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ief-aus-Israel]


 

 From: "Angelika Schneider" <anka.sch(at)gmx.net To: <Brief-aus-Israel(at)yahoogroups.de Subject: [Brief-aus-Israel] Aktuelles aus den besetzten Gebieten  

 

Brief aus Israel 28.2.2007
 

Liebe Leute,

 (...)

Der jüngste Angriff der israelischen Armee in Nablus, der bereits fast eine Woche andauert, bringt für die BewohnerInnen wie so oft unerträgliche Zustände. Ein Beispiel: ein Asthmakranker hat eine heftige Attacke auf Grund von Tränengas, das in sein Haus gefeuert wird. Ein Krankenwagen wird 2 Stunden lang nicht durchgelassen. Der Patient liegt nun auf der Intensivstation. Das ist ein Fall von vielen.

Etwa 25 Häuser sind nach wie vor besetzt - ein älteres Ehepaar mit Herzproblemen ist die gesamte zeit in einem Raum festgehalten mit insgesamt 20 Personen, darunter 8 Kleinkinder und eine schwangere Frau, während das restliche Haus als Gefängnis und Verhörräume genutzt wird. Freiwillige, die die BewohnerInnen mit Lebensmittel und Medikamenten versorgen, sahen Männer, die auf der Straße geschlagen und gezwungen wurden, sich Auszuziehen .

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Ein Leitartikel in Haaretz mahnt an: Der Raub an privatem Land und die illegale Konstruktion unter Kollaboration der Behörden sind schon lange Routine im Land der Siedler.... Die Entscheidung das Planungsrates für Judea und Samaria ... zur Legalisierung des Planes für Metityahu East ... stellt allerdings ein Tiefpunkt dar.

Metityahu East ist der jüngste solcher Fälle, in denen die Trennungsbarriere ... genutzt wird um die Siedlungen auszudehnen. Der Verteidigungsminister verschleppt alles was mit der Evakuation illegaler Außenposten betrifft. Zur gleichen Zeit ist er - von der Ziviladministration angeführt - verantwortlich für die Kollaboration beim Landraub und Legalisierung illegaler Bauten in der gesamten Westbank.

Das Oberste Gericht, das nicht gezögert hat, die Konstruktion anzuhalten ... wird keine andere Wahl haben, als diese Entscheidung rückgängig zu machen, um das Gesetz und die Rechte der Opfer seiner Verletzung zu schützen.

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Nochmal zur jüngsten Bil'in Demo: ein Militärrichter schrieb, nachdem er ein Video von der Demo angesehen hatte, dass Soldaten, die versuchten die ProtestlerInnen zurückzutreiben, mehr Gewalt als diese ausübten. Die Truppen hätten den Menschen bei der Demo ein "hässliches Gesicht" gezeigt. Der Richter sollte einen Palästinenser verurteilen, der angeblich einen Soldat angegriffen hatte, welcher ihn bat, wegzugehen. "Jedesmal, wenn uns Videoaufnahment gezeigt werden, haben die Richter die beschuldigten Palästinenser freigelassen."

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Die - zur Zeit hoffentlich beruhigte - Gewalt zwischen Hamas und Fatahmilizen in Gaza ist unschwer zu erklären. Als Mitglied einer Miliz bekommt man ein Gehalt. Für junge Männer, deren Familien hungern, ist fast jede Möglichkeit, an Geld zukommen, gerechtfertigt - da genügt auch eine ideologische. So schreibt Sami Abdel-Shafi aus Gaza im Guardian, der eines abends in seinem Auto angehalten wurde und sich zwei schwerbewaffneten, maskierten Männern gegenüber fand. Einer stellte sich als vor kurzem ausgebildeten Buchhalter heraus, der noch nie mit einer Waffe trainiert hatte.

Die Schuld muss man also suchen bei den Ländern, auch Deutschland, die eigene Hilfsgelder eingestellt oder auch umgeleitet haben und die sich davor zurückhalten, Druck auf Israel auszuüben, die rechtmäßig den Palästnensern zustehenden Steuer- und Zollgelder auszuzahlen. "Wir werden erstickt" überschreibt Abdel-Shafi seine verzweifelten Feststellungen.

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Der Richter, der den chilenischen Diktator Pinochet angeklagt hat, Juan Guzman, ist vor wenigen Wochen nach Israel gereist um die Möglichkeiten zu eruieren, eine internationale Anklage gegen israelische Entscheidungsträger einzuleiten, die für die Zerstörung von palästinensischen Häuser verantwortlich sind.

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In Hebron ist die Armee damit beschäftigt, Türe und Tore in der Altstadt abzuschließen und zuzuschweißen um Übergriffe durch Siedler zu verhindern. Kann man fast als 'Schutzhaft' im eigenen Haus oder Stadtteil ansehen.

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An die 100 TeilnehmerInnen haben an einem Workshop über "Gewaltfreiheit, Wahrheit und Versöhnung: Könnte das der Weg sein?" in At Tuwani, Südhebron am 6. Februar teilgenommen. Der Tag begann mit einem Vortrag von Nomfundo Walaza aus Südafrika, Psychologin, die in der "Truth and Reconciliation Commission" in Südafrika mitgearbeitet hat. Sie berichtete über die Bedeutung der Gewaltfreiheit im Kampf um Gerechtigkeit in ihrem Land.

Fotos unter:

http://www.cpt.org/gallery/view_album.php?set_albumName=album90<mailbox:///C%7C/Dokumente%20und%20Einstellungen/Christian%20Schneider/Anwendungsdaten/Thunderbird/Profiles/nmjrpwvc.default/Mail/Local%20Folders/Brief-aus-Israel?number=10791355>

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Unter http://change.org/changes/list_videos/85?video_id=365&main_page=1

<http://change.org/changes/list_videos/85?video_id=365&main_page=1>

kann der einstündige Film "Palestine is still the Issue" angeschaut werden. Der Film ist aus dem Jahr 2002, soll aber trotz Verschlimmerungen seitdem sehenswert sein.

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Bei einem UN Seminar über die Besatzung und Hilfsmaßnahmen hat Shir Hever vom Alternative Information Center in Palästina festgestellt, dass die fast unwiderbringliche Zerstörung der palästinensischen Wirtschaft eine zwei-staaten Lösung inzwischen so gut wie unmöglich macht. Auch die israelische Wirtschaft ist durch die Besatzung belastet. Interessanterweise, wird vermerkt, hat bisher kein Land eine Resitution der Hilfsgelder gefordert, die in den Neunzigerjahren an Palästina flossen und deren Auswirkungen inzwischen durch Israel zerstört wurden.

So kann Israel natürlich unbehelligt weitermachen bei der Zerstörung der palästinensischen Lebensmöglichkeiten.

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Zum Schluss noch eine Videoempfehlung, eine 2minütige Bilderserie aus Iran. Der oder die VerfasserIn Tamzin Jans schreibt: "Dies ist das Iran das ich kenne und liebe. Es ist eine wunderschönes Land von wunderschönen Menschen. Bitte schaut es euch an bevor es völlig zerstört wird von den Neocons und Bush (Israelis, Saudis, usw.). Bitte leitet es weiter, da dies alles Geschichte sein wird. Alles Gute, Tamzin" Wenn ich bedenke, dass hier bald eine Zerstörung wie im Irak wüten könnte, bricht mir fast das Herz.
 
http://www.lucasgray.com/video/peacetrain.html

Ich grüße euch,

Anka

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