Liebe FreundInnen,Proteste gegen den
unmenschlichen Angriff gegen Gaza nehmen in Israel zu, nachdem Gush
Shalom bereits am Mittwoch ganz spontan zu einer Demo eingeladen
hat, an der einige hundert Leute teilnahmen, obwohl kaum Zeit war,
öffentlich dazu aufzurufen.
Gestern habe ich in einem Leserbrief gefragt, wenn Entführung und
gute Behandlung eines Soldaten Terror ist, wie ist die Aktion der
IOF zu bezeichnen, die Nacht für Nacht den Gazastreifen mit
tieffliegenden Düsenjets überzieht, die die Schallmauer
durchbrechen, sowie mit den berüchtigten Knallbomben, die auch bei
Demonstrationen eingesetzt werden und die TeilnehmerInnen
kurzfristig handlungsunfähig machen - und dazu noch Bombenangriffe
und die Zerstörung der Infrastruktur?
Die Situation wurde bereits vor 2 oder 3 Tagen durch den Direktor
der Flüchtlingshilfe des Middle East Council of Churches als
zunehmend hoffnungslos beschrieben. Normales Leben kann nicht mehr
weiter gehen, Lebensmittelvorräte und Benzinreserven gehen zuende,
es bleibt den Menschen nur die Früchte der eigenen Obstgärten,
sofern sie hinkommen können um sie zu ernten. Alle Kinder werden
durch die Lärmangriffe traumatisiert.
Immerhin ist nun auch international deutlich geworden, dass
Israel die Zerstörung der palästinensischen Automie anstrebt, nicht
die Freilassung eines Soldaten. Es wird inständig gebeten, in allen
Ländern Druck auf Medien und Politik auszuüben. Mahnwachen vor
israelischen Einrichtungen - Botschaft und Konsulate - haben eine
Wirkung, wenn es auch nur eine Person ist mit einem Plakat das ein
Ende der Besatzung fordert.
Unter http://fromgaza.blogspot.com schrieb Mona
El-Farra, wie es in Gaza selbst aussieht. Schlaf ist unmöglich. "Wir
sind wirklich vom Tod umgeben und erwarten ständig den Tod." Ein
Auto explodierte 150m von ihrem Haus entfernt, während ihre Kinder
auf dem Weg nach Hause waren.
"Ich werde stark bleiben," fügt sie hinzu. "Ich bin schließlich
eine Mutter. Ob sie gestern noch etwas ges
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Uri Avnery sagte auf Al Jazeera, Mubarak versuche, den
israelischen Soldat gegen die von den Israelis gefangen gehaltenen
Frauen und Jungendliche auszutauschen.
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In der Westbank geht das Leben irgendwie weiter: Lucretia, eine
junge Ausländerin, beschreibt einen Kunsttag, den sie für Kinder aus
Balata (Flüchtlingslager bei Nablus) organisiert hat. Mit großer
Begeisterung malten Kinder Szenen aus dem Alltagsleben: "Ich habe
die Armee gemalt und den Märyrer Khalil und Jungens, die Steine auf
Jeeps warfen und die Sonne." Sagt Haroun. Amal erzählt, "Die
Soldaten haben jemanden getötet, der vor seinem Haus sitzt. Und
Helikopter schossen auf das Haus." Noor sagt, "Ich habe meinen
Cousin gemalt, der von den Israelis getötet wurden. Die Männer
tragen eine Palästinaflagge. Asil: "Ich habe engstehende Häuser
gemalt. Da sind Soldaten, die einen Märtyrer getötet haben und
Soldaten ließen den Krankenwagen nicht durch, um ihn abzuholen. Die
Menschen im Haus weinen." Dalia: "Ich hab mein Haus, einen Baum,
eine Palästinenserflagge, Israelis, Jeeps, zwei Leute, einen
Märtyrer und die Sonne gemalt Sie schrieb dazu, "Die hübscheste
Fahne ist die Palästinensische, wir hoffen die Situation wird bald
gut, Inshallah. Mutter weine nicht, die Tage werden zurückkommen zum
Balata Camp."
Lucretia schreibt zum Schluss: Der 15-jährige Ahmad ging mit uns
zum Taxi. Er hatte eine Kette um den Hals mit etwa 6 winzigen
Bildern dran. Er sagte, es seien seine Freunde. Ich wusste, sie
seien alle tot." Alltag in der Westbank.
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Und die Bauern kämpfen weiter um ihr Land, und die Siedler
greifen weiter in Hebron die Kinder und Freiwillige an. Und, und.
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Das Oberste Gericht hat währenddessen zwei Klagen abgewiesen
gegen die Route der Mauer in Jerusalem. "Die Mauer wird Dutzende von
palästinensischen Familien zwingen, Jerusalem zu verlassen und ihr
Wohnrecht dort zu verlieren. Während die Siedlungen riesige
Wohnblöcke bauen, erhalten Palästinenser überhaupt keine
Baugenehmigungen mehr.
"Das ist alles ein Teil von Olmerts Plan, ein jüdisches Jerusalem
zu kreieren, den er durch weises Vorgehen umsetzt," meint Hisham
Jamjom, ein Koordinator der ISM und Bewohner Ostjerusalems. Wenn
meine Kinder aufwachsen und heiraten wollen, werden sie in Jerusalem
nicht bauen dürfen."
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Einen sonntäglichen Gruß