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ief-aus-Israel]


 

 From: "Angelika Schneider" <anka.sch(at)gmx.net To: <Brief-aus-Israel(at)yahoogroups.de Subject: [Brief-aus-Israel] Aktuelles aus den besetzten Gebieten  

 

Brief aus Israel 20.12.06
 

Liebe Leute,

nun hat sich wieder ein Batzen an Information angehäuft, ich versuche ihn in den nächsten Tagen abzuarbeiten, von hinten (d.h. den neuesten Mitteilungen) angefangen. (...)

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In der Rubrik von Amos Gvirtz, "Sagt nicht, wir hätten es nicht gewusst" wird berichtet: "Wahib Mulah renovierte ein altes Gebäude im Dorf Kafr A-Dik. Am Donnerstag, den 15.11. um 11 Uhr traten einige IDF Soldaten ins Haus und feuerten einige Schüsse ab. Sie sagten den an der Renovierung Arbeitenden, sie suchten Kinder, die Steine auf sei geworfen hätten.

Dann kam Wahib aus dem Zimmer im ersten Stock in dem er arbeitete heraus. Als er oben auf der Treppe stand erschossen ihn die Soldaten. Es hatte keinerlei Bedrohung gegen sie stattgefunden. Wahib Muslah hinterlässt eine schwangere Frau und vier Kinder, das Jüngste 6 Monate alt.

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Aus Haaretz ein Bericht über Schüsse auf zwei junge Mädchen in der Nähe des Grenzzauns, die eine von ihnen - die 14-jährige Da'ah Abed al-Kadr töteten und ihre Freundin verletzten.

Die Tötung wird untersucht, die beteiligten Soldaten sind vom Dienst suspendiert. Im Artikel wird dann noch berichtet von der Tötung von zwei Widerstandskämpfer. Angeblich habe man versucht die zwei festzunehmen und geschossen, als sie zu den Waffen griffen. Zwei andere Mitglieder der Al-Aqsa Märtyrer wurden verletzt und sind später aus dem Krankenhaus festgenommen worden.

(Bei solchen Berichten kann ich nicht umhin, zu überlegen, was die jungen Männer (23 und 24) veranlasst, sich einer 'Märtyrerbrigade' anzuschließen. Und mit welchen Mitteln Kollaborateure 'gewonnen' werden, die über ihre Aktivitäten und Aufenthalt informieren.)

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Das von Noah Salemeh geleitete Institut, Center for Conflict Resolution and Reconciliation, in Jerusalem hat ein Buch über Islam und Frieden herausgegeben. Auf 117 Seiten werden Themen wie Frauenrechte im Islam, der 'heilige Krieg' des Jihad und Islam und Gewaltfreiheit berichtet.

Die Publikation wird von der Heirich Böll Stiftung unterstützt. Das Buch kann für 20€ plus 10€ Versand bestellt werden bei: ccrr@palnet.org und mittels Scheck bezahlt werden.

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Vor längerer Zeit habe ich berichtet vom geplanten Bau der Mauer durch das Gelände der Hope Flowers (schöner Name - Hoffnung blüht) Schule in Jerusalem, durch den auch die Schulcafeteria zerstört werden soll. Die Mauer wird auch den Zugang von Israelis zur Schule unmöglich machen.
Die Schule engagiert sich seit Jahren, friedliche Koexistenz von Israelis und Palästinenser zu unterstützen und Brücken zwischen den Völkern zu bauen. Es ist die einige Schule in der Westbank, die sich auf Bildung für Frieden und Demokratie konzentriert. Ihre Leitung ist realistisch genug zu erkennen, dass der Bau nicht verhindert werden kann. Sie bittet aber um Unterstützung für ihren Antrag, dass ein Tor in der Nähe der Schule den Zugang aus Israel nach wie vor ermöglicht.

Sie bittet um "freundlich und konstruktive" Briefe an den Zuständigen für Bau in Beth El

(Supervisor for Building Activity in Beth El), fax 00972 2 997 7326; an

Ehud Olmert, fax 00972 2 566 4838; an den israelischen Botschafter

Shimon Stein, fax 030 8904 5309.

Siehe auch: www.hope-flowers.org.

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Bei dem gestrigen Jahrestreffen der Middle East Studies Association (der maßgebliche Verband von Universitätsdozenten in diesem Bereich) in Boston hielt Professor Lawrence Davidson ein drängendes Plädoyer für einen akademischen Boykott israelischer Universitäten. Er hob die Verhinderung der Arbeit palästinensischer Dozenten hervor - z.B. durch die Häufige Schließung palästinensischer Universitäten durch die Besatzung - und betonte, dass man nicht die akademische Freiheit schützen müsse von Menschen, die die Einschränkung der akademischen Freiheit anderer unterstützen. (Nur etwa 1% israelischer UniversitätsdozentInnen und keine einzige Universität haben ihre Stimme gegen die Regierungspolitik in diesem Bereich erhoben.)

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Unter __http://www.petitiononline.com/Dimona/petition.html könnt ihr eine Petition an Leiter der Atomic Energy Commission Al Baradei unterschreiben, die ihn bittet, die nun öffentlich zugegebene atomare Rüstung Israels zu untersuchen und darauf zu drängen, dass Israel den Nichtverbreitungsvertrag unterschreibt.

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Eine einzige junge arabisch-israelische Frau, Gida Rinaw-Zoabi, hat durch anderthalbjährige Bemühungen 40 arabisch-israelische Intellektuelle zusammengebracht, um gemeinsam ihre Vision für die Zukunft zu artikulieren. Sie wurde darin von der UN unterstützt, im Rahmen einer Untersuchung über das Scheitern des Osloer Friedensprozesses. Ein Grund dafür ist ihrer Meinung nach die Tatsache, dass die ganze Verhandlung von Eliten durchgeführt wurden, die die Meinung von anderen gesellschaftlichen Gruppen außen vor ließen. Die palästinensischen BewohnerInnen Israels (sprich 'Araber') wurden zwar ständig als 'Brücke zum Frieden' genannt, wie sie aber diese Funktion ausüben sollten wurde nicht thematisiert.

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Eine gute Nachricht: Das britische Konsulat in Jerusalem hat ein einem Brief bekanntgegeben, dass die Verantwortung für die Einreise in die Palästinensergebiete vom Innenminister zum Koordinator von Regierungsaktivtäten in den [besetzten] Gebieten, COGAT übergeben wurde. Generalmajor Mishalv, Leiter dieser Behörde, habe allen EU Ländern bekannt gegeben, dass die Maßnahmen des Innenministeriums aufgehoben seien. Alle EU-Gatten von Palästinensern und alle die ein "last permit" Stempel im Pass haben können sich wieder frei bewegen und 3-monatige Touristenvisen beantragen. Alternativen dazu werden untersucht. Eine Kontaktperson sei an der Allenby Brücke installiert, am Flughafen Ben Gurion soll eine in den nächsten Wochen ebenfalls eingesetzt werden, um Probleme zu verhindern.

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Ich gebe einen wichtigen Aufruf von Rosemarie zur Nieden (Mitreisende nach Palästina und längjährig in Sachen Palästina Engagierte) weiter:

Liebe Leute,

Anfang Januar wird Deutschland die Ratspräsidentschaft in der EU übernehmen. Frau Merkel hat angekündigt, Initiativen zur Lösung des Nahostkonflikts zu ergreifen Da Deutschland ganz offensichtlich einseitig die Politik Israels unterstützt, kann ich mir keine hilfreiche Initiative vorstellen. Ich möchte vorschlagen, Frau Merkel mit Briefen (keine e-mails!) zu überfluten, in denen sie aufgefordert wird, sich aus der Einseitigkeit zu lösen und sich in gleicher Weise für das Recht der Palästinenser einzusetzen, in den Grenzen von 1967 einen gleichberechtigten, lebensfähigen, auch von Israel anerkannten palästinensischen Staat zu errichten. Dabei wäre es sicher gut, auf die Berliner Erklärung (Online-Petition "Schalom 5767") hinzuweisen wie auch auf die Ausführungen im "Manifest der 25" ( FR vom 15.11.06 fr-online.de/doku ) mit der aufgezeigten Konflikttransformation. Ein Stapel Briefe, die in diese Richtung gehen, ist ein eindrucksvolleres Zeichen als Mails, die sofort wieder gelöscht werden können. Je größer der Stapel mit dieser Willenskundgebung, um so deutlicher das Zeichen, denke ich.

Mit friedlichen Adventsgrüßen - Ros. zur Nieden

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Danke fürs Lesen und Gruß,

Anka

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