegt wurden. Das geschah, nachdem eine Verständigung zur Eindämmung der israelischen Eskalation, die am 10. August im Gazastreifen begonnen hatte, erreicht wurde. Israel hatte Strafmaßnahmen gegen Gaza verhängt, angeblich als Reaktion auf den Start von Brandballons gegen israelische Siedlungen, die an den Gazastreifen angrenzen.

Der Gazastreifen leidet noch immer unter der schlimmsten Abriegelung in der Geschichte der israelischen Besetzung der palästinensischen Gebiete. Ohne irgendeine Verbesserung im Hinblick auf die Bewegung von Personen und Waren, auf humanitäre Bedingungen und die katastrophalen Folgen für alle Aspekte des Lebens, hat bereits das 14. Jahr in Folge begonnen.

Für die zweite Woche in Folge bleibt die dem Gazastreifen auferlegte Ausgangssperre, um den Ausbruch des Corona-Virus einzudämmen. Besonders, nachdem Fälle außerhalb der Quarantäne-Zentren im Gazastreifen bestätigt wurden. Als Ergebnis hat sich das Leiden der Bevölkerung im Gazastreifen noch vergrößert. PCHR befürchtet eine katastrophale Verschlechterung der Lebensbedingungen, wenn die Ausgangssperre für längere Zeit aufrechterhalten wird, ohne einen Schutzmechanismus für die armen, arbeitslosen und am Limit lebenden Familien sowie für die Tagesarbeiter, die ihre Einnahmequellen aufgrund des Notstandes und der Ausgangssperre verloren haben.

In der Zwischenzeit teilt die IOF die Westbank weiter in getrennte Kantone, mit Hauptstraßen, die von der israelischen Besatzung seit der zweiten Intifada mit temporären und ständigen Kontrollpunkten abgesperrt wurden, was die Bewegungsfreiheit der palästinensischen Zivilbevölkerung einschränkt. Außerdem unterliegen sie der Verhaftung.  

 

I. Schießereien und andere Verstöße gegen das Recht zu leben und auf körperliche Unversehrtheid

·      Um circa 02:00 Uhr am Donnerstag, 27. August 2020, stürmte die IOF durch mehrere Militärfahrzeuge verstärkt das al-Fawar-Flüchtlingslager im Süden Hebrons. Sie patrouillierten die Straßen des Lagers entlang und positionierten sich im südlichen Gebiet, wohingegen die Soldaten zwischen den Häusern der Zivilbevölkerung im Zentrum des Lagers stationiert waren. Eine Anzahl Soldaten führte eine Razzia durch und durchsuchte ein dreistöckiges Haus, dass 5 Apartments der Familie Abu Hashhash beinhaltet. Die Soldaten brachen in das Apartment von Iyad Mahmoud Ahmed Abu Hashhash ein und griffen ihn an, indem sie brutal auf ihn einschlugen und ihn verhafteten. Die Soldaten griffen auch Iyads Bruder Yaqoub (35) an und, nachdem sie sein Apartment durchsucht hatten, schlugen sie ihn brutal, trafen seine Nase, die dadurch gebrochen war.  Die Soldaten legten Yaqoub Handschellen an und nahmen ihn mit zum Apartment seines Bruders. Dort begannen sie, mit den Händen und mit ihren Gewehrkolben auf beide Brüder einzuschlagen und mit den Füßen zu treten. Das Ergebnis war, dass sie ohnmächtig wurden. Nachdem sich die IOF aus dem Hause zurückgezogen und Iyad mitgenommen hatte, wurde Yaqoub ins al-Ahli Hospital gebracht, wo er medizinisch behandelt wurde, während die Ärzte einen Termin für seine Nasenoperation festlegten. Als Yaqoub nach Hause zurückkehrte, fand er heraus, dass israelische Soldaten NIS 5.800 gestohlen hatten, die in seinem Schlafzimmer waren. Es sei darauf hingewiesen, dass israelische Soldaten eine Razzia in dem Haus einen Monat zuvor durchgeführt und Yaqoub angegriffen und ihm die Nase gebrochen haben, obwohl er gerade eine Nasenoperation hinter sich hatte.

 

·       Um circa 23:30 Uhr am Donnerstag, 27. August 2020, eröffneten die israelischen Soldaten, die entlang des Grenzzaunes, östlich des al-Shoka Dorfes, im Osten von Rafah, stationiert waren, das Feuer auf landwirtschaftliche Gebiete. Es wurde über keine Opfer berichtet.

 

·      Um circa 13:30 Uhr am Freitag, 28. August 2020, versammelte sich eine Anzahl palästinensischer junger Männer im Bab al-Zawiyah-Gebiet im Zentrum von Hebron und warf Steine auf israelische Soldaten, die an dem, an der geschlossenen al-Shuhada Straße errichteten, Militärkontrollpunkt stationiert waren. Einige israelische Soldaten feuerten Schallbomben auf die Steinewerfer. Die jungen Männer verteilten sich in den Beir al-Sabe’a und Wadi al-Tuffah-Gebieten, kamen zu dem Kontrollpunkt zurück und warfen wieder Steine auf die israelischen Soldaten, die hinter den Betonblöcken positioniert waren. Die Soldaten feuerten mit scharfer Munition auf sie. Das Ergebnis war, dass eine Kugel das linke Knie eines 18jährigen jungen Mannes getroffen hatte. Die Soldaten jagten ihn, verhafteten ihn und nahmen ihm mit zum Kontrollpunkt. Um circa 19:30 Uhr erreichte eine Militärambulanz das Gebiet und transportierte den verwundeten Zivilisten ins Staatliche Krankenhaus in Hebron. Seine Verletzung wurde als geringfügig eingestuft.

 

·      Um circa 13:00 Uhr, am Samstag, 29. August 2020,  unterdrückte die IOF, die am nördlichen Eingang auf dem Gebiet des Kufur Qaddoum-Dorfes im Norden von Qalqilia stationiert war, einen Protest, an dem dutzende palästinensische Zivilpersonen teilnahmen. Die IOF stieß mit ihnen zusammen und feuerte gummi-ummantelte Stahlkugeln, Schallbomben und Tränengaskanister auf sie.  Das Ergebnis war: 2 Zivilpersonen wurden mit scharfer Munition in ihre unteren Extremitäten geschossen.

 

·      Um circa 01:00 Uhr am Sonntag, 03. August 2020, stürmte die von mehreren Militärfahrzeugen verstärkte IOF das al-Aroub-Flüchtlingslager im Norden von Hebron and positionierte sich in der Nähe des UNRWA-Auslieferungslagers. Die Soldaten patrouillierten zwischen den Vierteln und warfen viele Flyer, die den Bewohnerm des Flüchtlingslagers wegen sogenannter „Gewalt und Unruhen und fortgesetztem Steinewerfen“ drohten.  In der Zwischenzeit versammelten sich Dutzende junger Männer und bewarfen die Infantrie-Einheiten der IOF mit Steinen, während die letzteren wahllos Schallbomben und Tränengaskanister auf die Steinewerfer und zwischen die Häuser feuerten. Das Ergebnis war, dass zahlreiche Steinewerfer durch das Einatmen des Tränengases Probleme mit dem Atmen bekamen.  Die Zusammenstöße zwischen der IOF und den jungen Männern hielten bis 02:30 Uhr an, wo die IOF ein Sperrfeuer scharfer Kugeln in die Luft feuerte, um sich von dem Lager zurückzuziehen. Weder über Festnahmen, noch Hausdurchsuchungen wurden berichtet.

 

·      Um circa 02:15 Uhr am selben Sonntag stürmte die IOF Hebron und positionierte sich an der al-Malek Faisal-Straße und zwischen den Häusern. Sie führten eine Razzia in der Schreinerei und Möbelfabrik der Taha Abu Suneinah-Familie durch und durchsuchten sie, nachdem sie die Türe mit Spezialwerkzeugen geöffnet hatten. In der Zwischenzeit kamen mehrere palästinensische junge Männer zusammen und warfen Steine und leere Flaschen auf die IOF, wobei die letztere wahllos Schallbomben und Tränengaskanister abfeuerte. Das Ergebnis davon war, dass eine Schallbombe in das Zimmer der Inneren Medizin-Abteilung des Aaliyah Governmental Hospitals fiel, das in der Nähe des Gebietes liegt, wo sich die Zwischenfälle ereigneten. Fast 25 Patienten kämpften ebenfalls mit Atemnot und wurden in andere Abteilungen des Krankenhauses gebracht.  Um circa 04:00 Uhr am gleichen Tag zog sich die IOF aus dem Gebiet wieder zurück. Über keine Verhaftungen wurde berichtet.

 

·      Um circa 20:30 Uhr am Montag, 31. August 2020, eröffnete die IOF, die  die Annexionsmauer im Nordosten des Faqqua-Dorfes, nordöstlich von Jenin bewacht, das Feuer auf Mahmoud Taleb Mahmoud Shaheen (18), während er nach Hause zurückkehrte, das 200 Meter von der obengenannten Mauer entfernt ist. Das Ergebnis war, dass Shaheen von einer scharfen Kugel ins rechte Bein getroffen wurde. Er wurde ins Dr. Khalil Suleiman Hospital in Jenin zur medizinischen Behandlung eingeliefert.

Shaheens Vater sagte zu dem Mitarbeiter von PCHR:

“Um circa 20:30 Uhr am Montag, 31. August 2020, nahm mein Sohn Mahmoud (18) an einer Hochzeitsfeier im Faqqua-Dorf, im Nordosten von Jenin, teil. Er befand sich auf dem Rückweg nach Hause im nordöstlichen Viertel, das 200 Meter von der Annexionsmauer entfernt ist. Als er circa 40 – 50 Meter von der Mauer entfernt war,  eröffneten die israelischen Soldaten, die die Annexionsmauer zu bewachen, das Feuer auf ihn, verletzten sein rechtes Bein, ohne jeglichen Grund. Sofort kamen Nachbarn und lieferten ihn ins Dr. Khalil Suleiman Hospital zur medizinischen Behandlung ein.”

·      Um circa 03:50 Uhr am Dienstag, 01. September 2020, stürmte die IOF die al-Saf and al-Mahd Straßen im Zentrum von Bethlehem. Sie führten eine Razzia durch,  durchsuchten eine Reihe von Häusern und verhafteten Shadi Mohammed al-Harimi (31) und Touni Asa’ad Qatan (27). In der Zwischenzeit versammelten sich mehrere junge Palästinenser in der Nähe des al-Mahd Square und warfen Steine und Molotow-Cocktails auf die in dem Gebiet stationierte IOF, während die letztere gummi-ummantelte Stahlgeschosse, Schallbomben und Tränengaskanister auf sie abfeuerte. Das Ergebnis war, dass zahlreiche junge Männer durch das Einatmen von Tränengas erstickten.

 

·      Um circa 13:00 Uhr unterdrückte die auf dem Land der Dörfer, Shufah und Jbarah, im Südosten von Tulkarem,stationierte IOF einen Protest, an dem Dutzende von Zivilpersonen teilnahmen. Die IOF jagte die jungen Männer, die sich in dem Gebiet versammelt hatten, stieß mit ihnen zusammen und feuerte scharfe und gummi-ummantelte Stahlkugeln, Schallbomben und Tränengaskanistern auf sie. Die IOF griff Khairi Hanoun (64), aus dem Anabta-Dorf, im Osten von Tulkarem, an, indem sie auf seine Füße schlug. Sie inhaftierten ihn und entließen ihn nach anderthalb Stunden wieder. Die IOF griff viele Journalisten an, die über die Proteste berichteten, einschließlich: Fadi Yaseen, der Fotograf von Palästina-TV. Außerdem rangen viele Zivilpersonen nach Luft, nachdem sie Tränengas eingeatmet hatten.

 

Um circa 00:20 Uhr am Mittwoch, 02. September 2020, feuerte die entlang des Grenzzauns, im Osten von Khan Younis, stationierte IOF scharfe Munition und Tränengaskanister auf landwirtschaftliche Gebiete, im Osten des Qararah-Dorfes, das an den Grenzzaun angrenzt.

 

·      Um circa 04:00 Uhr, am selben Mittwoch, eröffnete die IOF, die in dem Militärbeobachtungsturm im Gebiet von Rachels Grab, das an die Bilal Ben Rabah Moschee im Norden von Bethlehem grenzt, stationiet ist, das Feuer auf einen 32-jährigen Zivilisten, der in dem Gebiet spazierenging.  Das Ergebnis war, dass er mit scharfer Munition in seinen Fuß geschossen wurde. Er wurde ins Beit Jala Hospital für medizinische Behandlung eingeliefert.

 

·      Um 04:15 Uhr stürmte die IOF das Ash-Shuhada-Dorf, südöstlich von Jenin, im Norden der West Bank. Die IOF umstellte das Haus von Ihab Hatem Husein Darwish Asous (27). In der Zwischenzeit versammelten sich zahlreiche palästinensische Zivilisten und warfen Steine auf die IOF, während die letztere mit scharfer Munition, Schallbomben und Tränengaskanistern antwortete. Das Ergebnis war, dass ein 16-Jähriger mit 2 scharfen Kugeln erschossen wurde.  Er wurde ins Dr. Khalil Suleiman Governmental Hospital zur medizinischen Behandlung gebracht. Bevor die IOF sich aus dem Dorf zurückzog, verhaftete sie den Zivilisten Asous.

 

·      Um circa 08:30 Uhr am selben Mittwoch, feuerte die am Grenzzaun, im Osten von  Khan Younis, stationierte IOF scharfe Munition auf landwirtschaftliche Gebiete, östlich des Khuza’a-Dorfes, das an den Grenzzaun angrenzt. Es wurde von keinen Opfer berichtet.

 

II. Übergriffe und Verhaftungen:

Donnerstag, 27. August 2020:

·      Um circa 01:00 Uhr rückte die IOF in das Biddu-Dorf ein, im Nordwesten des besetzten Jerusalems. Sie führten Razzien durch und durchsuchten Ayyoub Mohammed al-Khadours (28) Haus und verhafteten ihn. Man sollte beachten, dass al-Khadour ein ehemaliger Häftling in israelischen Gefängnissen war.

·      Um circa 02:00 Uhr rückte die IOF ins Qutna-Dorf ein, im Nordwesten des besetzten Ostjerusalems. Sie führten Razzien aus und durchsuchten Mos’ab Saleem Shamasnas (23) Haus und verhafteten ihn.

·      Um 02:30 Uhr rückte die IOF ins Jabal Hindaza-Dorf vor, im Osten von Bethlehem. Sie führten Razzien aus und durchsuchten Na‘eem Mousa Abu ‘Ahours (18) Haus und verhafteten ihn. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass Abu ‘Ahour von einer Kugel ins Bein getroffen wurde, während er in der Nähe des al-Quds-Kraftwerks in der Nähe der Bilal Bin Rabah Moschee, am nördlichen Eingang von Bethlehem, war.

·      Ungefähr zur selben Zeit rückte die IOF ins al-‘Arqa-Dorf, im Südwesten von Jenin ein. Sie führten eine Razzia durch und durchsuchten Nael Mohammed Yehyas (24) Haus und verhafteten ihn.

·      Um circa um 03:10 Uhr rückte die IOF ins Rujeib-Dorf, südöstlich von Nablus, im Norden der Westbank ein. Sie führten eine Razzia aus und durchsuchten Khalil Abdul Khaleq Mohammed Dwaikats Haus, der einen israelischen Soldaten in Bitah Tikva in Israel am 26. August 2020, erstochen hat, um Maßnahmen gegen die Zerstörung des Hauses zu ergreifen. Man sollte bedenken, dass die israelischen Behörden die Zerstörung als Politik der Kollektivstrafe gegen palästinensische Familien anwenden.

·      Um 03:30 Uhr rückte die IOF in das al-‘Abayat-Dorf, im Osten von Bethlehem vor. Sie führten eine Razzia durch und durchsuchten Omar Khaled Ayyads (17) Haus und verhafteten ihn.

·      Um 03:30 Uhr rückte die IOF ins Qarawat Bani Zeid-Dorf,im Nordwesten von Ramallah, ein. Sie führten eine Razzia durch und durchsuchten Amer Bassam Sneifs (31) Haus und verhafteten ihn. Später entließ ihn die IOF.

·      Um circa 03:50 Uhr rückte die IOF ins Beit Loqya-Dorf, im Südwesten von Ramallah, ein. Sie führten eine Razzia durch und durchsuchten Najeeb Ahmed Najeeb Mafarjas (35) Haus und verhafteten ihn.

·      Um circa 06:30 Uhr rückte die IOF ins Jin Safout-Dorf, im Osten von Qalqilia, ein. Sie führten eine Razzia durch und durchsuchten Karam Khamees Shobakis (22) Haus ein und verhafteten ihn.

·      Um circa 07:00 Uhr rückte die von mehreren Militärfahrzeugen und Bulldozern verstärkte IOF 100 Meter in das al-Shwaika-Dorf, im Osten von Rafah, im Süden des Gaza Streifens, ein. Sie starteten vom al-Motabaq-Tor, das an den Grenzzaun zwischen Gazastreifen und Israel angrenzt. Sie durchkämmten und planierten das Land und rückten gegen 11:00 Uhr wieder aus.

·      Gegen 14:00 Uhr verhaftete die IOF Ghassan Alian (55), aus Bitir, im Westen von Bethlehem, nach einem Hinweis der israelischen Geheimdienste in der Siedlung “Gush Etzion”,  im Süden der Stadt.

·      Die IOF führte Überfälle (6) in den Dörfern Beit Ammer, Hadab al-Fawwar, Sa’eer  in Hebron; Faqoua’, im Südosten von Jenin; Tayaseer, im Osten von Tubas; Karf Ein, im Nordwesten von Ramallah. Keine Verhaftungen wurden berichtet.

Freitag, 28. August 2020:

·      Um circa 02:00 Uhr rückte die mit verschiedenen Militärfahrzeugen verstärkte IOF ins al-‘Aroub-Flüchtlingslager, im Norden Hebrons ein. Sie führte Razzien durch und durchsuchte  Bara’ Abdul Hai Jawabras (19) Haus and verhaftete ihn.

·      Um circa 03:50 Uhr rückte die IOF ins Azun-Dorf, im Osten von Qalqilia ein. Sie führten Razzien durch und durchsuchten Karam Fares Shbaitas (18) Haus und verhafteten ihn.

·      Um circa 22:30 Uhr verhaftete die IOF 3 Zivilisten, während sie in der al-Wad-Straße in der Altstadt des besetzten Ostjerusalems waren, nachdem sie sie brutal geschlagen hatten. Die IOF nahm sie mit zum al-Qishla-Ermittlungszentrum in der Altstadt. Die Verhafteten sind: Khaled al-Sokhn (23), Abdullah al-Julani (28), und Mohammed Zein (21).

·      Die IOF führte Überfälle (6)n in Hebron aus, im al-Fawwar-Flüchtlingslager, und Yatta im Hebron Gouvernorat; Yamoun, im Westen von Jenin; Kufur Qaddoum und Hibla, im Osten von Qalqilia. Keine Verhaftungen wurden berichtet.

Samstag, 29. August 2020:

·      Um 16:00 Uhr rückte die IOF in die al-Bostan-Straße im Obaid-Viertel ein, im Westen von al-‘Isawiya, nordöstlich des besetzten Jerusalems. Sie führte Razzien durch und durchsuchte Mo’tasem Hamza Obaids (17) Haus und verhaftete ihn. Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass Obaid 10 Tage zuvor verhaftet wurde und zwei Wochen unter Hausarrest freigelassen.

·      Die IOF führte Überfälle (4) in al-Samoua’, Hebron, Beit Ammer und den al-Mowreq-Dörfern im Hebron Gouvernorat durch. Keine Verhaftungen wurden berichtet.

Sonntag, 30. August 2020:

·      Um 01:00 rückte die IOF ins Nahaleen-Dorf,  im Westen von Bethlehem, ein. Sie führte Razzien durch und durchsuchte mehrere Häuser und verhaftete Mahmoud Maher Shakarna (17) und übergab Hamdan Yousef Fannoun (32) eine Vorladung zum israelischen Geheimdienst im Gush Etzion-Siedlung, im Süden der Stadt.

·      Um circa 02:30 Uhr rückte die IOF in die al-Shwaika-Vorstadt, im Osten von Tulkarem ein. Sie führten Razzien durch und durchsuchten zwei Häuser, die Sameer Abdul Qader Mohammed Omar (47) und Sameh Adnan Mohammed Obaid (31) und verhafteten sie.

·      Um circa 07:00 Uhr legte die IOF einen Hinterhalt in der Nähe von Haddad Resort, im Osten von Jenin, im Norden der Westbank, an und verhaftete Yaser Waleed Khuzeima (30), von Qabatya, im Südosten von Jenin, nachdem sie ihn angehalten und sein Auto durchsucht hatten. Die IOF nahm ihn zu einem unbekannten Ziel mit und verließ sein Auto. Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass Khuzeima ein ehemaliger Gefangener in den israelischen Gefängnissen ist.

·      Um circa 15:00 Uhr hielt die IOF einen Bus an und zwang (4) die Kinder auszusteigen, um sie zu verhaften, im Zentrum von Jerusalem und nahm sie mit zur “al-Bareed”-Polizeistation in Salah al-Dein-Straße. Die Verhafteten sind: Ahmed Dari (17), seine Schwester Noumi (16), Yasmine Qaisiya (16) und Sajeda Abu Roumi (16).

·      Augenzeugen sagten, die IOF hielten einen Bus an und durchsuchten ihn in der Nablus-Straße und prüften ihre ID-Karten und zwang einige von ihnen, aus dem Bus auszusteigen, indem sie behaupteten, sie trügen ihre Masken nicht richtig. Sie fügten hinzu, dass die IOF  einige von ihnen geschlagen und gestoßen und (4) Studenten verhaftet hätte, die nach der Schule auf dem Heimweg nach al-‘Isawiya waren. Das Ergebnis war, dass Qaisiya und Abu Roumi gegen Kaution freigelassen wurden. Dari wurde nach mehreren Stunden entlassen, unter der Bedingung, zwei Tage unter Hausarrest zu stehen und ein zehntägiges Verbot, den Eingang ins Damascus Tor “Bab al-‘Amoud” zu betreten.

·      Die IOF führte einen Überfall in Sabastya, nordwestlich von Nablus aus. Keine Verhaftungen wurden berichtet.

Montag, 31. August 2020:

·      Um circa 02:00 Uhr rückte die israelische Infantrie-Einheit in die Altstadt von Hebron.

·      Sie führten eine Razzia durch und durchsuchten Saif al-Dein Mahmoud al-Ja’baris (22) Haus und verhafteten ihn.

·      Um circa 02:30 Uhr rückte die IOF nach Nablus, im Norden der Westbank ein. Sie führten Razzien durch und durchsuchten Mohammed Hilal al-Titis (22) Haus und verhafteten ihn.

·      Um circa 04:00 Uhr rückte die IOF in das Anata-Dorf ein, im Nordosten des besetzten Ostjerusalem. Sie führten Razzien durch und durchsuchten Mohammed Mahmoud al-Rifais (21) Haus und verhafteten ihn.

·      Um circa 08:00 Uhr verhaftete die IOF Khalaf Hussain Obaidallah (26), während er sich am Eingang des Kisan-Dorfs  im Südosten von Bethlehem aufhielt. Die IOF nahm ihn mit zu einem unbekannten Ziel.

·      Um circa 19:00 Uhr rückte die IOF ins Bab Hatta-Dorf vor, eins der Viertel im besetzten Ostjerusalem. Sie führten Razzien aus und durchsuchten Ameer Farid al-Bastis (23) Haus und verhaftete ihn.

·      Um circa 19:45 Uhr verhaftete eine Gruppe der Mista‘arvim (Israelische Spezialeinheit, die sich als palästinensische Zivilisten tarnten) Nizar Issa Obaid (22), aus Kufur Qaddoum, im Osten von Qalqilia, während er an der al-Natour Tankstelle in Tulkarem.  Laut einer Überwachungskamera, die den Vorfall dokumentiert hat, kam ein Fahrzeug mit einem palästinensischen Nummernschild zur Polizeistation, als Obaid kam, um ihr Kraftfahrzeug zu tanken, stiegen zwei Männer aus dem Auto und verhafteten ihn.

·      Um circa 23:00 Uhr. Die israelischen Geheimdienste luden drei Mitglieder der Fatah-Bewegung in Silwan, im Süden der Altstadt des besetzten Jerusalems, zur Befragung in der al-Bareed-Polizeistation in der Salah al-Dein-Straße. Shadi al-Mtawr, der Sekretär der Fatah Bewegung, sagte, dass die israelischen Geheimdienste Fawzi Sha’ban, Mohammed Abu Sowi, und Ahmed al-‘Abbasi vor, um sie über ihre Anwesenheit bei einem Treffen in Bezug auf die Häuserzerstörung in Silwan zu befragen. Die IOF entließ sie nach mehreren Stunden auf Bewährung (3.000 NIS/pro Person) und mit einem 3-monatigen Verbot, an der Sitzung des al-Bostan-Viertels in Silwan teilzunehmen.

·      Die IOF führte Überfälle (4) aus in Ethna, Surif, und Karma-Dörfern im Hebron Gouvernorat und Tulkarem. Keine Verhaftungen wurden berichtet.

Dienstag, 01. September 2020:

·      Um circa 01:00 Uhr rückte die IOF in Hebron ein, und positionierte sich an der al-Salam-Straße. Sie führten Razzien aus und durchsuchten Ma’moun Hussain al-Natshas (25) Haus und verhafteten ihn.

·      Die IOF führte Überfälle aus (2) in Dura und al-Samoua’ im Hebron Gouvernorat. Keine Verhaftungen wurden berichtet.

Mittwoch, 02. September 2020:

·      Um circa  02:00 Uhr rückte die IOF in Yatta ein, im Süden Hebrons und positionierte sich in dem Roq’a Gebiet. Sie führten Razzien aus und durchsuchten Shadi Bader al-‘Amours (30) Haus und verhafteten ihn.

·      Um circa 05:00 Uhr rückte die IOF in das al-Fridis-Dorf, im Osten von Bethlehem. Sie führten Razzien aus und durchsuchten Jom’a Abu Moheimeds (29) Haus und verhafteten ihn.

·      Um circa 18:00 Uhr rückte die IOF in al-‘Isawiya ein, im Nordosten des besetzten Ostjerusalems. Sie führten Razzien aus und durchsuchten das Haus des Fotojournalisten, Mohammed Qarout Edkaik (27), verhafteten ihn und beschlagnahmten seine Ausrüstung, Kameras und viele seiner Unterlagen und persönlichen Papiere.

1.      Samer Edakaik, Mohammeds Bruder, sagte dem PCHR-Mitarbeiter, dass die IOF stürmte, durchsuchte und mehrere Kameras, Mobiltelefon, persönliche Papiere und einen Laptop, die Mohammed gehören, beschlagnahmt habe. Er bestätigte, dass die IOF seinem Bruder Handschellen anlegte und ihn zur “al-Bareed”-Polizeistation in der Salah al-Dein Straße mitgenommen hat.

Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass Edkaik ein Fotojournalist von Al Jazeera und vielen anderen Nachrichtenagenturen und ein Aktivist der Sozialen Medien mit tausenden Followern ist.

·      Die IOF führte (4) Überfälle in Hebron, Ethna, Beit Owa, und Deir Samit-Dörfern im Hebron Gouvernorat durch. Keine Verhaftungen wurden berichtet.

III. Siedlungserweiterung und Siedlergewalt in der Westbank:

a. Zerstörung und Beschlagnahmung von zivilem Eigentum

·      Um circa 09:00 Uhr am Donnerstag, 27. August 2020, rückte die IOF unterstützt von Militär-Baufahrzeugen und begleitet von Offizieren der israelischen Zivilverwaltung in das ‘Arraba-Dorf, im Südwesten von Jenin, ein. Die Militär-Baufahrzeuge zerstörten Rami Ahmed Abu Mashaikhs im Bau befindliche Bäckerei, die vor drei Monaten auf 170 Quadratmetern erbaut wurde. Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass die IOF vor 12 Tagen einen Arbeitsstopp in der Bäckerei verhängt, als Auftakt, um sie zu zerstören, unter dem Vorwand, der Bau sei illegal Gebiet C. Desweiteren setzte die IOF Mostafa ‘Ali Hammad in Kenntnis, dass sie seine Schreinerei aus ähnlichen Gründen zerstören würde.

 

·      Am Sonntag, 30. August 2020, setzte Khaled Mahmoud Mohammed Basheer den Beschluss der israelischen Stadtverwaltung um und zerstörte selbst sein Haus im Jabal al-Mokkaber Dorf, im Südosten des besetzten Ostjerusalem, der Vorwand, die Genehmigung fehle. Basheer sagte, dass er vor drei Monaten für seinen Sohn ein Haus von 50 Quadratmetern gebaut habe, das ein Zimmer, eine Küche und ein Badezimmer enthielt. Basheer erklärte, dass Mitarbeiter der israelischen Stadtverwaltung im Verbund mit dem Innenministerium in seinem  Haus vor zwei Wochen eine Razzia veranstaltet und ihm eine Abrissankündigung ausgehändigt hätten. Basheer fügte hinzu, er sei gezwungen worden, sein Haus selbst zu zerstören, um die Abrisskosten für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die auf NIS 100.000 geschätzt waren, zu vermeiden. Er sagte auch, dass die Mitarbeiter der Stadtverwaltung 2014 das Haus seines Sohnes Mahmoud im al-Sal’ah Viertel des Jabal al-Mokkaber-Dorfs abgerissen und eine Strafe in Höhe von NIS 80.000 unter dem Vorwand der Nicht-Genehmigung verhängt hätten.

 

·      Am Montag, 31. August 2020, erfüllten ‘Odai and ‘Abed al-Salam al-Razem den Beschluss der israelischen Stadtverwaltung und rissen selbst ihre Häuser im al-Ashqariyia-Viertel im Beit Hanina-Dorf, im Norden der Altstadt des besetzten Ostjerusalems, unter dem Vorwand der Nicht-Genehmigung, ab. ‘Abed al-Salam al-Razem sagte, dass seine Familie, die aus 6 Personen besteht und die Familie seines Bruder, die aus 3 Personen besteht, seit 8 Jahren in ihrem Haus von 65 Quadratmetern leben. Er erklärte, die Mitarbeiter der Stadtverwaltung hätten vor 5 Jahren Razzien in ihren Häusern durchgeführt und seinen Bruder davon in Kenntnis gesetzt, dass er die Häuser selbst abreißen müsse. Außerdem hätten sie ihnen eine Strafe von NIS 40.000 auferlegt. ‘Abed al-Salam fügte hinzu, dass er und sein Bruder in den vergangenen Jahren versucht hätten, eine Genehmigung für die Häuser zu erhalten, jedoch vergebens. Er sagte außerdem, dass das israelische Gericht den endgültigen Abrissbeschluss gegen ihre Häuser einen Monat zuvor gefällt habe und falls sie dem nicht Folge leisteten, würden das die Mitarbeiter der Stadtverwaltung übernehmen und sie zwingen, die auf NIS 125.000 geschätzten Abrisskosten zu zahlen.

·      Um circa 06:30 Uhr am Donnerstag,  01. September 2020, rückte die durch Militär-Baufahrzeuge unterstützte IOF in das Tuqu-Dorf ein, im Südosten von Bethlehem, wo sie Mohammed Fahed Shawareeh die Einstellung der Bauarbeiten in seinem Haus befahlen und das Baumaterial beschlagnahmten. Der Bürgermeister des Tuqu-Dorfes, Tayseer Abu Mefreh, sagte, dass die IOF Baumaterialien von Shawareehs Rohbau beschlagnahmt habe. Er fügte hinzu, Shawareeh sei ein Baustopp-Bescheid vor einer Woche übergeben worden, unter dem Vorwand der Nicht-Genehmigung.

 

·      Um circa 10:00 Uhr Mittwoch, 02. September 2020, rückte die von Militär-Baufahrzeugen unterstützte und von israelischen Offizieren der Zivilverwaltung begleitete IOF  in das Gebiet von al-Masafer in Yatta ein, südlich von Hebron. Die IOF war zwischen palästinensischen Häusern stationiert, während die Militär-Baufahrzeuge 2 Wellblech-Häuser unter dem Vorwand der Nicht-Genehmigung abrissen.

Es waren folgende Abrisse:

Mahmoud ‘Isaa Rab’i: ein Haus aus Wellblech und Ziegelsteinen, mit 16 Bewohnern;

Mahmoud ‘Isaa Rab’i: Barracken, die aus Ziegeln und Wellblech bestanden, für das Vieh;

Fadel ‘Isaa Rab’i: Haus aus Wellblech und Ziegelsteinen, mit 15 Bewohnern.

·      Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass die israelischen Behörden am 23. Februar 2012

2 Baustopp-Bescheide für die beiden Häuser und die Baracke ausgestellt haben.

·      Um circa 10:00 Uhr rückte die von Militär-Baufahrzeugen unterstützte und von Offizieren der Zivilverwaltung begleitete IOF in das Dorf Beren, im Osten von Hebron, ein. Die IOF wurde zwischen palästinensischen Häusern positioniert, während die Militär-Baufahrzeuge  Faraj Mohammed Ghaiths aus Ziegelsteinen erbauten 40 qm großen Raum zerstörten, unter dem Vorwand der Nicht-Genehmigung.

·      Um circa 13:00 rückte die von Militär-Baufahrzeugen unterstützte und von Offizieren der Zivilverwaltung begleitete IOF in das Dorf, Deir Dibwan, im Osten von Ramallah, ein. Die IOF brachte israelische Spezialarbeiter mit, um 3 Wohnzelte abzubauen und zu beschlagnahmen, unter dem Vorwand der Nicht-Genehmigung im Gebiet C.

Die Wohnzelte gehören:

Suliman Mostafa Ka’abnah: Abbau und Beschlagnahmung eines Wohnzeltes, das seine Familie, die  aus 7 Personen besteht, beherbergte.

‘Oda ‘Awwad Ka’abnah: Abbau und Beschlagnahmung eines Wohnzeltes, das 8 Personen                                                         beherbergte.

Suliman Salem Ka’abnah: Abbau und Beschlagnahmung eines Wohnzeltes, das 8 Personen    beherbergte.

·    Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass die IOF Eigentum, das den oben genannten Personen gehört zum 2. Mal zerstörte und ohne vorherige Warnung, die die Zerstörung dieses Eigentum am 25. August 2020 angekündigt hätte.

b. Israelische Siedlergewalt

·      Um circa 02:30 am Freitag, 28. August 2020, griffen israelische Siedler der “Price Tag”-Gruppe, die südliche Seite des Dorfes, Asira al-Qibliya, im Südosten von Nablus, an. Die Siedler  setzten Wael Mousa ‘Asayrahs Auto in Brand und beschmierten seine Hauswände mit rassistischen Slogans.  Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

Offener Brief an den „Most Reverend David Malloy“, Bischof von Rockford, Illinois, Vorsitzenden der US-Konferenz des Katholischen Bischofskomitees für internationale Gerechtigkeit und Frieden
Jerusalem, am 8. September 2020

Palestine Update Nr. 402
 


„Sie haben die Wunden meines Volkes nur fahrlässig behandelt,
und sagen: Frieden! Frieden!
und ist doch kein Frieden.
Jeremias 8/11
 

Jerusalem, am 8. September 2020 - Exzellenz, Wir haben Ihre Stellungnahme (13. August) gelesen, die von Ihrer Zufriedenheit mit dem Friedensabkommen zwischen Israel und der UAE spricht. Wir möchten Ihnen als christlich-palästinensische Bewegungen für Gerechtigkeit und Frieden einige unserer Beobachtungen zu diesem Thema senden.

Menschen, die glauben, dass zwischen einem arabischen Land und dem Staat Israel irgendeine gegenseitige Anerkennung ein Schritt vorwärts in Richtung auf Frieden ist, sind im Irrtum. Es könnte ein Schritt zum Frieden sein, wenn dieses Abkommen begleitet wäre von der Resolution zum Kern des Konflikts: der Okkupation des palästinensischen Landes durch israelisches Militär.

Friedensbeziehungen zwischen Israel und arabischen Staaten aufzubauen beginnt mit der Beendigung der Okkupation und der Garantie für die Rechte der Palästinenser, einschließlich dem Recht auf Selbstbestimmung. Jeder andere Weg ist ein falscher Weg zum Frieden. Die „Armen“ zu isolieren und dann in die Ecke zu treiben, um vor den Mächtigen niederzuknien ist Übergabe, nicht Frieden. Außerdem, wenn die arabischen Regime Israel anerkennen wollen, werden ihre Völker sich weigern, das Verhältnis zu Israel zu normalisieren, solange die Palästinenser unterdrückt werden. Wirklicher Frieden beginnt nicht
mit dem Basteln von Friedensabkommen mit arabischen Ländern, sondern eher mit den Palästinensern. Wirklicher Frieden sollte in den Herzen der Palästinenser beginnen und es liegt in den Händen Israels, einen palästinensischen Staat auf den übrig gebliebenen 22 % des historischen palästinensischen Gebietes anzuerkennen. Es ist eine Frage der Gleichheit zwischen Völkern, die von Gott alle gleich geschaffen worden sind.

Sie verzeihen das Abkommen, weil es die Annexion von mehr als 30 % von dem aufgeschoben hat, was von palästinensischem Land übriggeblieben ist. Aber dieser Aufschub besteht nur in Wörtern. Tatsächlich ist die „de facto“ Annexion als Prozess voll im Gange, Tag für Tag, durch tägliche grausame und destruktive Aktionen der Armee und der Siedler gegen palästinensische Bauern, einschließlich dem konstanten Diebstahl von palästinensischem Land und dem Bau von Siedlungen (auf diesem). Netanyahu selbst hat erklärt, dass die Annexion nicht abgesagt sei sondern nur zurückgestellt.

Etliche Leute nennen dieses Abkommen „Abraham Vereinbarung“. Hierzu sagen wir: Genug mit der Ausbeutung von Gott und von Gottes Propheten, um sich mit den Mächtigen einzulassen. Wenn wir uns in dieser Sache auf Gott berufen und die Propheten, müssen wir uns auch an Gottes Gebote halten und an die Gleichheit, die Gott allen Völkern verheißen hat – auch Israelis und Palästinensern. Gerechtigkeit für alle. Nun zum Grund: Weil die „Mächtigen“ nehmen, was das ihre ist und was den anderen gehört, werden sie sogar von vielen Kirchen unterstützt. Den Schwachen nimmt man ihre Rechte, während die Mächtigen und die Kirchen mit Worten reagieren, aber nicht mit Taten.

Sie sprechen über direkte Verhandlungen. Diese haben vor 30 Jahren stattgefunden, und Israel blieb dabei, „nein“ zu sagen zu den Mindest-forderungen der Palästinenser. Zu Verhandlungen mit der gleichen Verfügung der Mächtigen zurückzukehren ist verrückt. Aber wenn die Mächtigen mehr Gerechtigkeitsdenken gegenüber der anderen Partei zeigen (bezüglich Jerusalem und der Anerkennung der Gleichheit aller), würden Verhandlungen Sinn machen.

Zuletzt: Die Palästinenser verweigerten Trump’s „Deal of the Century“, weil damit nicht eingegangen wurde auf die minimalen Forderungen der Palästinenser, wie sie in den UNO-Resolutionen und dem Völkerrecht beschrieben sind. Der Plan von Trump hat Jerusalem als nur die Hauptstadt von Israel vorgesehen. Mit seinem Plan hat er weggewischt, was den Palästinensern gehört, und dieses Israel gegeben. Das ist nur die endgültige Verlängerung einer langen Ungerechtigkeit, die von den Israelis dem palästinensischen Volk aufgebürdet wurde.

Wahrer Frieden ist, die „Armen“ zu unterstützen und NEIN zu sagen zur Ungerechtigkeit, die von den „Mächtigen“ den Schwachen übergestülpt wird. In dieser Art sollten die Kirchen Lobby bei ihren Regierungen betreiben, um dieser sich verlängernden Tragödie der Völker des Heiligen Landes ein Ende zu bereiten.

Mit unseren besten brüderlichen Wünschen und Grüßen


- H.B. Michel Sabbah, emeritierter Patriarch
- Mr. Rifat Kassis, Koordinator von Kairos Palestine
- Mr. Fuad Giacaman, Koordinator von NCCOP & Direktor von AEI
(Arab Educational Institute)
- Rev. Dr. Mitri Raheb, Präsident des Dar-al-Kalima University College
of Arts and Culture , Bethlehem
- Mr. Omar Harami, Sabeel Ecumenical Liberation Theology Center
- Mr. Nadar Abu Amsha, The East Jerusalem Rehab. Program & Beit
Sahour YMCA
- Professor Mazin Qumsiyeh, Director, Palestine Institute for Biodiversity
and Sustainability, Bethlehem University
- Rev. Dr. Munther Isaac, Direktor der Christus am Checkpoint-Konferenz
- Mr. Nidal Abu Zuluf, Joint Advcacy Initiative (JAI)
Update Palestina    
(Übers.: Gerhilde Merz)

 

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