Die falschen Freunde Israels

 

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Verleumdungsaktionen
JagdAktionen
DER ISRAELLOBBY

Zur Kampagne gegen die Nakba-Ausstellung in der Montessori-Fachoberschule in München

2013/2014, 15.12.2013 - 15.01.2014, München, Montessori-Fachoberschule

 


Wanderausstellung: Die Nakba - Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948

»Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.« Heinrich Heine
- Dort wo man Ausstellungen verbannt, verbannt man auch Menschen" - E. Arendt

 

Nachdem es den Gegnern der Nakba-Ausstellung in München bis zuletzt nicht gelungen ist, durch ihre Verunglimpfung der Ausstellung, die Montessori-Fachoberschule zum Abbruch der Ausstellung zu bewegen, verlegten sie sich zuletzt auf die Verunglimpfung der Initiatoren der Ausstellung, den Verein "Flüchtlingskinder im Libanon e.V." bzw. dessen Partnerorganisation im Libanon. Unter der Überschrift "Wie gefährlich ist der Libanonverein?" wird dem Verein unterstellt, er arbeite im LIbanon mit einer Organsiation zusammen, die zur Vernichtung Israels aufrufe und seine schutzbefohlenen Kinder zum Jihad gegen Israel trainiere.

Die Vorgeschichte der Auseinandersetzungen bis Weihnachten ist auf der Website des Vereins nachzulesen unter:
http://www.lib-hilfe.de/fakten_ausstellung_chrono.html

Zu den jüngsten Vorwürfen siehe die Links unten, vor allem aber im Anhang den Leserbrief des Vereins an die Abendzeitung München. Außerdem der abschließende Artikel in der Süddeutschen Zeitung, der ein durchaus positives Resümee zieht.

http://www.gjm.de/nakba-ausstellung-an-montessori-schule-wie-gefaehrlich-ist-der-libanon-verein/

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.staatsbuergerliche-erziehung-oder-manipulation-boese-worte-in-der-montessori-schule.95cd6074-42b3-40a3-926e-cf28443c9919.html

 

12. 12. 2013 - Erklärung zur Diffamierungskampagne gegen geplante Nakba-Ausstellung in der Montessori-Fachoberschule in München

Der Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V. protestiert mit Nachdruck gegen die konzertierte Diffamierungskampagne gegen die in der Montessori-Fachoberschule geplante Wanderausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“, die der Verein in 2008 mit Förderung durch den Evangelischen Entwicklungsdienst und die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit des Landes Baden-Württemberg erstellt hat. Die Ausstellung wurde seitdem von Zehntausenden Besuchern in 100 Orten, ganz überwiegend in Deutschland, gesehen. Sie wurde in Volkshochschulen, Stadtbüchereien, Kirchengemeinden, alternativen Ausstellungsräumen, Schulen und Hochschulen gezeigt. 50 namhafte Vertreter aus Gesellschaft, Politik, Kirche, Medien und Kultur unterstützen das Anliegen der Ausstellung. Zu weiteren Informationen und zum Inhalt der Ausstellung siehe:
http://www.lib-hilfe.de/fakten_ausstellung.html

Beginn der Kampagne in München war ein am 21.11. in der Jüdischen Allgemeinen erschienener, die Wahrheit verzerrender Artikel über ein Schreiben des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg an den Verein. In dem Schreiben werden der Ausstellung und ihrem Begleitheft bescheinigt, dass sie „gerade auch im Sinne des Beutelsbacher Konsens zur politischen Bildung einen Beitrag darstellen, die unterschiedlichen Positionen zum Nahostkonflikt zu illustrieren und der Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu rufen.“
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/17655

Die Gegendarstellung des Vereins s. Anhang ("Richtigstellung_Jüdische_Allgemeine")
wurde nach unserer Kenntnis ebenso unterschlagen wie ein Leserbrief dazu von der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.
 

Folgende Gruppen und Organisationen haben sich bisher auf polemische, unsachliche und die Veranstalter bedrohende Art und Weise zu Wort gemeldet:
Deutsch-Israelische Gesellschaft München:
http://www.dig-muenchen.de/stellungnahme-der-dig-muenchen-zur-geplanten-nakba-ausstellung-in-muenchen 

Grüne Jugend München:
http://www.gjm.de/keine-buehne-fuer-geschichtsrevisionismus-nakba-ausstellung-in-der-montessori-fachoberschule-muenchen-absagen/

Pro-Israel-Gruppierung Am Echad München:
http://www.amechad.de/index.php/pressemitteilungen/articles/pm-03-amechad-kritisiert-nakba-ausstellung-an-montessori-schule.html

Leo Sucharewicz von der Gruppierung I like Israel:
http://www.il-israel.org/Leo.htm

Leider hat sich jetzt auch Charlotte Knobloch von der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern mit einem Schreiben an die Schule gewendet.

Mit der Kampagne soll offenbar erreicht werden, dass jede Schule, die es auch nur in Erwägung zieht, die Ausstellung im Unterricht zu verwenden, schon im Vorfeld in Angst und Schrecken versetzt wird. Hier wird auf eine jedes Maß übersteigende Art und Weise ein von durchsichtigen Interessen geleiteter politischer Druck auf die pädagogische Unabhängigkeit einer Schule ausgeübt. Der Schule zu unterstellen, sie sei nicht willens oder in der Lage, die in der Ausstellung dargestellte palästinensische Sichtweise auf die Zeit um 1948 den Schülerinnen und Schülern verantwortungsvoll in einem Gesamtzusammenhang zu vermitteln und sie der Förderung von Antisemitismus zu bezichtigen, ist unerträglich. Die Kampagne beschädigt zudem das Recht auf freie Meinungsäußerung und ist damit zutiefst antidemokratisch.

Trotz häufiger ähnlicher Angriffe in der Vergangenheit haben die Veranstalter immer ein positives Resümee gezogen. Fruchtbare und konstruktive Diskussionen waren das Ergebnis der Ausstellung. Um die stereotypen Unterstellungen, willkürlichen Behauptungen und Lügen zu entkräften, hat der Verein eine Erwiderung verfasst, die als Anhang beigefügt ist (“Argumente zur Kritik“). Kritik an der Ausstellung und Diskussion über sie sind selbstverständlich erwünscht, ja geradezu ein Anliegen der Ausstellung. Verleumdung und Hetze gegen sie aber weisen wir entschieden zurück.

Ingrid Rumpf, 1. Vorstand - irumpf@lib-hilfe.de
 

 

 

Umstrittene Nahost-Ausstellung - Schule unter Beschuss - Daniel Bax - Eine Ausstellung über die Vertreibung der Palästinenser sorgt für Aufregung. In München ist der Streit jetzt wieder eskaliert. Es sind kaum mehr als ein Dutzend Schautafeln – 14 PVC-Folien, die sich wahlweise an der Wand aufhängen oder an Stellwänden montieren lassen. Nüchtern informieren sie über „Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“, deren Folgen bis heute den Nahostkonflikt prägen. Doch wo immer sie auftauchen, gibt es Streit. So auch in München, wo sie bis Mitte dieser Woche in der Montessori-Fachoberschule in Schwabing zu sehen waren.

Noch bevor die Ausstellung dort Mitte Dezember eröffnet wurde, machte die Deutsch-Israelische Gesellschaft München dagegen mobil. Diese Ausstellung lege den „Grundstein für antisemitische Worte und Taten“, polterte der örtliche DIG-Vorsitzende Torsten Weber. Gemeinsam mit Münchens Grüner Jugend, der Linksjugend, der Reformgemeinde Beth Shalom und dem nationalistischen Israel-Verein AmEchad forderte er die Schule dazu auf, die Ausstellung abzusagen. Auch Charlotte Knobloch, die Expräsidentin des Zentralrats der Juden, stellte sich hinter den Appell.

Die Ausstellung stammt aus dem Jahr 2008 und wurde zum 60. Jahrestag der israelischen Staatsgründung konzipiert, um über den palästinensischen Blickwinkel auf dieses Ereignis aufzuklären. Denn was in Israel als Erfolg des „Unabhängigkeitskriegs“ gefeiert wird, gilt Palästinensern als „Nakba“, als Katastrophe, weil es zur Vertreibung aus der alten Heimat führte. >>>

15.01 2014

Abraham Melzer: Die Nakba-Ausstellung – ein Ärgernis für wen? - Die Ereignisse, die zur Nakba führten, werden inzwischen längst von Täterseite und führenden israelischen Historikern nicht mehr geleugnet. Das ist in Israel auch kein Geheimnis mehr und ist in öffentlichen Archiven jedermann zugänglich. Sie gelten als „historisch verbrieftes“ Material. Es stellt sich daher die Frage warum die Gegner der Ausstellung darin eine „unlautere Indoktrination“ des Publikums sehen, wenn sogar ein Wortführer der Gegner zugibt, dass es stimmt, dass die Israelis „Täter“ sind.

Es stellt sich also heraus, dass die schwerwiegendste Anschuldigung, die man der Nakba-Ausstellung macht, der Vorwurf ist, sie sei „einseitig“. Nun ist Einseitigkeit an und für sich nichts Schlimmes oder Verwerfliches und schon gar nicht etwas Verbotenes. Die unzähligen Ausstellungen über Israel oder über die Shoa, die von jüdischen Gemeinden, Deutsch-Israelischen Gesellschaften oder wer auch immer im Nachkriegsdeutschland gezeigt wurden, waren sicherlich auch „einseitig“ und mir ist nicht bekannt, dass irgendwer jemals dagegen protestiert hat. Wohl ist es allseits bekannt, dass Neonazis zB gegen die Wehrmachtausstellung protestiert haben, nicht zuletzt mit genau demselben Vorwurf, wie bei der Nakba-Ausstellung, nämlich sie sei „einseitig“.

Für die Besucher ist die Einseitigkeit einer Ausstellung vollkommen irrelevant, er geht ja eh davon aus, dass zB die Israelis ihre Sichtweise von der Entstehung des jüdischen Staates zeigen und erwarten von vornherein, dass bei der Nakba-Ausstellung die Palästinenser ihre Sichtweise zeigen. So gesehen ist jede, ich betone, jede Ausstellung einseitig. Nur zionistische Israelis und Juden erwarten von den Palästinensern, dass sie den jüdisch-zionistischen Standpunkt vertreten sollen. Dazu sagte einst Jassir Arafat, dass es nicht nützen würde seine Ernsthaftigkeit zu demonstrieren, selbst wenn er täglich die israelische Hymne Hatiqua singen würde. In unserer multimedialen Gesellschaft ist es aber jedem Interessierten möglich sich auch von jeder anderen Sichtweise zu überzeugen, sei sie noch so einseitig. Einzig wichtig ist die absolute Genauigkeit und Wahrhaftigkeit der Verantwortlichen für die Ausstellung und die Verlässlichkeit, dass die gezeigten Fakten „historisch verbrieft“ sind und es sich nicht um eine Propagandaveranstaltung handelt.

In den fünf, sechs Jahren in denen die Nakba-Ausstellung nun gezeigt und von immer denselben Gruppen und Institutionen diffamiert und mit Schaum vor dem Mund beschimpft wird, ist es aber bis heute keinem dieser Gegner gelungen oder auch nur in den Sinn gekommen, auf sachliche und fachliche Fehler hinzuweisen, geschweige denn nachzuweisen, dass es sich da um eine Propagandashow handelt.

Statt zu diffamieren und die Macher der Ausstellung mit Unrat zu begießen, in der Hoffnung irgendetwas bleibt haften, sollte endlich jemand auf die angeblich abscheulichen anti-israelischen Positionen in der Ausstellung konkret und sachlich hinweisen. Man könnte damit den Verantwortlichen der Ausstellung Gelegenheit geben dazu, ebenfalls sachlich, Stellung zu nehmen bzw. diese Positionen zu korrigieren.

Wenn aber das Verwerflichste was man der Ausstellung vorwerfen kann, das ist, was Dominik Krause, Vorstand der Grünen Jugend in München, in einem Interview mit der AZ gesagt hat: „Allein das Wort ´Nakba`, also Katastrophe, zeigt, als was Israel gesehen wird“. Wenn also allein schon das Wort „Nakba“ eine antiisraelische Gesinnung oder gar Antisemitismus offenbart, wie ist es dann mit Worten wie „Shoa, Jude oder Israel“? Was für eine Gesinnung darf man hier vermuten?

Leider bewegen sich fast alle Argumente der Gegner dieser Ausstellung auf diesem absurden Niveau. Noch bedauerlicher ist es, dass die Presse in Deutschland solchen naiven, wenn nicht gar zynischen Argumenten Raum gibt. Dominik Krause von den Grünen, wie so manche absonderliche Kollegen aus anderen Parteien, hat leider keine Ahnung vom Nahost-Konflikt, aber diese gibt er unzensiert und laut und mit der dazu gehörigen Chuzpeh von sich.

Deutschland hat im hohen Maße zum israelisch-palästinensischen Konflikt beigetragen, indem es von 1933 an Juden aus ganz Europa zur Emigration nach Palästina veranlasst hat. Ich erinnere nur an den Vertrag zwischen den Nazis und dem zionistischen Führer Arlosorov über die Überführung jüdischen Eigentums nach Palästina.Und die Juden aus Polen und anderen Ländern sind schon vor dem Krieg geflohen, weil sie genauso Angst vor dem Krieg hatten, wie die Palästinenser, die angeblich von den Israelis nicht vertrieben wurden, sondern „freiwillig“ geflohen sind. Freilich, so freiwillig wie die Juden.

Nach der Niederlage Nazi-Deutschlands hat die Bundesrepublik nichts getan, um hunderttausende von heimatlosen, vertriebenen Juden aufzunehmen und kein Politiker, nicht einmal Konrad Adenauer, hat die vertriebenen deutschen Juden zur Rückkehr aufgefordert. Stattdessen hat man sie nach Palästina abgeschoben. Palästina aber war „besetzt“, also mussten die Heimatlosen und Vertriebenen ihrerseits die Ortsansässigen, die schon seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden, dort mit ihren Familien lebten, vertreiben und zu Heimatlosen und Vertriebenen machen. Das ist die Tragik des Konflikts, das Unrecht, dass bei der Entstehung des Staates Israel geschah.

Israel hat von Deutschland materielle und finanzielle Reparation erhalten, die entscheidende Hilfe bei der Schaffung und Entstehung des Staates Israel waren. Den eigentlichen Preis der „Wiedergutmachung“ aber zahlten die palästinensischen Araber. Für Deutschland war das nur ein gutes Geschäft. Die Palästinenser mussten einen jüdischen Staat hinnehmen, der auf ihren verwüsteten Feldern und ihre zerstörten Dörfer errichtet wurde.

Das alles lässt sich nicht mehr ungeschehen machen. Keiner will das Rad der Geschichte zurückdrehen. Aber erinnern an das, was einmal war, wird doch erlaubt sein zumal sich die Juden an Katastrophen heute noch Jahr für Jahr erinnern, die vor mehr als zweitausend Jahren stattgefunden haben und weinen am 9. Av, als ob der Tempel in Jerusalem erst gestern zerstört worden ist. Was die Nakba betrifft, so leben heute immer noch Opfer der ersten Generation.

Wenn Deutschland und erst Recht Israel schon keine Entschädigung zahlen, dann sollten aber alle Bürger, hier wie dort, alle Behörden, Politiker und besonders die Presse, dafür sorgen, dass die Palästinenser zumindest in Ruhe, ungestört und von abscheulichen Diffamierung geschützt, ihre Ansicht ihrer Geschichte zeigen dürfen und können. Leider weiß heute kaum noch jemand, das 1952, als man in der Knesset über die Wiedergutmachungsverträge heftig und leidenschaftlich debattierte, auch darüber gestritten wurde, ob und wie man die Palästinenser entschädigen sollte, nur für den Fall, dass man von Deutschland tatsächlich die Beträge an Wiedergutmachung bekommen würde, die man gefordert hat. Aus der Entschädigung der Palästinenser ist nicht geworden. Es wurde auch nie mehr darüber in der Knesset debattiert und heute will keiner mehr etwas von einer Entschädigung der Palästinenser wissen.


Schließlich sei darauf hingewiesen, dass unsere Verfassung, unser Grundgesetzt, uns alle freie Meinungsäußerung in Wort und Bild garantiert. Natürlich bin auch ich dagegen, dass die garantierte Freiheit von Nazis, Antisemiten und Antidemokraten missbraucht wird. Das kann man aber dieser Ausstellung nicht vorwerfen und erst Recht nicht nachweisen. Abraham Melzer Herausgeber der jüdischen Zeitschrift SEMIT

 

Neue Kritik an Nakba-Schau  - Jürgen Jung - Bei der Kampagne gegen die Ausstellung zeigt sich auf Seiten der Kritiker eine befremdliche Geisteshaltung. Eine - übrigens schon zum hundertsten Mal gezeigte - Ausstellung wollen sie geschlossen sehen, da deren Aussage ihrer zionistisch-orientierten Ideologie widerspricht. Einseitig sei sie und fehlerhaft – und schon gilt sie in der Öffentlichkeit, so auch in der SZ, eilfertig als „umstritten“ und ist damit offensichtlich für jeden Anwurf freigegeben. Erklärungsbedürftig bleibt dabei allerdings, wie es sein kann, dass das Narrativ der palästinensischen Opfer der zionistischen Landnahme so genau übereinstimmt mit den Erkenntnissen der israelischen „neuen Historiker“. Selbst der „Hof“-Historiker Israels, Benny Morris, konzediert ohne weiteres, dass die Palästinenser ethnisch aus ihrem angestammten Land hinausgesäubert wurden: „Man kann kein Omelett machen, ohne Eier zu zerbrechen. Man muss sich die Hände dreckig machen.“ Allerdings bedauert er, dass nicht alle Palästinenser vertrieben wurden. >>>

15. 12. 2013

Der Mythos von der Vertreibung der Juden aus den arabischen Ländern

Im Zusammenhang mit der Nakba-Ausstellung werden historische Legenden verbreitet


 Arn Strohmeyer

Bei Diskussionen über die in verschiedenen deutschen Städten gezeigte Nakba-Ausstellung führen Israel-Sympathisanten führen regelmäßig das Argument an: Gut, Israel hat Hunderttausende von Palästinensern vertrieben (wenn nicht gar behauptet wird, sie seien „freiwillig“ gegangen), aber dafür hätten die Araber im Gegenzug Hunderttausende von Juden aus ihren Ländern vertrieben und diese Menschen hätte Israel aufnehmen müssen, was dem jungen Staat nicht leicht gefallen sei. Mit anderen Worten: Beide Seiten haben vertrieben und damit gleicht sich die Sache aus.

Hier handelt es sich eindeutig um einen Mythos. Einmal davon abgesehen, dass man ein Unrecht nicht mit einem anderen aufrechnen kann, die historische Wahrheit sieht ganz anders aus. Zwei Historiker - der Israeli Tom Segev und sein österreichisch-jüdischer Kollege John Bunzl - haben intensiv über dieses Thema gearbeitet und kommen zu ganz anderen Ergebnissen. Die Zionisten hatten im Krieg von 1948/49 große Gebiete erobert und die meisten der bis dahin dort lebenden palästinensischen Einwohner vertrieben. Dadurch waren große „entarabisierte“ Gebiete in den Machtbereich Israels geraten. Israel fehlte es daher an Menschen, denn durch den Völkermord an den Juden durch die Nazis blieben Millionen Menschen aus - vor allem osteuropäische Juden - , die für die Besiedlung eigentlich vorgesehen waren. Juden aus anderen Teilen der Welt zeigten aber wenig Interesse, in den neuen Staat überzusiedeln.


Einwanderer aus den islamischen Staaten zu gewinnen, war also ein vorrangiges Projekt des jungen Staates Israel. Ministerpräsident Ben Gurion formulierte das 1949 so: „Wir haben Gebiete erobert, aber ohne Besiedlung haben sie keinen entscheidenden Wert, weder im Negev noch in Galilea noch in Jerusalem. Besiedlung ist erst die wirkliche Eroberung. Tausende Jahre waren wir eine Nation ohne Staat. Jetzt besteht die Gefahr, dass wir ein Staat ohne Nation werden.“


Der Historiker Halevi schreibt dazu: „Vor diesem Hintergrund beschließen die Führer der Arbeiterzionisten des Jischuw, mit allen Mitteln die Juden der mohammedanischen Länder Nordafrikas und des Mittleren Ostens kommen zu lassen. (...) Aus Marokko, Algerien, Tunesien, Lybien, Ägypten, dem Jemen, Irak Syrien und dem Libanon (...) trafen zwischen 1948 und 1967 eine Million ‚arabischer’ Juden in Palästina ein, wo sie (...) den leeren arabischen Raum bevölkerten. Als Minderheit unter dem Juden der ganzen Welt wurden die Juden ‚Afrikas und Asiens‘, wie sie der offizielle israelische Sprachgebrauch bezeichnet, zur Mehrheit im Staat Israel.“


Es gab aber auch direkte politische Gründe, die Einwanderung orientalischer Juden zu befördern: Ben Gurion wollte sie im Lande haben, um die Armee zu stärken. Und Menachem Begin wünschte ihre Einwanderung, weil er glaubte, dass „diese unwissenden und primitiven“ Massen ihn und seine rechte Herut-Partei schneller an die Macht bringen würden.


Um Juden in den islamischen Staaten zur Einwanderung nach Israel zu überreden, sandte Israel Agenten aus, die bei den jeweiligen Regierungen Ausreisegenehmigungen für die Juden erreichen sollten. Die Methoden, mit denen diese Agenten arbeiteten, waren nicht immer legal. So wurden an Beamte und Mitglieder der Regierungen hohe Summen gezahlt - Nuri Said, der Schah des Iran und die Sultane des Jemen kamen auf die Gehaltsliste des Mossad. Wenn Geld nicht die gewünschte Wirkung erzielte, entwickelten zionistische Stellen das Interesse, die Lebensbedingungen der jüdischen Minderheiten in diesen Staaten zu verschlechtern. >>>

 

Ein von der Redaktion der jüdischen Allgemeinen unveröffentlichter Leserbrief. -  Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost - Bezug: Artikel zur Nakba-Ausstellung der Organisation „Flüchtlingskinder in Libanon“ von Martin Krauss, am 21.11.2013. http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/17655

Sehr geehrte Damen und Herren, mit großem Erstaunen nahmen wir den Bericht von Martin Krauss „Nakba im Ländle“ von 21.11.13 in Ihrer Zeitung zur Kenntnis. “Erstaunen” deshalb, weil etliche unserer Mitglieder die Ausstellung ebenfalls – manche mehrmals – gesehen und gänzlich anders als Herr Krauss wahrgenommen haben. Die Dokumentation der von den Palästinensern erlebten, als “Nakba” tradierten Vertreibungen und Zerstörungen der Lebensbedingungen nichtjüdischer Einheimischer vor und während der Gründung des Staats Israels wurden inzwischen von Historikern in Israel bestätigt. Auch Politiker, die – in den 40er Jahren – dem zionistischen Programm zum Aufbau eines jüdischen Staats Israel verschrieben waren, leugnen längst nicht mehr gezielte Morde, sowie Ausradierungen ganzer Ortschaften, die als “arabisch” oder “nichtjüdisch” gestempelt waren.

Nicht wenige Mitglieder der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost sind Staatsbürger_innen Israels, die israelische Schulen und Hochschulen besucht haben. Im Geschichtsunterricht erinnern sie, wurde etwa von der Operation “Besen” gelehrt, dass sie so hieß, weil bewaffnete israelische Kräfte die Palästinenser regelrecht hinausgefegt hatten. Das ist in Israel auch gar kein Geheimnis und dient in den öffentlich zugänglichen Archiven der israelischen Armee Autoren und Filmemachern, die dieses Verbrechen dokumentieren, als “historisch verbrieftes” Material. Es stellt sich also die Frage, weshalb Herr Krauss, in der Aufklärung über historische Tatsachen – hier z. B. ein Verbrechen, das selbst von der Täterseite längst nicht mehr geleugnet wird – eine unlautere Indoktrination sieht? >>>

 

Der doppelte Skandal um die „Nakba"-Ausstellung in München - Reiner Bernstein - Man mag darüber streiten, warum in wenigen Tagen zum dritten Mal in München die Ausstellung über die Katastrophe („Nakba") der arabischen Flüchtlinge Palästinas 1947/48 gezeigt wird, diesmal in der Montessori-Fachoberschule unter Leitung von Lehrkräften, die keine ausgebildeten Historiker sind. Es ließe sich auch kritisch fragen, ob die aktuelle Dramatik für Millionen Menschen im Gefolge des Bürgerkrieges in Syrien mit ihren regionalen Weiterungen oder die Katastrophe der nach Europa übers Mittelmeer flüchtenden Afrikaner nicht die viel näher liegende schulische Aufmerksamkeit hätten finden sollen.

Unbestritten sein sollte dagegen die Legitimität der Wanderausstellung von Ingrid Rumpf aus Pfullingen für den Verein „Flüchtlingskinder im Libanon e.V." mit Unterstützung der „Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg" und dem „Evangelischen Entwicklungsdienst". Beide Vorläufer im Gasteig 2007 und im Eine-Welt-Haus ein Jahr später fanden die finanzielle Förderung der Stadt. Umso ärgerlicher kommen die publizistischen Breitseiten gegen die Schule daher, die von der Münchner Filiale der Deutsch-Israelischen Gesellschaft bis zur Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde abgeschossen wurden; die Warnung Charlotte Knoblochs an die Adresse der Schulleitung, dass die Ausstellung verrate, „wes Geistes Kind" sich dahinter verstecke, ist höchst befremdlich. >>>

 

 

 

13. 12. 2013 - Antwort auf Email zur Nakba-Ausstellung - Carl Mirwald und Maren Matthes Schulleiter und Geschäftsführerin MOS München - Montessori Fachoberschule München des Montessori Zentrum München gemeinnützige GmbH - pdf

Sehr geehrte Kritikerinnen und Kritiker der Nakba-Ausstellung,
zunächst bedauern wir zutiefst, dass die kritischen Mails bislang mehrheitlich in sehr feindseligem und z.T. diffamierendemTon verfasst wurden, ohne sich zuvor jemals direkt mit uns in Verbindung gesetzt zu haben. Bitte verzeihen Sie uns, dass wir uns mit einer kollektiven Mail an Sie wenden, denn die Kritikpunkte ähneln sich zum großen Teil. Wir sind gerne bereit mit allen in Dialog zu treten, denn ein friedfertiger und konstruktiver Dialog ist wohl der einzige Weg aus dem Konflikt - auch zwischen Ihnen und uns.
Immer wieder kam der Vorwurf, dass die Ausstellung die geschichtlichen Tatsachen verzerre, revisionistisch sei oder sogar die historischen Fakten verfälsche. Da wir keine ausgebildeten Historiker sind, haben wir zu einigen Fragen einen Experten konsultiert: Herr Dr. Reiner Bernstein war nicht nur der Leiter des Bonner Büros der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft, er berät aktuell als Nah-Ost-Experte auch die Bundesregierung. Seine Frau ist eine in Israel geborene Jüdin und eine Tochter lebt und arbeitet in Tel Aviv. Ihm zu unterstellen, dass er keine Ahnung habe oder sich sogar als Kronzeuge für den Antisemitismus missbrauchen lasse, wäre schwer haltbar.

Herr Dr. Bernstein hat uns attestiert, dass die Fakten der Nakba-Ausstellung den historischen Tatsachen entsprechen, dass sie sorgsam ausgewählt sind und in keinster Weise propagandistisch seien. Wir haben keinen Grund dies anzuzweifeln.
Auch alle weiteren Unterstützer und Unterstützerinnen der Ausstellung wie z.B. Uri Avenery, Dr. Norbert Blüm, Prof. Dr. Alfred Grosser, der verstorbene Dr. Stephan Hessel, Abraham Melzer, Prof. Dr. Peter Scholl-Latour, Christian Sterzing, Prof. Dr. Jean Ziegler und Prof. Dr. Moshe Zuckermann hatten ihren berechtigten Grund, diese Ausstellung zu protegieren.
http://www.lib-hilfe.de/fakten ausstellung unterstuetzer.html

Frau Felicitas langer, israelische Friedensaktivistin und ihr Mann, der KZ-Zeitzeugen Miecu langer, sind leidenschaftliche Unterstützer dieser Ausstellung. Lassen sie sich von antisemitischen Tendenzen missbrauchen? Dies zu behaupten wäre sehr zynisch und tatsächlich argumentativ verkürzt.

Wir haben vor drei Jahren bereits Max Mannheimer, den jüdischen KZ-Zeitzeugen zu uns eingeladen, unsere Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Schuljahr in einem Projekt mit einer französischen Schule das KZ in Dachau kritisch dokumentiert und in einer Ausstellung in Frankreich präsentiert. Dies sind nur zwei Projekte, die wir Ihnen nennen, um die haltlosen Vorwürfe zu widerlegen, wir ließen an unserer Schule antisemitische Tendenzen zu oder förderten diese gar. Sollte es nicht gerade in Deutschland möglich sein, erst einmal in Dialog zu treten, bevor man eine höchstmögliche Beleidigung, nämlich auch nur in der Nähe einer antisemitischen Tendenz angesiedelt zu sein, ausspricht?

Wir fragen uns, wie viele der Kritikerinnen und Kritiker sich tatsächlich diese Ausstellung intensiv (oder überhaupt) angeschaut haben? Wer von Ihnen hat versucht, mit Friedensaktivistinnen und Friedensaktivisten aus Israel in Dialog zu treten, die z.B. diese Ausstellung befürworten, um gemeinsam konstruktiv nachzudenken und falls möglich auch zu handeln, dass ein Frieden für Israelis und Palästinenser möglich werden könnte?  >>>

 

Carl Mirwald und Maren Matthes sind die Schulleiter und Geschäftsführerin der Montessori Fachoberschule München des Montessori Zentrum München gemeinnützige GmbH

Sie haben sich ja eindeutig, mit einem sehr inhaltsreichen Brief  für die Ausstellung ausgesprochen. Wir sollten sie in ihrer Meinung bestärken, ihnen danken >>>     gesowi@mos-muenchen.de

Die falschen Freunde Israel riefen ja dazu auf, an nachfolgende Adressen Mails zu schicken.
Insofern wäre es sicher nicht schlecht, wenn sie positive Nachrichten bekommen:

Elternbeirat: eb@mos-muenchen.de
Schülermitverwaltung smv@@mos-muenchen.de
Schulleitung:
Maren Matthes m.matthes@mos-muenchen.de
Carl Mirwald c.mirwald@mos-muenchen.de
Außerdem an: news@ejka.org Quelle

 

 

12. 12. 2013 - Erklärung zur Diffamierungskampagne gegen geplante Nakba-Ausstellung in der Montessori-Fachoberschule in München

Der Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V. protestiert mit Nachdruck gegen die konzertierte Diffamierungskampagne gegen die in der Montessori-Fachoberschule geplante Wanderausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“, die der Verein in 2008 mit Förderung durch den Evangelischen Entwicklungsdienst und die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit des Landes Baden-Württemberg erstellt hat. Die Ausstellung wurde seitdem von Zehntausenden Besuchern in 100 Orten, ganz überwiegend in Deutschland, gesehen. Sie wurde in Volkshochschulen, Stadtbüchereien, Kirchengemeinden, alternativen Ausstellungsräumen, Schulen und Hochschulen gezeigt. 50 namhafte Vertreter aus Gesellschaft, Politik, Kirche, Medien und Kultur unterstützen das Anliegen der Ausstellung. Zu weiteren Informationen und zum Inhalt der Ausstellung siehe:
http://www.lib-hilfe.de/fakten_ausstellung.html

Beginn der Kampagne in München war ein am 21.11. in der Jüdischen Allgemeinen erschienener, die Wahrheit verzerrender Artikel über ein Schreiben des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg an den Verein. In dem Schreiben werden der Ausstellung und ihrem Begleitheft bescheinigt, dass sie „gerade auch im Sinne des Beutelsbacher Konsens zur politischen Bildung einen Beitrag darstellen, die unterschiedlichen Positionen zum Nahostkonflikt zu illustrieren und der Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu rufen.“
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/17655

Die Gegendarstellung des Vereins s. Anhang ("Richtigstellung_Jüdische_Allgemeine")
wurde nach unserer Kenntnis ebenso unterschlagen wie ein Leserbrief dazu von der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.
 

Folgende Gruppen und Organisationen haben sich bisher auf polemische, unsachliche und die Veranstalter bedrohende Art und Weise zu Wort gemeldet:
Deutsch-Israelische Gesellschaft München:
http://www.dig-muenchen.de/stellungnahme-der-dig-muenchen-zur-geplanten-nakba-ausstellung-in-muenchen 

Grüne Jugend München:
http://www.gjm.de/keine-buehne-fuer-geschichtsrevisionismus-nakba-ausstellung-in-der-montessori-fachoberschule-muenchen-absagen/

Pro-Israel-Gruppierung Am Echad München:
http://www.amechad.de/index.php/pressemitteilungen/articles/pm-03-amechad-kritisiert-nakba-ausstellung-an-montessori-schule.html

Leo Sucharewicz von der Gruppierung I like Israel:
http://www.il-israel.org/Leo.htm

Leider hat sich jetzt auch Charlotte Knobloch von der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern mit einem Schreiben an die Schule gewendet.

Mit der Kampagne soll offenbar erreicht werden, dass jede Schule, die es auch nur in Erwägung zieht, die Ausstellung im Unterricht zu verwenden, schon im Vorfeld in Angst und Schrecken versetzt wird. Hier wird auf eine jedes Maß übersteigende Art und Weise ein von durchsichtigen Interessen geleiteter politischer Druck auf die pädagogische Unabhängigkeit einer Schule ausgeübt. Der Schule zu unterstellen, sie sei nicht willens oder in der Lage, die in der Ausstellung dargestellte palästinensische Sichtweise auf die Zeit um 1948 den Schülerinnen und Schülern verantwortungsvoll in einem Gesamtzusammenhang zu vermitteln und sie der Förderung von Antisemitismus zu bezichtigen, ist unerträglich. Die Kampagne beschädigt zudem das Recht auf freie Meinungsäußerung und ist damit zutiefst antidemokratisch.

Trotz häufiger ähnlicher Angriffe in der Vergangenheit haben die Veranstalter immer ein positives Resümee gezogen. Fruchtbare und konstruktive Diskussionen waren das Ergebnis der Ausstellung. Um die stereotypen Unterstellungen, willkürlichen Behauptungen und Lügen zu entkräften, hat der Verein eine Erwiderung verfasst, die als Anhang beigefügt ist (“Argumente zur Kritik“). Kritik an der Ausstellung und Diskussion über sie sind selbstverständlich erwünscht, ja geradezu ein Anliegen der Ausstellung. Verleumdung und Hetze gegen sie aber weisen wir entschieden zurück.

Ingrid Rumpf, 1. Vorstand - irumpf@lib-hilfe.de

 

12. 12. 2013 - Honestly Concerned mit einer Hetzaktion gegen die Ausstellung - Ein E Mail Austausch zur Nakba Ausstellung an der Montesori Schule in München >>>

Honestly Concerned ruft auch zum Widerstand gegen die Nakba Ausstellung auf. Nennt Adressen bei denen man protestieren soll:

AUSSERDEM DAZU:
 


 

 

12. 12. 2013 -Immer wieder die Nakba-Ausstellung! - Abraham Melzer - Seit mehr als 5 Jahren wird die richtige und wichtige Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser“ von vermeintlich pro-israelischen Gruppen verfolgt, verfemt und diffamiert. Nichts ist diesen Gegnern zu blöd und keine Lüge zu dreist, um das zu erreichen, was sie bisher (gottseidank) nicht erreicht haben: Nämlich die Ausstellung zu eliminieren.

Jetzt findet alles wieder statt in München und natürlich fehlt auch nicht die Stimme der sogenannten Jüdin und Präsidentin der Jüdischen Gemein de Charlotte Knobloch, die in der Ausstellung etwas sieht, was dem „komplexen und geopolitischen Gesamtkontext“ nicht gerecht wird. Für weniger macht sie es nicht. Perfide instrumentalisiert sie diese zwar harmlose aber nicht unwichtige Ausstellung zu einem Feind des Judentums, so wie seinerzeit Julius Streicher eine Mischehe zwischen einem Juden und einer Nichtjüdin zum größten Unglück für Deutschland hochgeschraubt hat. Schade, dass sie in dem Eroberer König David ihr verehrungswürdiges jüdisches Vorbild sieht und nicht in dem weisen und klugen König Salomon.

In der infamen und unbedeutenden Stellungnahme der „Grünen Jugend München“ kann man sich ein Bild machen von der versuchten Manipulation durch Halbwahrheiten und Lügen. Mit keinem Wort werden die über 100 Orte erwähnt in denen die Ausstellung bisher stattgefunden hat. Stattdessen wird die Lüge verbreitet, dass in Frankfurt und in Düsseldorf die Ausstellung verhindert wurde. Es ist zwar richtig, dass jüdische Gemeinden protestiert haben, aber genauso ist es richtig, dass unabhängige Gewerkschaften und angeblich demokratische Parteien diesen Protesten nachgegeben und getroffene Vereinbarungen gebrochen haben. Es ist trotzdem nicht wahr, dass die Ausstellung in Frankfurt und in Düsseldorf „verhindert wurde“. Auf Druck der pro israelische jüdische Gemeinde in Frankfurt hat die IG-Metall zwei Tage vor der Eröffnung der Ausstellung die Zusage für die Räume zurückgezogen. Statt sich mit der wortbrüchigen Gewerkschaft zu streiten haben aber die Verantwortlichen ein Angebot der Evangelischen Kirche im Westend angenommen, die Ausstellung in der Räumen der Kirche zu zeigen. Die Nakba-Ausstellung wurde gezeigt und wurde zu einem großen Erfolg. In Düsseldorf hat sich die jüdische Gemeinde erst eingemischt als die Ausstellung schon 7 Tage zugänglich war. Daraufhin hat die Stadtverwaltung die Ausstellung für beendet erklärt. Es folgte eine gerichtliche Auseinandersetzung, in der die Stadt deutlich gerügt wurde.

Fast hundert andere Orte, wo die Ausstellung gezeigt wurde, haben sich weder von den jüdischen Gemeinden noch von der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft einschüchtern lassen.

Die Grünen werfen der Ausstellung vor, sie würde die Palästinenser „ausschließlich“ als Opfer und die Israelis „ausschließlich“ als Täter darstellen. Eine sachliche von gegenseitige Propaganda befreite Betrachtung der Geschehnisse von 1948, und nur darum geht es, wird zeigen, dass die Palästinenser tatsächlich die Opfer waren. Wer das nicht sieht bzw. sehen will, der stellt sich in einer Stufe mit den Neonazis, die unentwegt behaupten, in Auschwitz wären keine Juden ermordet und verbrannt worden. An der historischen Wahrheit, dass in Palästina eingewanderte Juden die dort lebenden Palästinenser verdrängt und schließlich vertrieben haben, gibt es keine Zweifel. Selbst die fanatischsten Anhänger des Zionismus und Israels können und wollen das nicht leugnen. Die Juden waren selber auch Verfolgte und Vertriebene, aber es waren nicht die Palästinenser bzw. die Araber, die für den Mord an den europäischen Juden verantwortlich sind. Und die Rolle des Jerusalemer Mufti war so unbedeutend, dass man sie wirklich nicht erwähnen muss. Der Mufti handelte nach der alten und bekannten Devise, der Feind meines Feindes ist mein Freund. Wer will ihm das verdenken, zumal er damals mehr gegen die Engländer gekämpft hat, als gegen die Juden und es waren die Engländer, die ihn zur Flucht gezwungen haben. Aber auch die Israelis und ganz besonders die Revisionisten um Begin, haben gegen die Engländer gekämpft und haben genau das getan, was man heute dem Mufti vorwirft.

Es ist das natürliche Recht der Palästinenser über den Verlust ihrer Heimat 1948 zu klagen. Die Juden klagen heute noch über die Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahre 70 nach Christi. Und so wie die Juden und die Israelis unzählig viele Bücher geschrieben und Ausstellungen über ihre Geschichte, ihre Verfolgungen und Vertreibungen gemacht haben, so haben auch die Palästinenser das Recht ihre Sicht ihrer Geschichte zu zeigen. Und wenn in dieser Ausstellung manipuliert wurde, wenn die Unwahrheit gesagt und gezeigt wird, dann erwarten die Macher der Ausstellung, dass man sie darauf aufmerksam macht, damit sie die eine oder andere Tafel korrigieren. Merkwürdigerweise ist bis heute aber noch kein Hinweis auf sachliche Fehler, auf Lügen oder auf hasserfüllter Propaganda eingegangen, nicht einmal von der DIG und auch von keiner jüdischen Gemeinde.

Ich habe die Ausstellung sehr genau studiert und glaube behaupten zu können, dass sie nicht mit Hass erfüllt ist, sondern vielmehr mit der Absicht zu vermitteln. Die Geschichte wird so dargestellt, wie sie sich tatsächlich ereignet hat. Und die Wahrheit ist, dass kein Israeli von den Palästinensern ins Meer geworfen worden ist, dafür aber hunderttausende Palästinenser aus ihrer Heimat vertrieben worden sind. Dennoch wird nirgends in der Ausstellung den Israelis irgendein Vorwurf gemacht. Es wird lediglich berichtet was wirklich passiert ist und wie es zu dieser Nakba, zu dieser Katastrophe für die Palästinenser gekommen ist. Es ist deshalb absurd, lächerlich und infam, wenn junge Deutsche, junge Grüne, die von dem Konflikt wenig wissen, versuchen, renommierte israelische Historiker als „Israelhasser“ zu diffamieren, nur weil sie Quellen geforscht und erforscht haben und nun darüber schreiben. Diese Historiker, Autoren, Journalisten und Wissenschaftler sind keine Vaterlandsverräter und lieben ihre Heimat so wie zum Beispiel Thomas Mann seine Heimat liebte, obwohl er die Nazis gehasst hat. Kritik an Israels Politik hat nichts mit Hass gegen Israel zu tun und schon gar nicht mit Antisemitismus. Und in dieser Ausstellung wird niemand kritisiert. Es wird nur sachlich anhand von Fakten erzählt wie es war.

Als Jude und Israeli schäme ich mich wegen der schamlosen Geschichtsmanipulation, die zionistische Agitatoren seit Jahren unternehmen. Zu den unwahren und propagandistischen Behauptungen der DIG möchte ich hier keine Stellung beziehen. Ich habe das schon anlässlich ihres erfolglosen Versuches die Ausstellung in Aachen zu stoppen, in der jüdischen Zeitschrift SEMIT gemacht.

Soviel nur: Die DIG beklagt, dass man „die Minderheit der Juden im Nahen Osten als kollektive Verbrecherbande darstellt.“ Das tut diese Ausstellung nicht. Der jüdische Publizist Henryk M. Broder dagegen, der der DIG sehr nahe steht, hat in der Jüdischen Allgemeinen Zeitung“ behauptet: „Es stimmt, die Israelis sind Täter!“ Und wir wissen sehr genau, was man hierzulande unter „Täter“ versteht. Wenn ich auch sonst mit Broder nicht übereinstimme, so bin ich ihm hier zumindest dafür dankbar, dass er zwischen Israelis und Juden unterscheidet, was weder die Grünen noch die DIG tun.

Diese Ausstellung ist ein Beitrag zum Verständnis der Hintergründe des Nahost-Konflikts und insofern auch ein Beitrag zum Frieden, auch wenn die DIG das nicht sehen kann bzw. sehen will. Frieden zwischen Palästinenser und Israelis kann es aber nur geben, wenn beide Völker die Angst ablegen, in der und mit der sie leben. Angst kann man aber nur ablegen, wenn man sein Gegenüber, seine Gegner kennenlernt und jeweils die Angst des anderen versteht und respektiert. Die Palästinenser leben in Angst vor der israelischen Gewalt und die Israelis leben in Angst vor Rache wegen dieser Gewalt, die man den Palästinensern angetan hat. Statt aber mit der Gewalt aufzuhören wenden die Israelis noch mehr Gewalt an, in der Hoffnung den Widerstand gegen diese Gewalt zu ersticken. Soll ich etwa den Palästinensern den Rat geben sich nicht gegen diese Gewalt zu wehren? Und ist eine solche Ausstellung nicht gegen Gewalt gerichtet, indem sie zeigt was eine solche Gewalt angerichtet hat und leider noch immer täglich anrichtet.

Die Verleugnung der palästinensischen Tragödie, die aber auch die Tragödie der Israelis ist, ist zum Scheitern verurteilt. Israelis und Palästinenser sollten sich ein Beispiel an Süd-Afrika, an Nelson Mandela und F. W. le Klerk nehmen. Die Palästinenser haben schon einen Nelson Mandela, der aber immer noch von den Israelis gefangen gehalten wird. Den Israelis fehlt aber ein le Klerk. Deshalb wäre es besonders wichtig eine solche Ausstellung in Israel zu zeigen, wo sie hingehört.

Ich hoffe deshalb, dass Sie keine Angst haben werden diese Ausstellung zu zeigen, sondern den Mut aufbringen werden das zu tun, was getan werden muss.

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Begleitkatalog zur Wanderausstellung  

"Die Nakba"  
Flucht + Vertreibung der Palästinenser 1948

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Die Ausstellungstafeln sowie der  Ausstellungskatalog sind auch als PDF zum Download verfügbar.

 

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